Abb. 1: Hund
Liebe Leserkätzchen und -spätzchen!
Oft werden in Publikationen mit hauptinhaltlichen Handtaschen-Reviews und Beobachtungen der Gewichtsschwankungen von Britney Spears gerne die beiden kontrastiven Korrelationen Mann-Hund, Frau-Katze herbeizititiert. Als Vulgo-Lesbe passte es da immer gut ins Fremdbild, dass ich genderuntypisch die kläffenden Zeckenpensionen (s. Abb. 1) bevorzuge.
Nun erreicht mich das unten einzusehende Schriftstück, das soeben an meinen Posteingang erging. Was das wohl über meine Persönlichkeit verrät? Ich habe die Thematik schon mal für euch "angedacht" und mich da "reingespürt" (gegenderte Analysetools). Fazit: No Brain, no Pain!
Aber hier bitte, denkt da mal jeder für sich still darüber nach:
AUSZUG AUS DEM TAGEBUCH EINES HUNDES:
07:00 Uhr - Boah! Gassi gehen! Das mag ich am liebsten!
08:00 Uhr - Boah! Fressi! Das mag ich am liebsten!
09:30 Uhr - Boah! Eine Spazierfahrt! Das mag ich am liebsten!
09:40 Uhr - Boah! Im Auto pennen! Das mag ich am liebsten!
10:30 Uhr - Boah! Noch ne Spazierfahrt! Das mag ich am liebsten!
11:30 Uhr - Boah! Heimkommen! Das mag ich am liebsten!
12:00 Uhr - Boah! Die Kinder kommen! Das mag ich am liebsten!
13:00 Uhr - Boah! Ab in den Garten! Das mag ich am liebsten!
16:00 Uhr - Boah! Noch mehr Kinder! Das mag ich am liebsten!
17:00 Uhr - Boah! Fressi! Das mag ich am liebsten!
18:00 Uhr - Boah! Mein Herrchen! Das mag ich am liebsten!
19:00 Uhr - Boah! Stöckchen holen! Das mag ich am liebsten!
21:30 Uhr - Boah! In Frauchens Bett pennen! Das mag ich am liebsten!
AUSZUG AUS DEM TAGEBUCH EINER KATZE:
Tag 1.083 meiner Gefangenschaft.
Meine Wärter versuchen weiterhin, mich mit kleinen Objekten an Schnüren zu locken und zu reizen. Ich habe beobachtet, wie sie sich den Bauch mit frischem Fleisch vollschlagen, während sie mir nur zerstampfte gekochte Reste von toten Tieren mit kaum definierbarem Gemüse vorsetzen. Die einzige Hoffnung die mir bleibt, ist die einer baldigen Flucht.
Morgen werde ich mal wieder eine Zimmerpflanze fressen. Heute habe ich es beinahe geschafft, einen Wärter durch Zwischen-die-Beine-Schleichen zu Fall zu bringen und ihn dadurch zu töten. Ich muss einen günstigen Moment abpassen, zum Beispiel wenn er sich auf der Treppe befindet. Um meine Anwesenheit abstoßender zu gestalten, zwang ich Halbverdautes wieder aus meinem Magen auf einen Polstersessel. Das nächste Mal ist das Bett dran.
Mein Plan, ihnen durch den geköpften Körper einer Maus Angst vor meinen mörderischen Fähigkeiten einzuflößen, ist auch gescheitert. Sie haben mich gelobt und mit Milchdrops gefüttert. Was wiederum gut ist, weil mir davon schlecht wird.
Heute waren viele ihrer Komplizen da. Ich wurde für die Dauer ihrer Anwesenheit in Einzelhaft gesperrt. Ich konnte hören, wie sie lachten und aßen. Ich hörte, dass ich wegen einer "Allergie" eingesperrt wurde. Ich muss lernen, wie ich diese Technik perfektionieren und zu meinem Vorteil nutzen kann.
Die anderen Gefangen sind Weicheier und wahrscheinlich Informanten. Der Hund wird oft frei gelassen, kommt aber immer wieder freudestrahlend zurück. Er ist offensichtlich nicht ganz dicht. Der Vogel dagegen ist garantiert ein Spion. Er spricht oft und viel mit den Wärtern. Ich glaube, dass er mich genauestens beobachtet und jeden meiner Schritte meldet. Da er sich in einem Stahlverschlag befindet, kann ich nicht an ihn ran. Aber ich habe Zeit. Mein Tag wird kommen.