Donnerstag, Mai 06, 2010

Visuelle Identifikationsneurosen

Frage in den virtuellen Raum hinein: Befindet sich außer mir sonst noch jemand in permanenter Ungewissheit, wie man eigentlich wirklich aussieht?

Eine basale Ahnung habe ich gewiss, aber sicher bin ich mir nie. Das mag an meiner eminenten Myopie (im Volksmund: Schaasäugigkeit) liegen, vielleicht auch an meiner mangelnden Objektpermanenz. Denn so wie Goldfische nach einer Aquariumsumrundung schon wieder eine völlig neue Umgebung vorfinden, kann man mir auch jeden Witz siebenmal verzählen.

Besonders in Verdacht bezüglich meiner autoperzeptiven Unschärfe habe ich aber die verschiedenartigen Launen von Fotografen.

So schaue ich etwa in den Augen des Wenter Jürgens aus:


Und so in denen vom Weihbold Boidi:



In meiner inneren Eigenrepräsentanz stelle ich mich ungefähr folgendermaßen dar:

Wie auch immer. Eigentlich eine nicht ganz unbelanglose Fragestellung. Ich bin aber auf Urlaub und da kann ich mich nicht zu inhaltsschwereren Ausführungen zwingen. Apropos: Ich bin dann mal weg!

4 Kommentare:

lucky hat gesagt…

geh Minki - so schaust doch überhaupt net aus! i zag da wiast ausschaust und des is die worheit, gonz objetiv betrachtet - weil i hobs gsehn mit meine eigenen augerln:

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ad2) http://photos1.blogger.com/img/130/4020/640/FaschingmitLugnerJoerg.jpg

dei lucky!

Dominika Meindl hat gesagt…

Recht host! Eh ned so schiach, goi?

Anonym hat gesagt…

Das Problem hab ich auch, wie kann man das befremdliche Gefühl erklären, dass einem beim eigenen Spiegelbild befällt? Für einen alten Gnostiker war die sichtbare Welt eine Illusion oder ein Sophismus. Einer der Haeresiarchien von Uqbar meinte, die Spiegel und die Paarung seien abscheulich, weil sie die Zahl der Menschen vervielfachen. Klingt auch nach gesundem Ekel. Oder es ist schlicht eine unangenehme, weil unerwartete Anstrengung, das Bild von sich selbst von aussen behirnen zu müssen. Dabei ist das Spiegelbild noch in Echtzeit, das Foto zeigt uns gar in der Vergangenheit. Oder was?
LG Adada

Dominika Meindl hat gesagt…

Ich glaub, das befremdende Gefühl bei der gespiegelten Sebsterkenntnis ist die dekonstruktive Falsifikation der modernen Identitätskonstruktion über die Metapher des Spiegels. Oder wir sind einfach schiach.