Hier mein offener Brief an UHBP Heinz Fischer, seines Zeichens einst Präsident der Naturfreunde:
"Lieber Herr Präsident, kurz: Bundesheinz!
Hiermit kündige ich zum ehestmöglichen Zeitpunkt meine Mitgliedschaft bei den Naturfreunden. Denn wie kann ich Naturfreundin sein, wenn die Natur nicht zurückfreundelt? Das ist zuviel verlangt!
Nun sind wir beide zwei aufgeklärte Agnostiker, die nicht unbedingt anfällig für naturnahen Animismus sind. Dass ich etwa beim Radfahren IMMER Gegenwind habe, habe ich nie als Laune der Natur erachtet, sondern als Spezifität des hier anzutreffenden Donauraumes. An guten Tagen redete ich mir ein, dass durch mein schneidiges Fahren auch Windstille zum Gegenwind mutiere.
Nun aber das! Ich musste mich gestern so ärgern, dass ich noch immer unter Magenübersäuerung leide - von meiner nachhaltig zerstörten Frisur ganz zu schweigen! Weil warum? Gestern abends bezwang ich meinen inneren Schweinehund (auch so eine depperte Einrichtung der Natur) und beschloss, ein wenig neben der Donau herumzuschwarteln.
Am Anfang ging ja noch alles gut, ich düppelte stromabwärts, und als meine Kräfte schwanden, machte ich kehrt.
Da setzte brausend ein Gegenwind ein, wo ich sag, jawoi, das ist ein Gegenwind! Wäre ich ein Chihuahua (wieder so was Naturblödes), es hätte mich bis nach Budapest verwachelt. Es reichten aber auch schon die Frisurverwehungen.
Damit aber nicht genug, fuhren links und rechts von mir die Blitze in den Boden, dass ich so recht um mein Leben bangen musste. Von den herabstürzenden Ästen ganz zu schweigen (hätte ich doch wenigstens literarisch etwas auf der hohen Kante, es wäre dies zumindest ein leserfördender Tod gewesen). Dazu goss es natürlich auch noch wie aus Schaffeln, wodurch mein sportliches Ansinnen wie eine täppische Bewerbung für einen "Miss Wet T-Shirt"-Bewerb anmuten musste. Glücklicherweise war niemand auf der Straße.
Mit knapper Not konnte ich mich in meinen Hauseingang retten. Und siehe da: Der Regen versiegte augenblicklich, das Unwetter zog flugs von dannen. Angeblich zierten dann noch zwei Regenbögen den Pöstlingberg, aber da stand ich schon fluchend unter der Dusche.
Und jetzt frage ich dich: WIE SOLL ICH DENN DAS NICHT PERSÖNLICH NEHMEN?!!!
Deswegen also mein Austritt aus der Natur!
Mit trotzdem freundlichen Grüßen:
Eine verärgerte Stammkundin
PS: Die depperten roten Ameisen, die mir immer auf den Fuß brunzen, kannst du dir auch sparen!"