Damen und Herren,
fast eine Woche ist nun berichtslos seit unserer Integrations-Lesebühne verstrichen. Das rührt nicht nur daher, dass erst jetzt die Bildnisse davon in meine Hände gelangten (by the way: Sie stammen von Volker Weihbold, den ich an dieser Stelle ganz ausgiebig loben und preisen möchte).
Frau WeidenholzerNein, es war die Scham, die mein Berichtswollen hemmte. Zumal wir an unserem Motto gescheitert sind wie Napoleon in Russland. "Integration und Migration" hatten wir uns auserkoren.
Gepflegtes Publikum
Aber wieviel ist das gutgemeinte Anliegen wert, wenn schon nach fünf Minuten der einzige echte Mensch mit Migrationshintergrund hinausgeworfen werden musste? Und nur kurz darauf die Roma-Band mehrmals daran gehindert wurde, unsere Lesung musizierend zu übernehmen?
In der Praxis ist es ein Gfrett mit den luschigen Gutmenschen. Da können wir noch so viele eidesstattliche Erklärungen verlesen ("Der Nationalsozialismus war echt nicht ok!") und mutige Mütter als Kellernazis denunzieren.
Aber wie auch immer. Dafür tragen wir die Liebe im Herzen. Hier zB kennt man der Frau Melhellanie und mir an, dass wir heimlich ein wenig in die Frau Weidenholzer verschaut sind.
Wenigstens ist es uns diesmal gelungen, eine ganz echte Gästin anzulocken: Cornelia Travnicek verlas einen empfehlenswerten Text aus der von ihr co-herausgegebenen, hoffentlich bald erscheinenden Anthologie "How I fucked Jamal".
Nichtsdestotrotz endete der Abend erneut in einem unwürdigen Besäufnis. Ein Gesicht wie ein Geständnis:
Apropos: Die nächste Lesebühne gibt's am 16. April (yes, it's a Friday) im Krebsen. Am neuen Thema werden wir wohl nicht so komplett versagen: Sex n' Drugs n' Rock n' Roll!
4 Kommentare:
Ihr werdet an eurem Sex-Drugs-Rock'N'Roll-Theorieabend nur dann nicht scheitern, wenn nicht plötzlich eine Band auftaucht, die das lebt. Die werdet ihr dann nämlich genauso rausschmeißen, wie die Roma-Band als Praxistest und Materialisierung eures Theorie-Abends zur Integration.
Autsch! Nimm den Salzstreuer aus meinen Wunden! Darf ich das als ruppiges Bewerbungsschreiben der Oldboyband "Midlifecrisis" auffassen?
Wer die Roma-Band am Integrations-Abend rausschmeißt, schmeißt auch MLC samt Keith Richard am Sex-Drugs-Rock’n’Roll-Abend raus.
Auja, und ich freu mich schon auf die tumultartigen Szenen! Die werden unser beider Image gut tun. Dann werden die Rock-Organisatoren vom Schöneringer Kindergarten endlich auf euer Kunstwollen aufmerksam.
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