Dienstag, Juni 27, 2006

Komm zurück, meine kleine Spaß-Geisha!



Bald ist es so weit. Coala Lumpis aka the Sockenpapsts Zeit ist gekommen, sie muss gehen. Warum aber ausgerechnet dorthin, wo man sich beim Lachen die Hand vorhalten und als junge Dame aufpasssen muss, dass einem nicht der Slip unterm Hintern weggestohlen wird? MUSS DAS DENN SEIN?! Du, die essen dort auch WALFLEISCH! Und den rechten Glauben werden die wohl auch nicht mehr annehmen. Du wirst alles kaufen müssen, was es daheim umsonst gäbe.
Geh nur und werd glücklich, mir reicht da Linz. Wer braucht schon das depperte Tokio, wo sie extra Leute anstellen, die Leute in die U-Bahn stopfen, und wo ein Apfel nur um den Gegenwert einer kleinen Eigentumswohnung zu erwerben ist.
Ob die dein Humorwollen verstehen? Und ob die dich dort drüben hübsch finden? Ich glaube nicht:









Naja, dann geh doch.

Montag, Juni 26, 2006

Skandal: Prominente Nazivergangenheit aufgedeckt!

Wie bereits gestern angekündigt sind im Rahmen der Grillfeier der oö. Historikerkommission letzten Samstag Akten präsentiert worden, die ein völlig neues Licht auf eine prominente Persönlichkeit werfen: Der Sekretär des Weltraumpapstes war in seiner Jugend offenbar aktives SA-Mitglied.



Die Entdeckung wird Konsequenzen nach sich ziehen: Vor einem Monat war von Seiten der Republik Minkasien beim Land Oberösterreich beantragt worden, die Linzer Hofgasse als Würdigung für das Humorwollen des Nusskipfler Kommentarstars in "Rue de la Weltraumschabernack" umzubenennen.
Dr. Goldbär, Sachbeauftragter des OÖLA für Betroffenheitspflege und Straßenumbenennungen, meint dazu: " Das ist natürlich in Anbetracht der Faktenlage völlig ausgeschlossen. Wir dürfen die dunklen Kapitel im Buch der Geschichte unserer Heimat nicht überblättern, sonst sind wir dazu verdammt, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Das sind wir unseren Kindern einfach schuldig."
Für Anfragen seitens der Weblogredaktion war der ins Hikkikomori heimgekehrte Weltraumwürdenträger vorerst nicht erreichbar, da er heute eine wichtige Prüfung hat.

Sonntag, Juni 25, 2006

Historikersymposium in St. Florian

Letzten Samstag durfte ich als Vertreterin der Presse beim internationalen Symposium der oberösterreichischen Deutungselite unter dem Titel "Don't you guys feel guilty all the time - Antifaschistische Pädagogik" fungieren. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Inhalte.

Eröffnungsredner Dr. Goldbär vom Oberösterreichischen Bauernbundarchiv enthielt dem Publikum auch diesmal seine Lieblingsschablone nicht vor:







Gemeinsam mit Prof. Eigelsreiter präsentierte er sein antifaschistisches Lesebuch.



Erfreulich auch die dekonstruktive Aufbrechung des monothematischen Phallozentrismus in der Historikergesellschaft. Eigelsreiter kritisiert den Reader zur diesjährigen Burgenländischen Historikertagung:






Gastgeber Prof. Francois Justitia von der Uni St. Florian



Aus dem Referat "Arbeiten im Gedenkschloss" von Prof. Irene Hart-Heim



Antifaschistisch motiviertes Kindsdirnen



Prof. Lydia greift rezente Weblogdebatten auf



Der ausländische Gastredner Prof. Thomas Kirsch-Kern von der Uni Daressalam


Als Vorankündigung sei auf die an diesem Abend vorbereitete und nun unmittelbar bevorstehende Enthüllung der Nazi-Vergangenheit eines prominenten Kommentargastes dieser Publikation verwiesen. Ich sag nur: Skandaaal - ihr müsst unbedingt gucken, wie's weitergeht!

Freitag, Juni 23, 2006

Eine Psychotante mehr: der Sockenpapst

Werte Leserschaft,

mit nicht unkleiner Freude kann ich berichten, dass nun alle Meindl-Meischa gleichsam durch sind. Denn die Schule des Lebens kann man nicht schwänzen, auch wenn man es im Rahmen eines Psychologiestudiums jahrelang versucht hat.
Wie so viele neugebackene Akademikerinnen unserer Generation wird der Sockenpapst nun den nächsten Lebensabschnitt in Angriff nehmen und die Welt der prekären Beschäftigungsverhältnisse betreten. Und zwar in Tokio als Kellnerin im Dirndl - eine Sachlage, die doch, wie ich meine, ein schickes Licht auf uns alle, die wir mit ihr bekannt sind bzw. tun, wirft.



Ich, Mag. Coala


Tschechern für Portugal: Berni kommt, nimmt grüßend Platz und fischt sogleich ein Schnapserl aus der Tasche - angeblich, "weil d'Pizza so fett woa".





"Du isst jetzt dei Fischhaut!" "Owa i kauns jo ned beissn mid de Zähnt!"

Im Rahmen der gestrigen Feierlichkeiten kam es schließlich zum lang ersehnten interreligiös-ökumenischen Gipfeltreffen mit dem Sekretär des Weltraumpapstes, der extra deswegen sein Hikkikumori in der Küche seiner Weltraummutti unterbrochen hat.


Medienempfehlungen

Um euch die Zeit bis zur "Ich, Mag. Coala"-Berichterstattung ein wenig zu vertreiben, hier zwei Kunsttipps.
Erstens:



Zweitens: Hab gestern im Stifterarchiv ein Buch mit dem Titel "Mühlviertler Kunstgeschichte" gefunden. Da kann man z.B. nachlesen, was Vincent van Gogh zu seiner Mutter gesagt hat, als die ihn wegen seines Ohrs gerügt hatte:


Dienstag, Juni 20, 2006

"Anschluss" und braune Flecken

Gestern ist im Kommentarteil das Problem des unausrottbaren menschlichen Grunddranges nach sogenanntem (bzw. so genantem) "Anschluss" zur Debatte gebracht worden. Da sollte man der Vollständigkeit halber auch noch andere schlimme Kapitel des Buches "Mensch" aufblättern und besprechen.
Denn warum werden braune Flecken immer noch diskussionslos weggewischt? Und warum beteiligt sich hier auch die "Aufbrauchsgeneration" (Co Sockenpapst) so eifrig, anstatt die Mahnmale als solche stehen zu lassen? Es passiert immer wieder, zwar wird nicht immer die Feuerwehr zum Wegspülen engagiert, aber es sind doch auch die kleinen Gesten, die zählen:



Eine von vielen: Psychomutti beim Wegwischen brauner Flecken in Linz


Habe deswegen auch letzten Samstag ein Symposium in St. Florian zum Thema "Why don't you guys feel guilty all the time!?" besucht und mich von der oö. Historikerkommission briefen lassen. Bericht demnächst.

Mittwoch, Juni 14, 2006

From London to Grünbach

Geneigter Leser, geliebte Leserin!

Ich darf mir erlauben, die Bildlastigkeit der letzten Tage durch ein wenig Text zu mindern. Die christlich geprägte Hegemonie des Visuellen ist ja im Übrigen eine Rüdigkeit unseren blinden Mitmenschen gegenüber, die sich das alles nicht optisch anschauen können.
Jedenfalls durfte ich die letzten Tage mit Freunden in Wald und Wiese verbringen. Nach den enorm intoxifizierenden Tagen in London war das auch höchst notwendig - noch Tage später färbte sich mein Taschentuch grau beim Schnäuzen!

Detoxifying in Martins Gras





Detoxikationskatalysatorisch indiziert erwies sich das Betreiben von leichter Bewegung - wenngleich mir das Verwenden der Kletterpantinen des Gastgebers und Foto-Grafen Maddin (in meinen eigenen fühlte ich mich wie die kleine Meerjungfrau, die jeden Schritt mit messerstichartigen Schmerzen bezahlt) eher als kontraproduktiv erschien. In ebendiesem Kontext ist auch dessen mir gegenüber geäußerte Unterstellung, ich sei vor Gebrauch seiner Steig-Devices in einen alten Quargel gestiegen, zu decodieren. Nocheinmal, lieber Freund, Gasgeber und Stinkfuß: I woar's neeed!





Wegen dieses Blickes hab ich Martin kurzfristig die Freundschaft aufgekündigt.

Klettern also. Nachdem im vergangenen halben Jahr mein diesbezüglicher Trainingsplan eher von Trainingspausen und der Zufuhr hochkalorischer Alkoholika geprägt war, hatte ich schon Tage zuvor daran gearbeitet, meine Frustrationstoleranz meditativ-rationalisierend zu erhöhen. Hier vier Ausreden, die nichts nützen: "Es gibt auch ein Leben nach dem Sport", "Ich hatte schon zuviel Bizeps angelegt", "Arbeiten muss man ja wohl auch einmal" und last, but not least: "MIR GEHT'S GAR NICHT GUT!"

Am seit letztem Donnerstag neu benamsten Tourette-Block wurde jedoch alles prophylaktische Ringen um Gelassenheit sehr schnell und deutlich zuschanden. Mir doch egal, dass es sich hier eh um die Schlüsselstelle von einer 7+ Route handelt - wenn der Fels alle außer mir drüberlässt, möge man mir mein in der Tat laut und deutlich artikuliertes "Fuck!!!" in ein milderes Licht stellen.

Am Tourette-Felsen


So sollte das eigentlich aussehen...


Ich verspreche es hiermit dennoch: Sobald ich alle anstehenden Schreibaufträge erledigt, das journalistische Handwerk offiziell erlernt, alle Rastlosigkeiten im Leben eines alternden Singles überwunden, alle Emails beantwortet, alle Einrichtungsgegenstände in die Hofgasse getragen, alle Mannerwafferl dieser Welt vernichtet und ich gemerkt haben werde, dass man Geld nicht essen kann, tu ich wieder was.

Stigmata eines Pyrrhus-Sieges: Missbrauchte Geisteswissenschaftlerhände




Faktum ist jedenfalls, dass der Herr Foto-Graf in der Zwischenzeit flashige Skillz und eine hohe Vorstiegsmoral entwickelt hat (seine Schuhe stinken dennoch erbärmlich, es hilft alles nichts). Dass die Psychotante dies nicht zuletzt dank ihres Beuteschemas (Big Shoutouts an dieser Stelle to Klettergünther) schon länger featured, sag ich jetzt nur noch nebenbei.





Ebenso nebenbei erwähne ich noch die Aufforderung an das Land NÖ, mir sämtliche Bandschlingen, Reepschnüre und Seile zu ersetzen, da der etwas überpräsente LH Erwin "Schatz am Silbersee" Pröll mir im Routeneröffnungsfuror alles mit güldenen Scheren zerschnitten hat.

Was bleibt noch zu sagen? Mir geht's heute schon wieder ganz gut, meine Zehen haben sich wieder auseinanderlösen lassen, die Finger brennen nicht mehr ganz so arg und bluten nicht mehr aus der Nagelhaut; auch mein Rücken hat dann doch keine Sonnenbrandblasen entwickelt. Gegen das Ganzkörper-Muskelkaterudel hat sich leichtes Training als effizient erwiesen - ein recht herzliches Vergelt's Gott an die zwei Ringleaders of the Tormentors Valentino und Sevito Goldbär, die mich bei der gestrigen Grillage der oö. Deutungselite (Big Shoutouts an den offiziellen Archivcowboy Franz) stundenlang auf den hiesiegen Birnbaum gejagt haben.


Jetzt noch schnell ein paar Bilder:


Im Ritz Grünbach



Denn das Auge isst mit!


Sparkling Entertainment

Hier noch eine abschließende Preisfrage, für deren richtige bzw. möglichst pfiffige Beantwortung es wahlweise einen Kletterausflug, eine Diskussion über den Sozialismus südamerikanischer Prägung oder ein Freundschaftskickerl mit der Autorin zu gewinnen gibt: Was versucht mir der Foto-Graf hier pantomimisch zu vermitteln?

Montag, Juni 12, 2006

...and now for something completely different





Hey ya old farts!

Bevor ich arbeits- bzw. alkoholbedingt gleichsam aus den Pantinen kippe, moechte ich euch und die 4A des Stiftsgymnasiums Wilhering recht herzlich gegruesst wissen.
Gemeinsam mit meiner Mutti Psychotante bin ich ja derzeit in London, um unserem alten Kameraden und Messie Dave die Bude in Mick Jaggers Nachbarschaft (in echt!) auszuraeumen. Dazu gibt es eine ganze Menge zu sagen, aber nicht jetzt, denn der Cider wird uns hier in der Grossstadthitze warm und bald wird auch Prinz William auf einen kleinen Mitternachtsschwatz vorbeischauen.
Nur so viel als Ankuendigung: Hier schnackselt man im Kathedralenvorgarten - und niemand nimmt daran Anstoss. Daves einziger Kommentar: "Hey, that's what God invented a penis for!" Jetzt stehen wir als Blaustruempfe vor ihm da und suchen nach Gegenargumenten.
Mehr dazu und zu den Folgen des Niederganges der britischen Textilindustrie ehebaldigst.
Eure Weblogmum

Dienstag, Juni 06, 2006

Neue Ausstellung im Linzer Schlossmuseum: Wohnen in Zeiten prekärer Arbeitsverhältnisse

Viele von euch werden es bereits aus den Medien erfahren haben: Das Linzer Schlossmuseum hat eine neue Außenstelle in der Hofgasse eröffnet. Dort werden Restexponate der beiden Austellungsheuler vom vergangenen Jahr zu sehen sein: Alte Möbelstücke von "Wie wir wohnten" und Heinrich-Gleißner-Tonträger aus der Staatsvertragsausstellung.




Ich selbst habe die Ausstellung kuratiert und werde auch die Supervision übernehmen. Schönen Dank an dieser Stelle an die Firma "Irongirls" für die tätliche Mithilfe.

Hier ein erster Vorgeschmack mit dem Titel "Singletraum in zentraler Lage":

Montag, Juni 05, 2006

Gewaltbereite Randgruppen. Heute: Alleinerziehende Mütter

In den Pariser Banlieus brennen die Peugeots, in der Linzer Altstadt arrangieren die Jugendlichen einander das Antlitz neu, im Islam lebt man auch nicht grade bequem - davon redet die Welt in einer Tour. Dabei wird aber oft aus den Augen verloren, wo die wahre Keimzelle der Gewalt zu verorten ist: in der Familie, ganz besonders bei alleinerziehenden Müttern.
Rezente soziologische Studien verweisen klar auf die signifikant höhere Gewaltbereitschaft dieser Schicht.
Sehen wir nun eine Dokumentation zu diesem Thema, aufgenommen am letzten Sonntag am Schöneringer Leidensweg: Mercedesfahrer Manuel M. entdeckt eine Schramme an seinem Fahrzeug, die offensichtlich in kausalem Zusammenhang mit dem Fiat Panda der Halbschwäbin Nicole N. steht.







Sehen wir uns das Ganze noch einmal genauer an: Während M.'s Sprechakte als milieubedingte Unmutsäußerungen zu werten sind und er dadurch den rechtsrichtigen Zustand wiederherzustellen sucht, sprengt N.'s nonverbale Antwort den legalen Rahmen. Zudem überfordert ihr augenscheinlich ausländisches Erscheinungsbild die Toleranzbereitschaft der ansässigen Bevölkerung.

Hier entsteht eindeutig eine neue Randgruppe: Der integrationsunwillige alleinerziehende Problembär.

Wie kann der Eskalation Einhalt geboten werden? Nach Meinung der Fachwelt nur durch sanften Integrationsdruck hin zu einer normangepassteren Existenzialform - im Fall N.'s wunderbar gelungen.



Samstag, Juni 03, 2006

Westenthaler: "Wer sich nicht integrieren will, fliegt raus!"

So, jetzt wird's ernst. Ich zitiere aus den "Oberösterreichischen Nachrichten":


Wer kein Schweinefleisch isst, kann kein guter Österreicher sein und ist daher integrationsunwillig. Das ist die bemerkenswerte Theorie der Wiener FPÖ, die damit auch Vegetariern die Rute ins Fenster stellt. "Schnitzel, Leberkäse, Faschiertes oder Schinken sind als bisher unwidersprochener Bestandteil des Mittagessens gefährdet", klagten die Freiheitlichen in einem Antrag den Wiener Gemeinderat. Die Stadt Wien dürfe dem Druck moslemischer Eltern nicht nachgeben. In Schulen, Kindergärten und Kindertagesheimen müsse Schweinefleisch serviert werden. Der Hintergrund: In den Wiener Kindergärten werden täglich drei verschiedene Menüs, darunter eines ohne Schweinefleisch angeboten.




Und falls wir Vegetarier vom Leidensweg uns doch noch überwinden können: Mit der Arbeitswilligkeit ist es ja auch so eine Sache. Da hilft auch das bisschen Mähen nichts mehr, denn Chefanalytiker Doktorhaider hat diesen Aktionismus in letzter Stunde dereinst auf alle Zeiten dekonstruiert: "Am Abend wird der Faule fleissig!" Dem braucht man nicht mit dem Weinberg-Gleichnis kommen...

Donnerstag, Juni 01, 2006

Fremde Welt "Arbeit", Teil III. Heute: Hand- und Landarbeit

Freundschaft!

Die Frage, wie affig es ist, wenn sich Philosophiestudentengesindel wie du und v.a. ich an das ehrlich schaffende Proletariat anbiedert, nur weil es einmal die Grünlilie umtopft oder den Beckenboden neu betoniert, taucht in meinem Kunstwollen so regelmäßig auf wie das Amen im Gebet (über die Anbiederung an das katholische Milieu sprechen wir auch bald wieder). Ich lade dennoch herzlich zu neuen Meinungsmanifestationen ein.
Aber es ist jetzt bitte Folgendes. Seit Coala Lumpi einer Kellnerinnenkarriere in Tokio entgegenstrebt und Waldmeisterschwester Eustachia in den Wald von Natternbach zieht, steht fest, dass ich die heimische Wirtschaft übernehmen muss, weil der Altbauer immer noch fußmarod ist und ins Auszugskammerl gezogen ist.


Im Ausgedinge




Foto: Albern Egger-Linz


Wie wird's weitergehen? Ob ich bald auch Mandeln ektomieren oder Nasenscheidewände neu betonieren muss? Und was passiert dann mit meiner Kunst?!