Mittwoch, November 06, 2024

Vergrabt euer Anliegen an der Biegung des Flusses

Völlig verrückt, historisch gesehen, wie gern die Menschen in den 1980ern noch telefoniert haben, mit sieben Meter langen Kabeln durch drei Meter lange Kinderzimmer, völlig irre!

Bitte ruft mich nicht an! Schreibt mir lieber ein SMS, wenn's dringend ist, aber lieber wäre mir, wenn ihr es nicht so weit kommen lasst, dass es dringend ist, dann reicht ein Email, aber ich komme grad nicht zum Antworten. Whatsapp bitte nicht unbedingt, das ist mir zu privat – und SMS bitte nicht mehr ab 18:30. Signal geht immer, aber das hab' ich auf lautlos. Ruft mich nicht an, ich melde mich. Per Telepathie, lest meine Antwort am Flug der Saatkrähen ab, die Borkenkäfer nagen mein Feedback unter die Rinde der Fichte, die in der letzten Serpentine vor der Hintersteineralm liegt. 

Mit freundlichen Grüßen

die Generation X

Freitag, September 27, 2024

Ein paar eitle und ein paar innige Sätze zu Bodo Hell

Seit 9. August wird es kaum eine Begegnung unter Literaturnahen gegeben haben, in der nicht sorgenvoll das Gespräch auf Bodo Hell gekommen ist. Wir alle vermissen ihn und bitten insgeheim den Dachstein, ihn uns wieder zurückzugeben. 

Es ist schon so viel über ihn gesagt worden (besonders schön etwa vom Kollegen Stöger im Blog der GAV OÖ). Wir wollen alle noch so viel über ihn sagen. Ich würde mich unendlich freuen, wenn ich dieses Posting löschen kann, weil er auf irgend eine (mittlerweile verrückt unwahrscheinliche) Weise lebendig und gesund seinen Weg zu uns zurückfindet. 

Zum ersten Mal hatte ich ihn in Innsbruck getroffen, bei den Wochenendgesprächen, wir kamen sehr bald auf die gemeinsame Freude über leicht bescheuerte Worte wie "hubschrauberbringbare Jagdhütte". Darum war ich nicht übermäßig besorgt, als er jahrs darauf recht kurzfristig unser Lesebühnengast beim Festival der Regionen war. Bodo bringt immer Geschenke mit, dieses Mal sündteures Sauerteigbrot "aus der Stadt, weil ihr am Land ja keins habt", sagte er mit diesem fantastischen Hell-Kichern. 

Er lachte auch sehr über unsere unseriösen Gebarungen, als René und ich etwa vorgaben, den Buttinger zu schlachten und zu essen - ein kleiner Hund aus dem Publikum sprang ihm in ehrlicher Erregung helfend bei. Bodo verlas eine botanische Phänomenologie der Capsicum-Gattung. 

Im Mai dieses Jahres kam er zu uns nach Wels, dieses Mal hatte er Meisterwurz-Schnaps mitgebracht, und für alle die dritte Auflage von "Begabte Bäume". Julia Jost und er wanden mir irgendwann das Heft der Moderation aus der Hand, ich ließ es glücklich geschehen, sie unterhielten sich über Fleckvieh und Kärntner Gebirgsauffaltungen.
 

Weil das alles hier unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, veröffentliche ich das wertvollste Stück meines künftigen Vorlasses, nur deswegen wird mir das Stifterhaus in 30 Jahren ein paar Hunderter für meine Postkartensammlung zahlen: 



Als Gipfelpunkt der Koketterie zitiere ich mich am Ende auch noch selbst, denn etwas anderes kann ich im Grunde nicht sagen: "Jetzt ist aber Schluss mit dem Tod!"

Dienstag, August 20, 2024

Der Kostenfaktor Mensch ist für uns leider nicht mehr darstellbar

Irgendwann wird die Raika Selbstschussanlagen in ihren Filialen installieren, um den Kostenfaktor „Kundenbetreuung“ positiv zu saldieren bzw. den Kostenfaktor "Personal" besser darstellen zu können. Es wird wohl Unmut geben, aber Anzeigen können nur in den Landeshauptstädten aufgegeben werden, in Polizeiwachstuben mit Parteienverkehr von Dienstag 8 bis 8:15. Der Postbus fährt um 7:59 ab und um 15:38 zurück. Telefonisch kann man 24/7 anzeigen, unter einer kostenpflichtigen 0900-Nummer, die in ein Callcenter in Bangalore führt. 34 Minuten Wartezeit sind fix programmiert, abgespielt wird der WKO-Song über die Vorteile des 12-Stunden-Tages. In Minute 35 sagt das Tonband mit der Stimme von Christiane Hörbiger „Derzeit sind alle Leitungen besetzt, die nächste freie Leitung ist für Sie reserviert.“ Nach weiteren 13 Minuten sagt die KI-Hörbiger „Wollen Sie eine Vignette online bestellen, drücken Sie die 1. Wollen Sie ein Leumundszeugnis für einen Heimkredit beantragen, drücken Sie die 2. Wollen Sie eine Personenstandsänderung im Zuge einer Bankfilialenbetretung melden, warten Sie auf die nächste freie Leitung.“ Die Warteschleife entspricht subjektiv dem Sonnenjahr des Uranus. (84 Erdjahre), denn der Kunde will es so. 


Das Bild ist eigentlich lustiger als der Text drüber: Raiffeisen "Jungfrau" hat Harold "Smile the Pain away" als Testimonial fürs Erben und Sterben verwendet.

 

Montag, Juni 10, 2024

Komparatistische Lektüren: Alf und "Die Verwandlung"

Undurchdacht wegen Faulheit, Stress und Alters-ADHS (= das Hirn in der Freilaufzone rennen lassen, weil man zu faul zum Spazieren ist)

Apropos Hirn – meines muss ja leider einmal derfäulen. Drei Jahrzehnte habe ich es vollgestopft mit Humanismus und Bildungsbürgerkram, jetzt entlasse ich es in die Freilaufzone der seichten Populärunterhaltung. 

Neulich bin ich beim Zappen (das TikTok der Generation X) ganz hinten im Sendergekröse (TLC, BibelTV, phönix, disneyTV) bei einer Folge von „Alf“ hängen geblieben. Diese Figur brauche ich hier nicht erklären, das Literaturpublikum ist eh schon mit uns in der Midlife Crisis. Als ich den tolldreisten Gebarungen des Außerirdischen zusah (dessen Pelz im Lauf der 102 Folgen btw. immer speckiger wird), kam mir die Erkenntnis, dass die AutorInnen der Serie eine amerikanisch-lebensbejahende Umkehrung von Kafkas Verwandlung geschaffen hatten: Eine langweilig in den Suburbs von LA (das Prag der 1990er Jahre) dahinlebende Familie mit Vater, Mutter, Sohn und Tochter wird durch das Auftreten einer Mensch-Tier-Chimäre aus dem Gleichgewicht gebracht. Erhebliche Energie muss aufgewendet werden, damit von der mysteriösen Heimsuchung nichts nach außen dringt (Kafka: Amt und Vorkriegsgesellschaft; Alf: die Nachbarn Raquel und Trevor Ochmonek). Die amerikanische Sublimation ist lehrreich: Im Gegensatz zum Borkenkäfer Gregor Samsa, der in fast schon neoliberaler Verblendung daran festhält, in sein Bureau zurückkehren zu können, findet Gordon Shumway sein Glück im Home Office, von wo aus er u.a. mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten telefoniert (seine Freude am Telefonieren ist andererseits extrem old school). Alf muss lediglich seine bestialische Natur im Zaum halten, indem er sich von den Sitten seines Heimatplaneten Melmac lossagt und sich der irdischen Leitkultur des Hauskatzennichtfressens anintegriert, mit Kater Lucky also einen prekären kalten Frieden hält und stattdessen Brians Hausaufgabe anzündet.

Das war mein Beitrag zum Kafka-Jahr 2024, in dem wir des 100. Todestages unseres großen Autors gedenken, möge ihm die Erde leicht sein. Bruckner ein ander Mal.

Mittwoch, Mai 01, 2024

Heilige Grundwut, nüchterne Vermählungen und bekloppte Vogelpädagogik

Lebenskrimskrams im April 2024

Osterbesuch von der modelnden Jugend, die sogar mit Mullets und Brillen der Oma super aussieht

1.4.

Geringe Frustrationstoleranz beim Osternestsuchen, obwohl Buttinger vor seinem eigenen sämtliche andere findet.

2.4.

Der Igel hat mein Speiseopfer angenommen. Die Amseln werden das Schwimmbecken am meisten vermissen.

***

Hier kann ich ja ein wenig damit angeben, wie vif mein Vorschlag war, dem Stifterhaus als zweite Autorin Barbi Marković vorgeschlagen zu haben. Ich liebe die „Minihorrorgeschichten“ sehr, etwa Nr. 65: „Nichts ist so, wie man es sich vorgestellt hat.“ Sebi sagt über das Cover, es sehe aus wie „Tom Turbo aus der Hölle“. Die Geschichte, in der ein junger Mann den Kolleg*innen Benzos in den Kaffee mischt, aus Angst, abgehängt zu werden, ist wirklich passiert.

3.4.

Es ist schwer, nichts zu tun, es wäre möglich, aber stattdessen rechne ich das Kilometergeld zusammen. Ist das inverse Prokrastination?

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Buchpräsentation in Wels: Der Freund beginnt seine Moderation mit einer biographischen Abfrage an ChatGPT3, aber weil meine „Karriere“ erst nach dem letzten Training begonnen hat, konnte es keine Informationen über mich finden. Dabei weiß man, dass es sonst lieber lügt, als sein Nichtwissen zuzugeben! Das kränkt mich doch etwas (Nachtrag: Ende Oktober 2024 ist es schon viel klüger - „Meindls Schreibstil zeichnet sich durch eine Mischung aus Humor und Schärfe aus, mit der sie die moderne Gesellschaft hinterfragt und gleichzeitig unterhält.“) Freund spricht es dafür Kinderbuchpreise und nie geschriebene Romantitel zu („Berlin liegt im Osten“, „Die verzogenen Kinder“). So muss er es eben selbst machen: „Dominika Meindl wurde geboren und ist Jungfrau, vom Sternzeichen her.“ Auch in Wels lachen die Leute schon, wenn ich nur „Raiffeisen“ sowie „Attnang-Puchheim“ sage.

René erzählt von einer Buchpräsentation, bei der es nicht so lieb zuging, da der Moderator die Gelegenheit nutzte, um einen Verriss zu performen. Da werde ich schon lieber von der KI ignoriert!

Lesen ist wirklich unendlich angenehmer als moderieren (oder gar schreiben).

4.4.

Ö1 informiert wieder einmal viel zu detailliert über das „Liebesleben“ der Insekten. Heute wird im „Leben der Natur“ die Bettwanze vor den Vorhang geholt. Der Zusatz ihres biologischen Trivialnamens („gemein“) ist hochverdient, denn sie pflanzt sich per „traumatischer Sexualität“ fort, indem das Männchen dem nach der Blutmahlzeit bewegungsunfähigen Weibchen mehrfach in die Bauchhöhle sticht. Darüber forscht ein Evolutionsbiologe seit 20 Jahren.

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Glücksgefühle, weil ich bis morgen keinen Termin mehr habe. Aber 1,2,3 – ist der Tag vorbei!

5.4.

Marianne Jungmaier hat sich den Meniskus „alterniert“, weil sie sich über eine gefrorene Pfütze alteriert hat. Ich lache nur, weil das eigentlich eher nach mir klingt.

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Einpennen vor der heute-Show <3

6.4.

Um 4 Uhr aufstehen ist immer wieder Probesterben. Ich bin mir nicht sicher, ob's das für heuer mit dem Skitourengehen schon gewesen sein wird, aber vier Stunden Skitragezeit + Qual durch den Windwurf sind schon verdichtete Indizien. Hasi: „Eine Tour mit allen Aggregatszuständen!“ Oben aber wieder so unendlich schön, dass man nicht wieder herunter mag.

C. brät mir vegetarische Würschtl und reicht sie mir mit den Worten „do hob i an Salod fia di!“ Kindergeburtstage verlieren ihren Schrecken allmählich. A. und ich liegen im Gras und radikalisieren einander gegen Notare. Es ist schon fast ein wenig Sommer, es wird erst spät kalt. Um 22:30 weile ich nicht mehr unter den Lebenden, Fini wird überhaupt ihr Nest 12 Stunden lang nicht verlassen.

7.4.

Eine unspektakuläre, aber gute Wendung im Jahreskreis: Hängemattenwetter. Dazu eine rare Holzbiene, 2 Stare und 1 Buntspecht im Garten.

8.4.

Der Roman geht in die zweite Auflage, Nora bekommt den Kamerapreis der Diagonale: „Es läuft für meine Weiber!“ sagt der Buttinger. Dazu habe ich die Anfrage für eine Trau-Rede bekommen (eine Trauerrede würde mich auch ehren, aber weniger freuen).

9.4.

Vernissageneröffnung im Memphis, ich soll mein Manifest des „FutUrismus“ verkünden, und erst hier lese ich Christine Eders sehr schönen Werktext, dass darin „heilige Grundwut … den Wutwichtel des Futurismus aus den Schuhen“ heble.

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„Alfons“ bedeutet auf Polnisch ca. „Lumpi“

10.4.

Wieder kommt dieses Notizbuch seiner vornehmsten Pflicht nach, an sehr gelungene Mittagsschläfe zu erinnern. Aber wieder absurdes Rasen der Zeit.

Und wieder werde ich am rechtzeitigen Anlegen einer arbeitsextensiven Blumenwiese scheitern; hier habe ich mittlerweile mehr Plage gehabt als in jedem anderen Teil des Gartens, mit lachhaften Ergebnissen. Als würde ich hier das Scheitern aussäen.

11.4. INNSBRUCK

Am Welser Bahnhof fragt mich ein junger Mann, wie er nach Salzburg komme, und ich frage mich angesichts der Fülle der Züge, wie er nicht nach Salzburg kommen kann.

Ebendort steigen die zwei sehr lauten amerikanischen Kinder aus, statt ihnen kommen zwei noch viel lautere deutsche Bürodamen.

In Innsbruck verleitet mich die kernige Landesart zu solch reschem Marschieren, dass mir kurz vor dem Hotel der Schmerz ins weiche Mühlviertler Knie fährt. Es sind hier auch relativ viele auf Krücken unterwegs – die Skisaison fordert am Ende noch einmal viele Opfer. Man muss sich im Zentrum aber ohnehin wegen der vielen Touris bremsen.

In einer regionalen Buchzeitschrift werde ich beim Prosafestival als „Domenika Meinsl (A)“ angekündigt.

Keine Ahnung, ob es in anderen Branchen auch so liebenswürdig zugeht, ich will es aber nicht glauben, dass sich Waffenexporteure, Systemadministratoren oder Sportjournalisten auch so innig um den Hals fallen wie wir (besonders mit Slam-Hintergrund). Es sind aber auch einige unserer Besten hier! Von Innsbruck lernen, heißt Hospitality lernen. Man bekommt zum Beispiel sofort eine Schokoschindel vom Goldenen Dachl. Das schönste Gastgeschenk ist aber eine Zwille in Katzenform, ein offizielles Give-Away der Stadt.

Robert Renk erzählt beim Abendessen, dass sich ein Buchhändler geweigert habe, Pedro Lenz' Buch über 100 Provinzschauspieler zu empfehlen, „ich kenne keinen einzigen davon!“ Ja, weil er sie allesamt erfunden hat (und daraus kein Geheimnis). Siljarosa Schletterer und ich fangirlen Jörg Zemmler gerade wegen solcher Schwindeleien ("Südtiroler Landeskunde").

Lenz erzählt von einem Kollegen, den sein Verlag gefragt habe, ob er seine Restexemplare kaufen wolle. Auf sein OK kam kurz darauf ein LKW und lud ihm zwei Riesenpaletten mit Büchern vor die Haustür.

Sehr viel Bier „im gemütlichen Teil im Anschluss an die Lesung“.

12. April IBK

Beim Frühstück unterhält sich der eine Männertisch über Gemüselandwirtschaftsgeräte, am anderen referiert einer monologisch über toxische Diskurspraktiken in der Werbewirtschaft.

Trotz der Biere bin ich voller Ambition und wandere zum Kletterzentrum, vorbei am Maler Mimm gleich neben dem Kaffee Farbgeber und der Spenglerei Kratzer. Bald wird hier die Bürgermeisterschaft ausgetragen. Die Stadt ist völlig zugestellt mit Plakaten, es herrscht eine verwirrende Zahl an Wahlmöglichkeiten. Niemand scheint sich bei der Wahl der Slogans angestrengt zu haben: Reparatur-Seidl, jede Stimme hilft, Gerechtigkeit für IBK, die helleren Blauen, Mit Dir für Dich (die arge Blumenlady), und am ehrlichsten: „Ja“. Ich lerne, dass Vielfalt allein keine politisch wertvolle Kategorie ist.

In der Kletterhalle bin ich dann überfordert und unterqualifiziert, ich wünschte, es läge nur am letzten Bier zu viel. Hier herrscht Überhang statt gemütlichem Plattengeschleiche. Fit sollte man halt sein, und ich bin die älteste Frau hier. Alle anderen kommen daher, als kämen sie täglich. Trotzdem kaufe ich mir als Souvenir ein Leiberl, es muss ja zuhause niemand erfahren, dass ich im vertikalen Mekka keinen Fuß von der Horizontalen bekommen habe.

Der Boden der Wagnerschen Buchhandlung ist von einem überraschend blauen und überraschend weichen Teppich bedeckt, auf dem sich später die schönste Aftershow abspielt. Vorher rührt Volha Hapeyeva mit großer Zartheit für die Tiere. Und nichts, was Renk, Fritz oder Köhle sagen, ist falsch, fad oder unfreundlich. Es ist schon eine große Freude mit diesen Männern.

Danach herrscht eine schöne „Hurra, wir übernachten in der Buchhandlung!“-Stimmung, in Sitzkreisen sitzen wir gelöst da. Hirschl erzählt, wie er zu seiner bizarren Sammlung der 100 Listen in „Content“ gekommen ist – nicht eine KI hat sie erstellt, sondern seine Freund*innen, Katrin ohne H etwa oder Fabian Navarro. Richtig on fire sei aber Berni Wagner gewesen, der alleine 100 Ideen gehabt hatte, etwa „Die 10 schönsten Chiropraktikerinnen, die dir den Kopf verdrehen“.

Ein junger Mensch hat sich total auf Projekt X verschossen und strahlt, als ich den Gedichtaufsagemann, Familie Zögernitz und den in den Westbahnhof verliebten Herrn Gabi aufzähle. Endlich zahlt sich eine Kindheit vor dem Fernseher aus!

Maria Muhar kennt mich irgendwie aus dem Internet, „du hast doch einen Hund, oder?“ Martin und Carmen, die sich über Finis Fehlen beklagt haben, geben erst jetzt zu, dass er sich damals vor Hunden gefürchtet habe, und das Foto, das wir vom Hund auf seinem Schoß gemacht haben, scheint seiner Furcht Futter gegeben zu haben, dabei ist das Gegenteil passiert.

Super Showkonzept: Jemand zeigt dem Hirschl die zehn skurrilsten Bilder auf dem Handy und er muss sie spontan kommentieren, so wie bei meinem Foto von den Pöstlingberg-Zwergen in drei Größen, zu dem ihm in der Sekunde der Wahrnehmung einfällt: „Zwerge klein ist ein Pleonasmus, Zwerge mittel absurd und Zwerge groß ein Oxymoron.“

13.4.

Vom Zug aus sieht alles aus wie Playmobil, besonders putzig ist Bayern.

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In zwei Nächten eine Nacht Schlaf liegen lassen – das reicht für einen Jetlag bis Montag. Es soll als Akt der Zuneigung für Tina K. (und zum Schl8hof) hier festgehalten werden, dass ich mich trotzdem am Abend von der Couch hochstemme und dann eh wieder gar nicht so wenig Bier trinke.

14.4.

„Mini und Miki wollen nett sein, aber nichts ist einfach. Die Welt ist schrecklich, alles muss sterben. Die beiden müssen ziemlich viel leiden, und genau dafür lieben wir sie.“ Aus Minihorror (meine Finger wollen immer „Minkihorror“ tippen). Mit dem Wort „kafkaesk“ müssen wir alle wieder sehr viel sparsamer umgehen, aber bei Barbi mag ich es verwenden. Nach 80 Seiten warte ich bei allen anderen Texten auf die gruselige Untergeschichte, hier ist sie vom ersten Satz an da. Zum Glück lese ich das Buch erst jetzt, sonst wäre ich zu feig gewesen, sie zu fragen, ob sie mit mir im Stifterhaus lesen mag (vom Leipziger Buchpreis ganz zu schweigen).

15.4.

Die erste Akelei blüht, und die Maiglöckchen. Es regnet zum ersten Mal in diesem April. Die Landschaft trinkt den Regen wie ich das erste Bier an any given Freitag.

16.4.

Wütend wühlt der Sperling im Futter, weil ich Seinesgleichen dazu bringen will, erst alle Körner aufzuessen, bevor's das wieder die guten Mehlwürmer gibt, aber die Spatzen und Meisen erfüllen das Wort „picky“ mit Leben. #vogelpädagogik #sockenschuss

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Heute haben mir zwei Menschen unabhängig voneinander ein schönes Wochenende gewünscht. Es ist Dienstag, aber ok, ich wär' dabei.

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Vielleicht der eine Tag im Jahr, an dem ich mehr erledigt als mir vorgenommen habe.

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Noch einmal Marković: Sie ist so arg, weil sie so gut ist! Dieser Blick für Neurosen! Ich könnte ALLES hier zitieren, etwa wie sich Mini und Miki kennengelernt haben: „Damals waren beide jung und hatten schreckliche Frisuren und existenzielle Probleme, aber sie hatten viel Spaß und fanden einander witzig.“ Das gilt für 110% aller später zu recht spätestens mit dem Studium beendeten Beziehungen (ich zumindest finde das!)

17.4.

Leicht beruhigend und beunruhigend zugleich: Wenn ich einzelne Passagen aus meinem Buch lese, finde ich sie besser als gedacht, und dann überrascht es mich, dass die von mir sein sollen (und bei Rezensionen geht’s genauso, interessant, was die herauslesen, habe ich das hineingeschrieben?)

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In der Nacht maunzen Buttingers Bronchien wie diese seltsam klagende Katze (@hoseobiiiii – was ich leider gerade zehn Minuten lang „recherchiert“ habe, immerhin etliche davon lachend). Wenn er sie bewusst pfeifen lässt, klingen sie wie ein Katzenklavier der armen Seelen – der Soundtrack zum Limbus von Wels.

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Obwohl sie sofort vom Hund angesprungen wird, ist Johanna Sebauer freundlich wie der pannonische Frühling. Zum Glück erfahre ich erst jetzt, dass sie die 16 Stunden Reise von Hamburg nur auf sich genommen hat, weil sie noch nie in Wels war. Ob die Stadt das verdient, hätte ich nicht entscheiden wollen. Hirschl hingegen war schon so oft hier, dass seine Oma gar nicht zur Lesung kommt, sondern lieber irgendeine Operette anschaut. Seine Eltern waren aber beim Thalia Wels, um jemandem das Buch zu kaufen, und beim Zahlen wurden sie gefragt, ob sie den Autor kennen. Kurz darauf wird Hirschl am Büchertisch sein eigenes Werk begeistert empfohlen (Nachtrag im Oktober: Mieze erzählt, dass Hirschl bei der Suche nach einem Sitzplatz im Zug heim von der Leipziger Buchmesse sein eigenes Buch viermal gesehen habe).

Er und seine Freundin Henrike machen einander Merchandise-Geschenke von sich selbst, er trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „HNRKE!“, sie hat ihm eine Haube mit dem „Ich kenne Elias Hirschl persönlich“-Sujet gemacht. <3

Die Dame vom Dumont-Verlag hat mich nicht aus Flapsigkeit als „Frau Wels“ adressiert, ich dachte, sie habe einen frechen Scherz gewagt (mir hätte es gefallen).

18.4.

Im Frack durch Linz – die Leute versuchen, sich nichts anmerken zu lassen, im Irrglauben, in einer Großstadt zu leben, in der sowas ganz normal ist. Es ist unbequem in der Einserpanier, aber das glückliche Decker-Gesicht in der bummvollen Galerie ist mir jede Mühe wert. Alle lieben ihn, und in diesen Momenten glaubt er es uns auch, eine Stunde später wohl wieder nicht mehr (oder projiziere ich?! Bestimmt). Ein liebes Detail: Pfarrer Luger neben dem Bild „Beware of the Priest“, er lacht herzlich darüber.

Zwei unfassbar gut aussehende Teenager lächeln mich an, sie meinen es ernst (ich habe aber auch immer noch den Frack an).

Dann schnell wieder zurück in meine Suhle, „Mein Leben mit 300 Kilo“ läuft doch wieder, danach zwei total bescheuerte Kämpfer-Filme.

19.4.

Cordi ist eingetroffen, sie hat sich seit Wochen auf ein Nickerchen im Wohnzimmer gefreut. Aber sie verliert jede Kontrolle und weiß Stunden später nicht mehr, auf welchem Planeten sie aufgewacht ist.

Vielleicht hat sie mein Happy Place zu sehr mitgenommen, sie war ja noch nie im Altstoffsammelzentrum und hat sich von meiner Begeisterung sehr mitnehmen lassen. Auch ihre Augen leuchten, als ich ihr das Anti-Waren-Sortiment im Negativ-Supermarkt zeige. 

20.4. Ottensheim

Willi Landl und Michi Hornek sind so unglaublich super, es ist kaum zu fassen. Allein das Maria-Medley, wo sie nach jeder Zeile das Lied wechseln! Und der Ribisel-Blues! Wir sagen dem Publikum, dass wir nach der Pause einfach den ersten Teil wiederholen, weil es so gut geklappt hat. Zum Glück lese ich jeweils vor den beiden, sonst fielen wir alle in ein Glücksloch. 

Mein Neid auf das sehr viel coolere Ottensheim erneuert sich. Die Leute hier bilden sich aber auch was drauf ein! N sagt: „Walding ist schon nicht super, aber Hauptsache nicht Wilhering!“

Mittendrin, beim Plaudern mit den Maturafreunden, die glückliche Eingebung, dass ich immer schon 45 gewesen bin (oder sein wollte, nur eben physisch jünger).

Mit 3 Bieren in der Birne radle ich beseelt vom sehr schönen Lesungskonzert in Ottensheim heim. Auf der Brücke über den Innbach erfasst mich eine richtige Lebensfreude, die dann in den Keller rasselt, als ich in den Keller gehe, um nachzusehen, warum der Strom ausgefallen ist: Das Wasser steht bis über die Knöchel. Nicht vergessen: DIESES EREIGNIS VERGESSEN!!!!


21.4.

Zehn Minuten nach unserem Anruf stehen die Feuerwehrleute vor der Haustür – in voller Montur, mit Blaulicht und voller Mannschaftsstärke. So wird aus dem Vorfall ein Ereignis. Würden die Nachbarn Tagebuch führen, stünde drin „Heute war ein aufregender Tag!“ Es fasziniert mich, wie geduldig alle an diesem endlich wieder sonnigen Sonntagmorgen sind. Niemand sieht auf die Uhr, alle sind ganz beseelt von ihrer Aufgabe. Wir erhöhen nach einer Stunde unsere Spende.

22.4.

Ich weiß jetzt, wie meine beiden Nasssauger funktionieren, wie man Tellwolle entsorgt und dass man jede Gelegenheit nutzen muss, um rechtzeitig auszumisten. Aber wollte ich das wissen?! Erwachsensein ist scheiße.

Immerhin sind alle sehr lieb zu mir, als habe das Haus eine Krebsdiagnose bekommen (was eh nicht weit hergeholt ist). Der nasse Keller wird in den nächsten Monaten zum Leitmotiv meines Kunstwollens. #besitzbelastet

23.4.

Leichte Stressdemenz, das Schreiben geht schwer. Gut immerhin, dass ich so eifrig bei der Produktion (Cerebrofaktur) von Sorgen bin, da tritt immer nur das mittelschlechteste Szenario ein. Tut's eh in die Haut hinein.

***

„Vom Leben der Natur“ widmet sich diese Woche den Schnecken. Ein sehr seriöser Molluskenforscher spricht über die Population und Spezies des Bisamberges. Die Namen klingen so, als habe er sie gerade erfunden und müsse sich das Lachen verkneifen: Dreizähniger Vielfraß, Wiener Buntschnecke...

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Die Heizungselektroniker schwärmen vom Eisbaden, nachdem sie sich dafür entschuldigt haben, meinen Wärmepumpenkompressor nicht in Gang bekommen zu haben. „Es is afoch nua a Trainingssoch!“ 

 

24.4.

Das Wetter wird in der Minute besser, in der die Heizung anspringt. Es ist wie mit der Sonne, die sich hinter den Wolken versteckt, sobald ich die Sonnenbrille aufsetze. Wie der Bus, der ums Eck biegt, sobald er riecht, dass sich ein Wartender eine Tschick anzündet. Wie der Rauch des Lagerfeuers, der mir folgt wie ein anhänglicher Hund. Ich muss ein kleiner Gott sein!

***

Ein täppischer Mann hievt ein Kastl aus dem Mercedes, ich weise ihn darauf hin, dass er das zerlegen müsse, er schaut hilflos unterm teuren Käppi hervor. “Mit dem Vorschlaghammer da!“ Dackelblick. Ich dresche also wortlos auf den Sperrmüll des Alten ein, er sieht mir dankbar zu. „Sie san jo fost scho a Profi!“ Drinnen zwicke ich langmächtig Enden von den Stromkabeln, zwei Frauen kommen herein und blaffen grußlos „Wo san denn de Besn!?“ „Ich bin zwar nicht zuständig...“ „Wer ist denn zuständig!!!“ „...aber ich weiß, wo der Besen steht.“ Offensichtlich teilen nicht alle denselben Respekt für die Mitarbeiter*innen hier.

***

Die Rauchschwalben fliegen fantastische Manöver über der Mündung des Innbachs. Abends schlafe ich neben dem bullernden Kachelofen ein (es ist noch sehr kalt im Haus).

25.4.

Wieso hat noch niemand Berufskleidung für Installateure und alle anderen erfunden, die sich oft bücken müssen? #klempnerdekollete

Der Haushaltstechniker fragt bei der Suche nach dem Heizungsfehler, wie es mir mit Buttingers Fliegenfischerei gehe, „mei Ehe is drau gscheitert!“ Es gebe halt nur zwei Dinge, die er wirklich könne (das andere ist zu meinem Glück die Heizungstechnik).

***

Vom Abend mit Austrofred habe ich mir nur Gutes erwartet und wurde noch übertroffen. Wie er etwa über die Namen von Kindergerichten philosophiert, „man isst ja seine Helden nicht gern (Ausnahme Eucharistie)“ - es gebe kein positives Vorbild für Hühner, also behelfe man sich patschert mit „Asterix-Teller“ beim Hühnerschnitzi.

Bei der Zugabe „Bohemian Märchenprinz“ im Saal des Bildungshauses Schloss Puchberg versucht er, zu stagediven. 

Als ich ihn nach dem „Motor seines Kunstwollens“ frage, sagt er, „eigentlich ist mein 1er-Schmäh der von der einen von den Golden Girls, wo sie alles mit einer Geschichte von daheim erzählt, wo der eine einmal mit dem Traktor das gemacht hat."

26.4.

Die erste Grille in Linz!

René hat eine Schreibblockade, aus der er einen seiner lustigsten Texte herauskreißt – ich werde mit der Jelinek verwechselt etc.; siehe „Höhere Gewalt“.

27.4.

„Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel fletscht“ ist ziemlich großartig. Starke Identifikation mit der Erzählerin, die nicht queer ist, sondern hauptsächlich einfach keine Röcke anziehen mag und kein Mädchen sein will.

28.4.

Emsiges Räumen. Ich gehe ganz langsam durchs Haus, damit die Geister der Eltern bei mir verweilen können. Coala möchte das Fließ vom Schwimmbeckensand lüpfen, sie vermutet die Totenkammer Ramses des XVI. darunter.

Der Nachbarbub freut sich sehr über meine Einladung, im Keller die nassen Möbel zu zerdreschen, ich muss ihn mehrmals auffordern, nur recht tüchtig zu zertrümmern. Leuchtende Kinderaugen (meine mitgezählt).

29.4.

Beim Verhör durch die Sachverständige der Versicherung verstricken wir uns in Widersprüche. Zusammen wären wir niemals zu einem Kapitalverbrechen fähig (grade jetzt, wo wir die Chance hätten, die Leiche eines Erzfeindes unterm Sand zu verbuddeln – aber auf wen würden wir uns überhaupt einigen können?)

***

Heftiges Entsorgen, ich werde schon sehr freundlich gegrüßt. „Du waaßt eh, wo ois higheat!“ Was mache ich dann eigentlich in drei Jahren, wenn der scheiß Keller wieder trocken ist? Eine Familie einquartieren? Self Storage für die Nachbarschaft? Immerhin räume ich gerade vier Zimmer aus. Oder bleibe ich einfach zweckpessimistisch beim fehlenden Glauben, dass das je wieder trocken wird?

30.4.

Heute auch die erste Grille im Garten! Die Emails sind beantwortet (hoffentlich schreibt niemand zurück) und der Kompost ist verteilt. Dann Ralph Wakolbinger in der Westbahn! Er sagt zu seinem kleinen Sohn „schau, do draußn is a gaunz unnedige Stodt.“ „Das interessiert mich eh nicht!“ 

Von Hütteldorf brauche ich nach Mauer genauso lange wie von Linz nach Hütteldorf.

Das in Sachen "Saufen" glücklich ungebildete Geburtstagskind hat der Kalkulation eines extrem dubiosen Online-Getränkerechners Folge geleistet und den murrenden Gatten, der in seinem Leben praktisch noch nie etwas getrunken hat, ausgeschickt, um 120 LITER Bier zu kaufen. Entweder hat sie „Flaschen“ überlesen oder der Rechner wird von der Brau-Union betrieben.

Kurz vor Mitternacht übernehmen wir die Musik und beginnen eh sanft mit „Ice Ice Baby“, gefolgt von "Creep" und "Smells like Teen Spirit". Beim „Firestarter“ eskaliert die Generation X so ungehemmt, dass die Lehrerinnen, Chorleiterinnen und Jungs in gebügelten hellblauen Hemden das Etablissement fluchtartig verlassen. Zum Verschnaufen legt G. „Zombie“ auf, ich sage, „ah, da haben sie grad auf Ö1 drüber geredet, der Song ist auch schon wieder 20 Jahre alt!“ G. legt mir die Hand auf die Schulter, „30 Jahre, Schatzi.“ Ich muss mich setzen.

Kurz nach Mitternacht gehen wir heim, weil wir ja schon ältere Leut' sind. 

Montag, April 29, 2024

Schadensmeldungen. Höhere Gewalt

[Ein Text für die jüngste Lesebühne, leider aus autobiographischer Inspiration entwachsen. Mit Gruß an die Mutter - wo auch immer sie gerade ist -, die einst beruflich Schadensfälle verschriftlicht hat

An die Wiener Städtische, Absender Kulturzentrum Hof, Kurzbezeichnung des Schadens „Meteoriteneinschlag“, Datum 8.2.2024

Im Zuge der Diskurstanz-Interpretation des mesozoischen interstellaren Großereignisses (KT-Impakt nahe der Halbinsel Yucatan vor 66 Millionen Jahren) kam es an besagtem Abend im Rahmen eines Gastspiels der Original Linzer Worte zum Schadensfall. Mag.a. Dominika Meindl kollidierte im Zuge ihrer Darstellung eines dem dritten Massenaussterbens anheim fallenden Nicht-Vogel-Dinosauriers aufgrund zu schmaler Sehschlitze in ihrer Godzillamaske zunächst mit Dr. Martin Fritz auf seiner elliptischen Bahn als personifizierter Asteroid, kurz vor dem Einschlag in Prof. Klaus Buttinger ("Mutter Erde" personifizierend), wodurch das mobile Leuchtmittel sowie ein von innen beleuchtbarer Globus leicht beschädigt wurden. Mag.a Meindl kam in Folge ihrer Ausweichbewegung zu Fall, was aufgrund des aufblasbaren Tyrannosaurus Rex, den sie als vorgetäuschtes Jungtier in ihren Armen hielt, verstärkt wurde. Der kaum gebremste Sturz riss die sich auf der Bühne befindliche Beamer-Leinwand mit, und aus unsererseits nicht mehr eruierbaren Gründen sodann auch unseren Bühnenbambus samt Mink-Vase. Gerundete Schadenssumme: 25 € Frackhosenreinigung wegen aufgewirbelter Feinsedimente + 34.000 € Ruf- und Kreditschädigung, da der Eindruck entstand, Mag.a Meindl wäre patschert.


Apropos Godzilla: The United States of America meldet an die Everest Re Group:

Aufgrund von Befall durch einen Ankylosaurus aka Godzilla sind folgende Schäden an der US-Amerikanischen Infrastruktur entstanden:

  • Zwei Fischerboote
  • Zerstörungen an einem New Yorker Fischmarkt
  • Evakuierung New Yorks
  • Erhebliche Schäden an der MS Navy Mississippi beim Versuch, Godzilla mit einem toxischen Wal zu vergiften
  • Zerstörung von 13 Prozent Manhattans
  • Sanierung Madison Square Park (Nestablage des Ankylosaurus)
  • Drahtaufhängung der Brooklyn Bridge bei der letalen Vergrämung des Problemsauriers
  • Ruf- und Kreditschädigung aufgrund einer aus dem obgenannten Schadensfall folgenden Verfilmung von Seiten Ing. Roland Emmerich.


An die Wiener Städtische, Präsidentschaftskanzlei Schönering, 21.4.2024:

Sehr geehrte Damen und Herren, da beim Versuch der letalen Vergrämung von Jungtieren der Spezies Ankylosaurus seitens von Mag. Roland Emmerich mindestens ein Exemplar übersehen wurde, konnte dieses aus New York entweichen und sich seinerseits zwecks Brutablage in der Liegenschaft Leitenweg 7 in 4073 Wilhering einnisten. Durch die bei der Bebrütung der Eier entstehende Wärme schmolz laut Gutachter Ing. Franz Gsengsbratl der Permafrostboden, der sich als geologische Singularität zwischen Günz- und Mindel-Eiszeit unter besagter Liegenschaft gebildet hatte. Wasser konnte austreten und hat diesen Schaden verursacht: S. Bildbeilage. [Wir sehen feuchte Mappen mit Studienunterlagen zum Thema „Singularität und Alterität. Ethik und Politik der Dekonstruktion unter besonderer Berücksichtigung autobiographischen Schreibens“ Abb. 2. Wir sehen ein Foto von der Tombola des Grauens Abb. 3 ein Post-It auf einer Schachtel mit Playmobil, versehen mit der Notiz „Das münkelt!“]


Der Schaden schreibt an die Haus-Versicherung:

Gestern Abend hat sich ein Fundament gebildet, drauf ein Keller!!!! Wie gibt’s denn sowas? Und heute Morgen steht schon das Untergeschoß! Bitte um rasche Rückmeldung, bevor ich ein Einfamilienhaus werde!


Schadensfall in etwas größerer Dimension, in Dialogform:

Frau Welt hat sehnsüchtig auf den Kammerjäger Luzi Fehringer gewartet.

Welt: Gut, dass Sie kommen! Sie sind überall!

Fehringer: Jetzt beruhigen's Ihna, wir mochn des scho. Waun hod denn des augfaungt?

Grod erst, vor 1,5 Millionen Jahren!

Daun kaun's ned so schlimm sei, des is jo nix. Zaagns mas amoi, daun schauma, wos hod.

Frau Welt bläst sich die Wolken aus der Atmosphäre und zeigt ihre Oberfläche. Fehringer zischt durch die Zähne.

Oajeh, des is schlecht.

Was!?

Se ham Menschn, und wia's ausschaut fost üwaroi!

Ja wie gibt’s denn sowas!!!!! Ich hab immer auf Hygiene geachtet!

Des geht oft schnöö, waun ma das üwasiacht, dass am de ausm Wossa oposchn.

Na hallo! Dawei hab ich so aufpasst! Immer alle vorgeschriebenen Wartungsarbeiten gemacht! Asteroideneinschläge, Eiszeit, Vulkanausbrüche! Wie vom Chef empfohlen!

Jo, da Chef is do a weng im Wiglwogl, er mog de Gfrasta irgendwie. Owa in der Menge, da miassma wos tuan.

Gehn's bittscheen!

Foigendes: I drah jetzt amoi d'Heizung auf, und daun schauma, ob's weniga werdn. Und i bring eana a Packl mit Nützlinge, es straans aus üwa Ihna, des hüft, dass ma den Bestaund dezimiert.

Ja, gut. Was is denn da genau drin?

Des is a Mischung, aus SUVs, Webergrille und Drohnen, oiso männliche Oarbeitstiere. Waun's von de zvüüü gibt, woin olle an die Mocht, und daun bringan sa se gegnseitig um.

Na hallo, was ist denn das für eine unnedige Spezies! Und das auf mir!

Gnä Frau, ois is fia wos guad, aa waun mia des ned oiwei glei seng.

Dienstag, April 02, 2024

Danke an: Multivitaminsäfte, liberale Gatten, das Nettsein. Und Danke für nichts, André Heller!

"Ich weiß, dass die Welt existiert, weiß aber nicht, ob ich existiere." Robert Walser

Foto: Dieter Decker


Was ich alles für die Welt-Lesebühne schreiben wollte:

Der Karfreitag ist der Tiefpunkt der Passionsgeschichte, er bereitet die Erlösung durch das große Opfer vor. Deswegen ein kurzer Gedanke an den Multivitaminsaft, der sich selbstlos der Verarbeitung der nicht übermäßig beliebten Passionsfrucht annimmt. Aus „Mein schöner Garten“: „Die Jesuiten, die die Frucht nach Europa importierten, meinten, in der Blüte das Leiden Christi zu erkennen: Die Kronblätter erinnerten sie an die Dornenkrone, die fünf Staubblätter seine Wunden. Die drei Griffelnarben sollten Jesus und seine beiden Leidensgenossen am Kreuz darstellen.“ Man isst das an sich schmackhafte Fruchtfleisch samt lästiger Kerne, was sich als Metapher für Religion eignet oder auch nicht. Der Multivitaminsaft jedenfalls besteht aus passiertem Obst, der Smoothie anvant la lettre, und das kann man einfach einmal lobend erwähnt haben. 


Weltreligion

Übrigens gäbe es keine einzige Glaubensgemeinschaft, wären alle Menschen so wie ich (das stelle ich einmal wertfrei in den Raum). Erstens sitze ich nicht gern still und höre einem AWM beim Mansplainen zu, deswegen möchte ich mir alle Stunden Gottesdienst für die Pension anrechnen lassen. 2.: Wäre Pontius Pilatus eine meiner Präinkarnationen, hätte ich dem geifernden Volk gesagt, es solle sich nicht so aufpudeln, der Jesus sei ok, bissi sendungsbewusst, der fällt halt manchmal ins Predigen, aber er ist persönlich ein ganz ein Netter, und sein Vater, der Tischler Sepp, hat meinem Vater damals einen super Bauernkasten gemacht, der steht jetzt noch tadellos da. So, jetzt geht’s heim und trinkt's ein Bier, der Jesus auch, keine Fisimatenten, sonst werd ich steirisch! Ob diese Geschichte eine Metapher für Multivitaminsaft ist, müsst ihr entscheiden, ich will das Nettsein und Nichtaufpudeln einfach einmal lobend erwähnt haben. 

 

Die Welt ist mehr als genug (OÖ-Übersetzung „D'Wöd is in d'Haut eini gmua“)

Der weltlangweiligste Agentsriller: Pierce Brosnan bekommt den Auftrag, die Milliardärstochter Sophie Marceau zu beschützen, die eine Ölpipeline durch Aserbaidschan baut. In langen Diskussionen und mit GV kann Brosnan sie zum Verzicht auf fossile Brennstoffe überreden, Marceau dreht den Ölhahn zu, was für die Umwelt gut ist, für den Feminismus ein Rückschritt, weil es eh so wenige Frauen in den MINT-Fächern gibt. Marceau dreht La Boum 3, züchtet Sulmtaler Hühner und wird zur Ikone der Decarbonisierung, nicht einmal die affigen Rennräder der Hobbytriathleten dürfen noch aus Carbon sein, nur noch Durchfalltabletten. Pierce Brosnan wird Leiter der Gourmetleiter des Hitzinger Spars und redet dort der Wilheringer Bevölkerung an der Feinkostbudel das Fleischessen aus. Beim Zeltfest der Freiwilligen Feuerwehr „Sommer Sonne Edramsberg“ verliebt er sich in eine regional erfolgreiche Schriftstellerin, es gibt GV unter dem Firmament des Zentralraums. Der Gatte kommt ihr auf die Schliche und schimpft sehr, aber dann sagt er, ok, es ist immerhin Pierce Brosnan. Ob das ein gutes Ende für einen Agentensriller ist, müsst ihr entscheiden, ich will die österliche Großherzigkeit des Gatten einfach einmal lobend erwähnt haben.


Die Welt ist nicht genug

André Heller, Zaubermogul des Staunens, will sein Alterswerk mit einem gigantischen Generalkunstwerk aller Sparten krönen. „Austria, Austria“ soll es heißen, die magische Supershow im weltgrößten Zirkuszelt. Artisten, Tiere, Attraktionen – er will damit nach China reisen und Brücken bauen, Brücken zwischen den Kulturen! Abfahrt, Slalom, Super-G rast künstliche Mausefallen herunter, Tiroler Grauvieh springt – ein Wunder alpiner Dressur! – durch brennende Zirbenholzreifen, Alfons Haider und Silvia Schneider moderieren, aus der DNA Anton Bruckners wird ein ganzes Orchester geklont, bissi spooky, aber man muss groß denken, meine Freunde, große Gedanken machen große Werke!

Dann deckt das OLW-Correctiv auf, dass André Heller nicht nur ganz Österreich spiegelverkehrt, aber in Originalgröße rund um das raubkopierte Hallstatt nahe Hongkong erbauen hat lassen, gleichsam als gefälschten Rahmen, um 800.000 €. Das sei doch nur ein Scherz gewesen, verteidigt sich der in einen Shitstorm geratende Künstler, der das Staunen nicht verlernt hat, Geistesmenschen denken eben groß und bauen Brücken, denn man darf das Staunen nicht vergessen! Aber dann kommt auf, dass er einem aserbaidschanischen Öloligarchen gleich ganz Österreich verklopft hat, und das ist dann wirklich zu viel, denn der will es abtragen und Stein für Stein im Gewerbegebiet von Baku aufstellen, mitten drin die vom Brosnan Pierce mühsam verhinderte Pipeline.

Die Bundespräsidentin sagt „Jetzt reicht's, Heller, ich mag von dir nichts mehr hören! Er wird zum neuen künstlerischen Leiter der KTM-Motohall und muss gemeinsam mit Dietmar Kerschbaumer künftig die Klos im Kulturverein Strandgut putzen, als Ehrenamt! Ob das die gerechte Strafe für ein Leben voller nervtötender Dampfplauderei ist, müsst ihr entscheiden, es ist ja sehr schön im Strandgut, und die Klos immer tipptopp, ich will nur die beherzte Durchgriffsfreude unseres Staatsoberhauptes einfach einmal lobend erwähnt haben.

Montag, April 01, 2024

In Knödelgestöbern. Versextes Tirol. Kleine Pseudoerlebnisse zwischen Leipzig, Hall, Natschbach und Wien

Lebenskrimskrams im März 2024

1.3. 

Im Bahnhof stolziert ein Typ in Faschingshosen daher, die aussehen, als trüge ihn ein Schimpanse. Das in Linz, nicht Wien! Es sind die Narren, die aus ihrer Stadt eine City machen. 

Rätselhaftes Kunstwollen in der City von Wien

***

Bei Gelegenheit eine Liste der Dinge erstellen, die wegkönnen. Platz 1: männliche Ko-Referate. Ein Kollege kommentiert das Geschehen, als wär' er auf Twitch. Ich selbst habe die Neurose, bereits nach vier, fünf Gesprächsbeiträgen zu viel gesagt zu haben (und es könnte ja auch stimmen). Apropos „Kritik hintenrum“: Ein Kollege hat in „Literatur und Kritik“ eine kurze Beschwerde über die Generalversammlung der GAV verfasst, bei der er ja „als Außenseiter unter Außenseitern“ gewesen sei. Über die „Mohr im Hemd“-Debatte berichtet er so schief, als sei er dabei ganz allein mit seinem Wunsch geblieben, weiter das N-Wort ausschreiben zu dürfen, wenn es „die Kunst“ verlange. Weder bei der Sitzung noch später beim Bier sagt er ein Maulvoll, was er denkt. Aber ich kritisiere hier ja auch hintenrum (nur - wer liest das hier schon?) Jopa erzählt, ein Kollege habe vor Jahren den Antrag gestellt, die akademischen Grade der Mitglieder zu erheben, man wisse ja gar nicht, wer fertig studiert habe!

2.3.

Buttingers 60er: Das Glück kleiner Tanzekstasen, DJ Bea checkt genau, welche Generation da grad hopst. Nach „Jump around“, „Song 2“, „Paradise City“, „Insane in the Brain“ und „Killing in the Name of“ winselt die Generation X um Gnade, jetzt könne sie wieder Abba für die Boomer spielen.

Als ich nach dem Hund sehe, „erwische“ ich eine Gästin, die sich klammheimlich aus dem Partytrubel ins Hundekammerl gestohlen hat und hier selig streichelt. Nur mit der linken Hand, die rechte hat sie sich vor einer Woche beim Hundestreicheln gebrochen. <3

3.3.

Ein Tag mit der Geschwindigkeit, als bewege man sich unter Wasser.

***

Im „Literarischen Duett“ auf Ö2 macht mir der Bücher-Alex quasi eine Liebeserklärung (er sagt wirklich „ich liiiiebe Dominika Meindl). Ab jetzt bin ich gegen die Trennung von Werk und Autorin. 

4.3.

Lesefrüchte: "Manchmal kamen sie bis nach Schaas, wo die Wusch hindurchfuhr.“ Aus dem Roman „Die Erfindung des Countdowns"

5.3. Wien – Buchpräsentation

Immerhin gelingt es mir, beim vom ORF gefilmten Schreiten durch den chinesischen Lustgarten des „Sichuan“ nicht zu stolpern, aber beim links bzw. rechts abbiegen wird es schon schwieriger. Ich bedanke mich am Ende dafür, nicht beim versonnenen Blättern im eigenen Werk posiert haben zu müssen. „Wir ham's ja aa ned so leicht!“, sagt der freundliche Ton-Mann. Während des Interviews mit Sophie Weilandt denke ich die ganze Zeit, dass ich das besser könnte. Aber egal, dafür hat es mir keine schlaflosen Nächte bereitet, nur einen nervösen Vormittag.

Die guten Menschen vom Verlag und ich werden um 18:50 Uhr nervös, weil noch niemand ins Spektakel gekommen ist – die Welt ist vernünftigerweise von 19:30 ausgegangen, was dann auch gut klappt. Alex Potyka sagt sehr zu recht, dass ihm mittlerweile alles, was eine Stunde überschreite, zu lang dauere. In Minute 49 klappe ich dann das Buch zu – auch weil ich alle halbwegs heiteren Passagen daraus vorgelesen habe. Es ist sehr schwer, nicht auf Unterhaltung zu lesen. Das vergnügungssüchtige Volk (hoher OÖ-Anteil) lacht übrigens schon bei der bloßen Erwähnung von „Raiffeisen“. Schön, aber absurd, wegen der grellen Scheinwerfer quasi allein im Angesicht aller im Dunklen Sitzenden still dazusitzen, um „Kreisky“ zu hören.

S. ist etwas enttäuscht, weil ihr „I stich di o in da Nocht!“ den Nachrang gegenüber „Männer schauen im Schlaf aus wie Welpen, damit wir sie nicht erschlagen!“ bekommen hat.

6.3. Neunkirchen

Ein Cocktail aus Kater und Todesangst beim Klettern, zu meiner Schande krieg' ich beim Vorstieg in einer 5- kurz die Nähmaschine. Andererseits: voll der Jungbrunnen! Und trotzdem eine Freude. 

Wie halte ich es immer wieder Monate ohne B. aus?!

Nahtoderfahrungen im Zug („Nahtod im Nahverkehr“) und später auf der Couch.

7.3.

Nächste Woche bin ich nach 32545 Jahren wieder zu einem Slam geladen, was mich wegen der Wettbewerbssituation ziemlich inkommodiert (fürs Üben oder gar neu Schreiben bin ich trotzdem zu faul). Ist es gut oder schlecht, dass mich in Hall eh kein Mensch kennt?

8.3.

Die Sträucher sind voller Meisen. Sie begutachten nervös und unzufrieden die morschen Vogelhäuser.

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Mein Posting zum Tag („Hinter jeder erfolgreichen Frau steht ein engagierter und liebevoller Mann“ ist 90mal geteilt worden. Derzeit kann ich gegen Facebook echt nichts einwenden, auch wenn ein Kerl irgendwo „wenn ich das umgekehrt als Mann schriebe!!“ drunternkommentiert hat.

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Endlich werde ich als „Künstlerin“ ins Brucknerhaus geladen! Zwar muss ich mich auf dem Damenklo gemeinsam mit Musical-Tänzerinnen schminken (also ich eher „schminken“), aber der Frack ist endlich dort, wo er hingehört. Später tanze ich „Ballett“ mit Zoe, damit's recht ausgibt.

9.3.

Wojteks „Wohngespräch“ im Standard ist endlich erschienen. Es fühlt sich herausfordernd an, dass nun viel zu viele wissen, wie es bei mir zuhause aussieht. (Und in den Kommentaren einen Haufen erwartbarer Tipps zur Optimierung geben, die allesamt dem Geschriebenen widersprechen, das sehr klar macht, dass ich kein Geld für Optimierung habe). Die meisten aber freuen sich, etwa J., der sich ganz wunderlich erinnert, wie er hier einst besoffen zu „Limp Bizkit“ hüpfte. P.H. empfiehlt „emotionalen Denkmalschutz“, und im Kommentar ist einer froh, dass endlich einmal jemand nicht mit seiner Wohnung beeindrucken will. Optimistisch gedacht werde ich mich wohl daran gewöhnen müssen, mit viel fremder Meinung konfrontiert zu sein. 

Die „geliebten Hausdrachen“ drohen damit, peinliche Details aus meiner Jugend („sie war immer langweilig und konventionell“) an die Presse zu verraten, in der Sekunde, in der ich abhebe.

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Glückliches Herumbandeln samt Mittagsschlaf. Später Damentreffen im Kroko, ich bringe den Toast aus „Auf uns! Dass wir noch nie einen Mann erschlagen haben!“ „Warum bist du dir da so sicher?“, antwortet C. sehr schnell.

10.3.

Apropos „abheben“: Es wird schwer, weil ich in der Kletterhalle auf mein Vorkommen in der ZiB 11 angesprochen werde. Ich sage 1,5 Sätze, bin aber zufrieden, weil ich lieber die beiden Hallstatts sehe als mich selbst beim Sprechen.

13.3.

Bodenloses Desinteresse an einem zeitgenössischen Versepos in Paarreimen über Liebe und Eifersucht (das ist eine sehr ungerechte Aussage, wie ein Standard-Kommentar, aber es war mir die Rezension in der ZEIT schon so eine Qual! Vgl. auch den Briefwechsel Frisch vs. Bachmann).

14.3. Wels – Hall

Im Zug diktiert und dirigiert eine gspritzte High-Performance-Mindset-Frau ab Attnang-Puchheim per Handy, es fallen Bullshitphrasen wie „das klären wir bilateral mit dem Vorstand“. Menschen empfinden wohl ein seltsames Erwachsenseinsgefühl, wenn sie so etwas daherplappern. Wie Kinder, die gefladerte Zigaretten paffen.  

In Salzburg wirken die Menschen viel höherwertig, wie MarcO'Polo im Vergleich zu H&M. Männer joggen paarweise durch die Stadt. Ich trage meinen Frack über der Schulter, wie die langsamste Superheldin der Welt, die zehn Minuten braucht, um sich aus ihrer Alltagsperson zu schälen. 

Hall ist absurd hübsch, fast wundert man sich, dass hier tatsächlich Menschen leben und in lauter Handwerksbetrieben in den Erdgeschoßen werken, als würden sie vom Tourismusverband dafür subventioniert. Auch der Klang der Sprache ist malerisch, auf Tirolerisch hört sich gleich alles gefällig an, wenn etwa eine Mutter die Kleinen lenkt. „I moa, es isch nit guat, wann's do laft's, do isch lauta Hundegacka!“  

Im Stromboli reden wir dann auch durchgehend über Hunde, junge Mütter könnten nicht monothematischer sein. Die jungen Slammerin sind unglaublich lieb. Hunde und Notizbücher sind unser Prestigeobjekte, „zoag ma deinsch!“ Die Bienenkönigin erzählt, dass die Kärntner Imker nicht nur menschlich noch extrem rassistisch seien. Elif zeigt mir später, wie man ganz easy Fotos per Airdrop teilt, ich schau ihr zu wie eine verzauberte Oma. Zu meiner großen Entlastung darf ich zweimal Opferlamm sein, statt gegen die fantastischen und mittlerweile mit allen Slam-Wassern gewaschenen Damen antreten zu müssen. Ich entschuldige mich für kulturelle Appropriation, weil ich in einem Text Hansi Hinterseer sprechen lasse. „Es isch eh a Unterländer.“

Tirol ist slammäßig übrigens total versext, die treten auch nackt in Saunen auf! Ist eine ärgere Alptraumverwirklichung denkbar?! Vom „Erotik-Slam“ spreche ich gar nicht – da melden sich sogar die Eltern der jungen Poetinnen an. ZUM MITMACHEN.


15.3. Hall – Schönering

Wir fahren seit ca. 47 Minuten durch einen Tunnel. Weird.

Am Nachmittag klingelt es an der Haustür, davor stehen zwei zuerst unbekannte Frauen, offensichtlich Mutter und Tochter, Letztere hält mein Buch in der Hand, was literally ein door opener ist. Erstere sagt, sie hätten es schon dreimal bei mir probiert. Folgendes Anliegen: Die Tochter müsse im Gym ein GANZES Buch(!) eines lebenden(!!) deutschsprachigen(!!!) Menschen lesen(!!!!) und es dürfe KEIN Fantasy-Roman(!!!!!) sein! Das Mädchen nickt dabei ganz energisch. Jetzt wollten sie fragen, ob mein Buch, das sie von der Oma geschenkt bekommen hätten, etwas für sie sei. Ich stammle herum, keine Ahnung, die 1,5 Sexszenen werden ihr eher zu fad sein.

16.3.

Vielleicht schon der größte Roman-Triumph des Jahres: S. hat sich die OÖN-Rezension mit Tixo auf ihren Rollator kleben lassen.

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Vielleicht schon der beste Mittagsschlaf des Jahres (im Wintergarten)

17.3.

nein, heute! (Gamskögerl). 

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Helmut Qualtinger spielt österreichische Idealtypen bei Straßenumfragen. Teddy Podgorski: „Wie beurteilen Sie die Zukunft Österreichs?“ „I bin Beamter.“

18.3. Wien

Lange finde ich nur Finis Ticket, der Westbahn-Mann sagt „Der Wuffi darf schon mal mitfahren.“ Es steht nur „Tier“ drauf, und er bestätigt mir, dass ich auch eine Kuh mitführen dürfe, solange sie an der Leine sei und Maulkorb trage. Schließlich halte ich dem jungen Mann das Handy hin wie eine alte Frau, die im Spar einfach das Münzfach öffnet, damit sich die Kassierin den passenden Betrag raussucht.

***

Verwunderlich, dass Erwin Uhrman und ich einander erst heute unterkommen, wir finden so viele Parallelen, das Mühlviertel fast zuletzt, da er ein sehr gepflegtes Österreichisch spricht. Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass diese Promo-Ausflüge auch ein legitimer Teil meines Erwerbslebens sind (es ist ungewohnt, gefragt zu werden und einfach unvorbereitet sprechen zu dürfen).

19.3.

Am Tag des Nährvaters Josef blüht der Marillenbaum doch noch ein bisschen. 

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D. war dieser Tage im Kepler Salon und kam neben einem raumgreifenden Manspreader und Huster zu sitzen, der mit der Gattin dann auch noch Quargel zu jausnen begann.

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Träumen ist das Ludeln des Geistes.

20.3.

In der Falter-Rezension hebt auch der gute Kaindlstorfer den Welpen-Satz hervor. Ich habe sehr schlau gestohlen.

Experiment Literatur mit Jana Volkmann und Raphi Edelbauer = Beste!


21.3. Linz – Leipzig

Mit Cordi im Zug. „Wir sind schon fast über der Grenze.“ „Ja, da draußen bröckelt schon alles! Oh, warte, das ist erst Bad Schallerbach.“

Die Deutsche Bahn legt sich voll auf Schiene, um ihrem kabaretthaft schlechtem Ruf auch für uns gerecht zu werden. Der Zug nach Nürnberg fällt aus, wir haben lange Aufenthalt in Regensburg, das Wetter legt sich auch ins Zeug, um den Namen zu stützen. Es gibt kein vernünftiges Café, also gehen wir zum Burger King, wo neben mir eine beim Bestellen fragt, ob's was mit Pommes gebe.

Kurz nach Regensburg bleiben wir stehen, es erfolgt irgendwann die Durchsage des Zugführers, dass wir, „wie Sie bemerkt haben, stehen“, weil die Strecke vor uns „absolut marode“ sei und er deswegen nur 20 km/h fahren dürfe, was vorher aber schriftlich von der Fahrdienstleitung genehmigt werden müsse. Die Fensterscheiben sind so verdreckt, dass Bayern aussieht wie nach einem Fallout. Man erkennt gut, wer auch zur Buchmesse will. Neben uns versucht eine gelangweilte Mutter immer wieder, ihre BookTok-Tochter in Smalltalk zu verwickeln, die aber lesen will (sweet!). Beim Umsteigen in Hof muss dann ein wenig gerannt werden, sodass im glücklich erreichten Bummelzug allgemein schwer geatmet wird. Dafür sehen wir das Vogtland zuerst durch klare Scheiben, später macht sich im Dunklen Behaglichkeit breit auf unserer Fahrt durch Weida, Feilitzsch, Zeulenröda, Groß-Dalzig und Mehltheuer. Cordi, versonnen: „Urlaub in Deutschland – Entschleunigung pur!“

Wir koffern noch ein wenig durch Leipzig und trinken dann recht rasch ein wenig zu viel Bier, um die zwei Stunden Verspätung wettzumachen.


22. März Leipzig

                                                    Foto: Coala

Recht engagiertes Shopping: 1 Keramikoktopus, 1 Buchmessemantel (der Coala etwas nervös macht, weil der die Eleganzbalance zwischen uns beiden stört), 1 Schneidbrett „Du bist mein Wels in der Brandung“ (großes Gelächter, als Coala und ich gleichzeitig zur anderen damit rennen). Ich bin ziemlich on fire, das Geld sitzt locker, ich könnte binnen einer Viertelstunde mein Erbe in all diesen entzückenden Kram investieren.

Wort des Tages: „Knödelgestöber“ (quasi die lokale Version von Kaspressknödeln). Die Wurst hat main character energy in der Sächsischen Ernährung. Eine gefüllte Streuselschnecke möchte auch hier ins Notizbuch.

Ein riesiger Pikachú taumelt durch den Family-Party-Shop am Bahnhof. 

 

Nach drei Stunden Sightseeing hat Coala 1200 Schritte mehr gemacht. „Weil du zu sehr bei einzelnen Dingen verharrst!“, sagt sie, die in den Geschäften wie eine Maus zu den Körnern huscht. Sie sagt hier dauernd „Grüß Gott!“, was sie in Wien nie macht, es ist ein kleiner Streich ihres Unterbewusstseins.

Die sächsische Mentalität ist recht divers. „Wir haben nichts zu verschenken!“ blafft der Typ im DHL-Laden, als ich ihn um einen Streifen Klebeband von seiner Rolle bitte. Aber die Bediensteten der streikenden Verkehrsbetriebe sagen „Das ist der Wiener Schmäh!“, als wir uns nach etwas Murren mit den Zielen der öffentlich Bediensteten im Kampf gegen die Bonzen solidarisch erklären. Dann gelingt es uns durch Katzenpfötchengesten, den Straßenbahnfahrer zum erneuten Öffnen der Tür zu bewegen.

Das Messegelände ist sehr weit draußen, fast schon wieder in Zeulenzeilitzsch-Großmehl, weit nach dem letzten Baumarkt & Obi. Beim Aussteigen sind wir sofort überwältigt. Was für eine großartige Idee, die Cosplay-Convention mit der Buchmesse zu koppeln! Wir bewundern die Energie, mit der die Leute ihre opulenten und unglaublich unbequemen Verkleidungen durch das Gewühl navigieren. Coala verabschiedet sich in diese bunte Parallelwelt und wird zwei Stunden total reizgeflasht wieder aus ihr zurückgespült, mit glänzenden Augen.

Fiston, der 1. große Preisträger hier, tut glaubhaft so, als würde er mich wiedererkennen, und er sagt, er ließe sich gern jedes Jahr wieder in wechselnden Rollen in den Schl8hof einladen. Im Bummelzug hat mich ja Fasthubers Nachricht erreicht, dass Barbi Marković „uns den Schas gewonnen“ habe, wir waren stolz, als wäre sie unsere Cousine, die es zu was gebracht hat.

Ich versäume sämtliche Lesungen, vom Hirschl, von Marianne, von Karin, von Barbara Rieger, aber uns trennen zuhause ja nur zwei Stunden Zug bzw. zwei Hügel Luftlinie. Angesichts all der Verlagsstände frage ich mich, wer das alles lesen soll, und mein Buch obendrein. Vor den New-Adult-Autorinnen bilden sich aber hunderte Meter Warteschlangengekröse, es sieht aus wie auf einem Sommerferiencharterflughafen für junge Damen.

Coala bilanziert schließlich mit 24.000 Schritten (ich 22.000), sie schreibt, „während Minkolonia beim Smalltalk erstarrt, stöbere ich durch einen Hektar Japan-Cosplay-Kram! #Bliss!“

23.3. Leipzig

Coala: „Ich habe mir gestern extra Katzenohren gekauft, mit denen ich Minkolausia heute blamieren möchte – außerdem werde ich alle New-Adult-Stände abwandern und damit vor den intellektuellen Picus-Menschen wie eine exotische, pinke Koralle herumwacheln, bis sie in Ohnmacht fallen!“

Wahrscheinlich habe ich in meinem ganzen Leben noch nie so viele Menschen leibhaftig gesehen wie heute in einer Stunde. Wenn nur ein Drittel davon tatsächlich liest, läuft der Kulturpessimismus ins Leere.

Schön, wie sich die Leute in den kleinen Lesestationen vom Gewühl ausruhen, dabei nehmen sie geduldig eine ziemliche Lesungslotterie in Kauf. Als ich dran bin, haben sie gerade einen Krimi eines pensionierten Leipziger Lehrers gehört, und nachher präsentiert einer seinen Krimi, in dem Olaf Scholz(!) der Ermittler ist. (Nachtrag Oktober 2024: Der Autor stammt aus Linz und hat etliche von Udo Jürgens' Hits getextet, irre!). Ich lobe das Publikum und verspreche, es nicht aufzuregen – es ist sehr laut, da auf der Bühne neben uns viel zu gut aufgelegt und unfair besser mikrophoniert über das Sächsische geschnattert wird.

Bei Picus trinken wir ab dem frühen Nachmittag Sherry, wir sitzen zufrieden da und betrachten die Cosplayerinnen, die es hier herverschlägt. Eine trägt Plüschrüben auf dem Kopf. 

Später führt mich Coala in dieses Reich. Eine gewaltige Warengrotte. Kurz erwäge ich, ein hölzernes Samuraischwert zu kaufen, es fiele hier niemandem auf, wenn ich damit durch die Stadt spazierte, man trägt riesige Plastikäxte und enorme Laserpistolen als Accessoires auch in der Innenstadt.

In der Tram dann starke Dekompensation, wir kommen kaum aus den Sitzen, und es wird ein wenig schwer, mich für die dritte Lesung an diesem Tag zu motivieren. Freundlicherweise bietet Luca Kieser an, mit mir vorher in Plagwitz essen zu gehen. Er ist ein guter Typ, so viel jünger und ambitionierter. 

Im Westflügel ist es sehr heimelig, es riecht nach dem Holz, mit dem geheizt wird. Mit Reda el-Arbi, der bei der Lesung neben mir sitzt, freundle ich sogleich, vielleicht wegen der Zugehörigkeit zu seltsamen Bergvölkern, eher aber wegen Freundlichkeit. Und er lässt sich, gemeinsam mit seinem Lektor, später in der Straßenbahn sofort für „Kreisky“ einnehmen.

24.3. Leipzig – Wels

Der Wecker läutet früh und sehr ungelegen. Im Zug nach Warnemünde kommt uns kurz der Gedanke, gleich an die Ostsee zu fahren, aber wie kommt man von dort bloß wieder heim? Man muss bei der DB jede Chance nutzen, um ihren Fängen wieder zu entkommen. In Halle müssen wir auf den Fußboden des Kinderabteils, in Nürnberg trauen wir unserem Glück kaum, im fast leeren, warmen Ruheabteil zu sitzen – sogar den Pemperlzug nach Passau derrenne ich noch.

Am Bahnhof begrüßt mich Fini wie in diesen amerikanischen Videos, in denen Soldaten nach Jahren vom Einsatz im Irak zu ihren Hunden heimkehren. 

Erschöpfung der guten Art.

25.3.

Als ich am nächsten Tag die Taschen in der Diele fallen lassen, entschlüpft mir unabsichtlich ein „Hallo Haus!“

26.3.

So gut wäre ich beim Kompostschaufeln, aber ich musste ja Philosophie studieren.

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Das Brucknerjahr belastet mich jetzt schon.

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Ich weiß, dass die Welt existiert, aber ob ich existiere, weiß ich nicht.“ Robert Walser

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Es gibt ein "Anti-Müller-Hormon", das sich gegen späte Babys richtet.

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Angeblich (Quelle: Internet) ist die Quelle der Prokrastination / die Antriebskraft, Dinge endlich zu erledigen die Schuld. Das sollte eine katholisch Desensibilisierte wie mich eigentlich nicht anfechten.

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Bissi rätselhaft, warum sich bei einer Autorin wie Melandri immerzu Brüste quellend unter der Dirndlbluse abzeichnen müssen, sollen damit die Männer ins feministische Boot geholt werden?

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Die Kunst, die ich am wenigsten von allen beherrschen will, ist die der Verführung.

27.3.

Der Wind treibt die Meisen über den Garten. Es ist eine der schönsten Erinnerungen an den Lockdown vor genau vier Jahren, als ich die Vormittage mit dem Beobachten der Vogerl im Garten vertändeln durfte. Dieses Schauen (interesseloses Wohlgefallen) ist in Relation zur Ornithologie das Äquivalent des Duschträllerns zum Operngesang (und das wiederum der Komplexitätsgrad der Gesänge von Spatz und Nachtigall).

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Gestern die silberbleierne Donau, gut genug für Lyrik. Diese Woche gerät zum Gegengewicht zur vergangenen, Landmaus vs. Stadtmaus.

***

GAV-OÖ-Sitzung. Ausgemacht ist 18 Uhr, aber um 17:45 sind schon alle da; ich muss bei der Pünktlichkeit bei den Generationen genauso flexibel sein wie bei der kulturellen Herkunft. 

Später, beim Bier: W., Ch. und ich reden über den Nahostkonflikt, bis wir vollends traurig sind. Chr: „Lasst uns über etwas anderes reden.“ W.: „Ja, bitte!“ Chr.: „Reden wir über die Ukraine!“

28.3.

Die Donau schenkt mir vielleicht so oft kleine Gaben, weil sie glaubt, ich opferte ihr dauernd mein Liebstes, weil ich Fini mit Stecken in sie hineinlocke (das Gfrast schwimmt zu Fleiß wieder heraus aus der Opferrolle). 

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Auf TLC ist endlich kein „Mein Leben mit 300 Kilo“ mehr, es ist eine Entlastung, die ich selbst nicht geschafft hätte.

29.3.

Großindustrieller des Geistes“, Musil über den Großschriftsteller: „Zwischen Graz und St. Pölten gibt es viele, die genauso auszusehen vermöchten wie der Monte Rosa, bloß stehen sie zu niedrig.“

Kritiker sind sehr oft keine bösen Menschen, sondern dank der ungünstigen Zeitumstände gewesene Lyriker, die ihr Herz an etwas hängen müssen, um sich aussprechen zu können“. Ich wage kaum noch, damit hausieren zu gehen, wie viel mir Musil bedeutet, weil es schon fast so ist, als brüste man sich damit, Kafka gut zu finden. 

 ***

Ein Buntspecht bumst gegen die Scheibe, ich springe auf, um nachzusehen, ob er eh nicht betäubt den Katzen ausgeliefert daliegt, da erbliche ich einen Fasan, der furchtlos über die Terrasse stolziert, auf der Suche nach einer Bumserei. 

 ***

Das Dumme an einem Roman ist ja, dass man ihn nicht nur genießen kann, wenn er fertig ist, sondern dass man ihn auch schreiben muss.“ OÖN-Interview anlässlich Robert Schindels 80er.

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Dass sich ein jedes Mal immer alles irgendwie ausgeht für die Lesebühne ist ein allmonatliches Kleinwunder. Heute hatte übrigens das Publikum mehr literarischen Marktwert als die spielende Mannschaft, weil Hirschl, Köhle und Mieze sich zu uns verirrt haben. Als wir Ersteren zur Welser Oma chauffieren, streichelt er leicht betrunken Finis Kopf und freut sich an dieser Bösewicht-Pose aus früheren Zeiten.

Unsere intensive Begeisterung über Anna-Lena Obermoser wär' sehr gern hier im Lesebühnenblog nachzulesen.


30.3.

Brust oder Keule“, der Autos wegen.

31.3. Ostersonntag. Auf dem Balkon des Sengsengebirges 

Zwei, die eh keine reinrassigen Typen an sich ranlassen würden

Ein Typ mit reinrassigem Border Collie teilt mir mit, dass sich Fini bei seinem „Sullivan“ in Sachen Deckung hinten anstellen müsse, da er so gut gebucht sei, und überhaupt erlaube der Zuchtverband Deckakte nur mit reinrassigen Hündinnen.

Ein gelungener Schlaf angesichts des Prielkamms.