Montag, August 30, 2010

Sozialer Wohnbau


Für euch in Wien, Mariahilf entdeckt: Die Stadt Wien erbaut soeben ein Wohnheim für arbeitslose Seiltänzer und Kanarienvögel.

Donnerstag, August 26, 2010

Wissenschaftstrend: Massen erfassen lassen

Nach der eitlen Selbstbespiegelung gestern ist es Zeit für nüchterne Wissenschaft. Vor nicht allzu langer Zeit fand ich nämlich am Strand in Belize ein Exemplar von Elias Canettis "Masse und Macht". Massenphänomenologie voll Feuer und Gefahr, lest selbst.

Abb. 1: Bild vom Fundort; korreliert mit dem Inhalt dieses Postings höchst peripher und dient nur der Aufmerksamkeitshascherei.

Inspirativ übermotiviert begann ich eine Massenanalyse im eigenen Haushalt. Da dieser klein ist, passen die Ergebnisse in ein Posting. Es ist jetzt folgendes:
Das Biotop "Bobobude" ist geprägt von zwei mysteriösen Mengen-Eigendynamiken - von Fluchtmassen und Wachstumsmassen.
Versammlungen, die gespenstisch anwachsen:
  • Staub
  • Büroklammern
  • Plastiksäcke
  • Graue Haare
  • Bücher
  • Drosophilae
  • Bauchfett
  • Feuerzeuge (falls die Analysandin nicht raucht)
Massen, die sich paranormal verflüchtigen:
  • einzelne Socken
  • Alkohol
  • Regenschirme
  • Zeit
  • Geld
  • Sonnenbrillen
  • Feuerzeuge (falls die Analysandin raucht)
Wo kommt das her, wo geht das andere hin? Mit dieser Frage möchte ich mich gerne den Rest des Jahres beschäftigen. Hinweise bitte wieder in den Kommentarteil.

Mittwoch, August 25, 2010

Status Quo und andere Lesbenläufe

Wer wie ich keiner geregelten Erwerbstätigkeit nachgeht, muss sich daran gewöhnen, das Verlaufen seines Daseins quasi in Echtzeit per Curriculum Vitae festzuhalten. Damit sind nicht die Statusmeldungen auf Facebook ("Minkasia schreibt gerade was ins Weblog") gemeint, sondern die beständigen Lebenslauf-Forderungen bei Bewerbungen aller Art. Menschen wie ich haben da ihre liebe Not, weil sie nichts Ordentliches tun den lieben langen Tag.

Trotzdem hier bittesehr einmal eine aktuelle Biographie für euch, meine geliebten Lesespatzen und -katzen:

Dominika Meindl hat laut Statistik noch 50 Jahre zu leben. Sie nennt sich in schwachen Stunden Minkasia und ist Schreibmaschine für Texte jedweder Art. Ihr Geist wohnt im Leib einer böhmischen Speerwerferin.

Gerne könnt ihr mir eure aktuellen Vitae in den Kommentarteil schreiben.

Montag, August 23, 2010

Vögeln rund um die Riegersburg



Jetzt ist es grundsätzlich so, dass man Folgendes über die Steiermark immer wieder herzitieren kann:

köflacher bauer: 'wouhea beistn tou?'
obersteirischer bauer: 'neit fa to.'
k. b.: 'sou schaust a aus, tou bleita troutl!'
o. b.: 'hoiti papm, du westschtairische oaschsau!'
10 köflacher springen von ihren tischen auf. Die steirischen Krankenkassen bleiben weiterhin defizitär.
Hier wohnt aber nicht nur ein regionalbewusster, kerniger Menschenschlag ohne Berührungsfurcht. Gerade die Südoststeiermark ist Heimstatt einer Vielzahl prachtvoller gefiederter Freunde.


Das vergangene Wochenende verbrachte ich also mit ornithologischen Lustbarkeiten im südlichen Vulkanland. Obabgebildet die berühmte Schafseule mit possierlichen Wuschelpratzen. Sehr selten. Untabgebildet ein Adler, dessen weißes Haupt Geschlechtsreife signalisiert (hierin vergleichbar meinem Beuteschema).


Ein besonders liebenswürdiger steirischer Federgast ist die Baumralle. Leider ist sie nur selten ganzkörperlich zu erhaschen, da das scheue Vöglein sich tagsüber in Bäumen versteckt. Nur abends fliegt es aus und stillt in den Buschenschanken der näheren Umgebung seinen Durst.
Dort trifft es auf die geselligen Badeenten, die wegen ihres spärlichen Federkleides nur planschen, aber nicht schwimmen können.

Mittwoch, August 18, 2010

Es gleißt der Ruhm durchs Funzelfenster

Chères Mesdames, dear Sirs, liebe Kinder, dumme Schweine,
es ist vollbracht: In zwei Stunden treiben wir die "Sau" durchs Alturfahraner Dorf, direkt in die Hände des Fleischhauers (i.e. Verleger).
Ich erwarte mir überaus Großes von diesem unseren Ouevre. Die wenigsten Menschen wissen ja, wieviel Geld bei der Schriftstellerei zu holen ist. "Lebensbeichte"-Leser und Innen sollen einen Informationsvorsprung haben: In die Welt der Literatur ist dank zauberischer Dynamiken all das viele schöne Geld geflossen, das die Krise angeblich verschlungen hat. Sagt es aber bitte nicht weiter, sonst fangen alle an zu schreiben.
Gestern rief mich Mutti Nagl an, denn "das mache ich noch schnell, bevor der Ruhm dir die Sicht auf deine wahren Freunde verblendet." Das traf mich ins Herz. So gelobe ich, auf dem Teppich zu bleiben. Und zwar jede Woche eine Stunde lang:


Dieses Bild ist auch ein Update zu meiner Lieblingssportart, dem Schiefliegen.

Dienstag, August 17, 2010

Metakommunikation

Soundschnipsel beim Radfahren. Zwei dicke Damen im Entgegenkommen:

"Und daun hob' i ihr gsogt: I sog' da wos!"

Donnerstag, August 12, 2010

Die Sau ist bald tot


Es soll heute noch geschehen - die letzten beiden Kapitel für das epochale Romanepos "Die Sau. Ein voll arger Heimatroman", next to come im brandneuen Kehrwasser Verlag. Ko-Autor Buttinger hat seinen Teil schon erledigt.
An meiner Blogaktivität jedoch liest der Kenner heraus, dass ich prokrastiniere. Also putze ich nur noch kurz die Fenster und dann geht's los, nachdem ich staubgesaugt habe!

Mittwoch, August 11, 2010

Als ich neulich wirklich lang aufgeblieben bin

Die Überschrift ist für manche vom Newswert her bestimmt nicht gleichzusetzen mit "Als ich mein erstes lesbisches Erlebnis hatte", doch trifft sie die Wahrheit einfach besser und hat semantisch einen autobiographischen Neuigkeitswert. Wer bleibt denn heute noch bis fünf Uhr früh munter, wo alle Angst um ihren Teint haben? Und wo Cocktails irre viele Kalorien haben?
Ich, wenn es im Dienste der Freundesliebe steht! Und zwar konkret für die Frau Lygmayr, die soeben die statistische Mitte ihres Lebens erreicht hat.


Zu dieser Feierlichkeit bekam die rüstige Jubilarin die Würde der Boy-Band "Midlifecrisis" geschenkt.



Im "Anschluss" kam es in den frühen Morgenstunden zu den erwünschten Skandalen und Übergriffen, etwa als das vitale Geburtstagskind eine ältere Dame niederbriet:



Und der an das Schlagzeug von "Midlifecrisis" gefesselte Goldbär ist sowieso immer für eine Entgleisung gut:



Auch ich tat schlimme Sachen an jenem Abend, doch war ich nicht so blöd, mich dabei fotografieren zu lassen.

Samstag, August 07, 2010

Next to come: Schönering ist noch gar nicht tot!

Es riecht nicht einmal mehr streng, seit die Bauern ihre Misthaufen nicht mehr straßenseitig anlegen! Viel wichtiger aber noch für die Vitalität einer Speckgürtelkommune: eine eigene Rockband, die Feuer und Gefahr verheißt.
Mehr über einen legendären Gig von "Midlifecrisis" ("A Tribute to Sylvya Lygmayr") in der Raiffeisen-Arena nach Abebben der Alkoholspätfolgen.

Donnerstag, August 05, 2010

Unterhaltung für einfache Gemüter

Für rüde Scherze mit HandleserInnen:

Aus meinem Arbeitsleben: Nordkorea rülpst vom Balkon

L’etat et moi - eine Kolumne für die "Streifzüge"

Der Staat und ich – geht’s vielleicht eine Nummer kleiner? Ich meine, beides ist thematisch etwa so breit wie Russland oder ein Nachmittag im Zahnarztzimmer. Aber weil ich die Streifzüge so innig leiden mag, werfe ich flugs die stotternde Assoziationsmaschine an. Erstes kopfinternes Browse-Ergebnis: meine Beziehung zu Vater Staat. Hier ein paar vulgärpsychologische Weisheiten.

Väter nerven spätestens ab der Pubertät, das ist in ihrem ontologischen Bauplan so vorgesehen. Die Kinder trotzen analog. Müssen sie gehorchen, maulen sie wegen der autoritären Gewalt. Geschieht ihnen Böses, jaulen sie wegen der verletzten Sorgfaltspflicht. Der Vater hat es nicht leicht mit seinen Kindern und sie nicht mit ihm.

Hier gehert's weiter im Text...

Dienstag, August 03, 2010

Kritische Installationskunst kennt keinen Urlaub

Darum hier die total sozialkritische Ausbeute meiner Exorzitien, die mich gen Italien geführt hatten:

Installation Nummer eins:
Füße - ich steh drauf!



Nummer zwei:
Krebs - Geisel und Geißel der Menschheit


Nummero tre:


Die Grenzen meiner Schwimmkraft sind die Grenzen meiner Welt


Alle drei Installationen sind käuflich zu erwerben. Angebote bitte im Kommentarteil deponieren.

Sonntag, August 01, 2010

Äch bän wiedääärr da!

Und zwar unbeschadet, trotz Urlaubs in demokratischen Krisengebieten; i.e. Kärnten und Italien. So bin ich halt, ich liebe Feuer und Gefahr und wandle kraft dieser Gemütseinstellung sicher durch das Minenfeld der Freizeitunbill.
Mit großem Kummer muss ich aber vernehmen, dass es hier im Lande schiach war, während die südliche Sonne an meinem Leib arge Hautalterungsarbeit leistete.
Wie auch immer, es ist an dieser Stelle jetzt literarisch wieder was im Busch. Stay tuned!