Lebenskrimskrams
im September 2023
Vorbemerkung (für diese Krimskramssammlung und alle anderen): Die besten Sachen muss ich leider aus Diskretion verschweigen, aber das ist ja global so.
Welser Romantik 1.9.
15
Jahre Buttinger und Meindl! Ich wünsche mir insgeheim, dass heute
dazu jemand „tüchtig!“ sagt.
***
Anna Weidenholzer schreibt wegen der gemeinsamen Jubiläumslesung (für mich, Gipfelpunkt der Egozentrik):
„Für dich verkleide ich mich als jegliches Tier!“ Etwas
Schöneres hat mir noch niemand geschrieben.
2.9.
„Es war schön mit euch im Unterholz!“ sage ich den beiden lieben Menschen, die mit mir auf nicht mehr vorhandenen Steigen vom Hochsengs gestolpert sind.
3.9.
Im
Traum sprach vorige Nacht der Top-Athlet Jakob Schubert die
unhöfliche Wahrheit aus, dass ich für das olympische Kletterteam zu
dick sei. Ich gräme mich sehr, auch wenn ich nicht widersprechen
kann. In dieser Nacht verhält sich der Austrofred unmotiviert beim
Vereinbaren eines gemeinsamen Auftritts („Des mochma si daun
nächsts Joa irgendwaun aus“).
4.9.
Nüchtern
lesen zahlt sich eigentlich immer aus, aber diese Kolumne ist
ziemlich sicher die beste, nicht zufällig geht es um Stifter. Angeblich steht vor der Mittelschule in
Aigen-Schlägl eine Installation des fetten Stifters inmitten seiner
unzähligen Opfer (Hendln und Krügerl). Eine gute Gelegenheit,
innerlich vor mir selbst anzugeben, den „Nachsommer“ schon
absurde zweimal gelesen zu haben. Während des Schreibens bin ich mir
jetzt aber nicht mehr so sicher, ob das für mich spricht.
***
Sobald
ich die Fressnapf-Filiale betrete, schicke ich den Hund in den
Kassakobel, wo sie so lange Rabatt aus den freigiebigen Händen des Personals hereinfrisst, bis ich die
sündteure Rechnung für ihr sensibles Superinsekteneiweißfood begleiche (die
Bankomatkarte knarzt dabei immer vor Last).
***
Einmal
noch so beeindruckt werden durch irgendeine fiktionale Hervorbringung
wie damals bei „Star Wars“.
***
Coala
hat im Laufe ihrer (für uns Schwestern aus der Art schlagenden)
Bürokarriere eine sehr taugliche Taxonomie entwickelt, etwa die
Spezies „Kakerlake“ (überlebt alle Umstrukturierungen,
Leitungswechsel, Kündigungswellen, obwohl keiner herausgefunden hat,
welche Aufgabe sie im Ökosystem erfüllen). Von ihr selbst erfunden:
der Zahngoldwieger (gesteigerte Form des bürokratischen
Mitläufertums).
***
Einen
Augenarzttermin ausgemacht. Jetzt bin ich in dem Alter, wo ich die
Beteiligten kenne und sie mich: „Magst du im November kommen? Da
musst du nicht mehr bergsteigen.“
5.9.
„Alle
verkleidet auf der Durchreise“. Sibylle Berg, „Danke für das
Leben“ (arges und arg gutes Buch)
Eifersüchtig auf einen Welpen: Hier muss eine gewisse "Dame" noch sehr an ihrem Betragen arbeiten.
6.9.
In
der Nacht wuchs mir ein Vollbart, den ich sofort erschrocken
abzurasieren begann, bevor ich erkannte, wie ähnlich ich damit Keanu
Reeves sah, und mich daran erfreute.
7.9.
Der
minutenlange Todeskampf der Fliege, das ist zu viel beim Frühstück.
Mit eleganten Beinschlägen leidet sie auf dem Rücken liegend dahin,
ab und zu erhebt sie sich brummend und stürzt dann wieder in ihr
Elend, das ich ihr durch diese hochgiftigen Fensterkleber bereitet
habe. Mit einem Taschentuch verwandle ich die anrührende Szene in
etwas Grausliches und -sames.
Hier erfährt Steyr, dass ich mich mit Kunst nicht auskenne, aber weiß, was mir gefällt: das Kunstwollen von Dieter Decker und Christine Spatt
8.9.
So
sind nun die dunklen Jahre zwischen 33 und 45 vorbei.
Heuer
bin ich immerhin so weise, den virtuellen Aufmerksamkeitsbekundungen
von vornherein nicht live zu willfahren, stattdessen rufe ich
proaktiv Birgit an, um mir von ihr gratulieren zu lassen.
Der
Tag beweist mir objektiv, dass die Welt sehr lieb zu mir und der
Geburtstag Zahltag meines an sich sehr anstrengenden
Nettigkeitsdienstes an der Gesellschaft ist (jährliche
Gewinnausschüttung). In der Sparte „Geschenke“ geht’s
altersgemäß in Richtung Alkohol und Geschirrtuch, dazu ein transparentes Vogelhaus,
damit ich auch wirklich ALLES sehe beim Spechteln.
Sehr
große Freude beim Freudenfest, es drängt sich auf, einen
Feiervorwand für 2024 zu suchen. (Bus- und Betttag? Nachtrag April
2024: Es ist die Buchpräsentation geworden).
Praktisch
alle verlieben sich von der ersten Sekunde weg in Monets
Ordnungshymne „Du ramst nie zaum“, zu Recht. Alle gestehen, sich
mit einem Schlamphans den Haushalt zu teilen. Wie übrigens auch der
Nüchtern, der in der aktuellen Kolumne vom „gottlosen Durcheinander“ in Geschirrspüler
und Waschmaschine erzählt, wenn seine Gattin dran war.
Kurz
vor dem Heimgehen beginnt ein anwesender, nicht geladener „Künstler“
selbstbewusst von seinem zerlegten Klavier zu erzählen, stundenlang.
9.9.
W8-Klausur am Grünauer Stoßbach: Es ist zu schön, als dass sich das wie Arbeit anfühlen könnte, die Menschen zu lieb, das Essen zu gut. Nur der Hund leidet unter einer Angststörung (drei Ziegen) und zieht es
vor, an diesem sehr großen Sommertag im Frühherbst im heißen Auto
zu ersticken. Ich muss es im Sonnengang umparken.
Karin L: „Am Sonntag nochm unlimited
geht’s ned, do is imma Probesterben.“
10.9.
Ein
weiterer großer Sommertag, dieses Mal an der Traun. Ich wüsste
nichts zu verbessern.
11.9.
Erwachsensein
heute wieder extra
dry:
450 € für den Geschirrspüler (den ich mit anankastischer Akribie
einräume, aber das elektrische Personal dankt es mir schlecht).
***
Beim
Brainstorming für den „Transit“-Ersatztitel bin ich im Internet
in der Kurve abgegöllt: Es gibt in den USA siamesische Zwillinge,
die sich einen Körper teilen (so weit logisch). Die jungen Frauen
unterrichten Mathematik, bekommen aber nur ein Gehalt, weil sie nur
eine Stelle besetzen können. Das muss der große Traum der
Arbeitgeberschaft sein: zwei Hirne fürs halbe Geld.
***
Hunde-Trainerinnen
sind die neuen Yoga-Lehrerinnen.
12.9.
Eine
halbe Stunde Erdäpfel geklaubt => Muskelkater. 1700 Höhenmeter
weglos über Geröll auf den Kleinen Priel => nicht noch mehr
Muskelkater. Die Mühlviertler Ahnen schütteln in ihren Gräbern
ihre toten Köpfe.
***
Bin
schon gespannt, wie oft ich noch ins Tote Gebirge gehe und mit neuen
Tourenideen zurückkomme. Derzeit mein schönstes Problem.
13.9.
Wahrscheinlich
sind fehleranfällige Handytastaturen ein stärkerer linguistischer
Wandlungstreiber als irgendwelche Migrationsbewegungen oder
historischen Verwerfungen. In fünf Jahren darf man „Kriese“
schreiben. (Nachtrag: Yasmos und Miezes Buch heißt „Die Krise
schreibt man nicht mit langem „I“, auch wenn sie riesengroß
ist“).
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Setz
in der ZEIT, über Glitches: Angeblich fliegen Schmetterlinge einen
unerklärlichen Knick über den Lake Superior, weil sie immer noch
kollektiv einen Gletscher eingespeichert haben.
14.9.
Dank
Coalas Vogelhausgabe lenkt mich jetzt noch mehr von der Arbeit ab. Die
aktuelle Statistik: 1 Blaumeise, 1 Spatz, 1 Kohlmeise – + ein gesanglich mir seltsamer Vogel. Leider gibt es keine Möglichkeit, ihn
an seinem Lied zu erkennen, mangels meiner akustischer
Zurechnungsfähigkeit.
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Es
kommen zwei Filme zu Kurz ins Kino, es hätte imho schon gar keiner
gereicht. Das ist ja wie zwei Dokus über Karies, einer von
Zuckerlobby-Kritikern und einer von der Zahnarztkammer.
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„Du
bist am Ende in der transzendentalen Obdachlosigkeit der
postparentalen existenziellen Subjektivität angekommen, stell' ich
mal als leichtfüßige These in den Diskursraum“, schreibt der
Decker, als ich ihm gestehe, dass ich mir unlängst neurotisch
vorgestellt habe, wie die Eltern von den Toten auferstehen und entsetzt durch das neu dekorierte Haus taumeln.
Apropos:
Der Keller ist feucht und bietet mir deutlich an, mein eigenes Zeug
auch rauszuschmeißen, etwa die 57 Philosophie-Manuskript-Ordner, die ich
auch dann nie wieder läse, wenn sie nicht miachteln würden, weil ich schon zu dumm bin. Eventuell auf Champignonzucht umsteigen.
***
„Godzilla“
nebenbei laufen zu lassen ist wie sich ein Hörspiel von György
Ligeti anzuhören.
***
Krakelige
Sprühbuchstaben laden zum Nachdenken ein, wie man gutes Graffiti überhaupt
hinkriegen kann. Kurz darauf ruft Dani an, um mich zu
fragen, ob ich zum Spray-Workshop im Mural Harbour mitkommen wolle.
Derlei kleine, an sich nicht mitteilenswerte Zufälle passieren mir
derzeit so oft, dass ich überlege, ein klein wenig paranoid zu
werden, aber ganz milde nur.
15.9.
Neue
Worte aus dem Pferdehaltungsmilieu (weil ich „Denkende Tiere“ von
Karl Krall vorbereite):
„einkennig“:
Äquivalent zum Fremdeln von Menschenkindern – das Pferd lässt
sich nur vom Hauptbezugsbetreuer befragen.
Stallmut:
Das Pferd wird aus Unterforderung frech. Ungefähr die Bedeutung des
Mühlviertlerischen „gimpig“, wenn das Pferd zu viel Hafer
bekommen und zu viel Energie hat.
Reizsam:
Negative Abwandlung von „empfindsam“, erfordert Scheuklappen.
Freilich
habe ich gerade PMS, andererseits erfüllt mich das Wissen, wie
grausam die Geschichte der Nutztierzurichtung ist, wieder einmal mit edith-klingerhaftem (=heiligem) Zorn über meine eigene Spezies.
***
Das
habe ich wohl an anderer Stelle schon als Business-Idee notiert,
passiert ist noch nichts: OK-Tropfen entwickeln (eine positive
Abwandlung der KO-Tropfen), die man einem Menschen in den Drink
träufelt, mit dem man sein love interest in eine lange,
einvernehmliche Beziehung locken möchte. Entwickelt das, ihr dummen Start-Ups!
***
„Schulgefühle“
am Ende der Ferien, auch in Träumen von wieder nicht geschafften
Maths-Maturae.
***
Im
Linzer Zoo habe ich eine Stunde Zeit totzuschlagen. Ohne Kind komme
ich mir nur milde wie ein Fremdkörper vor, wäre ich ein Mann in
meinem Alter, stellte ich mich selbst unter Pädophilie-Verdacht.
Abgesehen davon ist es sehr schön hier. Nur beim Zebra-Gehege reißt
es mich, weil dort Donald Trump aus dem Stall winkt. Bin ich den
qujOchÖs also jetzt schon auf den Leim gegangen – er ist natürlich
Teil der „Überschätzte Intelligenz“-Veranstaltung. Etliche der
Tiere hier leben übrigens im Matriarchat, etwa die Erdmännchen.
Zendron: „Warum heißen sie dann Männchen?“
Fips
taumelt in einem Gehege den Hügel herab, er steckt in einem
riesigen, aufblasbaren Kakadu-Ballon, zitiert Žižek,
tanzt zu einem schrecklichen Kinderlied und wird mit Futter beworfen.
Wenn das kein qujOchÖ-Moment ist, hat es dieses Kollektiv nie
gegeben. Ich bekomme vor Sentimentalität ein bisschen nasse Augerl.
Die
gemeinsam mit den Zwergeseln vor den Augen der Öffentlichkeit (und
den zugedrückten Augen der Tierpfleger) geknusperten Karotten sind
das schönste Detail meines heurigen Arbeitsjahres. Biggi, Jolly und
Faema stehlen mir erwartungsgemäß die Show, ich bin extrem
zufrieden. Am liebsten würde ich nur Stücke vom Gemüse beißen und
sie abwechselnd verteilen, aber ich habe Sorge, sonst kein Honorar zu
bekommen. Also lese ich ein wenig, während Jolly Biggi laut wiehernd
bespringt – auch das Publikum wiehert vor Vergnügen.
Foto: Elias Dietrich
Nach
dem Kunst-Happening erklärt mir Bruno (8), was Kunst ist: „Wenn
ich ein Krixikraxi-Bild mache und wer sagt, das ist schiach, dann
sage ich, das findest du schiach, aber ich hab die Idee gehabt und
das halt so gemacht!“ Ich nicke anerkennend und frage mich, warum
er in der dritten VS schon mehr weiß als ich nach 11 Tagen
Kunstgeschichte.
16.9.
Meine
Vogelnarretei eskaliert weiter – es gibt jetzt eine Haltestange am
Fensterbrett.
17.9.
Große
Pracht im Wassertal – in einem Monat wird’s hier noch schöner.
Seit vier Jahren eskaliert auch meine Narretei fürs Stodertal. Viele
Quadratkilometer allein für mich und den Hund. Nur ein
Gleitschirmflieger übersegelt uns beim Rasten auf der Nickeralm,
Fini knurrt. Leider hat mir das Suunto-Tracking das Handy
ausgesoffen, deswegen empfinde ich angesichts von vier verbleibenden
Prozent Akku eindeutig Mulmigkeit, und natürlich habe ich exakt an
diesem Tag meine Powerbank vergessen. Aber ich weiß insgeheim, dass
ich hier oben immer ein Gefühl der Ausgesetztheit habe, es ist heute
nur konkret begründet. Die Konsequenz kann nur sein, noch öfter
heraufzukommen.
Es
wird sich herausstellen, dass ich heute unverdient zwei Alpenbraunellen gesehen
haben werde, die mir Hasi stark neidet.
18.9.
Dem
Buttinger träumte es, er müsse auf ganz kleinen Griffen an der
Fassade auf mein Dach klettern, wo ich einen Dach-Gastgarten habe, in
dem unter anderem meine Eltern sitzen.
***
Prosopoïe:
Einem Tier wird eine menschliche Stimme gegeben (es wird quasi
gemaschekt). Bei Gelegenheit über das uncanny
valley
und Anthropomorphismus nachdenken.
***
Gefleckte
Schnarrschnecke
19.9.
„Und
jetzt gehst du schon wieder nicht mit zum Wirten!?“, sagt der
Kaindlstorfer im Stifterhaus. Er findet auch, dass mein Roman-Titel
(„Die Doppelgängerinnen“) noch nicht passt („Naa, des flutscht
ned"). Ich versuche mir keine Sorgen zu machen, meine
Einfallslosigkeit über Wochen ist aber schön langsam etwas
ungewohnt.
20.9.
Goldene
letzte Sommertage, wahrscheinlich Nummer 127 bis 130. Trotzdem das
belastende Gefühl, mein Leben mit Arbeit
Ehrenamt zu verscheißen. Leben heißt, in Vorleistung zu gehen.
Immerhin lege ich mich nach dem Mittagessen jetzt immer sieben
Minuten hin, rufe den Hund dazu herbei und ruhe, so lange der Hund
eine Ruhe gibt (ca. drei Minuten), dann verliege ich den Rest, so
lange ich eine Ruhe gebe und bis mir etwas „Wichtiges“ einfällt.
21.9.
Mit
dem Zahnarzt mache ich fast schon länger Smalltalk, als er sich dann
meinen Zähnen widmet (und er ist sorgfältig).
***
I.
ist ganz geknickt. „Da!“, sagt sie, und zeigt auf die zwei Paar
Turnschuhe, die sie hat kaufen müssen, weil ihr das Kreuz so weh
tut. „68 Jahre bin ich auf Absätzen gegangen. Jetzt habe ich mir
auch noch eine HOSE kaufen müssen!!!!“ Ich umarme sie zu Trost und beruhige sie,
sie werde sich schon nicht in mich verwandeln.
***
Der
Hund wird für eine halbe Stunde Teil einer bunten Labradorherde.<3
***
Eine
Benefizlesung mit Schriftsteller:innen für Geflüchtete – schön,
aber mir wär's eigentlich
lieber, wenn Industriellenvertreter Zaubertricks zeigten oder gleich
Geldbündel unter Applaus in Boxen pfriemeln.
22.9.
Läse
ich keine Zeitung, hätte ich kein Internet und keinen Fernseher,
müsste ich die größte Zuversicht empfinden, so angenehm lebt es
sich hier in meinem derzeitigen Dasein. Zwei Buntspechte krakeelen im
alten Kirschbaum, der Hund freut sich jeden Morgen, mich zu sehen,
und es ist so leise in der Siedlung, als würde ich dafür bezahlen.
Die
kurzen und immer kürzer werdenden Tage sind nicht Folge von Physik,
Stress und Himmelstektonik, sondern Symptom des guten Lebens.
#sommerschlussmelancholie
***
Und
nun scheint das nächste Problem gelöst – beim Hundsäußerln
kommt mir die Idee, das Kreisky-Oeuvre nach Titeln zu sichten. Prompt
springt mich „Selbe Stand, anderer Planet“ freundlich an. Gleich
schreib ich dem Wenzel, der mit den Herren im Rabenhof probt und alle
instantan fragen kann, ob die Leihgabe recht ist. Sie freuen sich.
Wehe, der Verlag zickt! (Nachtrag: Tut er nicht).
***
In
diesem Hochgefühl fahre ich zur Lesebühne. Berni Wagner hat einfach
kein unfunny bone in seinem langen Leib! Darum weiß ich jetzt nicht,
ob mir „Selbstobstimierung“ selbst eingefallen ist, oder ob ich
einfach verzaubert zugehört habe. Hier gäb's eine Nachlese im OLW-Blog.
24.9.
Selten
hat mich im Fernsehen eine Persönlichkeit so eingenommen wie Peteris
Vasks. Was für eine großmütige Begeisterung der Mensch angesichts
von Wald, Regen, Menschen und Tönen verschenkt! Sein Oeuvre in Ruhe
nachzuhören gehört auf eine To-Do-List, nicht „Einkommenssteuer“
oder „Winterreifen bestellen“.
25.9.
Im
Geiste bin ich das ganze Wochenende schon so erschöpfend
durchgegangen, dass mir die entlastende Halluzination zuteil wird, eh
schon alles erledigt zu haben.
29.9.
Michael
Jackson hatte angeblich die Raubkopie der Grottenbahn im Neverland
stehen. Vor seinem Linz-Konzert hatte man ihm exklusiv das Original
gezeigt. Er sei verzaubert Runde um Runde mit dem Drachen im Kreis
gefahren, und wollte gleich nach dem Aussteigen alles kaufen, was ihm
zu seinem Erstaunen nicht gewährt wurde, weswegen er den Kreis des
Zwergenreichs nachbauen ließ.
***
Dani erzählt mir sehr, sehr arge Geschichten über die menschliche Kollegenschaft, die sie als Fundleichenbeschauerin besser kennt als ich. Leider oder zum Glück darf ich davon nichts ins Internet schreiben, aber fragt mich bei nächster Gelegenheit.
28.9.
Ein
sehr großer, bleibender Tag: nur ein Steinadler, aber kein einziger
Mensch weit und breit. Die überraschende Geduld der Beine – wie weit sie tragen.
Vom Pyhrnpass bis zum Fuß des Hochmölblings.
30.9.
Spray-Spaß
im Hafen. Wir malen das Antinazi-Fensterkreuz und AUTO an die Wand.
Die 70-Jährigen Damen erkennen den Witz nicht, eine sagt: „Gegenständlich kann ich nicht!“