Donnerstag, Mai 31, 2007

Rock City Vöcklabruck: Und aus!

Bevor ich dem Salzkammergut meinen arg verspannten Rücken zuwende, seht her, was ich hier zurücklasse!

Zunächst natürlich die Landesgartenschau. Ich bin ja wirkich eine Freundin des Unprätentiösen, aber für die Besichtigung eines Asbestkübels 12 Eulen zu verlangen, ist schon ein bissi überteuert:





Gerne aber bin ich in den vergangenen drei Wochen in das Tintenparadies gegangen, einfach weil ich die Assoziation von "Tinte" mit "Paradies" so kühn fand:




Extrem lässig auch die Boutique von Dr. Singh, der Menschen von allerlei Unbill wie Haar- und Zahnausfall oder schlechtem Karma befreit:




Schließlich noch das Geschäft "Stick-Stoff" (ok, der Name kommt von mir, aber ist der nicht pfiffig?), wo ich für all meine Freunde Stickpolster erwarb - die wird es nun zu jeder Gelegenheit geben.



Trotz dieses crazy Warenangebotes freue ich mich durchaus wieder auf meine Koje im Stahlstadtbergwerk. Drei Wochen lang kein "Meindl, du bist so deppert!", kein "Friss ned so füü!", kein "He Burschi!" - ich hätte nie geglaubt, dass mir das fehlt. So wie die Lichthuper auf der Überholspur im Morgenverkehr, die bedächtigen Trachtenträger, die den Stadtplatz verstopften, die Autoverstopfungen am Abend...

Mittwoch, Mai 30, 2007

Rätselspaß: Postmodernes Kunstsportwollen

Gnä LeserInnenschaft,

eine milde Ratlosigkeit befällt mich angesichts des hier zu betrachtenden Happenings am Lake Plesch: Was war da los? Wie ist diese mysteriöse Arbeit mit dem Raum zu interpretieren? Ich erinnere mich nicht mehr im Geringsten, was wir damit zum Ausdruck bringen wollten. Sachdienliche Hinweise bitte im Kommentar-Talmud absondern.



Natürlich gibt's auch etwas zu gewinnen, ihr kennt mich doch:
1. Preis: Ein Romantikausflug zum Pferdemarkt nach Vöcklabruck unter meiner fachlichen Kuratel
2. Preis: Eine fesche Krachlederne, die bereits der Landeshauptmann getragen hat (für einen Abend mit Begleitung der Miss Bauernbund 2007)
3. Preis: Zwei leere Bierflaschen, die beim Linzfest nicht mehr zurückgenommen worden sind (Wert: vier Euro), gestiftet vom LiQua

Dienstag, Mai 29, 2007

Lesergeburtstagsservice: Pet Ear


Gar nicht schön: Schwanger und rauchen!

Pet Ear, du Karl Löbl der Historikerszene! Auch wenn du ein Geburtstagsmuffel bist, kann ich dir und der Leserhorde dieses mein Service nicht ersparen! Was Letztere nicht weiß: Pet Ear ist mit dem Linzer Bürgermeister so gut, dass dieser ihm ein rauschendes, dreitägiges Riesenfest veranstaltet hat. Das war eine überraschend großzügige Geste. Sollten Sie dies hier lesen, lieber Linzer Ortsgruppenleiter: Ich hab am 8. September.
Noch ein kleiner Wunsch an das Geburtstagskind: Möge deine Fußballer-Karriere endlich gelingen, denn die EURO wird deine letzte Chance sein.

Ebenfalls jubiliert heute A. Stifter (ja, der lebt noch). Auch er sei virtuell gegrüßt und mit den besten Wünschen für den weiteren Lesben... äh Lebensweg bedacht.




Noch ein kleiner Nachtrag zum Linzgeburtstagsfest: Ihr Milliarden noch nie zuvor in der Stahlstadt gesichteten Menschen im Strom, die ihr dieses Wochenende dort komagezecht habt: Wer seid ihr und woher kommt ihr plötzlich alle auf einmal?

Dienstag, Mai 22, 2007

F...labruck: Heute war nichts los


In Vöcklabruck wird der öffentliche Verkehr in Traktoren (Steyr) abgewickelt.


Heute, auf vielfachen Leserwunsch (ok, es war nur Leser Pet Ear, von dem aber gleich mehrmals): Hier ein erster Bericht von der Landesgartenschau!

Also: Heute war nichts los.

Es beschleicht mich allmählich der Gedanke, dass meine Freistellung als Exklusivlandesgartenschaukorrespondentin ein eher funzeliges Licht auf die Zukunft meiner Karriereoptionen wirft. Kurz: Ob das mit der cowboyhaften Kriegsberichterstatterfunktion noch was wird? Schon im Kosovo durfte ich nur von den Weihnachtsfeierlichkeiten "unserer" Truppen berichten.

Wie auch immer. Vielleicht sollte ich in unseren schnelllebigen Zeiten dieses unvergleichliche Entschleunigungsangebot nicht gleich von mir weisen. Dem Gras beim Wachsen genau auf die Finger zu sehen - vom Burn-Out zum Bore-Out: So könnte es mit der Wiedererringung meiner verlorenen Beamtenmentalität klappen.

Montag, Mai 21, 2007

Schmach in der Bonzenkarosse


Ein Bild von der Top-Schmach meines bisherigen Lebens

Freitag, 19.04, Neunkirchen: Die Frisur hält. Ich cruise im feisten Vati-Mercedes durch "Rock-City"-Natschbach. Auf Radio Niederösterreich sucht David Hasselhoff die große Freiheit und ich bereite mich genießerisch auf das große Hallo von Frau und Kind bei dieser meiner rockstarhaften Ankunft vor. Schon dutzende Male war ich am Haus meiner Leihfamilie vorbeigefahren, dieses Mal aber fühlte ich mich sicher.

Ok, ich hatte das Haus schon wieder verfehlt. Aber das stört keinen großen Geist, sagte ich mir, und David Hasselhoff sang heute nur für mich. Ich fuhr von der Straße, um zu wenden.
Und da passiert es: Der depperte Bürgerkäfig bleibt im Krautacker hängen und dreht langsam, aber nachhaltig durch. Die Stuttgarter Panzerkonstrukteure glauben offenbar, dass die ganze Welt asfaltiert gehört. Beschämt drehe ich das Radio ab und greife mit jetzt schon leicht bibberndem Kinn nach dem Handy, um Mutti Nagl über meine Situation in Kenntnis zu setzen. Da entgleitet dieses meinen bibbernden Findern und flutscht unter den Beifahrersitz. Da meine Finger zu feist sind, ist das Ding dort nicht mehr wegzubewegen.
Tränen der Schmach ergießen sich in einen inneren Tränensee. Dieser tritt über die Ufer, als ich an "Immer nie am Meer" denken muss. Werde ich auch verhungern müssen? Oder gar in meine Handtasche gacken?

Ich will nun gar nicht mehr darüber sprechen, wie ich mich aus diesem Fiasko der nachhaltig gescheiterten Selbstinszenierung befreien konnte, und schon gar nicht von den Verwüstungen, die dieses in meiner Kinderseele hinterlassen hat. Eines noch möchte ich sagen: Behalt dir deinen Scheißmercedes, Papa! Nie wieder werde ich meine Freunde davon abhalten, dir den Stern vom Kühler zu rupfen!

Zur Strafe habe ich den Mercedes gegen einen Bugatti, einen Floh und eine kleidsame Blätterboa eingetauscht:



Das Pensi-Mobil habe ich übrigens den minderbemittelten Kindern des Bezirks Neunkirchen als Spielzeug gestiftet:

Nachtrag zum Muttertag

Hier noch das offizielle Bild zum Muttertag im Hause Meindl:



Skandalös, was der mit mir verschwesterte Sockenpapst da interpretativ hineintheatert hat - bitte Link in der Überschrift anklicken und echauffieren!

Freitag, Mai 18, 2007

Potpourri an Pfiffigkeiten

Zur Abwechslung zur Wochenendlektüre einmal nichts Selbstgebasteltes: Beitrag eins ist ein bedenkenswerter Vorschlag zur Lösung der Kärntner Ortstafelmalaise:


Beitrag 2: Ein wunderschöner Eintrag im immens empfehlenswerten Nachschlagwerk Uncyclopedia zum Thema "Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose":
http://de.uncyclopedia.org/wiki/Kevinismus

Seid mit diesen Nachdenkschablonen in ein schönes Wochenende entlassen - möge es zu den 3542 schönsten eures Lebens gehören!

Mittwoch, Mai 16, 2007

Cowboys im Salzkammergut

Manche haben es vielleicht schon in der Zeitung gelesen: Ich bin derzeit im Salzkammergut zu Diensten. Das macht mir gar nichts, ich bin gern im Außendienst - bin ja ein Cowboy. Mit dem Pendeln hab ich auch Glück gehabt. Nur 70 Kilometer. Und nach Kuhstall roch ich in Linz nach der Arbeit noch nie! Übrigens lustige Geschichte: Weil das Dienstauto kaputt ist, haben sich die OÖN eines vom AVE (Regauer Tierkörperverwertung) ausgeborgt. Das ist ein Hallo, wenn ich bei den Bauern auftrickse!
Die letzte Geschichte ist gelogen. Aber ich muss jeden Tag innerlich ein wenig lächeln, wenn ich beim Regionaltierkrematorium vorbeikomme. Oder wenn ich durch Mösendorf fahre. So leicht unterhalten bin ich!

Sonntag, Mai 13, 2007

Kleiner Nachtrag: Muttertag is nicht fürn Hugo!


Muddi "Oma" Meindl mit selbstgebasteltem Öko-Muttertagspräsent, der Hälfte ihrer Brut und Tränen in den kleinen, listigen Äuglein



Ich möchte noch einmal klarstellen, dass der Muttertag mitnichten eine Erfindung der Nazis ist! Diese Ausrede gilt also nicht! Persönlich bin ich der Auffassung, dass der Muttertag ein Freudentag für uns alle ist. Denn das Prinzip "Mutti" eint uns Menschen über die Gräben der divergierenden Identitäten hinweg: Irgendwann hat jeder mal eine Mutter gehabt.
Auch ich bin übrigens selbst(-ernannte) Mutter einer kleinkriminellen Kinderbande. Kann ich nur weiterempfehlen.

Mittwoch, Mai 09, 2007

Mostdipf in Tokio


Toller Erfolg für Leserin Coala Lumpi: Beim von den "Oberösterreichischen Narrischen" international ausgeschriebenen Mostdipf-Lookalike-Contest (aka "Cosplay für Arme") darf sich die alte Schnepfe (Mitte) mit obiger Performance über den 17. Platz freuen. Als Preis erhielt sie 10 Prozent Rabatt beim Abo.

Dienstag, Mai 08, 2007

Billige Kriege: Unbill der Geschichte


Wow - schon ab einem Euro sind Sie dabei! Bin recht froh, dass der April-Schwerpunkt nicht allzu große Verwüstungen in der Stahlstadt hinterlassen hat. Stell dir vor, es gibt Krieg und keiner kauft ihn.

Kenner mögen jetzt bitte auch das Datum meines Anti-Kriegs-Posting goutieren.

Freitag, Mai 04, 2007

Leserspecialgeburtstagsservice: May the 4th, be with you!




Wem es trotz der gigantomanischen Einladungspolitik des Geburtstagskindes entgangen ist: Leser Josef "peinlich und unsensibel" Goldbär feierte vergangenen Freitag den nach eigenen Angaben schönsten Geburtstag seines Lebens - und das trotz Landeshauptmannsskandals und fehlender Böllerschüsse.


Bei den barocken Jubiläumsfeierlichkeiten im Seventies-Ambiente des Renaissance-Schlossmuseums war alles versammelt, was Drang und Namen hat. Also einmal der Landeshauptmann. Leser Goldbär war sichtlich aufgeregt über den hohen Besuch. Der LH stellte sich dann auch pflichtbewusst wegen der Grußworte vors Rednerpult. Dann aber der Skandal. Als das Geburtstagskind in nicht ganz uneitler Selbstüberschätzung über seine eigene Geschichte zu reden anhebt und dazu auffordert, die dunklen Kapitel der Geschichte nicht länger zu überblättern ("Das sind wir unseren Kindern schuldig!"), erkennt der LH, dass er sich im Saal geirrt hat. Nun blieb er aber nicht - wie der Rest der Gäste auch - höflich sitzen, sondern sprang mitten in der Auto-Eloge auf, um davonzuhoserln. Nicht ohne die kleine Peinlichkeit noch für eine kleine Propagandaeinlage in eigener Sache zu nutzen.






Welch eine rüde Geste! Höchst peinlich und unsensibel, wenn mich jemand fragen würde.

Da hatten wir also den Salat. Das Geburtstagskind fühlte sich leer und benutzt. Die Tränen flossen ihm in dicken Strömen die vor Gram zitternden Backen herab. Ich fasste mir ein Herz und sprach: "Weinende Piratenbraut, was soll das werden, ein neuer Ozean? Komm, lass uns kicken gehen." Die Tränen versiegten zögerlich.


Wir machten uns auf den Weg zum Leidensweg. Unterwegs erzählte ich heitere Schnurren aus meinem früheren Leben, innerlich aber nagte bange die Angst an mir, war mir doch bewusst geworden, dass auch mit der Gesamtheit von Goldbärs Freunden noch kein Team zu bilden sein würde. Was tun?


Da kam die rettende Idee. Ich steckte Passanten einen Geldschein zu und nahm sie kurzerhand mit, ebenso eine Kiste Bier. Damit lässt sich schon etwas machen, dachte ich.


Angesichts der Größe des Spielfeldes wäre die ursprüngliche Anzahl der Festgäste aber auch ausreichend gewesen. Gerade ich, die ich als bulliger Mittelfeldmotor des FC Rotation Winkeln viel Raum für meine strategische Spielentwicklung brauche, war mit den fünf Quadratmetern gleichsam unterfordert. Erschwerend kam noch die überaus brutale und ausschließlich gegen mich gerichtete "Spiel"-Weise des mittlerweile wieder aufblühenden Geburtstagskindes hinzu. Ich machte gute Miene zum schlechten Spiel und trotz mehrfach gebrochener Schienbeine weiter. Ich weinte nur innerlich ein bisschen in mich hinein.


Vier von vielen: Goldbärs Kumpels



Die zufällig von der Straße verschleppten Menschen entpuppten sich am Ende übrigens als Goldgriffe. Pet Ear half mir bei der endgültigen Dekonstruktion des gegnerischen Teams. Und Frau Ing. A. dekonstruierte das Geburtstagskind als Ganzes: Sie hatte ihm als Geschenk den Knigge für das 21. Jahrhundert mitgebracht (Message: "Du bist ein Rüpel"). Titelfrage: "Darf man per Email kondolieren?" Goldbärs Augen weiteten sich: "UND??! Darf Mann?!?" Ing. A: "Ja, man darf. Aber es wäre wichtig, das nachher auch noch persönlich nachzuholen." Leser Goldbär entfloß daraufhin etwas Speichel, er wollte schon in Richtung Computer entfleuchen. Da erkannte ich die beispiellose Verbalentgleisung: Er hatte doch tatsächlich "kondolieren" mit "kopulieren" verwechselt! Beim Barte des Propheten, ehrlich wahr! Ing. A. war sichtlich indigniert. Mit was? Mit Recht! Auch mein Antlitz erglühte vor Fremdscham wie ein bulgarischer Reaktor.

Weil ich über diesen Super-GAU der Peinlichkeit gar so schallend lachte, musste ich zur Strafe scheitelknien. Im Hause Goldbär gibt es zur zeitsparenden Maßregelung des dreiköpfigen Nachwuchses übrigens eine entsprechende Vorrichtung:




Damit war aber dann der Geburtstag vollends gelungen. Und ich? Mach's ja gerne. Für ein gelungenes Fest verschenke ich allemal meine Würde.

Die Überschrift entspringt übrigens einer echt passierten und schier unglaublichen Übersetzungsentgleisung: Bei einem TV-Interview wurde George Lucas' "May the force be with you" ganz gemäß dem Motto dieses Leserservices simultanübersetzt: "Am 4. Mai werd ich bei dir sein!" Ich könnt's nicht besser herbeischwanern.

Dienstag, Mai 01, 2007

Das vertikale Gewerbe im Ostblog

Anstatt am 1. Mai zu arbeiten, entzog ich mich der Pflicht und flüchtete erneut in den Nahen Osten (Nusskipflien, Pröllistan).



Während dort die Jungs Extreme-Enziantrampeling betrieben, gingen Mutti Nagl und ich mal nachschauen, ob nicht doch auch an den hiesigen vertikalen Kalkablagerungen die Seile von oben herabwachsen (s. dazu den galligen Kletterkommentar von Photomas). Und in der Tat, so war es:

Was der Flotschi von Wänden hält, demonstrierte er uns in beeindruckender Coolness an der Hauswand von Omaopa Nagl:



Hey Mann, piss die Wand an! Rock on!



Übrigens: Dave lernt jetzt proaktiv Deutsch und besteht darauf, beim Neunkirchner Chinesen, der nachweislich mit keinem Wort Englisch aushelfen kann, das Essen zu bestellen.

Das klingt dann so:

D: Haaallo!! Wo bist du? [Hello, how are you?]

C: Ha? [?]

D: Du essen Hause? [Do you have take-away-food?]

C: ?

Und so weiter und so weiter. Der arme Dave musste sich von mir und Mutti Nagl dafür im Minutentakt verspotten lassen. Schließlich schlug Albion zurück:



Wir sind jetzt aber wieder gut Freund miteinander.