Die blauen Eier des Trauerschnäppers
Oder:
Was Menschen mit Vögeln verbindet
Wird
der Mensch sich selbst zum Rätsel, spechtle er die Tierwelt aus.
Besondere Einsichten gewinnt, wer sich Vögeln widmet. Hier bietet
sich der Trauerschnäpper (Ficedula
hypoleuca) aus der Familie
der Schmätzer an. Der gefiederte Freund hat nämlich ein Faible für
blaue Eier.
Sie
in dieser Farbe zu legen ist für Mutti Schnäpper auf den ersten
Blick eine kraftraubende, evolutionär sinnlose Verschwendung. Der
Trauerschnappvater jedoch weiß ihre Plage zu würdigen und hilft bei
der Brutpflege, je blauer desto eifriger. Der Vögelkundler schließt:
Der männliche Eispender erachtet das Signal der Vogelmutter
(sinngemäß: „Hilf mir mit den Kindern, du Ei!“) als
vertrauenswürdig, weil sie sich für die Bläue der gemeinsamen Brut
so viel angetan hat. Vergeudung ist also sinnvoll.
Diese
Handicap-Theorie ist das Gegenteil zur Sackgassentheorie, nach der
etwa törichte Pfauenfrauen ihre Spezies in eine evolutionäre
Sackgasse getrieben haben sollen, weil sie es nur mit Artgenossen mit
großen Schwanzfedern getrieben hätten. Richtig aber ist: Blaue bzw.
große Dinge = großes Vertrauen. Und Vertrauen ist das Hochbeet der
Liebe.
An
dieser Stelle reichen einander Ornithologen und Psychologen jauchzend
die Hände.
Die
blauen Eier sind dem Menschen blondes Haar. Es tritt in der Regel mit
mangelnder Hautpigmentierung auf. Legen sich männliche oder
weibliche Blondinen in Zeiten der Klimaerwärmung trotzdem auf den
Freibadgrill, signalisieren sie mit ihrer verschmorten Haut
potenziellen Ei- oder SamenspenderInnen, dass sie an die große Liebe
glauben. Der Erfolg gibt den blonden Bestsellern auf dem Markt der
Geschlechter Recht.
Hitler irrt, Teil 3645467657
Eine liebe Passage aus „Mein Kampf“, wo Hitler versucht, Darwin
zu verstehen, aber recht deutlich scheitert (am ontisch-ontologischen
Fehlschluss, falls Sie es genau wissen wollen):
"Jedes
Tier paart sich nur mit einem Genossen der gleichen Art. Meise geht
zu Meise, Fink zu Fink, der Storch zur Störchin, Feldmaus zu
Feldmaus, Hausmaus zu Hausmaus, der Wolf zur Wölfin usw."
Vögeln an der Börse
Folgendes:
Ein südkoreanischer Papagei hat in einem Experiment 2009 fast
alle humanen Ko-Spekulanten aufgejausnet. Nur zwei Spekulatii waren
besser, der Rest stank gegen den Federmann ab. Der schnäbelte per
Zufall aus dem Portfolio, die menschenartigen Börsexperten nach
Strategie.
Die
Börse in Shanghai reagierte umgehend und sourcte flugs sämtliche
Wertpapier-Consultings an die Geflügelabteilung des Vögelparks
Schmiding out.
Das
war jetzt gelogen. Aber da braust doch allerlei über den
Assoziations-Highway. Könnte man zB nicht das Spiel so adaptieren,
dass ein dressierter Affe gegen zehn menschliche Blogger antritt?
Diese
Mitteilung wird übrigens gerade aleatorisch von einem
Labrador-Hühnerhund-Mischling geschrieben. Ist bestimmt nicht
schlechter als die letzten zehn.