Mittwoch, März 30, 2011

Schönering versinkt im Skandalsumpf

So wie der Kaschperl das Krokodil, der Skywalker den Imperator, Ahab den Moby Dick hat auch die Lebensbeichte einen Reibebaum: Es ist natürlich der Goldbär, wie erfahrene Rezipientinnen wissen.
Der größenwahnsinnige Kleinbürger und Integrationsterrorist schneidert sich die Rolle als Bad Cop schon seit Jahren selbst auf den Leib.
Die Motivation? Er will mich im Kampf um den Rang als Schönerings erste Ehrenbürgerin ausstechen. Der irrwitzige Bau einer Schisprungschanze im flachen Zentralraum, die Gründung der gerontischen Boyband "Midlifecrisis", des Varietées "Klassenkampfholiday on Ice" sowie des chancenfreien Fußballvereins "Rotation Winkeln" sollen ihm gar den Weg ins Bürgermeisteramt ebnen.

Traurig, dass ihn diverse Medien bei diesen Umtrieben unterstützen. Das Landesstudio Oberösterreich etwa sendet seine prädemokratische Rede mit den üblichen populistischen Ausfällen gegen die Europapolitik. Bizarr die Aufmachung - Goldbär verkleidet sich als Pantomime mit weißen Handschuhen. Wtf!?
Wo Empörung angebracht ist, darf natürlich auch das weltgrößte Zeitungsimitat nicht fehlen. Hier grinst der Provinz-Parvenü wie ein postkoitaler Meister Propper aus der Krone:


Ob er sich denn nicht doch ein wenig geniere, im gleichen Medium wie Michael "Meinungs-GAU" Jeannée zu publizieren, frug ich. "Krieg ist Krieg und Applaus ist Applaus", so die Antwort. Das ist meines Erachtens ein weiterer lupenreiner Skandal und eine empörende Entgleisung. Ich fordere seinen sofortigen Rücktritt als Kulturobmann des Pfarrgemeinderats!

Dienstag, März 29, 2011

Die Grenzen meiner Welt sind die Grenzen meiner Sprache

Gestern war nichts los, vorgestern auch nicht. Heute ist noch nicht alt. Und was morgen sein wird? Da müsste ich lügen. Lest's halt in der Zwischenzeit was anderes, Proust oder Stifter meinetwegen.

Freitag, März 25, 2011

Lesebühne: Avantgardemusik schlägt Volk in die Flucht


Geliebtes Volk,

es war uns gestern erneut inneres Bierzeltfest, euch bespaßen zu dürfen. Für die "musikalische" Schlusskundgebung werben wir nachträglich um Verständnis. "Avantgarde geht vor Publikum", meinte unser lieber Gast, der Zemmler Jörg. "Kunst muss weh tun!", meine auch ich.


"Minki, warum gehen denn alle?", frug Anna auf untem abgebildeten Bild. "Die verstehen das nicht. Aber ich brauch' jetzt auch ein Bier", spruch ich und rannte dem Volk hinterher.


Den umfassenden Nachbericht samt noch viel schönerem Bildmaterial gäb's, nein: gibt's hier! http://linzerworte.blogspot.com/2011/03/avantgarde-in-your-face.html

Montag, März 21, 2011

"Zuhause bei den Fußkranken. Liebeserklärungen und Polemiken aus Oberösterreich"


Liebe Menschheit da draußen,

es überzieht winters Eis den See und Regungslosigkeit den Braunbären. Schreibmaschinen entziehen sich in der kalten Jahresepoche dem menschlichen Unterhaltungstreiben und schreiben in ihrer Höhle still vor sich hin. Im Frühling fliehen Eis, Schlaf und Introspektion. Die Sonne will was Neues sehen. Meinetwegen gern!

Es ist nämlich so, dass bald mein Biachl erscheinen tät'. Es trägt mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit den bereits im Titel herausposaunten Namen. Die obabgebildete Illustration dient jedoch nur der symbolhaften Untermalung.

Inhaltlich kann verraten werden, dass ich mich - einer Wildsau gleich - an den Eichen Raika und Pühringer reibe. Auch Linz wird gebasht, und Schönering sowieso - da kriegt man ja nicht einmal Prosecco im Gasthaus Übleis. Jedes der sechs Viertel Oberösterreichs bekommt sein Bratlfett weg. Des schönen, aber vergessenen Innviertler Brauchs des Kieferbruchs wird gedacht und die Schottermiatz mit LD-Stahl in Assoziation gebracht. Dazu hat mir zuletzt extra noch der Franz Adrian Wenzl aka Austrofred erklärt, dass es in Oberösterreich alle zwei Kilometer einen Clash of Civilizations gibt. Natürlich: und, und, und.

Das verrate ich euch jetzt alles nur im Vertrauen, denn erscheinen wird der ganze Segen eh erst im Mai.

Dienstag, März 15, 2011

Lesebühne: We would like to rock you a little bit - 24. März

Euer Spaß ist uns süße Pflicht. Auch die Schönheit, der Weltuntergang, der Rausch und diesmal: die Musik. Was wird da wieder alles passieren? Exzesse mit nacktem Oberkörper wie bei der letzten Lesebühne? Oder endlich einmal feinsinniger Diskurswurf?


Wir wissen es doch selbst erst, wenn's wiedereinmal vorbei gewesen sein wird. Was wir jetzt schon wissen: Es wird der wunderbare Südtiroler Jörg Zemmler (obabgebildet) unser Gast sein. Es wird gelesen werden. Unsere "Blutgruppe" wird auf ulkigen Instrumenten spielen. Ihr werdet wertlose Sachpreise bei der Tombola des Grauens gewinnen können.

Es werden die da sein, die immer da sind: Die Anna. Der René Monet. The Mink and the Honey, der Buttinger.
Wie immer im wunderbaren Jardin d'Hiver des Grandhotels eures Vertrauens.

Montag, März 14, 2011

Frau Minkasia gibt mentale Haushaltstipps

Drückt das Mitgefühl gar zu sehr, kann man sich leicht behelfen, indem man den Fokus auf völlig unwichtige, dafür aber eigenäugig wahrnehmbare Unbill richtet: Etwa dass sich die Welt seit dem Erdbeben in Japan schneller dreht. Zudem ist an manchen Orten die Erdanziehungskraft stärker geworden. Das erklärt einige Vorkommnisse an meinem eigenen Montagmorgen.

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe von "Psychologisches Greenwashing": Malakofftorte statt Bier, Fensterputzen statt Fertigschreiben und Grün wählen statt Auto verkaufen.

Mittwoch, März 09, 2011

Porträt der Autorin als junge Frau

Nachdem ich mich zuletzt in Sachen Herkunftsenthüllung schon entsetzlich weit aus dem Fenster gelehnt habe, ist es jetzt auch schon wurscht. Außerdem geht's im Internet immer nur um nackte Tatsachen, alles andere ist doch Augenauswischerei.

Und überhaupt - warum denn nicht? Warum denn nicht den eigenen Körper einmal ohne Kleidung herzeigen? Noch dazu in jungen Jahren, wo zumindest das Bindegewebe über dem dicklichen Leib noch hielt, was es versprach?

Außerdem posierte ich aus nachvollziehbaren Gründen: Ich war jung und brauchte kein Geld. Damals in den 1970ern des vorhergehenden Jahrtausends sah man alles viel lockerer als heute im präfaschistoiden Neobiedermeier. Für mich war das damals ein philosophisches Happening im Dienste der Dekonstruktion der körpergewordenen Genderperformanz. Die poststrukturalistische Reflexionstätigkeit spiegelt sich deutlich in meinem Antlitz wider:
 



So. Und wer sich jetzt künstlich aufpudelt, entlarvt sich als theorieresistenter Blaustrumpf, ich warne euch.

Montag, März 07, 2011

Dornenvögeln

Nur selten lasse ich ein wenig Licht auf meine bescheidene Herkunft fallen. Meist behaupte ich, die Tochter des letzten Köhlers im Kürnbergwald zu sein. Aber diese Behauptung war eher, äh, fiktiv angelegt. In Echt hat meine Mutter den Vatern rechtzeitig aus dem Priesterseminar befreit. Sagen die beiden zumindest.


Gelegentlich der großen Geburtstagsgeselligkeit für den vermeintlichen Ex-Pater ist aber am vergangenen Freitag die echte, wirkliche und reale Wahrheit aufgekommen. Ein Riesenskandal, liebes Lesevolk! Denn mein Vater ist heimlich trotzdem Priester geworden:



Hat man Töne? Ich als Priesterstochter?! Das würde allerdings einiges erklären - zum Beispiel das salvatorische Sendungsbewusstsein und die ständigen sexuellen Entgleisungen gegenüber meinem bevorzugten Lesebühnen-Ministranten.
Dafür kann ich also echt nichts!

Donnerstag, März 03, 2011

Thomas Bernhard, Die Sau


Ob sich das der großnasige Großnest-Beschmutzer Bernhard verdient hat, dass er im Thalia Linz neben der "Sau" zu liegen hat? Viel schlimmer noch, dass man sein Romanschaffen zu einem solchen Ramschpreis verschleudert? 1840 Seiten zu Sau-Preisen, da müsstest du gach einmal einen Bausparer hernehmen.

Dienstag, März 01, 2011

Traun, die Sau

Spät, aber doch: Es wär' wegen der Sau! Heute Abend schon, im malerischen Traun. Nur für euch. Um läppische 4 Eulen um 19 Uhr. Die Autoren signieren nachhernd willig und mit launigen Kommentaren.