Freitag, Mai 29, 2009

Wer nicht schreiben kann, muss moderieren


Liebes Linz, Riesenskandal!

Da beginne ich einen Roman nach dem anderen (letzter Arbeitstitel: "Fiepende Hemmungslosigkeit. Ein Roman aus dem Nerzmilieu") Aber nur weil ich noch keinen davon beendet habe (nicht einmal den ersten, die "Sau"), legt mir der Vereinsvorstand nahe, das mit dem Lesen gut sein zu lassen und stattdessen ein Moderationspraktikum zu absolvieren.


Um mir die Sache besonders schwer zu machen, versuchte Hauptmoderator Sommer, mich mit seinen neuen Augengläsern abzulenken:


So war das dann.


Zumindest hat Frage-der-Woche-Partner René Monet auch nicht gewonnen:

So komme ich zumindest endlich einmal aufs Siegerfoto (by the way: Sehr brav, Herr Köhle!).


Noch mehr Büdln (merci Herr Wenter!) and the like gäb's im Überschriftslink.

Donnerstag, Mai 28, 2009

Ich war dann mal kurz weg. Die weltkürzeste Pilgerreise

Ladies N' Genulmen,
vielen von euch wird es gar nicht aufgefallen sein, aber ich kehrte jüngst von einer Begehung des Jakobsweges zurück. Pilgern ist ja der heißeste Scheiß auf dem "Religion light keeps you busy"-Markt. Bei diesem Hundsderschlagen wollte ich selbstredend auch dabei sein.
Resumée: So arg ist das gar nicht.
Wir entstiegen dem väterlichen SUV auf dem Parkplatz der Ruine Aggstein. Forsch schritten wir dahin. Doch bereits nach fünf Metern erkannten wir, dass wir schon wieder ans Ende gelangt waren. So taten wir Buße sowie Um- und Einkehr.


Das war auch gut so, denn eine Jause hatten wir für die Pilgerreise gar nicht mitgenommen.

Den Rest dieses ereignisreichen Tages nutzen wir zum faulen Fläzen auf Steinböden:

Mittwoch, Mai 27, 2009

Brennender Hundekot - da steckt dein Leben drin!


Die ÖVP sammelt Ideen, darunter brennbaren Hundsdreck für unter die Fingernägel. Klingt unangenehm.
Hiermit verleihe ich den "Tips" für diesen Titel das Prädikat "Sinnlosester Baummord des Monats". Ein Sonderapplaus gebührt der Rubrifizierung des peinvollen Maniküreproblems im (endlich wahrheitsgetreu kombinierten) Ressort "Wirtschaft & Politik".

Poet-Islam


Geneigtes Volk,
ströme in großer Zahl herbei und lausche morgen den Muezzins des Unsinns im Solaris.
Und wie lautet stets der Cliffhanger für Arme: "Ob ich mitlese, entscheidet sich kurzfristig!"

Montag, Mai 25, 2009

Kriskrams, Krisengram und Griesgrant

Dear Audience und -innen,

es ist schlimm. Da ist der Protest gegen das kapitalistische Schweinesystem jahrelang Motor meines Kunstwollens. Da kasteie ich mich noch länger - wider meine Natur als Leistungsschweindi - in Sachen Erwerbsarbeit, um dem gierigen Verwertungsregime nicht noch mehr Vorschub zu leisten.
Und dann muss ich entdecken, dass ich selbst dem bovisthaften Platzen der Spekulationspilze Vorschub geleistet habe. Es geschah vor genau vier Jahren, zur Zeit der Hochkonjugation des Verbs "spekulieren". In einem völlig kritikfreien Aufruf forderte ich einst das Volk dazu auf, Aktien zu zeichnen:

Meine beiden Gastwirtschafts-AnalYstinnen Coal und Ulla Eule (Bildmitte)

Aus heutiger Sicht muss ich bekennen, dass meine Hintergedanken etwas aalig erscheinen.




Zumindest trieb ich mit meinem Namen nicht so arges Schindluder wie Nachnamensvetter Julius.
In diesem Sinne möchte ich meinen beiden Hauptaktionären Josef und Anneliese M. aufrichtig "Tschuidigen" sagen. Vielleicht bleibt ja vom staatlichen Rettungspaket ein Eislutscher für sie übrig.

Mittwoch, Mai 20, 2009

Star Trek: Intergalaktischer Käsetoast mit Senf

Werte Lesemillionen,
heute ein wenig Weblog-Kerngeschäft (Blog=Senftube, i.e. Sachen gut oder schlecht finden). Star Trek also. Das ist wie Käsetoast: Wenn man lang keinen mehr gegessen hat, geht er schon wieder.
Der 11er ist nach längerer ST-Abstinenz gleichsam essbar, schon alleine weil die Beastie Boys mit dem Weltheuler "Sabotage" vertreten sind. Warum der junge Kirk aussieht wie ein Milchschnittenwerbemodel und einfach so einen alten Stingray in die Grube fährt, weiß der Regisseur allein.

Montag, Mai 18, 2009

Gedenkturnier mit kleiner Blasmusik - jetzt mit noch mehr Bildern!


Gnä' Damen und Herrentorten,

in aller montagsmorgendlicher Kürze hier ein wenig Anschauungsmaterial vom Dr. Josef-Goldberger-Gedenkturnier vom verwichenen Freitag. Fans wissen zudem, dass es sich hierbei um die jahreseinzige Trainingseinheit des phantomhaften, aber beleibten, pardon: beliebten FC Rotation Leidensweg handelt. Alljährlich kämpfen wir im Schöneringer RAD-Stadium gegen unsere beiden größten Feinde: die Zeit und uns selbst.

Das Aufwärmen besteht in Rauchen und dem Trinken kofferraumwarmer Weißbiere:

Mag. Prof. Eigelsbrötler zeigt, wie's gemacht wird.


Zu schnell für die Kamera, dafür posierungsbewusst: Dr. "Edeljoker" Goldbär


Ein rührender Moment für das Schöneringer Rationalteam: Um seinen Fehler der Bevorzugung der Freiwilligen Feuerwehr Schönering am 4. Mai ("May the 4th be with you") wieder auszuwetzen, trickst der Blasmusikverein am Spielfeldrand auf und ehrt das Geburtstags-"Kind" in Form einer Marschwertung.



"Im Hintergrund steht ganz verdutzt die Musikkapelle der Kulturhauptgemeinde Schönering, während im Vordergrund die Nummer 3(7) die erste Trompete bläst", hat Kamerakind Andi sein Bild betitelt.

"Wiedereinmal der schönste Geburtstag meines Lebens", jauchzt hingegen der selbsternannte Ehrenbürger.

Freitag, Mai 15, 2009

Der eremitierte Professor: Herr Monet will dann mal weg

In der beliebten und mittlerweile beleibten Serie "Herr Monet und Frau Minkasia fragen sich was" erreicht mich heute ein Austrittsgesuch meines Ausfratschel-Duettpartners:



"Liebste Minkasia,

aufgrund zahlreicher unentschuldbarer verfehlungen der von mir eigentlich so hochgeschätzten österreichischen gesellschaft, also der gesamtheit an potentiellen menschen, denen ich begegnen könnte und kann und auch zu einem kleinen teil schon begegnet bin, überlege ich mir derzeit einen rückzug aus ebendieser, um mich unmissverständlich zu positionieren, will sagen meinen unmut klar auszudrücken und eine weitere an mich herangetragene verrohung (stichwort tagespolitik) zu vermeiden.

Kurz: Ich möchte eremit werden. Und schriftsteller. Eremitierter schriftsteller sozusagen. Um nicht mit desavouierten diktatoren in südlichen, ölreicheren ländern verwechselt zu werden, schließe ich die bewohnung eines erdloches aus und ziehe eher eine felshöhle, eine abgelegene schwedische insel oder eventuell sogar eine verlassene holzhütte im gebirge in betracht.

Gibt es bei der wahl des wohnortes etwas zu beachten? Wie kann meine baldige abschottung möglichst effizient erfolgen?

Danke und auf nimmerwiedersehen,

René Monet"


Nun, liebster Herr Monet,

zunächst stimmt mich Ihr Eremitierungsgesuch betrüblich, da ich Sie ja auch in Ihrer analogen Erscheinungsform zu schätzen gelernt habe und ich Ihres Anblickes künftig nur noch ungern entraten mag. Und doch teile ich innig Ihre tadelnde Haltung gegenüber dem einheimischen Humanpotenzial. Unschönes hat sich ereigent, ereignet sich und wird sich ereignen. Um dagegen mit unseren Fäusten oder gar wackelnden Mahn-Fingern anzukämpfen, sind wir allem Anschein nach zu schwach, denn die Welt - auch die uns beide unmittelbar umgebende des oberösterreichischen Zentralraums - ist seit unser beider Geburt im Jahr 1978 kaum einen Deut besser geworden. Vor allem aber ist es mir kategorischer Imperativ, dem Gedeihen der Literatur dienlich sein zu können.

Hier also mein Eskapismus-Support. Da ich Ihrem literarischen Eremitierungswollen keinerlei Urlaubsgelüste unterstellen will, kann mein Rat nur lauten: Stay at home, Baby. Kaka en oiko krypte, sagte der alte Grieche, wenn er Schlechtes zuhause zu verstecken riet. Zuhausebleibing ist das neue Ins-Exil-Going, Daheim das neue Weg. Die Gratifikationen, die mit der inneren Immigration einhergehen, lassen sich hier nur auf Kosten der mittlerweile ohnehin schon arg gebeutelten Leserspätzchenaufmerksamkeit aufzählen. Ich beschränke mich auf die eminente Kostengünstigkeit.

Ganz wichtig: Durchtrennen Sie die Internet-Nabelschnur! Mir ist allerjüngst Kunde von einer ewig sich selbst verhindernden Pseudoschriftstellerin hinterbracht worden, die zwar tagelang keine analogen Sozialkontakte pflegte, dafür all ihre Zeit in diesem beknackten Facebook verluderte, um dort alte Sandkastenliebschaften molestieren.

Mögen wir aus dem Buch der Gesichter bald wieder gestrichen werden!

Hochachtungsvoll und adieu,
Frau Minkasia Ganofsky

Donnerstag, Mai 14, 2009

Max Goldt und das Sensationsbrathuhn

An sich schätze ich übermotiviert quasireligiöse Verehrung nicht besonders, außer sie hat mich selbst zum Objekt. Bei Glossengott Goldt mache ich aber jauchzend und besonders gelegentlich seines gestrigen Gastierens in der Stahlstadt eine Ausnahme.

Ich bin der festen Überzeugung, dass eloquente Strenge das einzige Mittel gegen Krise, Schweinegrippe und fremder Menschen Unterbauchbehaarung in maltesischen Hotelbadezimmern ist. Benimmonkel Goldts Studien zu Prokrastination und sein Segen für Mütter, die an der Unterkante ihrer Möglichkeiten operieren, weisen uns den Weg. Wohin ist auch egal, aber er beschreibt's so schön.

Ich will gleich euren Leseschwung für eine weitere Information nützen: Archäologen haben in Tübingen eine Venusstatue gefunden und sind nun ganz hibbelig vor Freude, denn die brathuhngleiche Figur gilt als die weltälteste Frauendarstellung. Urzeitdekonstruktivisten sehen in der "Venus von der Hohle Fels" die erste Onanierhilfe, zumal auf den Kopf der Urschwäbin zugunsten der primären, sekundären und tertiären Geschlechtssektoren verzichtet wurde.


Ich bin da wirklich alles andere als Frau vom Fach, aber mich erinnert das elfenbeinerne Wichsbrathuhn sehr stark an zeitgenössische Frauendarstellungen von Comicgott Nicolas Mahler:

Mittwoch, Mai 13, 2009

Google ist doof, Teil II

Google erbringt den Beweis - Es gibt nichts, was es nicht gibt. Dazu folgender Dialog, der wiederum die Grenzenlosigkeit menschlicher Doofheit verifiziert:

Von: AneSchwe

An: Minkasia

Betreff: dfklödfnnj
Mir ist soooo fad, dass ich gerade eine wunderhübsche Google-Spielerei erfunden habe: wenn man wahllos irgendwelche Buchstaben eintippt, ohne hinschauen (zB optrhträ oder kääkoöhnb) dann findet das Web trotzdem etwas!! Meistens fragt Google dich dann noch "Meinten Sie vielleicht ldfkbngöbjk ?" Probiert´s aus!

[Zwei Minuten später:]

Von: Minkasia
An: AneSchwe
An meiner Reaktionsgeschwindigkeit kannst du spiegelneurotisch den Grad meiner Motivation ablesen. Ich glaub, dass du da an einer ganz heißen Geschichte rund um die neuen Medien dran bist.

Von: AneSchwe
An: Minkasia

Unterhaltung für Stunden!


[Regieanweisung: Unter dem Link verbirgt sich das bizarre Ergebnis der Zufallstipprecherche: Eine Siegerliste der ungarischen Dackelhundeschau, deren Lektüre sich nicht nur zwecks Verständniserleichterung der folgenden Passage empfiehlt]


Von: Minkasia
An: AneSchwe
Eine ganz fremde neue Welt tut sich mir da auf!
Gruß,
Minkasia Minigolfia Fidibussi (4. im Welpenstechen)

Von: AneSchwe
An: Minkasia
I glaub, TAKS-KOTEN heißt Dackel auf ungarisch.
Cyberdachs Chiquita you and I know!!
Wow, Danella vom Gerontohort (Jüngstensiegerin)

Von: Minkasia
An: AneSchwe
Mit dir lernt man nie aus und ist immer spitze unterhalten.
Grunz,
Grazifußia Biffibuff von Delmenhorst (Semifinalistin im Dachshundwurf)

Abb. 1: Hunde-Koten ohne Stammbaum

Dienstag, Mai 12, 2009

M. Confetti: Die Ausblendung

Eine der lustigeren Aktivitäten in der Kunst- und Kulturhauptstadt nicht nur des Führers, sondern auch von linken Blogflöten: die "Ausblenden"-Tour von Social Impact.
Nicht bloß wegen der Message "Überwachen ist böse und schlecht für die Kinder", sondern wegen des eminent doofen Geschaus der Passanten. Hunde kläffen, Mühlviertler bellen. Lustig!

Montag, Mai 11, 2009

Dressed to be Killed

Ich bin zwar nur Frau, nicht Mutti, doch anlässlich des verwichenen Muttertags erreicht mich von verlässlich trendinformierter männlicher Seite von der Linzer Promenade dieser Modetipp bzw. -wunsch: die Kleiderschürze aus Frottee mit praktischem Frontreißverschluss in robusten Farben. "Geil!", wie man in bürgerlichen Kreisen gerne sagt.


Muttertag ist nicht fürn Hugo!


Weil meine reale Mutti aus übermotiviertem Antifaschismus den Muttertag schon quasi seit meiner Geburt boykottiert, ich aber überschüssige Gratulationsenergien verspüre, widme ich dieses überwutzelte Foto samt meiner Würde (s. rosa Gewandung) allen anderen Muttis auf dieser Welt.
Weil was wärt ihr ohne Kinder? Einfach nur Frauen! Denkt da mal drüber nach.

Donnerstag, Mai 07, 2009

Google ist doof

In meiner grenzenlosen Faulheit habe ich es mir so schön ausgemalt: Lade ich mir Google Ads ein, die dürfen links unten ein wenig inserieren und ich bekomme Geld, wenn die Leserkätzchen draufklicksen. "Kontextsensibel" lautete das Stichwort, das mir den Einstieg ins Lotterbett der Blog-Werbung erleichtern sollte. Schon hatte ich mir vorgestellt, Links zu den wirklich coolen Produkten dieser Welt angeboten zu bekommen. "Okkasion: Quantenbeschleuniger" oder "Enlarge Your Manlyhood, Mr. Meindl" etc.

Doch was meint Google mit meinen hier ausgeführen Denkwegen assoziieren zu müssen? "Nie mehr Mundgeruch", "Rechtsanwälte in Florida" und "Minus 16 Kilo in einer Woche". Woher wissen die Saftsäcke, dass ich angeleibt habe? Und empfehlen die Beinamputation zwecks Gewichtsverlust? Die Top-Schmach war aber die "Tierkörperverwertung in Tirol".

Hallo? Geht's noch? Wie kommt ihr denn darauf? Nur der Klarheit halber: Wir haben den Hund damals extra in ein reißfestes Plastiksackerl gestopft und in unserem eigenen Grund und Boden eingesegnet. Und das Mühlviertel liegt sicher nicht in Tirol!

Apropos Hund verscharren: Man sagt mir, das hier abgebildete Hunzi komme in die Wurscht, wenn sich seiner niemand derbarmt. Mag's wer? Frau Kallaballa und ich sitzen ab jetzt im Kommentarteil und nehmen Bewerbungen an.

Dienstag, Mai 05, 2009

Ich tu' eh was, zefix!


Weil es immer wieder ungute Nachfragen von Freunden und Verwandten gibt: Ich arbeite hart (im Sinne von "I work hardly"). Als Beweis mögen diese zwei Bildnisse dienen, auf denen ich den Rollsplit vor der Haltestelle "Kirchschlag City" wegkehre bzw. zugereisten FM4-Redakteurinnen das Mühlviertel erkläre (by the way: Big Shoutouts!). Hier kann man mich dabei sehen, wie ich in ein Mikrophon beiße:

Jetzt ist aber mal wieder gut mit Arbeit!

Montag, Mai 04, 2009

Lesergeburtstagsservice: The Godfather of Gedenkhumor

Nach geraumer Zeit ist nun doch wieder die Zeit für ein Lesergeburtstagsservice gekommen: Wir freuen uns heute einen Wolf mit Leser Goldbär, einstiges Lebensbeichte-Topmodel und ewiger Archivar, dem die Frauen vertrauen. Mit 37 nähert er sich nun altersmäßig selbst der Historie.
Hier historische Propagandaplakate:



Noch eins: Lass den Kopf nicht hängen, dass trotz deiner mittlerweile fünfjährigen Integrationsübermotivation dein neuer Heimatort lieber das 80-jährige Bestehen seiner Freiwilligen Feuerwehr feiert als deinen Geburtstag. Wer soll denn löschen, wenn dereinst wieder die Bücher brennen? Wenn Schönering durchhält, darfst du auch nicht aufgeben.
In dem Sinn: May the force be with you - am vierten Mai werden wir bei dir sein!

Freitag, Mai 01, 2009

Heute kann mich die Stahlstadt kreuzweis'

Mit quietschenden Reifen bleibt der BMW stehen. Einer der drei Jugendlichen, die an diesem Nachmittag neben mir in Auwiesen auf die Abfahrt der Straßenbahn warten, schlendert mit betonter Lässigkeit zum Auto. Was sie reden, höre ich nicht.

Plötzlich springt einer aus dem Auto und hält dem Jugendlichen eine Pistole an den Schädel, während der andere brüllend mit dem Baseball drumherum rennt und damit auf ihn eindrischt.
Und ich sitze zwei Meter daneben in der Straßenbahn, reibe mir die Augen und kann es kaum erwarten, wieder in das gstopfte und behütete Urfahr zurückzukommen.

Weil heute reicht mir die Stahlstadt.

Schon zu Mittag hatte sich heute ein Rudel Skinheads im Zelt der Kinderfreunde niedergelassen. Dass sie sich von zwei Polizisten so schnell aufscheuchen lassen, macht uns lachen. Es lacht auch noch die Polizistin, sie sagt aber "Sie haben noch nicht genug getrunken, da reichen zwei von uns."

Unmittelbar darauf muss die Straßenbahn auf dem Weg nach Auwiesen kurz anhalten. Die Jungen Sozialisten demonstrieren. "Ma, gebt's ma an Paunza!" "Jo, des kinnan's" und "I hob nix gegn Ausländer - waun's ned bei uns san" sagen die jungen Leute, die neben mir sitzen. Eine davon hält ein Kleinkind, das fünf Minuten später furchtbar zu plärren beginnt. Die aufrechten Österreicher im Abteil ziehen die Augenbrauen zusammen. Die einzige, die das Kind anlächelt, ist eine Asiatin, die soeben zugestiegen ist.

Kann gegen die Dummheit meiner Mitstadtnutzer jetzt bitte schnell jemand etwas machen? Ich meine natürlich die Kinderfreunde, die viel zu kleine Portionen Erdäpfelgulasch austeilen [Scherz zwecks Ärgerrationalisierung, Anm. d. Verf.]


Tag der Arbeit: 101 Ways to Earn your Money

Schön auch, dass hier der Sparkassenbrunnen leergefischt wird - die Rendite ist zwar schlecht, aber wer hier drin spart, muss damit leben.