Neulich zwangen mich starke Mächte (u.a. Gravitation und Schwesternliebe) vor den Fernseher. Damit kann ich an sich dank jahrzehntelangen Trainings gut umgehen. Allerdings gab es im Haushalt des Schauplatzes ganz und gar abseitige, schlimme Sendestationen. Durch maßlose Überfütterung gefügig gemacht, sah ich also auf E!-Entertainment ein nacktes, frisch körperoptimiertes Teenie-Ding, das seine kekszuführende Mutter mit "Don't crumble on my new body!" angreinte.
Da muss jetzt niemand erstaunt nach Luft schnappen, dass ich daraufhin in eine viele Tage währende Schockstarre fiel. Nein, so eine scheußliche Welt hat ihr Recht auf meine Teilhabe verwirkt.
Die Qualität meiner Eremitage mag durch die folgende Illustration repräsentiert werden:
In diesem Winterschlaf meines Missvergnügens war ich neben den drei Primärbedürfnissen nur zur Lektüre von "In Swanns Welt" fähig. Proust markiert im Übrigen auf der Skala des Schreckens jenes Ende, das Kunsttitten-TV genau entgegengesetzt ist. Als ich gestern wieder erwachte, schrieb ich dann endlich das seit 2005 in der Blog-Kopfzeile angesprochene Madelaine-Erlebnis für Arme.
Wer's lesen mag, muss per Kommentar "Ich will!" sagen. Dann verrate ich auch, was meine drei Primärbedürfnisse sind.