Mittwoch, September 30, 2009

Hier gibt's keine nackten Tanten mit Mundgeruch!

Medamsemissjöhs,

da kann ich subtile Prosa über umbrische Liebeslyrik oder Hexameter über mongolische Blumenarrangements schreiben - und Google wirbt hier weiter unbeirrt gegen Mundgeruch und für die Restitution unwilliger Geschlechtsverkehrspartner.
Ein Blick in das Feedjit-Protokoll gibt dem Suchmaschinen-Mogoogle recht: Bei mir landet, wer sich für "Trachtenhexe", "Ehedomina", "Negerwitze", "Ugly People" und "dicke Tanten nackt" interessiert.
Was er hier vorfindet, muss für diesen digitalen Pöbel zwar enttäuschend sein. Dennoch muss ich leichte Verwüstungen in meiner inneren Seelenlandschaft feststellen.

Montag, September 21, 2009

Hortensische Gewerkschaftlhuber


Als mittlerweile solidarisch mit der ArbeiterInnenbewegung denkender Mensch, aber auch, um meine rustikal wählenden Altvorderen zu ärgern, habe ich das vergangene Wochenende für allerlei gewerkschaftliche Aktionismen genutzt.
Seither weiß ich - im Gegensatz zum Mercedesfahrer im Hintergrund - zumindest, welche Faust in diesem Kontext zu erheben ist.
Erkenntnisgewinn Nr. 2: Zum Baumwurzelausgraben eignet sich Schwarzpulver besser als der Spaten in der Literatenfaust.

Freitag, September 18, 2009

Ächz und SpotsZ: Falsche Hasen im Pfeffer


Damenundherren,

obig zu sehen ein von mir selbstfotografiertes Cover inkl. Geschichte über kriminelle Machenschaften organisierter Hasenbanden in Linz: http://www.servus.at/spotsz/

That's it for the week, stay tuned, speak German more often!

Donnerstag, September 17, 2009

Select: Krisen-Mode


Gefunden bei "InStyle:
Forscher und Modeschöpfer sind sich einig: Die Wirtschaftskrise wirkt sich auf die Mode-Ebene aus. Mut zu neuen, eigenwilligen Kreationen soll den Blick von den Problemen lenken. Im Bild die neuen Säcke von Prada, designt von Coala Lumpi.

Montag, September 14, 2009

Text in the City: Original Linzer Worte


Mesdames et Messieurs!
Mit einem Riesentusch möchte ich euch auf die galaxiserste Linzer Lesebühne aufmerksam machen. Die weltweite Linz-Premiere findet am 1. Oktober um 20 Uhr im Keller der Alten Welt statt - gratis und kostenlos!

Um den Preis von 0 Euro erhaltet ihr ausgewählte und erlesene Kurztexte von:
René Bauer aka René Monet
Klaus Buttinger aka Button
Dominika Meindl aka Minkasia
Didi Sommer aka Didi Sommer
Anna Weidenholzer aka herself

Die Lesebühne wird's von da an monatlich geben.
Wie sag' ich immer? Kommt alle her!

Samstag, September 12, 2009

Ich mach euch das Opferslamm


Ja, was soll ich sagen? Noch nie zuvor hat meine Bereitschaft, mich für euch alle zum Lamm des Spottes zu machen, so schöne Blüten getrieben. Bald ist in meiner Wohnkoje gar kein Platz mehr für all die wunderbaren Pokale!
Dem Herrn Wenter ist es erneut gelungen, die falschen Tränen meiner echten Rührung festzuhalten:

Opferlamm beim Poetry Slam, das ist im Übrigen ein wenig wie die Special Olympics im Verhältnis zu den echten.

Donnerstag, September 10, 2009

Goya für Doofe

Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer.


Abb. 1: Coala und Minkasia dekorieren Betrunkene

Montag, September 07, 2009

Walkampf: Kollateralnutzen für den Rock N' Roll


Aus meinem Nebenleben als Musik-Schmierfink:

"Riesenerfolg für Midlife Crisis! Der Bürgermeisterkandidat von Wels-St. Josef, Laus Kaputtinger (ÖVP), Vizeobmann der Katholischen Männerbewegung und des Maschinenrings, stellte sich überraschend mit einem tollen Wahlkampfgeschenk bei der aufstrebenden Schöneringer Boygroup ein: ein echtes Schlagzeug! "Das soll ein Signal an die Jugend sein", sagt Kaputtinger.
Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen sickerte durch, dass Kaputtinger damit Dominik Schweindl (NVP) das Wasser bei den Jungen abgraben will. Schweindl hatte vor kurzem eine echte E-Gitarre gestiftet.
"Endlich können wir richtig loslegen. Mit einem Schlagzeug vom Hofer erreicht man halt schnell die Grenze im Rock'N'Roll-Business. Wenn du die Leute rocken willst, muss das Equipment stimmen. Eine echte Verbesserung!" freuen sich die Burschen von Midlife Crisis. "So wird Waterloo keinen Fuß auf den Schöneringer Boden bringen!"
Aber korrumpieren die Geschenke nicht die politische Unabhängigkeit des Kunstwollens? "Na und? Auf dem FP-Countryfest hätten wir sowieso gespielt."
Mehr zum Kunstwollen der erotischsten aller Schöneringer Boybands: http://midlife2009crisis.blogspot.com/

Freitag, September 04, 2009

Unglaubwürdige Tsunamis und verhaute Taufen

Bonjour,
diese Woche habe ich zwei schöne Geschichten für euch geerntet, die ihr während des Wochenendes durchstudieren und reflektieren könnt.
Jüngst sprudelte mir aus einer gewöhnlich gut informierten Quelle eine Schnurre entgegen, die mich nachdenklich stimmte. Der Erzähler berichtet, er sei als Kind Zeuge, aber auch Überlebender eines Tsunamis geworden. Da die erstaunliche Flutwelle nur einen Meter hoch gewesen war und sich außerdem im Plattensee ereignet hatte, erntet er mit diesem Bericht seither stets Unglauben, aber auch Spott. Ganz offensichtlich will er sich davon nicht abhalten lassen, weiterhin die Wahrheit ans Licht zu bringen. Ein gutes Motto für literarisches Kunstwollen, wie ich meine.

Mit der Geschichte nur peripher verwandt, aber ebenfalls unangenehm: Ein Opfer einer Art von internem Tsunami

Und dann berichtete mir Tante Anke sinngemäß, dass einer ihrer genetischen Vorgänger nach einer schwierigen Geburt mit seiner neuen Tochter schnell zum Pfarrer enteilte, auf dass das Kindlein nicht ungetauft stürbe. Damals gab es ja den Limbus noch: Nach katholischer Folklore müssen alle, die ungetauft ihr Leben aushauchen, dort im äußersten Kreis der Hölle schmoren. Als der Pfarrer nach dem Namen fragte, überlegte der Anken-Ahne kurz und entschied sich für "Maria". Damit ist man auf dem Land namentlich immer auf der sicheren Seite.

Das fand die Mutter dann allerdings nicht. Dem Vernehmen nach soll es noch im Kindbett böse Schelte gesetzt haben, denn der Vater hatte glatt vergessen, dass er ja schon eine Tochter namens Maria hatte. Ein schönes Beispiel für heute leider verlorene Familienwerte.

Im Übrigen glaube ich, dass ich in einem früheren Leben mit der neuen japanischen Premiersgattin verwandt war und im aktuellen gerne befreundet sein möchte. Ich kann Tom Cruise zwar nicht ausstehen, aber für Menschen, die öffentlich glaubhaft machen wollen, dass sie von Aliens geraubt worden sind, und die sich in "Kaffeesäcke hüllen", kann ich mich leicht erwärmen. Eine Spaßgeisha!

Mittwoch, September 02, 2009

Going slightly mad

Auf meinem Nebendach steht gerade ein Bauarbeiter und imitiert Woody Woodpecker. Vor einer Stunde sprach mich auf der Nibelungenbrücke eine Frau mit Ziegenbart (I swear!) mit den Worten "Fwuschiwuschi" an.
Gestern abend klopfte eine Frau an die Autoscheibe. "I bin Mühviatlarin!" brüllte sie durch den schmalen Schlitz. Sie sei rosenkranzbeten gewesen und wolle nun gern zur Unionkreuzung chauffiert werden, "wos muass i eana denn gebn, dass des mochn?"
Jetzt frage ich mich ein bisschen, ob das was mit Linz'09 zu tun hat, ob die Gesellschaft schuld ist oder ob die Narren und Toren in mir nun deutlich Ihresgleichen erkennen.