Im Waldviertel habe ich eine Urstrumpftante, die ich primär aus Zuneigung einmal im Jahr besuche. Trotzdem schreibe ich Dienstkilometer ins Fahrtenbuch, denn kaum etwas hat höheren literarischen Bonus. Wer sonst erzählte mir vom Berufsleben in einer noblichen Wiener Damenboutique?
Eine sehr beliebte und beleibte Kundin war die Puffbesitzerin aus der Leopoldstadt. Weil die Chanel-Schnösel höchstens Größe 44 anbieten wollten, bestand die Bordellbetreiberin darauf, in zwei Kostümchen eingenäht zu werden.
Ob ich heuer noch eine schönere Geschichte zu hören kriege? Ich bitte um euer heißes Bemühen.
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