Dienstag, Mai 30, 2006

Krawallschachteln in Marchtrenk und Jägermeister in der Jörgerstraße



Da in letzter Zeit gehäuft die Informationsfunktion dieser Publikationsplattform bemängelt worden ist, hier ein paar Informationen. Thema heute: Was tut sich so bei den Danis in unserer Umgebung?

Zunächst: In diesen Minuten (so brandaktuell geht's heute her - während ich dies schreibe, trudelt mir ein JubelSMS ins Stifterhaus) wächst die Scientific Community um ein neues Mitglied. Frau Daniela C2 hat spontane Manifestationen jugendlicher Problemkultur in Marchtrenk untersucht (demnächst auch als Hörbuch, gelesen von Prof. Rainald Hübl).


Frau Mag. C2 mit ihrem Ouevre


Das Minkasia-Redaktionsteam gratuliert sehr

Und dann: Letzte Woche promovierte Frau Dani Schwee zur Jägermeisterin. Sie wird demnächst Försterin von Natternbach und freut sich über reges Intersse an ihrer Diplomarbeit "Kunigundes Hundekunde".

Das Team von Minkasia gratuliert von ganzem Herzen, platzt vor Stolz und fordert: Gendermainstreaming im Forsthaus Faltensau!

Montag, Mai 29, 2006

Die zweite internationale A.-Stifter-Gedenkwanderung



Ein recht freundliches Grüß Gott beinaund!

Am vergangenen Wochenende fand - als wichtiger Nachtrag zum Stifter-Gedenkjahr und zugleich spezielles Leser-Geburtstagsservice - eine Wanderung auf den Spuren A. Stifters statt. Wer kennt ihn nicht, den naturliebenden Heimatdichter und Großpädagogen? Aber was viele nicht wissen: A. Stifter weilt immer noch unter den Lebenden! Es war uns deswegen eine besondere Ehre, den Jubilar in unseren Reihen zu haben.

Meine bezaubernde Assistentin und Mutter meines Sohnes erwartete uns zwar freudig, aber leider schon schlafend. Ich nahm ihr das nicht übel, bot sich doch dadurch für Stifter die Gelegenheit, mir noch drei Stunden lang über den Sozialismus in Südamerika vorzuschwadronieren.

Hier die Unterkunft:


Am nächsten Tag schwoften wir mit dem Blumen- und Käferpoeten Stifter durch die wunderschönen Fluren unserer teuren Heimat und bestimmten Pflanzen, wie der folgende Dialog zeigt.

Psychotante: Des is a Primal.

Moi: Naa, des is a Schlüsselblume.

Psychotante: Aha.

Stifter: Naa, des is a Primal!

Moi: Waun i das sog, des is a Schlüsselblume!

Stifter: Jo, maan i jo eh.


Tags darauf verdoppelten wir uns spontan. Hier die Restwanderer:



Im Zuge eines launischen Hüttenabends geschah es dann schließlich noch, dass im Matratzenlager eine Flasche Kirschbrand das schöne Wochenende beschloss. Aber darüber zu sprechen wäre postpubertär.



Mittwoch, Mai 24, 2006

Living and Dying in Linz

Immer wieder einmal ein Quoten-Heuler: der Tod. Meine Meinung dazu: Redet nur für euch, ich habe vor, ewig zu leben.
Für den Fall des Falles aber kann man sich hier in Linz im Hof eines Miethauses verscharren lassen, wenn man Understatement schätzt.


Dienstag, Mai 23, 2006

Edith Klinger informiert: Schildkrötenunterfunktion

Gerne stelle ich diese Informationsplattform für "humanitäre" Anliegen zur Verfügung - ganz besonders gern und immer wieder dem Idol der Samstagabende meiner Kindheit: Edith "Dirndldomina" Klinger! Folgender Aufruf erreichte am Samstag die Redaktion:

"Guten Tag, liebe Zuseher da draußen!

Heute hab ich einen ganz schweren Fall für Sie! Das ist Afra2, sie ist ein bayrisch-oberösterreichisches Mischlingsmäderl und eine ganz eine Liebe. Sie ist noch nicht ganz sauber, aber mit viel Geduld kriegt man das in den Griff. Wir haben sie aus einem Haushalt im Zentralraum. Sie musste von ihrem Platzerl weg, weil die Schildkröten der Familie eine Allergie bekommen haben.
Also sowas muss man sich schon vorher überlegen. Man kann ja nicht die Schildkröten einer solchen Tortur aussetzen! Ich sag's ja nur ungern, aber manche Leute wissen offensichtlich nicht, wie man Schildkröten hält!
Also, die Frau Minkasia und ich sitzen jetzt bis 17.00 vorm Computer und nehmen Ihre Anfragen entgegen."



Sonntag, Mai 21, 2006

Kein Wein in Wien

Wahrlich, eine gute Woche beginnt mit einem kurzen Blick ins Weblog eures Vertrauens! Seid in diesem Sinne gegrüßt und mit Information belohnt.
Ein kleines Geplänkel war ja schon im Kommentarteil des Vorgängerpostings zu lesen, Stichwort "Jugend ohne Alkohol" usw., wir können also diesen Teil auslassen und gleich einmal ein wenig unsere Augen auf der pfiffigen Wochenendgarderobe der lieben Psychotante ruhen lassen. In dieser Aufmachung chillte sie am Samstag neben mir im Muqua und würzte die locker vor sich hinplätschernde Konversation mit frühlingshaften Ansagen wie "Puppi, sog ma, wos für aana da gfoit, i hoi dan!" oder "Gsgs, vo öf auf zwöf, wos sogst?"


Hot Stuff auf der Machobank



"Anschließend" wechselte ich über in "meine" Wohnung. Der Weg führte mich vorbei an Menschen, die Kampfhunde und Selbstgepräche führten, aber nichts brachte mich so aus dem Konzept wie der erste Anblick dessen, was Coalas Gestaltungsneurose aus dem ehemaligen Palais Saugarten gemacht hatte: Die ganze Bude sieht jetzt aus wie das Nest einer hyperaktiven schwulen Elster. Die spinnt doch, die Alte.
Am meisten erschüttert haben mich die Fotos völlig wildfremder Menschen, die sie überall herumstehen hat und als die Bildnisse ihrer Freunde ausgibt.



Auf Platz zwei der nach oben hin offenen Richter-Skala der Erschütterung landete Coalas Glasfraß-Klage: Statt eines Grußes zerrte sie mich wehrlos mit den Augen Rollende in das Bad (nunmehr "Wohlfühloase") und fuchtelte mit einem Putzutensil vor meinen rollenden Augen herum. Dazu plärrte sie "Des is do ned zfü valaungt, wau ma nochm Duschn do amoi drüwageht!"






Man konnte sich noch nicht mal normal die Zähne putzen; auch hier gibt es nun im Haushalt des Sockenpapstes "kleine Helfer":






Nicht unerwähnt lassen sollte man aber die gewaltige Leistung, dass Coala neben dieser physisch sicher aufreibenden Gestaltungsarbeit so nebenbei noch eine Diplomarbeit gebastelt hat, gelegentlich deren Drucklegung Frau Birne Lumpenberger im Namen des Putzleinsdorfer Elternvereins herzlich gratulierend vorstellig wurde.


Was gibt es sonst noch zu erzählen? Nicht mehr recht viel, außer dass im Rahmen des Songcontests "Blue Eye" Strache für Bosnien-HCgowina performt hat:

Überhaupt, der Songcontest. Diese Sammlung gesungener Argumente gegen die Osterweiterung weist ja durch den zunehmenden Einsatz "ironischer" Interpreten schon länger leichte Selbstdekonstruktionstendenzen auf. Unter uns, das Ding riecht nicht nur ein bisschen komisch, es ist maustot. Und die finnischen Sieger, diese kitschigen Hardrock-Gruselpuppen, quasi "Slipknot" für ganz Arme, sind ein wenig so wie die Säfte des Magens, die stets den Anstoß zur Fäulnis eines Leichnams liefern.

Mehr will ich dazu nicht mehr sagen. Nun aber flugs zurück an die Arbeit, auf dass das BIP floriere! Und freut euch jetzt schon auf die sehr bald folgende Ausgestaltung dessen, was Coala gestern drei Sekunden vor dem Einschlafen noch zum Thema "Schildkrötenunterfunktion" eingefallen ist!

Donnerstag, Mai 18, 2006

Prinz(essin) von Linz

Liebes Volk!

Im Sinne der Verpflichtung zur Offenlegung privater Umstände im Rahmen der Weblogberichterstattung kann ich euch heute mitteilen, dass ich bald gleichsam im Linzer Schloss residieren werde. Die Verkehrsanbindung ist optimal - gleich ums Eck fährt jede halbe Stunde der gelbe Touribus vorbei und bringt mich zu den bezaubernden Sehenswürdigkeiten meiner neuen Heimatstadt. Die Wohnung selbst bietet zahlreiche Vorteile, so wird man darin nichts verlieren können, keine Agoraphobie entwickeln und aufgrund günstigen Lichteinfalls durch das eine nordseitige Fenster keinen Dreck am Boden sehen.

Freilich, mit unserem ehemaligen LH Gleissner möchte ich sagen: "Ich kam nach Linz! Erster Eindruck: Kummer und Trümmer." Oder mit Coala Lumpi: "Und do wüst hi?! Do is jo nix!"

Aber: Auch Max Goldt war hier und hat beim Bahnhofswürschtelstand einen Kaffee getrunken und die Wilde-Aphorismen auf den dort gereichten Zuckertütchen honoriert. Außerdem verwandelt sich der Leidensweg allmählich in ein Plastikmahnmal für die Zumüllung der kommenden Generation - in jedem Garten metastasieren kleine Gedenkstätten des juvenilen Kapitalismus. Da muss ich nicht mitmachen!

Sonntag, Mai 14, 2006

Muttertag ist nicht fürn Hugo!

Nach einem etwas verpatzten Start in den Muttertag (vom Leischen am späten Sonntagvormittag von einem gleichsam fremden Mann im Cabrio heimgebracht werden freut kein liebend Mutterherz) wurde ich im Schwesternverbund heute Mittag mit einem schönen Gedicht vorstellig - natürlich inkl. des Blumenkohl/Karfiol-Heulers.
In einem weiteren Festakt durfte ich als Schöneringer Gedenkakt-Beauftragte meiner eigenen Mutti als dienstältester Mutter des Leidensweges das steinerne Inka-Mutterkreuz überreichen.

"Wer hot denn leicht Geburtstag?"
"Niemand!!!!"
"No der wird si owa gfrein."




Und schließlich mein kleines Liedchen:


Muttis dieser Welt!
Ich will euch nicht störn!
Muttis dieser Welt!
Könnt ihr mich hörn?
Ich will euch gar nicht plagen,
das würde ich nie wagen!
Alles was ich will
ist Hallo sagen.

Leser-Geburtstagsservice

Zur Abwechslung wieder einmal ein bisschen Rätselspaß: Wer ist das bezaubernde Geburtstagsblondinchen heute bzw. wer die gleichfalls betörende große Schwester? Zu gewinnen gibt's ein Schiff vom Titicacasee!



Herr Willibald B. hat sich im Zuge der gestrigen Geburtstagsaktivitäten als treuer Weblogkonsument und großer Rechner geoutet: "Weil waunst 110 Stroßnkinda in d'Heh schupfn kaunst, daun miassast a aan Willi schupfn kinna." So schaute das dann aus:



And there's more to come! Verpassen Sie nicht den spontanen Gastauftritt von Jon Bon Jovi und Vroni beim Freaken!


Samstag, Mai 13, 2006

Neue Geschichten vom Scheitern - The not so Great Escape



Als kleinen Vorgriff auf die Reiseberichterstattung, die sich ereignen wird, sobald meine Seele nachgekommen ist und ich weiß, was die Reise mit mir gemacht hat, möchte ich euch noch schnell eine Geschichte erzählen, die sich in Bolivien in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends abgespielt hat.



Ich war damals noch sehr jung, 27 vielleicht. Weder mein Vater noch ich erinnern uns an den Anlass für meinen Beschluss abzupaschen, wohl aber an die Folgen: Mitten auf dem Salzsee von Uyuni beschloss ich, davonzulaufen und mich dem bolivarischen Nationalzirkus (wurde von Evo Morales gerade rückverstaatlicht) "anzuschließen". Ich wusste sogleich, dass ich aufgrund meiner in der Zwischenzeit zu erstaunlicher Kunstfertigkeit angewachsenen elfenhaften Eleganz und Akrobatik dort jubelnd empfangen werden würde.


Ich nahm zwei Atemzüge und schickte mich an, laufend den Salzsee, der nur so groß wie Oberösterreich ist und auf 3600 m liegt, zu überqueren. Nachdem ich zwei Schritte getan hatte, musste ich japsend einsehen, dass ich meine Flucht wohl etwas entschleunigen würde müssen. Dann ging ich!

Mein Vater erzählte Tage später unter Tränen (allerdings nicht der bitteren Reue), er habe mich langsam davonlaufen sehen und sich dann nach einer halben Stunde gefragt, ob er sich jetzt Sorgen machen müsse. In der Zwischenzeit war ich ca. 200 m weit gekommen. Ich setzte mich erschöpft auf die Oberfläche des Salzsees und aß meinen ganzen Proviant auf. Dann wurde mir klar, dass das so nichts werden würde. Ich blies die ganze Sache ab! Nach einer halben Stunde und zwei Minuten kehrte ich in die Arme meines lachenden Vaters zurück.
Deswegen bin ich doch nicht drüben geblieben.

[Nach einer Erzählung von Dominika Meindl. Original nachzulesen unter dem Link in der Kopfzeile]

Rock on Blumfeld!



Gestern waren die Hamburger Beschwerderocker von Blumfeld hier, um die traurigen Kinder der Stahlstadt zwei Stunden lang glücklich zu machen.
Es folgt eine konkrete Handlungsanweisung (so etwas braucht die Jugend in diesen überliberalen Zeiten ja ganz dringend): Am Sonntag beglücken sie auch die Heimat der Hausmeister - geht hin!

Donnerstag, Mai 11, 2006

Leser Special-Geburtstagsservice: Clara Cäcilia Goldbär

Frauen dieser Welt - für euch erreicht: Gendermainstreaming auf Leidensweg Nr. 5! Ab jetzt ist auf die lärmende Nachbarschaft korrekt mit "BoyzInnen" zu referieren.
Und hier das vom Familienpressesprecher (der in diesem Fall eine Personalunion mit dem Paparazzo eingeht) freigegebene Exklusivfoto:




Als (nur zum Schein) Hl. Minkasia vom Leidensweg, Schutzpatronin der mausbraunen Drittgeborenen und Sandwichkinder, Nach- und Vorlassbearbeiterin all jener, die am 8. Mai zur Welt gekommen sind (zzt. G. Fussenegger, demnächst Lex Barker), "schließe" ich mich gratulierend und vor allem segnend der Leserschar "an".


Hinten links kann man gut die Aureolen einer Marillenerscheinung erkennen.

Dienstag, Mai 09, 2006

Revuelvo al Norte!


Demnächst in diesem Theater: Mucho Mehr Minka auf der rechten Seite. Reiseberichterstattungen, auf die die Welt nicht unbedingt gewartet hat. Süß wie Inkamusik, interessant wie eine Fischvergiftung.




Freitag, Mai 05, 2006

Next to come: Chile sin Carne

Weil im Hotel das Internet gratis ist, kann ich euch schon wieder ein paar Zeilen aus dem schicken Weitwegistan zueignen.
Ich muss euch naemlich sagen, mein Knie schaut heute aus wie eine Chorizo (bol. fuer "Wurscht"), weil ich gestern stundenlang im Kinderheim Chicitos in die Luft geworfen habe - und das waren ca. 110. Das kommt davon, wenn man ueberall Bloedsinn vorbeibringen will. Am Ende zeigte ich ihnen dann, wie man richtig Klimmzuege macht; das Ergebnis war durchaus malerisch: Ein Dutzend kleiner Indigenos baumelt gicksend an der Torstange.



Mehr kann ich euch jetzt auch nicht berichten aus Weitwegistan.

Donnerstag, Mai 04, 2006

Chillen in Chile statt Bulimie in Bolivien

Buen Dìa, Chicitos!

Heute ist der letzte Tag in Bolivien - wir sind in La Paz und guter Dinge, auch wenn wir gestern mit demjenigen diniert haben, der die beiden ermordeten Oesterreicher eingesegnet hat. Ein bisschen hat man das schon im Kopf, wenn man hier herumflaniert...
Der Essstoerungsbezug in der Ueberschrift ist in Assoziation mit den hiesigen Portionen entstanden: Hier kriegt man seine Gerichte immer im Schlachtplattenformat - ich war noch nie so froh, Vegetarierin zu sein. Fuer alle Zartbesaiteten: Man isst hier auch Meerschweinchen. Da ist der Sprung in Richtung HundKatzMaus auch nicht mehr weit. Aber wie sag ich immer: Wenn schon Fleisch, warum dann nicht mit kuscheligem Pelz?
Morgen beginnt die letzte Etappe in Weitwegistan, und ich verspuere noch kein unbewaeltigbares Beduerfnis zur Heimkehr. Um einen meiner Reisekollegen zu zitieren: "Mei Liawa, auschau kunnt ma si a so vue, owa mid da scheiss Oawat vatuat ma si de gaunze Zeit!" Als ich vor einer Stunde einen bestellten Geburtstagsanruf erledigte und von meiner Heimreiseunlust berichtete, meinte das Geburtstagskind nur grob: "Daun bleib." Na wartet, bis naechste Woche werd ich euch schon noch fehlen, dass die Schwarte kracht!
Vaya con Dìos!