Eine Sage über das Volk von Tirol
Eine klimaneutrale Reise (weil in Gedanken) in die schönsten Teile des Landes.
Wohl
ist die Welt so groß und weit / Und voller Sonnenschein
Das
allerschönste Stück davon / Ist doch Tirol, das Kernland dieser
seiner Kronländer amputierten ideologischen Missgeburt Österreich!
Dort wo aus schmaler Felsenkluft / Der Eisack springt heraus
Von
Sigmunds Kron der Etsch entlang / Bis zur Salurner Klaus
Hei di
hei da hei da, Damen und Herren,
Ju vi val le ral le ra, so ist
es!
Hei da hei da, Martin, bisch a Mensch oda a Tirola!
Ju vi
val le ral le ra.
Kuscheln Sie sich zusammen, es ist November, da legt sich Mutter Natur zum Winterschlaf nieder und wir wollen sie nicht stören, darum pscht! Lassen Sie sich eine alte Sage aus dem herrlichen Land Tirol erzählen, von finsteren Mächten und gleißendem Gold.
Es trug sich zu, dass in den frühen Morgenstunden eines Novembertages der Wilderer Schorsch von seiner Liebsten sich verabschiedete, eine geile Alte, aber hey, Sexismus entsteht beim Empfänger! Kreuzteufel, jetzt hat sich eine moderne Textsorte in unsere Sage intertextualisiert, jedenfalls war sein Dirndale a schians Madl, die will man sich gern im Bett vorstellen.
Der Schorsch nimmt an diesem Sonntag früh Morgens sein Stutzerl und strebt dem Gamsgebirg zu. Weil der Weg vom Dorrrrrnauer Erbhof durch finstere Räubersgegenden voller Marokkaner führt, die der Schorsch in seinem urtümlichen Empfinden als fremd äh... empfindet, lässt er den Lauf seines geladenen Geschützes dräuend aus dem Autofenster schauen. So kann er unbehelligt zu seinen Kameraden stoßen, die schon auf ihn warten. Heute soll es gegen den Feind gehen, die Braunbären, wie sie bei ihnen heißen. Sie, die Krieger der roten Falken, wissen von alter Väter Sage, dass die Braunen Hüter eines sagenhaften Schatzes sind. Vor aberdutzenden Monden sollen die Alt-Braunen das Gold uralter Recken aus den Tiefen des Toplitzsees gehoben und im Osttiroler Stammhaus versteckt haben. Diese Barren wollen die Falken heute den Braunen abjagen. Der Schorsch sieht in die Runde, man lacht in Vorfreude auf die Jagd, macht lustige Witze über das schöne Geschlecht, die Prinzessinnen der Großen Stadt und ihre vielen Namen. Er sieht einem nach dem anderen in die durchwegs blauen Augen, lässt sich vom Zirbenem nachschenken und die Gesinnungsgenossen hochleben. Tief in seinem Inneren aber quält ihn die Frage, ob er noch zu dieser linkslinken Jagdgesellschaft gehört, ob er nicht im falschen Körper gefangen ist, er sehnt sich in Wahrheit viel mehr danach, Teil eines Volkskörpers zu sein, nach echter, männlicher Gemeinschaft, nicht so schwulem Diskussionsscheiß für Bettler. Er verscheucht die verbotenen Gefühle und pascht in die Hände. „Auf geht’s Mander, s'isch Zeit!“ Die Waidmänner lassen ihre Porsches stehen und besteigen den Privathubschrauber, denn es ist weit da hinunter über den Alpenhauptkamm. Schorsch wird während des Fluges über die herrlichen, ewigen Berge immer nachdenklicher. Ja, er will das Gold, aber will er, was seine Freunde wollen? Dass die ganzen Hunnenscharen über den Brenner sich wälzen, und dass die Weiber aus der Stadt über sie, diese stolzen Steinböcke des Heiligen Landes herrschen?
Der Hubschrauber setzt an zur Landung, die Falkenkämpfer formieren sich, in einer Reihe schreiten sie in den Hohen Tann, der sich rund um die Burg der Braunen erhebt. Schorsch wartet, bis Reih und Glied stehen. Schon will er sein Jagdhorn zum Angriff blasen, da geht mit einem Mal ein strahlendes Licht in der Dunkelheit an, ein weißer Hirsch betritt die Lichtung. Auf ihm reitet, stolz und erhaben, Andreas Hofer. Die Jagdgesellschaft beugt geschlossen ihre agnostischen Knie. Der stumme Geist des Freiheitskämpfers steigt vom Hirschen, hebt grüßend die Hand zu den Falken, dann schreitet er auf die Burg der Bären zu. Schwer hallt seine knöcherne Faust am Eichenholz. Ihm wird aufgetan. Staunend stehen die Braunen Schützenverbände da, sehen verwundert zwischen dem knienden Feind und dem Geist hin und her. Und dann begreifen alle, Falken und Bären, das Wunder, erkennen, was möglich ist. Hofer nimmt die Linke Schorschs und die Rechte des braunen Führers Bertl und führt sie ineinander. Die Kraft der Einigkeit durchströmt Rot und Braun.
Von Stund an hielten sie gemeinsam zusammen gegen die Hunnen, und gemeinsam zwangen sie die Frauen und Dirndln und Prinzessinnen und Stadschulis zurück in Zucht und Ordnung.
Und aus rauen Kehlen singen sie seither zum Andenken an das Wunder von St. Jakob:
Kennst
du die Perle, die Perle Tirols?
Die Burg St. Jakob, das kennst du
wohl!
Umrahmt von Bergen, so friedlich und still.
Ja das
Nazigold am grünen Inn,
Ja das ist Heimat am grünen Inn,
Ho -
la - di - le ...
Ho - la - di - le ...
... bei uns in Tirol!