Montag, Juli 29, 2013

Postdramatisches Reenactment: Die Schlacht am Wounded Knee (Snakeriver)


Bislang habe ich zum Genre "Sommertheater" fast weniger als gar nichts beigetragen - schließlich ist die schonungslose Auseinandersetzung mit dem Existenziellen Motor meines Kunstwollens, das passt ja nicht zur Gurkenzeit. Außerdem arbeite ich im Sommer tunlichst nichts.
Ruft man mich allerdings zum Kampf ins Indianerspielgelände Natternbach, wickle ich mich aus meiner sozialen Hängematte. Zudem verfüge ich mit Knorpelschäden der Kategorie III (von wegen "Wounded Knee") sowie Vordienstzeiten als Indianerhäuptling über ausgezeichnete Qualifikationen. 
Die Aufführung vom vergangenen Samstag möchte ich als gelungen bezeichnen, wenngleich solche Kritikersätze über meine strategischen Fähigkeiten schmerzen: "Wenn sich irgendwo ein offenes Messer aufgetan hat, warst du zur Stelle, um hineinzulaufen."
Nun gut, es war ja der Plan, den Grausamkeiten gegen Amerikas First Nations ein Gesicht zu leihen. Hier etwa bei der Darstellung von Giftgaseinsätzen: 




Dieser Artikel ist das 234. Update zum Thema "Würde ist was für Spießbürger".

Donnerstag, Juli 18, 2013

Meine arge Hood, Teil 354345

An der Nachbarstür hängt seit Wochen eine Visitenkarte von der Polizei, Abteilung Leib und Leben. Auf der Rückseite wird mit krakeliger Dringlichkeit um einen Rückruf gebeten. Das spricht weder für meine Nachbarschaft noch für unsere Mordermittler.

Und gestern  hat mir die Nachbarin vom 3. Stock  mitgeteilt, dass ich ihr vom letzten Urlaub ein Paket mit Ratte drin geschickt habe. Sie war mir aber nicht böse deswegen, warum auch, es ist ja in Wahrheit gar nicht passiert.

Ich glaub', ich muss da jetzt eine Woche weg. 

Freitag, Juli 12, 2013

Rother Krebs vs. roter Stuhl

c/o chaotic neurotic

Also wenn es jemand schafft, dass ich mich aufrege, so richtig aufbudle, dann ist das schon ein objektivierbarer Skandal: Die XXXLutz-Privatstiftung, der das ehemalige Hotel "Roter Krebs" gehört, hat die Schäden nach dem Hochwasser kurzerhand dazu genützt, um dem Verein IFEK bzw. unser aller geliebtem Grandhotel zum Rothen Krebsen per Anwalt den Mietvertrag zu kündigen.


Das macht mich erstens zornig, weil der Krebs damals meine Entscheidung, in Linz zu bleiben, gelinde gesagt begünstig hat. Zweitens werden damit auch wir Original Linzer Worte heimatlos. Drittens zipft es mich dermaßen an, dass ein Unternehmen zwar werbewirksam Hochwasserrabatt verkündet, die eigenen, missliebigen Mieter aber aus fadenscheinigen Gründen hinauswirft. Die Summe, die in die Reparatur des Lokals zu investieren wären, kratzen eine (steuerschonende) Privatstiftung dieser Größenordnung doch in Wahrheit nicht. 

Gemeinsam mit dem Initiator Bastl Ernst und einigen weiteren MitstreiterInnen habe ich die Ehre, die Facebook-Seite "Verein zur Rettung des Grandhotels zum Rothen Krebsen neV" zu verwalten. 2000 haben sie innerhalb der ersten 24 Stunden unterstützt, mittlerweile sind es fast 2500. 
Ideen für das weitere Vorgehen werden jederzeit dankend angenommen.

Dienstag, Juli 02, 2013

Anfechtbare Formen: How not to dance dirtily

Ich glaube an die Existenz multipler Paralleluniversen, aber leider kann ich wahrscheinlich in keinem davon schön tanzen. Dazu kommt, dass sich mir der postmoderne Diskurstanz nie erschlossen hat. Da ich aber mit neoliberalrer Eifrigkeit an der Befüllung meiner Wissenslücken arbeite, gehe ich mein Problem seit einer Weile theoretisch an. In der Publikation "Der gute Ton" studiere ich schon seit Tagen, welche Formen des Tanzes unanfechtbar sind. 
Denn Obacht! Es geht sehr schnell mit der gesellschaftlichen Tanzächtung: 




Naja, und das schon gar nicht:


Aber da war ich ja noch ein junger Hooligan ohne Benehmen.
Stay tuned! Im nächsten Teil der Serie "Gutes Benehmen leicht gemacht" möchte ich euch gerne über Teestunden in verarmten Haushalten informieren.