Sonntag, Juli 09, 2006

Fußball und französische Dekonstruktion

Gerne würde ich euch erzählen, wie ich heute im Dörnbacher Steinbruch einen Wega-Einsatz mit Abseilaction vorgetäuscht und bei den beobachtenden Spaziergehern eine Drogenrazzia durchgeführt habe, aber die Marktanalyse hat ergeben, dass meine Leserschaft am Montag Morgen diesbezüglich nur ganz schlechte Quoten liefern wird.

Also Fußball.




Keiner soll mir nachsagen, dass die Redaktion von Minkasien den Fußball verschlafen hat. Exklusiv für euch alle habe ich mir die französische Dekonstruktion (unter besonderer Berücksichtigung von Singularität, Alterität und autobiographischem Schreiben) angesehen. Und ich wollte auch einen toootal pfiffig-torberghaft-intellektuellen Kommentar darüber schreiben, aber dann hat sich mein Idol Zidane mit einem Irischen Kuss aus seiner aktiven Karriere verabschiedet und mich damit sehr, sehr betroffen gemacht. Und dabei ist er schon 34!
Deswegen berichte ich über das zeitgleich mit dem Herren-WM-Finale stattgefunden habende Finale der Damenfußball-WM-Zentralraum-Nord. Weil wenn schon brutal, dann richtig.


Vronuele Highlinger, 25, Stürmer-Star bei den "Edramsberg-Dogs" intoniert die Hymne


Dina Moik, 27, Mittelfeldregisseurin beim FC Rotation Winkeln

Das Spiel war von der ersten Spielminute rassig, kaum einmal, dass der Ball gespielt wurde. Erste Aktion bei Rotation: die gefürchtete Moik-Blutgrätsche:

Viel schlimmer noch als das zertretene Knie - der Kopftätschler:



Edramsberg ließ sich nicht lumpen und griff zum Rooney-Schritt-Tritt:



Rechts neben der Freimaurer zerfleischt Verteidiger Baileys Stürmer Floppy die Kehle.

Eine Edramsberger Spezialität ist das Textilvergehen.









Der ATV-Hund macht Moiks Räume eng.
Dann, in der letzten Minute ein besonders hässliches Foul an Moik: der Ziegelofenwegs-Hüftwirbler:





Die Nerven liegen blank.


Doch da der Schlusspfiff. Leider waren ausgerechnet kurz vor Vollendung des Leibertauschs die Batterien aus wie Flasche leer.


9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ad "ballesterisch begabter Nachwuchs nicht in Sicht": Das neue Posting scheint mich Lügen zu strafen, doch entspricht das wirklich unseren Visionen, soll König Fußball künftig so regieren. Selbst die erzkonservative katholische Kirche ist dem Leib nicht so verächtlich gegenüber gestanden wie diese ewig gestrigen Schlächterinnen in Fußballverkleidung, die in mir noch einmal Erinnerungen an schon überwunden geglaubte Zeiten mit Kapfenberg gegen Simmering, Blutlackerl gegen Schienbein 04 oder auch Not gegen Elend wachrufen. In wenigen Minuten wird da vergessen gemacht, wie wir Herren der Schöpfung diesen Sport über Jahrhunderte hinweg kultiviert und zur heutigen Hochblüte gebracht haben. Nichts mehr zählt die Macht des stärkeren Arguments (Gurkerl, Übersteiger, Eisenbahner usf.), es herrscht wieder das blanke Entsetzen. Willkommen bei den (schwanzlosen) Dinosaurieren in der Steinzeit unseres geliebten Sports.

Dominika Meindl hat gesagt…

Hoho, Frechdachs! Ein so ein Pamphlet noch, und ich tu den leiblieblichen Leiberltausch wieder raus!
Und: Bei uns am Leidensweg können wir den Eisenbahner schon nicht mehr sehen, den kann ja sogar schon Afra, meine eifrigste Trainingspartnerin.

Dominika Meindl hat gesagt…

Willst du mich zurück in die Arbeitslosigkeit befördern?! Lautes Lachen am ersten Arbeitstag kommt gar nicht gut!
Aber: Der Top-Anlasslyriker hat wieder einmal bewiesen, wo er den Most holt.

Francois Justitia hat gesagt…

Zur Damenfußball-WM-Zentralraum-Nord im Kibbuz:
Die Bilderchen beweisen es - Fußball ist für Männer evolutioniert worden! Sogar die Zuschauer sind vierbeinig. Da hilft auch kein Marihuanalandleibchen zur Überzeugung.

Dominika Meindl hat gesagt…

Francois, ich fordere dich hiermit offiziell zum Kick auf! Wie wär's mit OÖLA gegen OÖN-Lokal? Wir werden euch Mädchen vom Archiv aufjausnen!

Francois Justitia hat gesagt…

es wir ziemlich schwierig, denn goldbär flüchtet in den hohen norden. unbestätigten gerüchten zufolge könnte er möglichweise (aus angst) schon morgen auswandern.

Dominika Meindl hat gesagt…

Sobald das Puppinger Gemüsepflasterspeckdackel von mir gecovert ist, misch ich die Deutungsgranden auf! Geh ruhig ins Ktischer Trainingslager, Leser Goldbär, das hilft dir gar nichts mehr!

Ist übrigens nur mir der vielsagende Tippfehler "Leibertausch" aufgefallen? So erhält der zielgruppenorientierte Zwangshumorismus natürlich gleich einmal eine scientofiktionale Zusatzbedeutungsdimension!

Anonym hat gesagt…

"Leibertausch" habe ich für die ganz bewusst gewählte und eigentlich passendere Beschreibung dieser verdammungswürdigen Unart gehalten, bei der ja tatsächlich der fleischliche Inhalt der Leibchen ausgetauscht wird - nur eben nicht die salzhaltigen Ausscheidungsprodukte, die - mir graut vor dieser Vorstellung - somit ihren Besitzer wechseln. Die von Zizou in Aussicht gestellte leiberltauschimmanente Überlassung eigener Exkremente an Marco Materazzi war ja eigentlich auch Auslöser dessen, was als Kopfstoßlegende wohl in die Annalen eingehen wird.
Fragen, die mich in diesem Zusammenhang wirklich beschäftigt haben:
- Welchen Sinn hat ein metamorphologisch neutral zu wertender Leibertausch zwischen eineiigen Humorzwillingen, wie er im Weblog beschrieben wird?
- Wenn der Leiber-Exkrementen-Tausch bereits bei als besonnen geltenden Fußballidolen derart unter die Gürtellinie zielt, werden wir künftig nach jedem Schluss-Pfiff mit braunen Flecken behelligt?

Dominika Meindl hat gesagt…

Soll ich den Austausch des "fleischlichen Inhalts der Leibchen" so verstehen, dass die T-Shacks selbständig ihre Träger austauschen? Und was sind in diesem Kontext die Exkremente? Die beiden ihrerseits aufgestellten Fragen stellen mich zusätzlich vor den Abgrund der unmöglichen Antwort.
Seien sie doch in meiner Mittagspause nicht so intellektuell fordernd, Herr Professor! Außerdem ist es Sommer.

Als etwas erholsameren Pausenfüller kann ich Ihnen und allen anderen drei LeserInnen das Anklicken der Überschrift empfehlen, da kann man der Kopfstoßlegende selbst aktiv Vorschub leisten.