Freitag, Juli 18, 2008

Schlechte Ideen für Linz: Führerkult, Piraten und Pandas

Was die Redaktion der Lebensbeichte zur Zeit bei Lohn und Brot hält: Antworten auf die Frage, was Linz im kommenden Jahr zur interessantesten Stadt Österreichs machen könnte.

Was die Redaktion bei Laune hält: Reaktionen wie die hier zu lesende. Sie entstammt den beiden Masterminds Coala Lumpi und Jü Gen Bärenkopf:

Linz, das ist ein betongewordenes Dorfkonglomerat, das davon träumt, eine Stadt zu sein … städtebaulich lässt sich da bis 2009 nicht mehr viel machen, also muss das Marketing hier aushelfen.

Kollege Bärenkopf schlägt einen verstärkten Personenkult um den Landespepi vor – Vorbild Kim-Il-Sung, wahlweise Mao, Stalin oder Lenin: Statuen, die den Landesvater beim Segnen der Kinder und Kranken zeigen. Alternativ die etwas kleiner dimensionierte österreichische Variante. Aber immerhin ist der Landespepi ein Exportschlager.

Wahrscheinlich hilft aber nur noch, eine Herde Pandas zu importieren und zusammen mit einigen Eisbär-Zwillingsbabies auf dem Linzer Hauptplatz unterzubringen.

Vielleicht könnte man auch historisch was drehen, sodass plötzlich herauskommt, dass sowohl Mozart als auch Sisi eigentlich aus Linz stammen.

Kombinieren sollte man das ganze noch mit zwei Piratenschiffen auf der Donau á la Disneyland die sich täglich bei Sonnenuntergang in einer dramatischen Seeschlacht gegenseitig bei Feuerwerk und klassischer Musik versenken (vgl. hierzu auch Las Vegas).

Empfehlenswert natürlich auch die Unternehmung, die Linzer Altstadt unter Wasser zu setzen und mit Ruderbooten samt jodelnden Lederhosen bzw. Dirndl tragenden Ruderern auszustatten (bei so einem Projekt muss unbedingt auch der Gender-Gedanke im Vordergrund stehen), die die Touristen herumschippern.


Ein Marketinghit könnte es auch werden, wenn man Celine Dion eine Neuauflage der Landeshymne interpretieren lässt.

Zum Personenkult noch ein Input vom Kollegen - Selbst die Feiertage könnte man, bis auf einige wenige Adaptionen, von Nordkorea übernehmen.



Nationale Feier- und Gedenktage
7. Februar: Neujahr nach dem Mondkalender (Chuch'e 97/2008)
16. Februar: Geburtstag des Großen Führers Genosse Kim Jong-il (Chuch'e =PEPI 31/1942)
20. Februar: Tag der Maschinenarbeiter aka großer Voest-Feiertag
5. März: Tag der Landwirte ganz im Zeichen des schwarzen Giebelkreuzes
8. März: Internationaler Tag der Frauen
22. März: Tag der Fischer mit Steckerlfisch
5. April: Tag der Gesundheit
6. April: Wiederaufforstungstag
8. April: Tag der Kommunikation
15. April: Geburtstag des Großen Führers Genosse Kim Il-sung (Chuch’e 1/1912)
25. April: Gründungstag der Koreanischen Revolutionären Volksarmee (Chuch’e 21/1932)
11. Mai. Tag der Eisenbahn im neuen „Schmuckkästchen“ von Linz, dem Hauptbahnhof
15. Mai: Tag der geologischen Forschung
21. Mai: Tag der Bauarbeiter
6. Juni: Tag der Gründung der koreanischen Kinderunion
7. Juni: Tag der nationalen Industrie
1. Juli: Tag der Minenarbeiter
7. Juli: Tag der Kohlenbergleute
8. Juli: Todestag des Großen Führers Genosse Kim Il-sung (Chuch'e 83/1994)
27. Juli: Tag des Sieges im Vaterländischen Befreiungskrieg (Chuch'e 42/1953)
10. August: Tag der Waldarbeiter
15. August: Tag der nationalen Befreiung (von Japan) (Chuch'e 34/1945)
20. August: Tag der Luftwaffe
28. August: Tag der Marine
8. September: Geburtstag der geliebten Führerin Minkasiens
9. September: Nationalfeiertag (Gründungstag der Demokratischen Volksrepublik Korea)
10. Oktober. Tag der Gründung der Partei der Arbeit Koreas (Chuch'e 34/1945)
27. Dezember: Tag der Verkündung der Sozialistischen Verfassung der DVRK (Chuch'e 61/1972)



Offensichtlich nimmt sich Pepi sowieso schon Anleitung aus Nordkorea.

Er hat anscheinend eine Privatarmee hochgezogen:



Aber ansonsten ist es natürlich eher ein hoffnungsloses Unterfangen.
Es grüßt mit dem Wunsch, deiner Anforderung gerecht geworden zu sein,

Cordl
Junior Research Consultant



Die spinnen doch in Wien! Wem alternativ etwas ad maiorem gloraiam lentiae einfällt, bitte füllt mir ruhig den Kommentarteil an.

Mink

Seniorenforschungskonsulentin

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Linz ist berühmt dafür, dass es der Mittelpunkt der Welt ist. (Letzteres entnahm ich füglich dem Schangsong, das Herr Regener IN LINZ(!) an mich richtete. Ersteres, das Berühmtsein, ist jetzt meiner künstlerische Freiheit verdankt, aber sowieso und überhaupt eine bald eintretende Tatsache.)

Anonym hat gesagt…

But now for something completely different: Pühringer Josef stimmt einen brillanten politischen Beobachter und Kommentator wie zB mich einigermassen besorgt. Es ist doch offensichtlich, wohin die Reise geht: In einen Militärstaat Oberösterreich. Nämlich mit der Aufstellung einer Riesengarde ("Lange Kerls") hat's auch beim Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. angefangen, und bald drehte sich alles nur mehr ums Militär. 85% des Budgets flossen dort hinein, und alles für null Ergebnisse, denn der eroberte nicht einmal etwas.

Anonym hat gesagt…

florianus
und das bild ist aus dem friedlichen florian ...

Dominika Meindl hat gesagt…

Du, Herr Walter, der Mittelpunkt ist immer dort, wo eine Füße stehen, wenn ich mich recht entsinne. Mir hat das der Sven, wie ich ihn gerne nenne, damals auch gesagt!

Gut gefällt mir die Rollenvorstellung unseres schönen Landes als Usurpator. Bald könnte das Salzkammergut vollständig vereint oder das Wald- dem Mühlviertel angegliedert werden.

Ad Florianus: Sag bloß, das Bildnis ist leicht von dir!

Anonym hat gesagt…

Boah, Du bist Duzfreundin Sven Regeners! Kotau!

Ich hab's überprüft (im Gedächtnis): Es kommt kein "immer dort" vor. Es wird zwar nötig sein, den Mittelpunkt der Welt von hinten im großen Posthofsaal, wo ich damals stand, zu verallgemeinern auf ganz Linz. Aber es wäre ein semantischer Quantensalto mortale ins totale Wirrwarr, es zeitlich sich wandelnd zu deuten.
Es war ein für alle Mal Linz gemeint. Ich kann doch nicht dauernd den Weltmittelpunkt mit mir herumschleppen und neu definieren. Wo kämen wir denn da hin?! (Abgesehen davon, dass wir das Linz 09 nicht antun können.)

Anonym hat gesagt…

Unsere militärische Zukunft liegt nicht in sentimentaler Abrundung (Salzkammergut, Groß-Mühlviertel - davon haben wir eh ansehnliche Teile): Er soll Fort Knox erobern, oder Paris, London, Capri, oder wenn das nicht drin ist halt Salzburg, Prag oder Krumau. Auch die Südsteiermark wär eine Bereicherung, aber auch die Pyramiden. Nizza! Eine Karibikinsel! San Gimignano? Bern? Rom wäre fein, ebenso Jerusalem. Moskau? Was hältst du von Barcelona? - Brauch ich eh nicht fragen. Stockholm, Guilin, Nürnberg, Ayers Rock, Monaco wären alle schöne Angriffsziele.
Ich könnte stundenlang so weiter planen...

Dominika Meindl hat gesagt…

Nur immer zu! Schöne Gedankenreihen!
Warum hat OÖ. eigentlich kein eigenes "Verteidigungs-"(i.e. Angriffs-)ministerum? Ich würd dich sofort hineinwählen, bevor ich nach Capri jette. Ich hätte übrigens gern Nepal dabei.

Anonym hat gesagt…

?
Neapel (so schreibt man das) nehmen wir eh gleich mit Capri!