Entschuldigen die angespitzte Überschrift, aber sonst liest ja niemand, wenn Zartes zu verkünden ist. Fast eine Woche ließ ich mein schriftliches Kunstwollen hier ruhen. Der Grund für diese im Blogger-Kontext schon fast frivol lange Pause: Ich bin stark verliebt. Es ist eine sehr körperliche Angelegenheit.
Verträumt schmiege ich mich jetzt des Morgens im Schlafzimmer an mein neues Liebesobjekt. Dann gehe ich in die Küche und mache Kaffee (ja, es scheint etwas Längerfristiges zu werden!), dort schmiege ich wieder ein wenig. Bald darauf wechsle ich in den Südtrakt und streiche sanft über den dritten Körper, der nun meinem Leben Wärme schenkt. Sogar am Klo hab' ich jetzt einen.
Vier neue Körper und ein alter, der aber auch noch tipptopp ist! Wer soll sich da auf irgendwas konzentrieren können, und sei es nur eine Mitteilung aus meinem neuen, so schmiegsam gewordenen Leben?
Ich jedenfalls nicht. Und jetzt entschuldigt, ich dreh' mir jetzt die neue Heizung noch ein paar Grad wärmer auf.
4 Kommentare:
Das ist ja wieder mal ein deutlicher Beweis, dass gerade Literarisches nur dort gedeihen und blühen kann, wo Mangel, Not und Leid herrscht.
Glück und Wohlbefinden sind nur interessant, wenn ihre Abwesenheit uns beschäftigt. Kein Wunder, dass in manchen Werken quasi Jahrzehnte des Wohlbefindens in nur einem einzigen Satz abgehandelt werden: "Und sie lebten glücklich bis an ihr Ende!" Handlungstechnisch gibt das Glück einfach nicht viel her ... darum, liebe Minkasie, dreh die Heizung wieder ab, dann wird´s auch wieder was mit dem Schreiben!
Es grüßt, Coardla
Das hast du so messerscharf analysiert, als wärst du Literaturpäpstin. Ich weiß ja selbst: Kunst muss weh tun! Und Schmerz wiederum ist Motor jeder Kunst.
Vielleicht dreh' ich bald wirklich ab. Ich fürchte nämlich zudem unangenehme Entwicklungen im Körpergewichtsbereich. So wie nach dem Nikotinentzug könnte mir die Silhouette noch weiter entgleisen, wenn meine innere Heizung nun nichts mehr zu tun hat.
Es grüßt dich auch,
Minkasia
Das war doch schon ein uraltes Desiderat, und dass der Heizungsaustausch im Winter sein musste, zeigt, dass die alte ihren Geist auf und es keinen Ausweg nicht mehr gegeben hat. Arger Vermieter. Mein Mieter muss nur im Bad frieren. (Und daran ist er selber schuld.)
Nein, stell dir vor - zum Zeitpunkt des Austauschs hatte ich sogar erstmals in diesem Winter Warmwasser gehabt! Und doch hat es wirklich keinen Ausweg mehr gegeben. Der Vermieter war schon mürb im Kopf von meinem Gegreine. Das ist ihm die paar Kilo Geld schon wert.
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