Mittwoch, Februar 28, 2007

In den Eingeweiden von Linz

Grüß Gott und hallo, ihr Menschen vor den Bildschirmen!

Schwer lasten die Verdächte auf mir, es habe sich seit Freitag in meinem Leben nichts bloggenswertes ereignet bzw. ich sei plötzlich diskret geworden. Dem ist natürlich nicht so, ich bin indiskreter und mitteilsamer denn je, aber plötzlich artet meine Beschäftigungstherapie bei dieser namhaften Zeitung in tatsächliche Arbeit aus. Unangenehm.


Einstweilen nur einmal so viel: Gestern war ich in der Tat im Bergwerk. Kaum ein Linzer weiß nämlich, dass die gesamte Stadt untertunnelt ist. Drinnen schaut alles aus wie der Märchenkeller in der Grottenbahn! Das ist doch, gelinde gesagt, eine gewaltige Sensation.


Im Inneren von Linz müssen kleine Zwerge Stahl (nach dem LSD-Verfahren), Linzer Torten und Gelbe Züge produzieren. Unsere Konjunktur wird auf dem Rücken der Kleinsten des Landes erwirtschaftet!


Das hat mich sehr betroffen gemacht. Außerdem geht's dem kranken Hasen immer noch gar nicht gut.

Freitag, Februar 23, 2007

Namensplag (Vokativinvektiv)


Liebe Lese-rinnen, es ist schlimm.

Kaum unglaublich, dass mein unwürdiges Verhalten ehrfürchtigem Respekt von Seiten der Kollegenschaft nicht gerade zuträglich ist. Das ist mir ja einsichtig. Oben visuell nachzuvollziehende Schwedenbombenattacke etwa hatte völlig zu Recht drakonische Konsequenzen; der gebombte Lokaljournalist des Jahres straft mich seit Mittwoch, indem er pausenlos die Schlümpfe-Melodie brummt. Chinesische Tropfenfolter Lärcherlschas dagegen.

Argen Missmut bereiten mir aber die Namen, mit denen mich die Arbeitsumwelt nun ständig appelliert. "Minki" hat sich schon lange herumgesprochen, "Mutzi" war logisch. An "Domschi", Schmierfink" kann ich mich mittlerweile gewöhnen, bei "Meeeindl!" bin ich nachgerade froh. Schmerz bereiten noch "Oide", "He" und insbesondere "Burschi".

Das Schlimmste daran: Ich reagiere darauf! Und zwar ganz reflexartig und dienstbeflissen!? Warum bloß? Welch ein grässliches Armutszeugnis für meinen Selbstwert.

Mittwoch, Februar 21, 2007

Vanitas bedenken



Gnä' Leserschaft!
Heute ist wie jedes Jahr Aschermittwoch. Den verweigere ich an und für sich. Denn ungern "schließe" ich mich jenen "an", die mit politischen Heringskäsebüffeteröffnungsreden die mentale Umwelt verschmutzen. Auch ist das mit der gesellschaftlich verordneten Graupelbärigkeit auch nicht Meins, in dem Sinn.

Aber andererseits bin ich doch zu der Ansicht gekommen, dass es der wild vor sich hinpubertierenden Jugend gar nicht mal so schlecht tut, sich ein wenig mit dem Vanitasgedanken zu befassen. Dazu reicht es nicht, sich über die Abbildungen des Ex-Fionanzministers in der "Vanity Fair" zu echauffieren! Nein, die ganze phänomenologisch zugängliche Welt um uns alle herum muss auf ihre Nichtigkeit hin bedacht werden. Dann ist das mit der Klimaerwärmung gleich einmal halb so schlimm.
Denkt da mal drüber nach.

Montag, Februar 19, 2007

Spaß im Wald


Man sieht es sicher auf den ersten Blick: Das bin ich! Endlich habe ich es ins Fernsehen geschafft! Jetzt ist mein Aufstieg aber wirklich nicht mehr aufzuhalten.
Aber - bei Licht betrachtet: Wenn man seit einem Jahr in Oberösterreich wohnt und in dieser Zeit nie auf LT 1 aufgetrickst ist, ist das fast so, als hätte einem der Landeshauptmann noch nie die Hand gebeutelt.
So, das war's auch schon wieder mit meiner Kometenkarriere auf LT1!

Super Sache: Knie - nur die!

Endlich gibt's eines der menschlichen Top-Verschleißobjekte nachzukaufen: Knie - auf die steh ich!

Pfeifen dieser Welt


Aus der Rubrik "Rätselhafte Auslagen dieser Welt": Linz, Urfahraner Hauptstraße

Freitag, Februar 16, 2007

Die Neigungsgruppe auf der Black Pearl


Hier ein lustiges Suchrätsel für Nichtmitglieder der Neigungsgruppe "Vertikales Gewerbe": Welche realen bzw. namhaften Persönlichkeiten der Linzer Hobby-Szene verbergen sich hinter diesen Comicfiguren? Kleiner Tipp: Ich bin nicht die Frau im Bikini, das weiß jeder, der meinen Hopfenspoiler schon einmal live erleben durfte.

Erster Preis (ab drei erkannten Persönlichkeiten): ein exklusiver Abend mit der Autorin im beliebten Ausflugslokal "Grandhotel zum Rothen Krebsen"
Zweiter Preis: eine Weblog-Eloge
Dritter Preis: eine Autogrammkarte von Jacqueline Brummschnappler

Das Bildnis ist im Übrigen zu Ehren des Captains der Neigungsgruppe entstanden, aber mehr sag ich jetzt gar nicht mehr, sonst wird's zu leicht.

Mittwoch, Februar 14, 2007

Blüten des amerikanischen Kulturimperialismus

Captain Candyman hat sich gemäß dem Tagesmotto heute morgen in die Blumenboutique begeben und lässt auf diesem Wege alle Frauen dieser Welt schön grüßen:

Das ist auch gleichzeitig ein Leserservice für alle Neurosenkavaliere dieser Welt: Noch ist es nicht zu spät, bei der jeweiligen Geschlechtspartnerin mit einem Blumengebinde vorstellig zu werden. Wer da eher gutmenschlich denkt (s. Überschrift), kann ja morgen zur Floristin gehen.

Dienstag, Februar 13, 2007

Und schon wieder Leserinnengeburtstag!



Auch wenn du keine Leserin in dem Sinn bist: AntifaAnita, mach weiter so! Und zu deinem Geburtstag wünsche ich mir von dir, dass wir beide noch einmal unwürdig verkleidet um die Häuser der Stahlstadt zu ziehen.

Weil's grad so aktuell ist und schon Anfragen aus der Bundeshauptstadt gekommen sind: Ja, ich wohne in der Nähe des Pöstlingbergs, und ich hab auch einige Schwestern, mit denen ich eine sehr eigene Sprache entwickelt habe. Ja, in meiner Wohnung häuft sich der Müll. Aber nein, ich zähle nicht nur Mäuse zu meinen Freunden und lasse diese auch nicht auf meinen Teppich scheißen (die Mäuse, nicht meine Freunde). Und ich kämpfe immer noch tapfer gegen die endgültige Verwahrlosung an: Nachdem ich schon seit Monaten wieder warm dusche, habe ich gestern auch noch die letzte Hygieneversorgungslücke mit einer eigenen, selbstgekauften, -gezahlten und -installierten Waschmaschine gefüllt. Bitte lasst die Jugendwohlfahrt in Ruh, für die wär ich eh schon zu alt.

Sonntag, Februar 11, 2007

Leserspezialgeburtstagsservice: Coala Lumpi

Jubilarin Coala Lumpi, leider schon vom Alter gezeichnet


Mein mir innig am Herzen liegender Schwesternnerz!

Auch wenn du manchmal gar nicht schön beziehungsweise wie Jeannine Schiller (s.u.) aussiehst, mag ich dich trotzdem recht gut leiden. Denn wer außer dir ist doof genug, allen Ernstes statt "Eisstock-Schießen" "Eistock-Schießen" zu verstehen? Eben. Da nehme ich es dir auch nicht übel, wenn du gleich jedem, der nicht schnell genug davonrennen kann, erzählst, dass du einmal wegen mir handanlegend maßgeregelt wurdest.
In dem Sinn: Lassen wir uns heute die Birnen vollaufen, schöner werden wir auch nicht mehr.


Freitag, Februar 09, 2007

Für euch erledigt: Lok-, Hubschrauber- und Traktorgefahren


Gnä' Leserschaft!
Bevor ich meinen auf Kosten der Wirtschaftskammer übersättigten Astralkörper müde ins Wochenende trage, hier was aufs Aug. Obiges Foto zeigt mich beim stellvertretenden Erfüllen von Bubenträumen. Ich fahre da übrigens bitte nicht mit irgendeinem grindigen Rauchzug, sondern mit dem High-End-Product der ÖBB, dem Taurus.
Etwas weiter unten eine Abbildung des Steyr-Werkteams kurz vor dem Obstacle-Race auf dem wie immer sehr selektiven Kurs von Spital am Pyhrn. Dank semioptimaler Schussleistung meines Co-Piloten beim Steyr-Armbrust-Biathlon musste ich mich leider mit dem undankbaren vorletzten Platz begnügen.


Zum Abschluss eine Illustration des beinharten Konkurrenzkampfes in der oberösterreichischen Medienszene. Unnötig zu sagen, dass sich der Platzhirsch gegen den Newcomer aus "Österreich" durchsetzen konnte, wenn auch mit etwas undamenhaften Mitteln. Als kleine Entschädigung verrate ich an dieser Stelle, dass der von mir so arg getretene Herr mich kurz zuvor beim Traktorfahren aufgejausnet hat, dass es eine Art hatte.

Wer noch ein bisschen was lesen möchte: Ein von uns heute heimgesuchter Bürgermeister bewarb seinen Golfplatz mit folgender Unique Selling Proposition: "Da hinten ist das Moor, übrigens der einzige österreichische Moorleichenfundort." Das hat mir irgendwie gefallen. Denn zum Glück gibt es die zeitliche Distanz, wie der Herr van Dannen so schön feststellt. Kaum ein Bürgermeister würde wohl sein neues Altstoffsammelzentrum mit "An dieser Stelle haben wir vor drei Wochen Österreichs erstes Vogelgrippeopfer gefunden!" bewerben.

Montag, Februar 05, 2007

Themenschwerpunkt: Kindergewalt

Soso, der Wissenschaftsbeitrag war euch zu lang? Gut, ich kann's auch kürzer. Hier die von Flo "Chuck" Nagel und mir physisch performierten Ergebnisse einer Diplomarbeit vom Publizistik-Institut der Uni Wien mit dem Titel "Gewalt in den Medien ist nicht gut für Kinder":





Freitag, Februar 02, 2007

Minkasia schafft Wissen: Prokrastination

Phänomenologie des Aufschiebens: die Prokrastination



Endlich wissenschaftlich erfasst: das reflektierende Nicht-Anpacken wichtiger Dinge


Viele Menschen kennen mein aktuelles Problem: Es ist Freitag, 16 Uhr 12, ich könnte etliche Aufdeckerartikel vorschreiben, die Linz in den Grundfesten erbeben lassen, oder das Bergwerk der Worte verlassen und daheim endlich mal wieder auf Lurchjagd gehen bzw. staubsaugen. Stattdessen aber verludere ich die letzten Reste meiner schwindenden Jugend im Internet und tue dabei fast weniger als gar nichts.
Schon vor einigen Tagen hat mich der Sekretär des Weltraumpapstes damit konfrontiert, dass dieses im Volksmund auch "Aufschieberitis" oder "Studentenkrankheit" genannte Phänomen sich nun in der Zange der Wissenschaft befinde. Und in der Tat, heute bin ich beim surfenden Aufschieben wichtiger Erledigungen auf einen entsprechenden Artikel gestoßen (Link in der Überschrift, siehe aber auch http://riesenmaschine.de/, "Die Wahrheit der Formel").

Die Leistungen der Wissenschaft bestehen immer ganz zuerst in einer Kindstaufe: Wir sprechen von nun an also von der Prokrastination.
Im Artikel heißt es übrigens, dass Menschen mit schlechter Selbstkontrolle prokrastinationsanfälliger sind als solche, die sich gut im Griff haben. Diese Granatenerkenntnis entstammt - kaum unglaublich - Psychologenhirnen (was da sonst noch alles herauskommt, ist im heutigen Posting "Hunde halten" zu lesen). Interessanter ist da schon, dass Menschen mit besonderer "Aufsässigkeit, Sensationsgier oder Neurotizismus" nicht zwangsläufig prokrastinieren.

Da muss ich nun vehement Einspruch erheben. In jahrelanger selbstreflexiver Autophänomenologie habe ich in mir die Prototypin der Abschweifung entdeckt. Wer das verifizieren will, möge in meinem hier versammelten Archiv (ich nenne es auch scherzhaft "Schreibtruhe", haha!) herumwühlen oder sich meine wesentlichen Wesenszuge vor das geistige Auge halten (aufsässig, sensationslüstern, neurotisch).

So, und nun aber lasst euch nicht länger aufhalten von den wichtigen Dingen des Lebens. Ich bleib hier noch ein wenig sitzen ...

Coala Lumpi informiert: Hunde halten


Was im Kopf einer beschäftigungssuchenden Psychologin bei einer Überdosis Zeitung passieren kann, solltet ihr unbedingt auf der Coala ihr seinem Weblog nachlesen (Überschrift anklicken). Und so ein Hirn muss einmal verfaulen!

Lesergeburtstagsservice: Partylöwe Candyman


Lieber Candyman, Freund, Neigungsgruppenpapa, Partylöwe, kurz: Andi!
Nur einen einzigen Tag zu spät stellt sich das Redaktionsteam der Lebensbeichte virtuell mit Blümchen ins Wehwehweh und gratuliert aus vollem Herzen. Bitte chauffiere uns auch weiterhin mit soviel Hingabe von einer Lustbarkeit zur anderen und vor allem: Bleib gesund!

Wort zum Freitag:

Also, aufpassen!