Donnerstag, März 22, 2007

Wirtshausunterhaltung mit den Shy Buam


Nachdem vergangenen Freitag die lieben Shy-Buam nicht wie versprochen in der Krachledernen angetanzt sind, musste ich mein Interview-Konzept leider komplett über den Haufen werfen. Und da ich populärkultur- und musikintellektuell leider gleichsam FKK bin, mussten wir uns schon nach wenigen Minuten anders beschäftigen. Da nun wiederum der Andi und der Peter offenbar genauso wenig in Wirtshäusern aufgewachsen sind wie ich, stürzten die Bierfilzneubauten auch sogleich wieder ein und gereichten nicht zur Bewunderung der umstehenden Fan-Massen.

Und was schreib ich jetzt bloß?! Die Stadl-Post nimmt mir ein Beschwerderock-Porträt sicher nicht ab. Ich werde wohl verhungern. Vorher möchte ich dennoch an die Bevölkerung appellieren, sich auf legalem Wege Tonträger dieses Linzer Top-Pop-Exports zuzulegen, damit mein Hungertod nicht ganz umsonst gewesen sein wird.

Montag, März 19, 2007

Inkognito in Sachen Literatur unterwegs


Vergangenen Freitag spülten mich die Erfordernisse meiner Erwerbstätigkeit erneut in die Wohnung der immer als "Grande Dame der österreichischen Literatur" zu titulierenden Gertrud Fussenegger. Im März des vergangenen Jahres haben wir einander noch in meiner alten Funktion als Archivarin von Sachen aller Art - darunter ihrer Briefe - kennengelernt. Im Juli dann schon bei einem Interview in meiner aktuellen Funktion als Schmierfink und Verfasserin von Gebrauchstexten aller Art. Die bald 95-Jährige war damals sehr geknickt, als sie am Ende des Interviews erkennen musste, dass ihr Nachlass nunmehr unbetreut auf das Eintreten der Literaturgeschichte wartet.

Am Freitag drückte sie mir erneut darob ihr Bedauern aus. "Da war eine junge Frau im Stifterhaus, die war mir sehr sympathisch. Die ist jetzt nicht mehr dort. Sie hieß, glaube ich, Meindl. Kennen Sie die?"
Das konnte ich nun schlecht verneinen - auch aus Höflichkeit nicht. Ich sagte also (äußerst kokett), dass ich die Frau auch kenne und recht sympathisch fände.
Naja. In den Himmel werd ich dafür nicht kommen.

Lesen Sie demnächst: Bierfilzarchitektur und der Traum vom "Last Christmas" für Liebeskummerkranke mit den Shy-Buam.


Kleiner Nachtrag: In reflexiver Retrospektive bin ich mir nun nicht mehr ganz so sicher, dass ich die Meindl wirklich kenne. Ich hab sie ja schon so lang nicht mehr gesehen. Die hat keinen richtigen Spiegel in der Bude - was einiges in Bezug auf den Sitz ihres Haupthaares erklärt.

Ich sollt wieder einmal einen Abend mit der alten Schabracke verbringen.

Mittwoch, März 14, 2007

Linz fördert den öffentlichen Verkehr


Für euch recherchiert: Die Stadt Linz will die Bevölkerungspyramide wieder umkehren und Geburten fördern. Und das - trotz sozialdemokratischer Hegemonie - auf den Pfaden des Herrn: Verheiratete können in der Stadt nämlich überall hinfahren. So wie auf der B 127 stadteinwärts Autos mit drei Leuten drin auf die Busspur dürfen (man schummelt hierorts bekanntlich gern mit Gummipuppen), können Ehepaare ihre Autos registrieren lassen.
Tu felix Lentia nube, sagt man dazu auf Englisch.

Dienstag, März 13, 2007

Morbide Phone


Skurriler Totenkult in Wien: Beim sonntäglichen Spaziergang durch den Wiener Zentralfriedhof mit Frau und Kind entdeckten wir, dass hier die Telefonnummer des Toten auf das Grab gesteckt wird. Warum das denn? Beim flugs unternommenen Rechercheversuch hat niemand abgehoben. Ist das eine klammheimliche Rückkehr atavistischer Ahnenkulte - Gespräche mit den Toten? Oder kann man über eine "Deadline"/"Totline" (haha) biographische Details des Verwichenen abhören?


Wie dem auch sei. Erwähnenswert finde ich auch, dass Birne Guryenberger eine Erleuchtung hatte (s.o.) und davon beinahe einen Sonnenbrand bekam.

Freitag, März 09, 2007

Immer nie mehr am Würschtlstand


Warmer Hans, 3.22 Uhr (die Frisur hält): Diese drei Männer strolchen seit einiger Zeit durch Linz und täuschen vor, Ster-, Grissemann und Antonin Svoboda zu sein. Bitte seien Sie sehr vorsichtig und lassen Sie sich von den Humor-Imitaten nicht unter den Tisch saufen. Es soll nicht noch weitere Opfer geben, die dann mit porösem Schädel in der Arbeit leiden müssen.

Donnerstag, März 08, 2007

Geburtstagsservice: Lebensbeichte



In aller Bescheidenheit bzw. eigener Sache: Heute feiert die Lebensbeichte drei Jahre Dienst am Leser. Die Statistik meint: Mehr als 700 Seiten Logorrhoe - das wären ausgedruckt und aneinandergereiht schon ein paar hundert Meter Papier oder etliche Festmeter Holz. Insofern ist die Lebensbeichte also bitte auch mein Beitrag zum Kioto-Protokoll.

Schreckliches zum Frauentag


Hier ein Mahnmal für die Missachtung der Frauen dieser Welt (übrigens: Hallo!), gefunden neben dem Linzer Landhauspark. Denkt da mal drüber nach!

Mittwoch, März 07, 2007

Freundschaft? Ein Schuss ins Knie!

Ein Bild wie ein Geständnis

Liebe Kinder, wiedereinmal Riesenskandal!

Alles fing sehr kultiviert an. Gemeinsam mit meinen vermeintlichen Freunden Pet Ear und Renn-Ski wohnte ich einer Vernissage des Stadtarchivs bei (bei the way: Leser Goldbär, was ist mit dem medialen Impact des Landesarchivs? Die Stadtmäuse laufen euch noch den Rang ab!). Dass es nur Sekt, aber keine Speisen - nicht einmal nacktes Brot! - gab, interpretiere ich jetzt im Nachhinein als übles Vorzeichen.

Hungrig strolchten wir in Richtung Altstadt. Auf dem Weg gabelten wir Francois "44 Cappy Sekt" Jusititia auf. Der wird übrigens auch immer schrulliger und brennt sich extra Löcher für die Brustwarzen ins Hemd. Aber das ist eine andere Geschichte.
Irgendwann landeten wir dann im Strom (für Nicht-Linzer: Damit ist nicht der elektrische Zaun gemeint, der die Kühe des Mühlviertels von der Stadt fernhalten soll, sondern eine Kaschemme, sprich: Tschumse).
Beim Nachhausegehen wurde ich eines Schmerzes im Knie gewahr. Ich schenkte der Sache nicht viel Beachtung und bettete mich zur Nacht. Mitten in ebendieser fuhr ich hoch: Mein kleiner Knieschmerz hatte sich in der Zwischenzeit in ein riesenhaft angeschwollenes Unding verwandelt. "Unangenehm: Spontane Elephantiasis!" dachte ich. Als das Fußscharnier schließlich das Dreifache seines natürlichen Umfanges erreicht hatte, griff ich nach einem Küchenmesser, da ich nun fürchtete, ein Alien würde daraus entspringen und mich, seinen Wirt, entleiben.

Irgendwann muss ich dann aber im Bier- und Voltarenrausch eingeschlafen sein. Als ich des Morgens erwachte und sogleich meine "Freunde" von dieser nächtlichen Unbill in Kenntnis setzte, kam - dank meiner Investigativjournalismus-Skillz - die Wahrheit ans Licht:

immer wennst nicht hergeschaut hast, hab ich dir heimlich gegen dein knie
getreten und dir ist gar nix aufgefallen!

schönen tag noch, p.



Wenige Minuten zuvor hatte Renn-Ski auch schon gestanden, mir knieerweiternde Drogen ins Bier gekippt zu haben.

Das sind mir schöne Freunde! Jetzt muss ich mir doch ein neues Knie kaufen:

Montag, März 05, 2007

Klausur im Ars

Zielgruppennah: Willi Molterer mit Vokuhila

Ein bezaubernden Montagmorgen wünsch ich der ganzen Welt!

Leserin Psychomutti lässt aus der Bundeshauptstadt anfragen, welche Spuren die Regierungsklausur in meiner Heimatstadt hinterlassen hat. Nun, die Abteilungsleiter des Landes haben sich ja öffentlichkeitswirksam im transparenten Ars Electronica Center versteckt. Da ich in gemütlicher Steinwurfentfernung logiere, konnte ich ihnen jeden Tag auf meinem Schulweg beim Jausnen zusehen.

Ärgerlich war nur, dass dann die gesamte Regierung des Nachts in den Krebsen zum Flippen ging. Plötzlich war das Bier aus, auf dem denkmalgeschützten Mobiliar tanzten die Pressesprecher mit den Sevierhostessen und vor dem Damenklo standen eine Handvoll angesäuselter Minister, die ständig mit glasig-taxierendem Blick "I siag an Föhla ned!" oder "No du, du schaust owa guat aus heit!" brabbelten.

Zwar ist der vorhergehende Absatz ein fiktiver Einschub, aber allein schon die hier schriftlich manifest gewordene Möglichkeit einer nächtlichen Interferenz ließ mich aufatmen, als die Regierung wieder die Stadt verließ.

Samstag, März 03, 2007

Lesergeburtstagsservice: Da Papa und seine Freundin


Lieber Primar, den die Weiden meiden, lieber Lebensmäzen, kurz: Papa!

Im Namen des Landes Oberösterreich, der Republik Minkasien darf ich auch hier von meiner Seite recht herzlich zum 61-jährigen Bestehen der Institution "Papa" gratulieren.
Deine Macht bringt Bäume zum Einsturz, Achillessehnen zum Reißen und unfähige Töchter auf den Arbeitsmarkt. So groß ist deine Strahlkraft, dass sich unser Hund auch sofort einen Vollbart hat wachsen lassen, als du dir einen solchen damals in Peru gekauft hast.
Bitte bleib weiterhin so mächtig und fleißig, bei mir dauert's noch ein wenig mit dem internationalen Durchbruch.
Und hier noch der Reim, den du dir selbst gebastelt hast:

Das hättest du dir nie gedachst,
dass du hier aus dem Weblog lachst.


Und weil's so schön ist, hier noch einmal ein Auszug aus Coala Lumpis geheimen Tagebüchern:

Donnerstag, März 01, 2007

Lesergeburtstagsservice: unser Architektenfreund


Einer meiner Lieblingsleser, unser aller Architektenfreund, hat heute - wie jedes Jahr - Geburtstag. Da muss ich an vieles denken: Etwa, wie du einmal extra den Geburtstag deiner Mutti verschoben hast, um einer Lesung beiwohnen zu können. Oder wie du dich anlässlich meines eigenen Geburtstages mit einer Pelzhaube (aka "Bärenfut") als Russe verkleidet hast. Denkwürdig war das.
Und nun verlässt du uns, bloß wegen einer "corazon"-Angelegenheit! Was haben die Spanier, was wir nicht haben? Grüne Erdbeeren und komische Tomaten gibt's doch bei uns auch schon im März! Denk doch an die globale Klimaerwärmung - was so eine Reise in den Süden an Treibstoff in die Atmosphäre plustert!
Traurig ist das.