Vom Sommer sind noch zwei Schmetterlinge übrig, die hat der Wind in meine Wohnung geweht. Mit zerrissenen Flügeln burren sie verzweifelt gegen die Fenster, aber wenn ich ihnen aufmache, erstarren sie in der Erkenntnis, dass ihnen draußen die Kälte den Garaus machen wird.
Hat jemand Erfahrung in der Schmetterlingshaltung? Von den Hunden weiß ich, dass sie einem in die Schlapfen gacken, wenn man sie zuviel allein lässt. Von den Hamstern, dass man sie leicht zertritt, wenn sie einem auskommen. Von den Katzen, dass man sie leicht im Schlaf erdrückt, wenn man sie zu sich ins Bett lässt.
Symbolbild: Schmetterling der Gattung Minkasia vulgaris
Des weiteren habe ich gestern drei herrenlose Silberfische in meinem Bad gefunden, die dort offensichtlich von Tierfeinden ausgesetzt worden sind. Auch diese possierliche Fauna möchte ich gerne in gute Hände übergeben. Ruft an, die Frau Meindl und ich sitzen an den Telefonen.
Zum Schluss noch der heiße Scheiß aus der Zoologie: Forscher haben
jüngst eine Spinne entdeckt, die sich vegetarisch ernährt. "Denen würd's schon schmecken, aber ihnen derbarmen die armen Viecherl", sagt ihre Anwältin Edith Klinger.
Wer diesen Text bis hierher durchstudiert hat, erkennt am Ende, dass Vegetarierinnen spinnen. Eine letzte Frage: Die Wissenschaft weiß ja nun, dass die in Sperma enthaltene Substanz Spermidin als revolutionärer Jungbrunnen oral eingenommen den Zelltod verhindert (hier
nachzulesen). Dürfen in diesem Fall auch Veganer das tierische Eiweiß zu sich nehmen?