Geschätztes Walvolk!
Am Freitag ist mir eine recht merkwürdige Geschichte passiert. Ich schwofte in den Roten Krebsen, um "Old School"-Kameraden zu treffen und den Eintritt des Wochenendes zu begehen.
Aus den hinteren Gemächern der mir so lieb gewordenen Linzer Institution (der Krebsen, nicht nur das Wochenende) drangen seltsame Geräusche...
Halt! Kurze Unterbrechung! Ich werde durch Arbeit gestört und muss leider ein Wirtshaus testen - gleich geht's weiter...
So, es war also Folgendes: Ich ließ meine angeregt miteinander plauschenden Kameraden zurück und ging - von meiner neu erworbenen Schmierfink-Neugier getrieben - den Geräuschen nach. Und platzte in ein historisches Ereignis: den Sonderparteitag der Österreichischen Glückspartei. Da mich das Schicksal in den letzten Monaten zuweilen auch etwas gröber angefasst hatte, blieb ich erwartungsvoll lauschend stehen.
Das Parteiprinzip war von bestrickender Überzeugungsmacht: Mehr Glück durch spontane und unbürokratische Meinungsäußerung.
Das überzeugte mich immens, trage ich doch beständig ein breites und sorgfältig zuhause zusammengedachtes Sortiment an Meinungen mit mir herum, die ich bei Gelegenheit gerne absondere. Spontan und unbürokratisch ließ ich mich also auf die Kandidatenliste setzen.
Was soll ich es lange spannend machen? Dank einer immens objektiven Wahlmaschine bin ich jetzt die neue Spitzenkandidatin der ÖGP! Als nach au0en hin sichtbares Insignium meines neuen Amtes bekam ich feierlich die weiße Weste überreicht, mit der ich seither gerne durch die Straßen von Linz schwofe und Meinungen sammle. Das Schöne an diesem Teil ist, dass ich noch etliche Jahre lang hineinwachsen kann und dass sie sich hervorragend als Projektionsfläche für die Meinung oder auch Urlaubsdias des Volkes eignet.
Meine schwätzenden Freunde hatten von all dem nicht das Geringste mitbekommen. Das holte mich dann doch recht schnell wieder zurück auf das harte Parkett der Tatsachen.
Mit dem Ohr am Volk: Meinungsumfragen im KrebsenWie es jetzt weitergehen wird? Nun, zunächst wird einmal gefeiert, dann werden wir uns alle zusammensetzen und einen Arbeitskreis bilden.
Zum Abschluss möchte ich euch noch gerne von meiner ersten Ruhmestat im Zuge meiner Funktion berichten: Als mich unmittelbar nach meiner Antrittsrede eine junge Dame für Ö1 interviewte (in echt!), konfrontierte ich diese gleich einmal mit ihrem Bonzenvertrag beim ORF (ok, gelogen)!
Lesen Sie übrigens hier, wie ich schon einmal eine Partei geführt habe: http://minkasia.blogspot.com/2005/04/der-webhost-informiert.html