Dienstag, Juli 20, 2010

Minkasias Predigtdienst: Schubumkehr

Aus meinem wortgewordenen Arbeitsleben:


Schubumkehr

Jetzt ist Ruh’ mit diesen Zogajs. Endlich ist in der Zeitung wieder Platz für Hundefotos und Algengefahr im Naturerlebnisbad. Verstehen Sie mich richtig, die Arigona ist eh sicher keine Handtaschlzieherin. Aber wer so hübsch ist, der kann sich doch auch dort zurechtfinden, wo er herkommt. Wer eine Heimat hat, braucht uns die unsrige nicht wegzunehmen. Ist eh schon so zersiedelt, die Landschaft.
Und im Supermarkt muss ich oft Schlange stehen, das schadet nicht, wenn ein paar Leute weniger hier sind. Außerdem wollte die Arigona Krankenschwester werden. Da hätte sie sicher einer von uns den Arbeitsplatz weggenommen. Dazu die Integrationsprobleme. Die konnte ja gar nicht richtig Deutsch. Meine Freunde behaupten, das sei der Vöcklabrucker Dialekt, aber was wissen die schon. Innenministerin Fekter kommt auch aus dieser Gegend und kann trotzdem schön sprechen.

Wo wir grad bei der Asylchefin sind: Ich wünsche mir ein paar Leute weg! Geht das? Sie können ja auch in den Kosovo abgeschoben werden, dort ist’s landschaftlich schön. Meine Nachbarin etwa, die ihr Gerümpel immer auf den Gang stellt. Ist auch nicht rechtens! Arbeiten tut die außerdem nichts.
Oder den Fahrer des Autos mit dem Kennzeichen LL 108 GF, der mir neulich den Stinkefinger gezeigt hat: gefährliche Drohung! Meinen ehemaligen Chef, der zu wenig gezahlt hat: Lohndumping! Alle, die Steuern hinterziehen und beim Autofahren telefonieren. Und alle deren Kinder, denn Recht muss Recht bleiben. Mein Gegenvorschlag: Staatsbürgerschaften für Vertreter der internationalen Leistungsgesellschaft. Wirtschaftsmultiplikatoren, um die Konjunktur anzukurbeln; gerne auch russische.
So, wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, ich muss noch ein lustiges Bild von meinem Hund an die Zeitung schicken.


Ein Bild wie ein Geständnis: Eine Scheinasylantin nahe der burgenländischen Grenze versucht besonders aggressiv, unsere Heimat zu rauben.


Hier geht's übrigens zu den gesammelten Kolumnen.

Montag, Juli 19, 2010

Frage der Woche: Marillenerscheiungen und Feinde der Menschheit


Aus der beleibten Sommerserie "Herr Monet und Frau Minkasia fragen einander aus" heute eine dringliche Anfrage an mich:

"Ist die naturwissenschaft der größte feind des menschen oder hat Bertrand Russell vielleicht recht, wenn er sagt: "Der Jammer mit der Menschheit ist, dass die Narren so selbstsicher sind und die Gescheiten so voller Zweifel...Ergebenst niederkniend und um erleuchtung bettelnd,

René Monet."

Bester Monet,

die Naturwissenschaft ist an sich eine der drei weltbesten Erfindungen des Menschen, gleich nach Hängematte und Marillenkuchen. Um Ihnen autobiographisch Rat zu spenden: Während erstere Errungenschaften jedoch nur gelind negative Auswirkungen auf meine Biographien zeitigten (leichte Formen der Seekrankheit nach zu hoher Schaukelamplitüde; leichte Deformierung von BauchBeinPo nach übermäßigem Fruchtgenuss), hat mir die Naturwissenschaft schon so manchen Verdruss beschert.

So musste ich im vorhergehenden Jahrtausend viele herbe Rückschläge in diversen Schulzeugnissen hinnehmen. Noch heute suche ich Trost in kontemplativer Rückenlage und aprikotischen Spezereien.

Da mich tagtäglich schreckliche Zweifel befallen („Soll ich schon aufstehen?“ „Was ist der Mensch?“ „Was aufs Frühstücksbrot?“ „Was dürfen wir hoffen?“ „Wieviele Engel passen auf eine Nadelspitze?“ „Wie komme ich zur nächsten Marillenerscheinung?“), kann ich ihre beiden Fragen in eins fallen lassen und antworten:

Ein Feind der Menschheit, der die Naturwissenschaft über bequeme Liegestätten und schmackhafte Speisen stellt! Ein eitler Narr aber auch, wer sich klüger dünkt als andere und den ganzen Tag nur fressend in der sozialen Hängematte schmarotzt.

Ganz die Ihre,
Frau Minkasia

Donnerstag, Juli 15, 2010

Thomas Bernhards Poltergeist stört P.E.N.N.-Kongress!

Wär hätte gedacht, dass ein per se dröges Schriftstellerinnen-Stelldichein am Traunsee so enden würde! Ich zittere immer noch vor Schreck. Wer es wagt, mich eine feige Sau zu heißen, dem ist noch nie der Poltergeist eines untoten Schriftstellers über den Lebensweg gelaufen. Noch dazu jener Thomas Bernhards, der schon zu Lebzeiten nicht gerade eine Hostess war.
Dabei fing alles idyllisch an. Doch gleich nach dem ersten Mittagsbier kommt das Grauen: Eben dröhnen noch Kreisky aus dem FM4, da schaltet jäh das Radio von alleine auf die EAV und Wilfried um. Gruselig! Zuvor schon war mysteriös und eigendynamisch das Fenster aufgegangen. Und da! Plötzlich manifestiert sich eine schwarze Katze und schwebt gurrend von einem Eck ins andere!
Einen Stock über Thomas Bernhards Nachlass kann das kein Zufall sein. Als ob es noch eines weiteren Beweises bedurft hätte, kommt es beim harmlosen Kongress-Gruppenfoto zur Gruselklimax: War Frau Weidenholzer zuvor noch neben mir zu sehen, levitiert sie auf dem Foto parapsychologisch über mir!

Wir ließen uns aber vom Geist des Ohlsdorfer Misanthropen unseren Kongress nicht vergällen und kauften uns ein sogleich ein Erdbeercornetto in der Gmundner Bahnhofstschumse.

Dienstag, Juli 13, 2010

FIFA verbietet Vuvuzelas!

Knalleffekt - oder besser Tröteffekt nach Ende der WM: Die FIFA verbietet nun doch nach langen Diskussionen die Vuvuzelas.
Anlass ist eine Studie der WHO, derzufolge die Kinder am meisten unter dem nervenaufreibenden Gebläse leiden. Forscher konnten Entwicklungsschäden nicht ausschließen.

Vuvuzelas beim Spiel Spanien vs. Grönland

Montag, Juli 12, 2010

Hitzebedingter Minimalismus


Es ist mir heut von der Temperatur her einfach zu unkommod, über Gebühr dem Pleschingersee fernzubleiben, also bespekuliert einfach diese Bildnisse von der pipifeinen Fourelements-Convention.

Und dann schaut ihr euch auf Youtube alle Videos vom überaus charmanten Moderator, dem Herrn Flowin Immo an. Das da, zum Beispiel: Urlaub am Attersee. Ein Mann mit schönem Ausdruckswollen und einem guten Zug ins Alberne!

Freitag, Juli 09, 2010

Graz hat's


Gestern gastierte ich performierend in Graz (s.0.). Darüber soll bei Gelegenheit noch gesondert gesprochen werden.
Auch so eine mittelkleine Kulturhauptstadt. Wer aber rücksichtlos ehrlich ist und aus Linz einherreist, der/die kann der Neigung anheim fallen, Graz einfach ein bisschen lässiger zu finden.
Hier bewundern nach dem Weg befragte alte Damen die Fragende, weil sie einen zehnminütigen Fußmarsch auf sich zu nehmen bereit ist. Am Postgaragendamenklo siezen einen die Mächen auch noch im Vollrausch. Im Lend dackeln Igel über die Straße, auf der Rosen liegen. Am Lendmarkt stauben um sieben in der Früh erboste Bäckerinnen Tauben aus dem Laden. Und alles mit mindestens drei Vokalen mehr.
Ich mag Graz.

Donnerstag, Juli 08, 2010

Die Frage der Woche ist wieder da!

Endlich geht's weiter mit der beleibten Serie "Frau Minkasia und Herr Monet fragen einandern aus". Diesmal lautet meine Frage:


„Bester Herr Monet!

Aufgrund der drückenden Schwüle ersehne ich heute Erkenntnisse zu leichteren Themen: Was kommt nach dem Tod? Fäulnis, Hölle, vierzig Jungfrauen oder was Schönes?

Ergebenst der Antwort entgegenhoffend,
Frau Minkasia“

Herr Monat antwortet:
Zuerst einmal ein herzliches danke für diese wunderbare frage, Frau Minkasia. Es ist mir eine ehre, ihren diesbezüglichen wissensdurst paradigmatisch zu stillen und beginne sogleich mit dem TOD.

Der tod ist eine erfindung des menschlichen geistes und bezieht sich vor allem auf eine dichotomische spaltung der wahrnehmungskategorie eines phänomenologisch diskreten „ding“ in „belebt“ / „unbelebt“, also eine algorithmische bewertungsfunktion im neurologischen arbeitsfeld.

Und hier geht's weiter mit der Antwort in dem Monet seiner Textsuppen-Homepage.

Mittwoch, Juli 07, 2010

Ich drücke Deutschland die Damen


Zwar wallt in meinen Adern allerlei ganz Ungermanisches, doch ich bin nun alt/entideologisiert genug, die Deutschen beim Fußballspielen nicht mehr böse zu finden. Immerhin haben die eine fetzenlässige Hauptstadt und bringen so schöne Halbschwäbinnen wie die obabgebildete und gedrückte Mutti Nagl hervor.
In dem Sinn dürfen sie heute die Spanier in die Pfanne hauen. Aber schön, bitte.

Montag, Juli 05, 2010

Spaß für simple Gemüter: Sick Wankers



Wohl jenen, die leicht zu unterhalten und der englischen Sprache mächtig sind. Jene aber, die zotige Anspielungen auf oberösterreichische Ortschaften nicht lustig finden und des Angelsächsischen ohnmächtig sind, werden schon bei "Rottenegg" und "Fucking" nicht viel zu lachen gehabt haben.
Im Übrigen entstammen die beiden Namen der katholischen Soziallehre, wonach die landläufig betriebene Sünde des Onan zu schlechter Gesundheit führe.

Freitag, Juli 02, 2010

Textgewordene Ameisenhaufen


Liebe Häuptlinge, Squaws, Squatter und Cowboyz,

schön war's gester, auch schön heiß. So gingen wir auf der Bühne mit gutem Beispiel voran und achteten darauf, immer genug zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust hintanzuhalten.


Flüssigkeiten gingen auch verloren, als Frau Weidenholzer mir dabei half, ein Trauma aufzuarbeiten, und Winnetous Sterbszene vorlas. Großes Kino mit berührendem Backgroundchor.

Herr Monet las ordentlich adjustiert mit Feitl und Katzenschädel an der Gurgel. Und das Banjo! Extra gekauft für diesen Abend. Behauptet er.

Ein lieber Gast war uns der Sonti, der ein weitaus schärferes Bildnis verdient hätte, schon alleine wegen seiner Performance an der Rassel.


So war das. Küsse nachträglich an das Publikum, das geduldig und höflich unsere Kelly-Family-Performance für Arme beklatschte. Der Erlös aus der wie immer marterpfähligen Tombola geht an die letzten Indianer des Zentralraums:

Donnerstag, Juli 01, 2010

Apatschen der Apathie


Heute wird sich im Grandhotel zum Rothen Krebsen, in dem einst auch Karl May nächtigte, eine anthropologische Sensation ereignen: Ab 20 Uhr kann Minketou, Häuptlin der letzten Indianer des oö. Zentralraums besichtigt werden!