Montag, Juli 19, 2010

Frage der Woche: Marillenerscheiungen und Feinde der Menschheit


Aus der beleibten Sommerserie "Herr Monet und Frau Minkasia fragen einander aus" heute eine dringliche Anfrage an mich:

"Ist die naturwissenschaft der größte feind des menschen oder hat Bertrand Russell vielleicht recht, wenn er sagt: "Der Jammer mit der Menschheit ist, dass die Narren so selbstsicher sind und die Gescheiten so voller Zweifel...Ergebenst niederkniend und um erleuchtung bettelnd,

René Monet."

Bester Monet,

die Naturwissenschaft ist an sich eine der drei weltbesten Erfindungen des Menschen, gleich nach Hängematte und Marillenkuchen. Um Ihnen autobiographisch Rat zu spenden: Während erstere Errungenschaften jedoch nur gelind negative Auswirkungen auf meine Biographien zeitigten (leichte Formen der Seekrankheit nach zu hoher Schaukelamplitüde; leichte Deformierung von BauchBeinPo nach übermäßigem Fruchtgenuss), hat mir die Naturwissenschaft schon so manchen Verdruss beschert.

So musste ich im vorhergehenden Jahrtausend viele herbe Rückschläge in diversen Schulzeugnissen hinnehmen. Noch heute suche ich Trost in kontemplativer Rückenlage und aprikotischen Spezereien.

Da mich tagtäglich schreckliche Zweifel befallen („Soll ich schon aufstehen?“ „Was ist der Mensch?“ „Was aufs Frühstücksbrot?“ „Was dürfen wir hoffen?“ „Wieviele Engel passen auf eine Nadelspitze?“ „Wie komme ich zur nächsten Marillenerscheinung?“), kann ich ihre beiden Fragen in eins fallen lassen und antworten:

Ein Feind der Menschheit, der die Naturwissenschaft über bequeme Liegestätten und schmackhafte Speisen stellt! Ein eitler Narr aber auch, wer sich klüger dünkt als andere und den ganzen Tag nur fressend in der sozialen Hängematte schmarotzt.

Ganz die Ihre,
Frau Minkasia

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