Gude Morschje!
Es trug sich zu, dass ich in jenen Tagen den deutschen Sprachraum bereiste. Nunmehr weiß ich dank des ängstlichen Gesichtes der alten Dame, die ich gefragt hatte, ob ich ihren Koffer aus dem Zug heben solle, dass mein Dialekt nicht einmal bis München reicht. Und in Leipzig schon gar nicht mehr geht. "Zwölf Brötsche?!" soll ich etwa bestellt haben.
Davon abgesehen war Leipzig aber bezaubernd. Und mit gutem Willen schmeichelhaft, denn erstmals in meinem kargen Leben wurde mir eine Autogrammkarte zur Signatur vorgelegt. Der Antragsteller hatte zwar nicht die geringste Ahnung, wer Kurt Mitterndorfer oder ich sein sollen, aber mit bezaubernder deutscher Direktheit erklärte er uns, dass er "alles unterschreiben lässt, was im Haus des Buches aufschlägt".
Auf der Rückreise hatte ich Zeit, durch das playmobilartig hübsche Nürnberg zu spazieren. Ich möchte Herrn Klutentreter nicht beleidigen, aber angesichts seines Namens will mir "Meindl" eh schon wieder ganz ok vorkommen.
Kurz darauf kam ich nach Wien, wo mir meine Schwester Obdach bot. Und Erholung von den mannigfaltigen Eindrücken dieser ganzen Metropolen:
Seit meiner Rückkehr aus Wien habe ich das "Requiem" als Ohrwurm, dabei habe meine Frisur, so die Schwester, beim Frühstück ausgesehen wie die vom späten Beethoven. Wirres Zeug, dieses Leben.
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