Montag, Januar 30, 2006

Wien weint

Liebe Landpomeranzen, liebe Hausmeister!

Jetzt muss ich mit euch reden.

Ihr habt doch sicher den Tarzanfilm gesehen, in dem die Elefanten spüren, wenn ihre Zeit gekommen ist, zu gehen - dann verlassen sie ihre Weidegründe und schleppen sich zum Elefantenfriedhof.
Warum ich euch das jetzt erzähle, wo ihr doch sicher Besseres zu tun habt? Wo Heizungen repariert, Fragebögen ausgewertet, Drogenreferate erstellt, Motorräder abgelichtet, Marchtrenker Jugendkultur analysiert, Kinderhunger und Nasenblut gestillt werden möchten?
Es ist jetzt Folgendes: Meine Zeit ist gekommen. Ich spüre instinktiv, dass ich meine gewohnte Umgebung verlassen muss, um dorthin zurückzugehen, woher ich gekommen bin.

Ich zieh zurück nach Linz.

25 Kommentare:

Dominika Meindl hat gesagt…

Der Funken ist de facto ein Waldbrand der Wahrheit!

Kurios übrigens, dass du meinen Schwanereien im Weblog stärkeren Glauben schenkst als persönlich und realpräsent geäußerten Umzugsdrohungen... lesen Sie dazu bitte auch Derrida 1973, "Die Stimme und das Phänomen".

Und überhaupt - du verleihst ja selbst der metaphysischen Unbehaustheit des postmodernen Subjekts deine Gestalt! Zuerst zu de Piefke emigrieren, dann zurück nach Krowodisch-Burgenland und schließlich nach Pröllistan!

Nun lass uns aber gleichsam wiederum die Tränen von unseren Backen wischen und voll Zuversicht in die Zukunft blicken...

jules hat gesagt…

Ich schreibe dir diesen Weblogeintrag,
Obwohl ich nicht einmal weiß,
Ob er dich jemals erreichen wird.
Und wenn du ihn bekommst,
Frag mich nicht,
Warum ich ihn geschrieben habe,
Ich weiß es nicht,
Ich habe keine Antwort auf diese Frage.

Vielleicht habe ich ihn deshalb geschrieben,
Weil ich viel Zeit hatte über uns nachzudenken,
Über uns und unsere Trennung.
Vielleicht aber auch deshalb,
Weil ich dich einfach wieder sehen möchte,
Deine Stimme hören,
Dein Haar streicheln,
Deinen Mund berühren.
Oder hast du dich so sehr verändert?

Ich weiß es und ich fühle es auch,
Dass ich dich heute mehr brauche,
Als es mir früher jemals bewusst war.

Ich hab in dein altes weblog geschrieben,
In der Hoffnung, dass du noch da bist.
Die alte webpage mit den riesigen Blödheiten.
Die ich besonders im Herbst so liebte.
Alles erinnert mich an eine wunderbare Zeit,
An viele unvergessliche Stunden.
Verstehst du, warum ich so gern an sie zurück denke?
Warum ich hoffe, dass dieser Eintrag zu dir findet?

Vielleicht löscht du ihn, ohne ihn zu lesen?
Vielleicht hoffe ich nur, dass du auf ihn wartest.
Ich weiß nicht, wie du ihn aufnimmst,
Kann dein Gesicht nicht sehen.
Und das ist es, was mir im Augenblick so weh tut.
Denn mit diesem Eintrag kann ich dir nicht alles sagen,
Was noch zu sagen ist.
Aber trotzdem bleibt mir die Hoffnung,
Dass Du jetzt weißt, dass es mich für dich noch gibt.
Meine Hand zittert ein wenig,
Und ich glaube es ist die Angst,
Die Angst, dich nie mehr wieder zu sehen.
Ich fürchte mich davor, du könntest mir schreiben,
Dass du mich nicht mehr brauchst,
Mich schon längst vegessen hast.
Wenn es wirklich so ist,
Schreib mir bitte nicht zurück,
Und vergiß meinen Weblogeintrag
Ich will die Hoffnung behalten,
So lange es dich gibt...

Dominika Meindl hat gesagt…

Duuhuuuuu darfst nicht
weeehhiiiinen -
denn deine Trähääänen tun mir weh!
Ich hab ein falsches Spiel getrieben
tralallala (hab jetzt den Text vergessen)

Du musst mir verzaaaihen -
weil du doch mein Bruhuuuder bist!

Anonym hat gesagt…

na super, für was bin ich dann extra nach wien gezogen?

Sekretär des Weltraumpapstes hat gesagt…

Zum Glück kenne ich ihr Blog erst seit gestern.

Ist es nicht etwas gefährlich, diesen Rückzug anzukündigen? Man könnte die letze Gelegenheit nutzen, und Sie wegen des Elfenbeins erschießen.

Dominika Meindl hat gesagt…

Lieber Architektenfreund!

Die ganze Sache fällt unter das Motto "Kunststudentenaustausch" - wir müssen raus aus unseren gewohnten Umgebungen, um die stationäre Borniertheit unseres Kunstwollens hintanzuhalten. Ich für meinen Teil habe Wien künstlerisch gleichsam abgefrühstückt, die Hausmeister brauchen frischen Wind!
Zur Sparte "Architektur" habe ich ja nur sehr wenig beigetragen, es sei denn, man zählte meinen Pyrrhussieg gegen den schleichend wachsenden "Newstower" am Augarten (lesen Sie dazu bitte meinen Bericht vom 15.3.2005).

Ein weiterer Sinn Ihrer Emigration: Ich flauche Ihnen Ihre Bude überm "Smaragd"!

Mit freundlichen Grüßen

Dominika Meindl hat gesagt…

Lieber Sekretär des Weltraumpapstes!

Euro Spektabilität müssen in Evidenz halten, dass ich dental sehr augenscheinlich nicht besonders lukrativ bin. Die dicken Backen rühren nicht von sich munter kringelnden Hauern (oder "Haderern", wie die Jagdschülerin weiß) aus edlem Stoffe, sondern von einer ausgeprägten Neigung zur Nahrungsaufnahme.

Mit einem drohenden Tod durch blaue Bohnen rechne ich als Freizeitsamurai aber stündlich - lesen Sie dazu bitte den Fotoroman vom 19.1.

Abschließend möchte ich der kritischen Leserschaft die immens heiklen Implikationen von Mord und Zahn(gold)raub nicht vorenthalten. Wer diesbezüglich moralisch unzugänglich ist, den schicke ich per sofort ins Gedenkschloss Hartheim, auf dass er sich dort die Zahnzange von Dr. Renno vorweisen lasse!

Anonym hat gesagt…

ab in die linzer altstadt!

also die kann ich wirklich wärmstens empfehlen. dort wird jeden tag das strassenpflaster nass gewischt. die verkehrsanbindung ist mittles des gelben zuges bis direkt vor die haustüre gewährleistet. das ausgesprochen junge laufpublikum der abendstunden kontrastiert auf angenehme weise tagsüber durchschländernde schrumpfpolitiker.

auch für transparenz ist gesorgt: sollte ihnen auf den strassen der altstadt irgendetwas passieren, ist das sicher auf videoband gebannt. so können sie sich eines bildgestützen mediennachrufs sicher sein.

viel vergnügen dort...

Dominika Meindl hat gesagt…

Jawoi! Dann organisiere ich einen Faschingsumzug und lass mir vom gelben Zug meine Serviettensammlung in deine Bude schaffen!

Freu mich schon darauf, mein Kunstwollen auf Video zu wissen - nie mehr muss mein Publikum bei den Schilderungen meiner Kneipenschlägereien des illustrierenden Bildmaterials entraten. Für mich als öffentlichkeitsgamsige Krawallschachtel ist das ein Jumbo-Benefit!

Anonym hat gesagt…

Lange hat man darüber spekuliert, aber dass der Fall Linz jetzt doch eintritt...
Ich darf ja nicht so viel sudern, liegt Linz ja in der Nähe meiner Heimatstadt, aber naja... Werden wir dich halt öfter mal per ÖBB einfahren lassen müssen bei den Wiener Societyevents. Deshalb auch keine Entschuldigung meiner nächsten Geburtstagsparty fern zu bleiben! Das möchte ich jetzt schon mal im vorhinein feststellen.

Sekretär des Weltraumpapstes hat gesagt…

Ach so - das mit dem Elefantefriedhof war nur metamorphosisch gemeint!
Das Foto mit den Hauern ist dann wohl auch nicht gänzlich echt.

Die journalistische Sorgfaltspflicht bleibt da aber auf der Stecke! Wie fein.

Dominika Meindl hat gesagt…

Oh doch, die Hauer waren echt! Sie bestanden nur aus Vanillekipferl und hatten zum Zeitpunkt der Entstehung des Bildes (25.12.) eine Halbwertszeit von einem Wimpernschlag einer Libelle.

Der Realitätsgehalt Ihrer Kauleiste erscheint mir im Übrigen aber auch besprechenswert!

Zum Fremdwort "journalistische Sorgfaltspflicht" ist m.E. Folgendes zu sagen: Da unsere Sprache nach einem gern zitierten Diktum Nietzsches nichts anderes als ein bewegliches Heer von Metaphern ist, dürfte beim Betreten der metaphorischen Ebene im Kontext meines Kunstwollens kein Interessenskonflikt entstehen.

Ich werde zur Verdeutlichung dieses Faktums bzw. zur Verhinderung meines vorzeitigen Ablebens weiterhin versuchen, Metaphern mit dem schönen Wörtlein "gleichsam" zu labeln.

Sekretär des Weltraumpapstes hat gesagt…

Die Wesenstruktur ihres Kunstschaffens verlangt ja geradezu nach Realitätsflexibilität.

Im Rahmen des gegenseitigen Beschnupperns habe ich mir Teile ihres beachtlichen Oeuvres zu Gemüte geführt, dieses mit meinem email Archiv abgeglichen und Erstaunliches entdeckt.

Nämli fuigendes: Bereits 1999 wurde mir elektrotelegrafisch mitgeteilt, dass Sie Ihrer Schwester eine Sockentiara angefertigt haben!

Dominika Meindl hat gesagt…

Jaja, ich hoffe mit meinen Worten ein Mahnmal der Flexibiltät in diesen unseren schnelllebigen Zeiten darzustellen...

Nun aber ist es Zeit, die Maske abzunehmen, junger Skywalker: Wer hat Ihnen wann von meinen ketzerischen Nadelarbeiten berichtet? Ich selbst gar? Dann stimmt, was Leser Goldbär heute festgestellt hat: "Der Täter scheint aus dem Bekanntenkreis zu stammen!"

Dominika Meindl hat gesagt…

Wie bitte!!!!!!!!!
Nicht artgerechte Umgebung!? Liebe Psychotante, hättest du im Naturkundeunterricht besser aufgemerkt, dann müsstest du doch wissen, dass der Minkwal aus Oberdonau stammt und zur Brunftzeit dorthin zurückkehrt! Der Australophocaena dioptrica ist im Übrigen der Rasse der Minkwale näher verwandt als z.B. der burgenländische Laufhahn oder der niederösterreichische Kletteraffe.

Ich als Exemplar dieser kleinen Walart kann nun wirklich keine schädigenden Auswirkungen durch verstärkten Aufenthalt im Herkunftsbiotop feststellen. Ok, vielleicht verwandelt sich der Muskelanteil meiner physischen Behausung gerade in Walspeck um, aber das ist ganz natürlich und dient dazu, männliche Gattungskollegen nicht mehr länger abzuschrecken.

Nichtsdestotrotz: Hast mich ertappt - ich will nur Liebe aus dem Osten einheimsen. Und was mir zudem negativ auffällt: Obderennsien ist bei den Jubelbekundungen durchaus hypoaktiv!

Sekretär des Weltraumpapstes hat gesagt…

Es war ihre leibhaftige Schwester, mit der ich zu diesem Zeitpunkt duftene mails ausgetauscht habe, ohne ihrer je angesichtig zu werden.

Anonym hat gesagt…

Lieber Sekretär des Weltraumpapstes!

Ich bin´s, das Schwesternungetüm. Da werde ich ja gleich ganz hellhörig (bzw. hellsehend, weil ja lesend). Sollten wir uns womöglich emailtechnisch durch die ominösen Machenschaften der so genannten "love.at"-Sekte näher gekommen sein? Muss ich jetzt meine alten Archive durchforsten um zu einer Aufdeckung Ihrer werten Identität zu gelangen?!?

Minkasie, ich kann zu deinem Rückzug in die oberösterreichische Einöde nur anmerken: Du bist jo wahnsinnig! Dort is jo nix!!!! Nix!!!!! (insbesondere nicht gegenüber vom Uni-Markt)

Grüßend verbleibt der Sockenpapst

Sekretär des Weltraumpapstes hat gesagt…

Werte Heiligkeit Frau Sockenpapst!

Es ist tatsächlich so wie Sie hellsichtig erkannt haben.
Identitäsmäßig auf die Schliche kommen können Sie mir, wenn Sie mal bei ihrem Kollegen dem Weltraumpapst ins Impressum schauen. Ein bisschen Durchforstung muss schon sein!

Salbungsvoll verbleibt,
El Sekretarino

Dominika Meindl hat gesagt…

Liebe Psychotante!

Das Land ob der Enns ist meines Wissens ausschließlich innerhalb der heutigen Grenzen OÖs zu finden (d.h. evtl. waren da noch ein paar böhmische Protektoratsflecken dabei). Du musst also nicht schizophren werden und jubeln. Deine Tränen wurden be- und positiv vermerkt.

Was das Manifestwerden neuer Leser und alter Bürgermeisterkandidaten betrifft, so kann man wohl sagen: Der Walkampf ist eröffnet.

Und nun zu dir, geliebtes Silberfellchen: Ich bin gern im Provinz-Außendienst! Ich bin ein Cowboy. Außerdem liegt gegenüber dem Uni-Markt nicht nichts, sondern ein im Juni süße Frucht bringendes Erdbeerlandfeld. Und statt des bösen urbanen, karzinogenen Feinstaubs gibt's hier nur erdigen Grobstaub (man sagt hier "Gatsch" dazu), der nix neugierig darauf ist, sich in meiner Lunge aufzuhalten.

Anonym hat gesagt…

Schand(l) über mein Haupt! Jetzt wollte ich, nachdem ich die werte Identität des Sekretärs des Weltraumpapstes dank Durchforstung der heiligen Homepage geklärt habe, in meinen eigenen Archiven ein wenig nachforsten und die Kommunikation aus den love.at-Zeiten dahingehend überprüfen, welche Peinlichkeiten ich so in die weite WWWelt geschrieben habe. Doch, ach und weh, diese Mails sind auf meinem alten Computer in der oberösterreichischen Heimat...

Kann also hier nur kurz meiner Begeisterung über die besuchte Homepage kurz Ausdruck vereleihen.

Es verbleibt im Gruß,
da Sockenpapst

Dominika Meindl hat gesagt…

Ein gefundenes Fressen für eine Diskretionszwergin wie mich!
Hab jetzt für dich ein wenig recherchiert und den ganzen Schweinkram durchwühlt. Tststs macht da das Schwesternherz! Bald wird alles, alles an die Öffentlichkeit gezerrt!

Du hast ab jetzt drei Stunden Zeit, mir ein finanzielles Anbot zu legen.

Sekretär des Weltraumpapstes hat gesagt…

Oh, wie wird mir?

Auch mein Ruf als rücksichtsloser Casanova ist bedroht, wenn diese in zarten Lettern gesetzten Schreiben zerr-öffentlicht werden.

Eine wahre Diabolin sind Sie, Minkasia. Ich verfluche Sie! Ich verfluche euch alle!!!

(ausgenommen Cordinka, deren wiederentdeckte Briefe mich ganz schwummrig machen, die haben's ja ganz schön in sich, mein lieber Schwan!)

Dominika Meindl hat gesagt…

WAS?!!! Ich lass mich doch auf meinem eigenen Kommentarteil nicht verfluchen! Contenance, Herr Sekretär!

Ich lasse aber die Sonnenstrahlen meiner Huld über ihren Kirchenbann hinwegstrahlen und source die Korrespondenz zwischen Ihnen und meiner Schwester hiermit out - gleich kommt eine päpstliche Kuschelecke, da könnt ihr zwei in aller Öffentlichkeit flirten!

Sekretär des Weltraumpapstes hat gesagt…

Oh, das ist aber nett. Ich habe wohl etwas überregiert und auch meine Kompetenzen überschritten.

Hiermit entfluche ich alle die das lesen. Dies gilt auch rückwirkend für alle Flüche, die sie eventuell durch Kräuterhexen oder Klageweiber erlitten haben.

Dominika Meindl hat gesagt…

Ach, das passt schon - sind wir wieder gut! Schwamm über Ihren Fluchversuch!
Ich erachte Sie ja durchaus als fluchkompetent, nur kann ich schon seit Jahren die Fluchgefahr durch spezielle Schutzschilde hintanhalten; da können mir auch fünf Fluchhelfer nichts anhaben. In meinem Business ist so eine gleichsame Fluchburg unerlässlich.