Sie denkt: "Was glotzen Sie so? Wenn der Bundespräsident zur Gartenparty in das Belvedere einlädt, kann man ja schließlich nicht mit vollgekackten Jeans antanzen."
Foto: MNK. Nach einer Erzählung von Max Goldt.
Donnerstag, April 28, 2005
Vollgekackte Jeans
Französischer Frogfog
Lebensbeichte d'un Tugendterroristin
Ici lire il y a le rapport de vie d'un homme troublé par la terreur humaine qui le jour entier beaucoup andres ne pas corner comme confiture manger et scriptes pour "maison forestière Falkenau" écrire. De façon captivante wird's seulement, quand le Alltagsphilosophin arbeitsscheue doit reconnaître qu'elle-même est une homme de marchandises grausliches. On peut acheter d'ailleurs les textes à lire ici au Schnaeppchenpreis ou commander tout de suite nouveaux.
V : Minki, pourquoi tu pleures donc ?
M : Parce que moi sooooo est froid !
P : Alors travaille que, afin que te devienne chaud !
M : ... alors du vin moi plutôt.
Der Franzose ist schon ein Filou! Schrieb ich "...dann wein ich lieber", macht er sinngemäß ein "... dann bitte schon eher Wein für mich!" draus!
A bientôt mes amis! Oder, wie der Franzose so schön sagt: Pfiat eng Tisch und Beng!
Eure Femme de marchandises grausliches
Nachtrag vom 29.4.: Ich habe nun den schrecklichen Verdacht, dass französische Philosophie nur deswegen so schwer und kompliziert ist, weil die mit dem Babelfisch übersetzt worden ist. Deswegen redet die deutsche oder amerikanische Rezeption auch angewidert von Frogfog, den die "postmodernen Nebelwerfer" von sich geben. Vielleicht ist das alles nur ein großes Missverständnis!
Mehlwürmer sorgen für Stimmung
Als Josef G. von Film und Fernsehen kaputt gemacht geworden ist
Am Abend, als dann Ähnliches im "Oberösterreichbild" passiert war, platzte mir endgültig der Kragen und ich kletterte höflich, aber bestimmt über den Zaun, um die Nachbarn mit meiner Meinung über ihr Verhalten zu konfrontieren. Anita öffnete mir die Tür und sagte, ohne zu fragen, welcher Natur mein Begehr sei: "He, i kenn an varruckten LKW-Fohra und an varrucktn Tischler!" Das war alles, mehr sagte sie zu diesem Thema nicht mehr. Josef aber war gar nicht mehr zugänglich. Wild flackerten seine Augen, ständig mümmelte er etwas wie "dadadadadadadaMeeedienstar", schließlich drehte er sich einfach um und sprach im Gehen: "Jetzt muass i amoi im Fernseng nochschaun, ob i ned scho wieda drin bi..." Der Arme! Mir wurde alles klar. Bei bestimmten Erkrankungen der Gedankenwege kann es nämlich vorkommen, dass Betroffene von der Überzeugung verfolgt werden, dass der Rundfunk nichts besseres zu tun hat, als ständig von ihnen zu berichten. Da tat mir mein Tadel leid. Hoffentlich liest er diesen Bericht nicht, er könnte sich in seinem Denken bestätigt sehen.
Montag, April 25, 2005
Neoliberale Gesellschaft ohne Arbeit? Ein Beitrag zum Tag der Haushaltsgeräte
Noch sind sie fröhlich - aber was passiert mit diesen VertreterInnen des primären Sektors? Foto: Coala
Ich leite schon seit bald einem Jahr eine Expertengruppe, die sich im Auftrag der Bundesregierung diesen und anderen Fragen widmet. Es ist nun an der Zeit, erste Erkenntnisse zu präsentieren.
Der Mann widmet sich der Krume, die Frau der Blume. Foto: Coala
Am Thema Arbeit entzündet sich der Generationenkonflikt jeden Tag aufs Neue. Die heutigen Mittzwanziger sind wohl diejenigen, denen die Sinnlosigkeit menschlichen Tuns erstmals im vollen Umfang zu Bewusstsein gekommen ist. Sie leiden deswegen an einer Quarter-Life-Crisis (lesen Sie dazu später mehr). Ein Vater einer derart Leidenden berichtet, er habe seine Tochter einmal im Winter zur Holzarbeit mit in den Wald genommen. Dort habe sie zuerst noch leis summend gespielt, dann aber, nach einiger Zeit, sei sie heulend auf einem Stein gesessen.
V: Minki, wieso weinst du denn?
M: Weil mir sooooo kalt ist!
P: Dann arbeite was, damit dir warm wird!
M: ... dann wein ich lieber.
Mehr kann man zum Thema "Generationenkonflikt durch Arbeitsauffassung" nicht sagen.
Dies sind nur die ersten vorläufigen Ergebnisse. Ich erlaube mir zum Abschluss noch den Ausblick auf die Zukunft der geistigen Arbeit; eine hier besonders relevante Frage ist folgende: Kann sich die Geisteswissenschaft nur mehr in Form von Kabarett oder satirischen Weblogtexten entfalten? Papers zu diesem Thema werden ab jetzt angenommen und an dieser Stelle veröffentlicht.
Freitag, April 22, 2005
Montag, April 18, 2005
Lesespaß
Spaß für dich und mich!
Foto: Coala
Sonntag, April 17, 2005
Babelspaß
Live-LG0-CALIBRATED a TugendterroristinHere to read gibt's the life report of humans troubled by the property people terror, who do not much andres all day long as Marillenmarmelade eat and Falkenau "write film scripts for" forestry house. Excitingly wird's only, when the work-shy of everyday life-philosophin must recognize that she is a grausliches property human being. One can by the way buy those texts which can be read here at the good deal price or order equivalent new.
Freitag, April 15, 2005
Ich bin eh links!
Wenn die Couch zum Hütchen passen muss: Irrungen der westlichen Konsumwelt. Foto: MNK
Jugend ohne Werte. Foto: Juitschi
Sozialismus mit menschlichem Antlitz! Foto: Irongirl
Foto: Coala
Burschenschaftsdummheiten
Die Geschichte ist übrigens erstunken und erlogen. Foto: MNK
Mittwoch, April 13, 2005
Ich seh alles!
Dienstag, April 12, 2005
Gipfeltreffen der Humorgiganten
Foto: MNK
Spontane Mitarbeit im Forschungsteam: Unkonventionelle Herztonüberwachung. Foto: MNK
Big Hair von Schwachkopf
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In diesem Sinne ist es mir eine Freude zu verkünden, dass das Ich-Unternehmen „Minkasia“ seit gestern an die Börse gegangen ist! Nur für kurze Zeit können Sie die Aktien zum günstigen Preis zeichnen! Jetzt Zukunft sichern! Durch Ihre Unterstützung und ihren Unternehmergeist leisten sie ein sichtbares Bekenntnis zum Fortschrittsglauben und Zukunftsoptimismus: Zukunftsweisendes muss erlebbar werden!
Ich erlaube mir, zum Abschluss aus Frau Dr. Antonella Mei-Pochtlers „Standard“-Kolumne vom 1. April (!) zu zitieren:
Wo gehobelt wird, fallen allerdings auch Späne: Boom, Bust und das Bleibende der Internetwirtschaft zeigen, dass Enthusiasmus und Enttäuschung notwendige Begleiterscheinungen bei der Entstehung neuer Branchen sind. Für die Reise in die Zukunft sind jetzt Menschen wie Jules Verne gefragt, dessen Werk uns letzte Woche anlässlich seines 100. Todestages in Erinnerung gebracht wurde. Seine Kunst bestand darin, Forschungsergebnisse in den Dienst seiner blühenden Fantasie zu stellen. Und die wiederum hat die Wissenschaft angespornt. So wird ein Circulus vitiosus [sic!] in Gang gesetzt: Fantasie generiert Ideen, die zu neuen Produkten werden, die wiederum die Fantasie beleben. Eine zukunftsweise(nde) Einstellung.
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Zwei erfolgreiche Ich-AGs
Sonntag, April 10, 2005
Wachauer Frühstück mit schrecklichen Folgen - Neue Erkenntnisse!!!!
Dann blieb uns nur das bange Warten auf ihre Rückkehr oder zumindest einen Anruf der Polizei. Stunden vergingen. Plötzlich sprang die Tür aus den Angeln und Vogl stand wieder vor uns. Ihre Wut hatte sich offenbar gelegt, doch welch ein Wandel hatte sich mit ihr zugetragen! Dr. Vogl, vielen als besonders elegante Grande Dame der Weiblichkeit bekannt, deren Handtaschen immer mit der Farbe ihrer Wimperntusche abgestimmt war, trug plötzlich Schnauzer und Brusthaar, ihr Haar war stark zerzaust und seltsam fettig. Sie konnte keine Auskunft geben, wo sie in den vergangenen Stunden gewesen sei. Erst Stunden später konnten wir auf dem Kommissariat aus den Polizeiprotokollen die Spur ihrer Verwüstung durch die Vorstadtbeisl der Stadt nachvollziehen. Hätte ich die Exekutive nicht vor dem Experiment gewarnt und hätte ich nicht beste Beziehungen zum Gesundheitsministerium, ich säße wohl schon als Hauptverantwortliche in strengem Karzer bei Wasser und Brot ohne Marmelade.
Was aber soll mit Vogl nun geschehen? Auch nach 24 Stunden antwortet sie auf jeden Kommunikationsversuch nur mit Gewalt, sodass ich gezwungen war, diesen einst so intelligenten Menschen wie einen tollen Hund wegzusperren. Außerdem musste ich feststellen, dass sie nun schwanger ist! Wie werde ich die Geister der Marille wieder los? Und warum blieb ich von der verstörenden Wirkung bisher verschont? Mir steht eine lange Nacht der Nachforschungen bevor!
Schrecklich: Dr. Vogl nach dem Experiment. Was man nicht sieht: In ihrer Rechten steckt mein Hals. Foto: MNK
Nun, nach einigen Tagen intensiven Forschens kann ich die interessierte Fachwelt bzw. die Angehörigen Vogls darüber informieren, dass - zur großen Erleichterung meiner selbst - nicht die Marillenmarmelade die folgenschweren Effekte auf Dr. Vogl zeitigte. Die Vermutung liegt nahe, dass sich ihr Körper mit aller zur Verfügung stehenden Macht gegen die plötzlich aufkeimende Schwangerschaft wehrte. Was paradox klingt (Stichwort "Grande Dame der Weiblichkeit") erklärt die nun wieder zur verbalen Kommunikation fähige Vogl damit, dass sie doch stets verkleidet gewesen sei, und dass es sie verwundere, dass dies von niemandem bemerkt worden sei.
Nun aber ist meinerseits die Sorge aufgekommen, dass Vogl möglicherweise nicht allein in ihrem Körper haust (ganz abgesehen von der heranreifenden Leibesfrucht). Eine aktuelle Einsichtnahme in vorhandene Unterlagen (s. bitte die angegebenen Links) stützt diese Vermutung, ist dort doch u.a. von einem Lucky oder einem Sunny de Luxe die Rede. Warum ist mir und meinem Forscherteam entgangen, dass Vogls Rede hier selbstreferenziell war?
Was für Neuigkeiten! Und dabei wäre es im Experiment doch um meine Marillenverehrung gegangen! Es stellt sich nun angesichts der Ereignisse die Frage, ob diese Substanz nicht möglicherweise eine bewusstseinsklärende Wirkung zeitigt. Muss dringend alle Texte im WebLog nachlesen, hab mich schon gewundert, warum ich in letzter Zeit so wahnsinnig gut schreibe...
Freitag, April 08, 2005
Frontverhärtung im Voyeurskrieg: Blickskrieg
Donnerstag, April 07, 2005
Schmerz durch Kunst, Kunst durch Schmerz!
Dienstag, April 05, 2005
Der Webhost informiert:
Zerstörerische Kräfte haben die Einigung verhindert: Die Kämpfe zwischen dem konstruktiven und dem dekonstruktiven Flügel haben Minkasia, die Autorin dieses Tagebuches, dazu veranlasst, dem Beispiel der FPÖ zu folgen und geschlossen aus der Personalunion mit D. Meindl bzw. aus der Partei gleichen Namens auszutreten. Sie wird mit sofortiger Wirkung Führerin des frischgegründeten „BÜNDNISSES für die ZUKUNFT MINKASIENS“, kurz BZM. Dass das tugendliche Schreibprogramm dasselbe bleibt, sei garantiert, so Minkasia. Der Witzekanzler ist bereits informiert, das Bündnis beim Ministerium für Weblogs registriert.
Minkasia im Originalton:
Der dekonstruktive Teil hat bis zuletzt den von mir angestrebten Schulterschluss verweigert, ja sogar durch niveaulose Heckenschützen-Äußerungen (wie etwa „Is des ned ois a weng zwaungshumoristisch, wos i do schreib?“) aufs Äußerste hintertrieben. Statt einer positiven Arbeit am Kabarettprogramm beharrte Meindl auf dem dekonstruktiven Weg. Es musste dieser Schritt gesetzt werden, zumal es auf der Hand liegt, dass die Österreicher und Österreicherinnen Witze über die Beschneidung Jacques Derridas oder über das Autorproblem bei Foucault einfach nicht lustig finden. D. Meindl hat den Diplomarbeitsoppositionskurs niemals verlassen. Deswegen erscheint es mehr als gerecht, ihr den in dieser Zeit aufgehäuften Schuldenberg zu überlassen, sie wird ja auch weiterhin das Stipendium aus Oberösterreich erhalten.
D. Meindl hat nach neuesten Informationen die Spaltung akzeptiert, sie will sich von nun an aus dem Spaßgeschäft zurückziehen und sich ausschließlich ihrer Dissertation widmen: „Wenn man mich nicht will, bitte: Ich bin schon weg!“ Gurla Coala, bekanntlich die Schwester Meindls, meint dazu: „Ich glaube, meine Schwester hat vorderhand ihren Bedarf an Humorobmannschaft gedeckt.“
Als längst dienendes Vorstandsmitglied übernimmt der Burgenländische Klubobmann die „D. Meindl“.
BZM! BZM! BZM! Foto: IASTE
Sonntag, April 03, 2005
Playboy am Petersplatz / Die heimische Fleischerszene
Ich versuche gar nicht, auf diese Einleitung hinauf einen guten Link zu meinem nächsten Anliegen zu finden, also los geht`s! Letzte Woche habe ich mir „Hader muss weg“ angeschaut und ich muss sagen, für eine neue Weltreligion wird’s nicht reichen. Und dabei müsste man nur ein paar kleine Nachlässigkeiten ausbessern! So heißt es da einmal sinngemäß, dass man einen Kabarettisten nicht mit der Interviewfrage „Wie beurteilen Sie die österreichische Kabarettszene?“ plagen dürfe, da man ja auch keinen Fleischhauer frage, wie er denn die heimische Fleischhauerszene beurteile. „Halt, halt, halt!“, sage ich da! Zufällig kenne ich mich nämlich ziemlich gut in dieser Branche aus und pflege einen regen Informationsaustausch mit dem Landesfleischhauereiinnungsmeister für Oberösterreich. So kann ich auch sagen, dass es brodelt in der Fleischhauerszene! Da spaltet sich gerade der konstruktive vom dekonstruktiven Teil der Zunft: Erstere halten fest am Fleischhauerselbstverständnis der Moderne, während Letztere Einflüsse aus dem französischen Kulturraum aufgreifen. Diese unter dem Namen „Les Charcutiers“ firmierende Gruppe setzt sich intensiv mit den Umwälzungen der Postmoderne auseinander, was sich im verstärkten Interesse an der Wurst manifestiert, ganz gemäß der Parole „Anything goes in it“. Ich will hier gar nicht weiter ausholen, hoffe aber, Herrn Hader diese Faktenlage kommenden Sonntag näher bringen zu können, denn so unbedeutend diese Unstimmigkeiten dem Unkundigen anmuten mögen, sie stören doch den Kunstgenuss der Aufmerksamen.
Liebe Österreicher!Als Innungsmeister der Fleischereifachwarenerzeugungszunft ist mir Ihre Sicherheit ein besonderes Anliegen. Deswegen gilt: Bitte schlachten Sie Ihre Tiere nicht selber! Betrauen Sie damit den Fleischhauer Ihres Vertrauens, er ist Ihnen gern dabei behilflich. Denn: Ihr Fleischer macht's persönlich!Dafür stehe ich mit meinem Namen:
Samstag, April 02, 2005
Marillenverehrung und dreiste Amseln
sei mir nicht hab, dass ich dich so vernachlässigt habe, aber ich war bei meinem Marillendealer. Es ist mir nämlich – wenig überraschend – goa nimma gut gegangen, da konnte auch der kurzfristige Osternestzuckerschock nicht mehr wirklich helfen. Mein Kopf war ganz geschwollen, die Beine rasten wie wild, in der Nacht hatte ich Beklemmungen. Ich hatte zuvor schon Zwetschkenmethadon genommen, wusste aber nicht, ob zu viel oder zu wenig, oder mehr. Übrigens habe ich gestern im Radio gehört, dass der von uns scheidende Papst die Marillenverehrung ins Zentrum seiner Glaubenspraktik gestellt habe, was den schrecklichen Verdacht aufwirft, dass da vielleicht in der Gemello-Klinik die Symptome nicht richtig erkannt und behandelt worden sind...
Mir geht’s jedenfalls wieder besser, seit ich in der mittelburgenländischen Pampa gleich einmal zwei, drei Gläser ihrer Bestimmung, sprich: meinem Verdauungssystem zugeführt habe. Zuvor aber wie gesagt schon seit Wochen Beklemmungen, geschwollene Körperteile und Halluzinationen. Spätestens seit Samstag konnte das der Außenwelt (sofern existent, da bin ich mir noch nicht so sicher) nicht länger verborgen bleiben: Bei Ultras Geburtstagssause (dazu später) bemerkte ich, dass Berni de Luxe Gurla etwas vom „Eisberg des Wissens“ erzählte, von dem nur etwa 5% aktuell zugänglich seien. Gurla sagte „Hochinteressant!“, ich platzte mit „Des is des implizite Wissen!“ heraus – leider, denn zehn Sekunden zuvor hatte Berni seine Rede mit „I muass jetzt a Referat über des implizite Wissen mochn“ eröffnet. Am nächsten Tag dann Ähnliches: Beim Durchblättern der „Medical Tribune“ (die haben da übrigens immer so schön reißerische Titel wie „Was trieb diesen Bauch auf?“) echauffierte ich mich, dass da eh immer das Gleiche drin stehe – fünf Sekunden bevor ich bemerken musste, dass ich diese Ausgabe schon kurz zuvor durchstudiert hatte. Ich errötete jeweils heftig.
Foto: Coala
Apropos „Außenwelt“ und „nicht verborgen bleiben können“: Meine Nazijäger-Nachbarn haben von meiner Ankunft in Winkeln am Donnerstag bis zu meiner Abreise letzten Dienstag niemals ihren Beobachterposten aufgegeben; herzzereißend fand ich die Tatsache, dass die beiden Kinder jedesmal die Nachtschicht zu übernehmen hatten. Da standen sie, die Gucker um den Kopf geschnallt, die kleinen zarten Körper ans Fenster geklebt, nur um mich bei der Abendlektüre und dann beim Schlafen zu überwachen! Am Morgen dann die Eltern, frisch, ausgeruht und dreist wie Amseln. Was finden die an mir? Dass ich damals nicht bei der Partei war, müsste doch augenscheinlich sein!
Das ist doch unwürdig! Foto: MNK
So, liebes Tagebuch, ich kann das Tageswerk nicht mehr länger aufschieben! Mir steht nun ein ordentlicher Spießrutenlauf bevor: Wer heute in der Halle klettern gehen muss, beweist damit, dass sie keine Freunde oder Innen hat, die mit ihr in die schöne Natur hinaus gehen!