Ein gnädiges Schicksal (konkret war's des lieben Koschuhs wirkmächtige Empfehlung) wehte mich am vergangenen Wochenende
nach Innsbruck. Innsbruck geht immer. Dort weilte ich unter fahrenden Schriftstellern, Dramatikerinnen, Bachmannpreisträgern, Viertelgriechen, Clownfrauen, Sennern, Witzprofessoren, Agrar-Komikern, Lyrikern; mein eigenes Walten bei den Wochenendgesprächen war mit "Kaschperl" ganz gut beschrieben. Eine famose Sache übrigens, diese Gespräche. Schon alleine, weil ich dort "auspolitischen Gründen" umarmt wurde.
Fast ebenso schön diverse Stadtbeschriftungen, die ich während dieser vier Tage gesammelt habe:
An dieser Souvenir-Verschleißstelle mit dem Schild "100% NO CHINA" schob sich gerade eine Traube chinesischer Touristen vorbei, als ich fotografierte. Sowas Zartes und Schönes wie die abgelichtete Zapfendeko hat der Chines' halt einfach nicht drauf.
Immer noch unterhält mich die Aufschrift an der Tür des Schnapsladens: "Nicht für jedermann aber für Sie!" Ich fühlte mich nicht angesprochen, da ich vor meinen Lesungen nie mehr als zwei Schnäpse trinke. Saufen soll lieber das Publikum.
Wie immer enttäuschend aber das "Goldene Dachl" (siehe dazu auch meinen Erlebnisaufsatz "Tödliche Hochspannung in Innsbruck"): Ist nur aufgemalt! Wie lange sich die Touristen das noch bieten lassen?
Und jetzt im Ernst: Eine neue, nicht scharf genug zu tadelnde Unsitte ist das "Egging", das in Innsbruck gerade umzugehen scheint. In mir wallen arge Gewaltfantasien, da ich daran denke, was ich jenen Menschen alles an den Kopf werfen möchte, die am Samstagabend aus dem fahrenden Auto heraus mit Eiern nach uns warfen. Es traf den neben mir gehenden, überaus liebenswerten Willi Pechtl.
Leute, das geht nicht. Gar nicht.
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