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Donnerstag, Dezember 19, 2024

Aus Kinshasa in 100 Klicks

Es ist mit diesem Blog wie mit dem Verkehrssystem der Demokratischen Republik Kongo, wo der Bus erst abfährt, wenn er voll ist. Sobald das letzte Posting 100 Views hat, kommt das nächste. Ihr habt es in der Hand! 

Die realen Produktionsverhältnisse sehen derweil so aus, dass ich etwa gestern einen Text vom 15.11.2024 gelesen habe, der mir in Grundzügen bekannt vorkam, da ich ihn ja selbst vor vier Wochen geschrieben hatte. Entweder bin ich also ein bissi blöd oder schon sehr müde. (Das Geschriebene war nicht extrem schlecht, das gebe ich mir lobend mit wie eine Lehrerin ihrem doofen Schulkind, das sich im Rahmen seiner Möglichkeit sehr bemüht hat in diesem Herbstsemester). 

Vielleicht mag ja jemand diese kleine Ächz-Mitteilung hundertmal anklicksen, dann überlege ich mir was Schöneres (zweiköpfige Ziegen im Wintersturm, ein Familienepos in den Wirren der Neolithischen Revolution, ein Berliner Befindlichkeitsdrama loster Endzwanziger, eine zeitgemäße Adaption des "Bergkristall" mit besonderer Berücksichtigung des Toten Gebirges oÄ).

Montag, Oktober 08, 2018

Neue Verbote 1

Das ist mein Verbote-Vorbote. Wir wollen doch alle, dass die Welt besser wird. Und weil die Grenzen meiner Sprache die Grenzen meiner Welt sind, geht das nur über den Seim, den wir den ganzen Tag von uns geben. Sprache schafft Gewalt - konkret Gewaltfantasien tief im Inneren meines Körpers. Darum darf Folgendes nicht mehr geschrieben und gesprochen werden, bei gedanklich ausgeführter Todesstrafe (wir müssen hier sehr streng und bestimmt sein). 
[Diese Reihe wird unregelmäßig fortgesetzt.]

lecker
ab und an
einmal mehr
nicht wirklich
am Ende des Tages
Maßnahmenpaket
auf Augenhöhe
auf den Weg bringen
was in der Pipeline haben
Powerfrau
Familienvater
Schnäppchen
tropisches Flair
irgendwas der Extraklasse
kleiner Mann ganz groß
Stubentiger
Blechlawine
Säckelwart
Ortskaiser
irgendwer steht seinen Mann
zu Gemüte führen
Domizil
tief in irgendwessen Inneren
zum Bleistift
Leisereiter
ich bin einer/eine, der/die...

Donnerstag, September 29, 2016

Durchgewolfte Herzen und Eistöcke in der Endzeit des Kapitalismus

Was mich an meinem Beruf immer noch ein wenig fertig macht, ist dieser permanente Druck, Einblick in das Innenleben zu bieten. Andererseits leben andere überhaupt vom Organhandel:



Ich habe verstanden. Lieber weiter pseudozeitgenössische Befindlichkeitsprosa verfassen!
Gruß, Meindl

Montag, Juli 13, 2015

Vielleicht ist morgen Apokalypse


Möglicherweise kann sich Gott kein Gehör mehr bei uns verschaffen, weil es kaum noch dürre Dornbüsche gibt, die er anzünden könnte (was gegen die Allmacht spräche). Möglicherweise versucht er gerade, über die Beschriftung in Zügen der ÖBB zu uns zu sprechen. Möglicherweise tagt bald das Jüngste Gericht. Ich glaub's eher nicht, aber im Fall des Falles helfe ich gerne bei der Promotion.

Montag, März 02, 2015

Lyrischer Mehrwert durch orthographische Devianz

Freilich dürft ihr mir vorwerfen, ich wandle hochnäsig durch die Welt und erfreute mich billig an anderer Leute Schreibfehler, dabei habe ich mein Germanistikstudium auch nur von den wohlhabenden und -meinenden Erziehungsberechtigten geschenkt bekommen. Stimmt!
Dafür kann ich zum Beispiel nicht angeln, nicht einmal Karpfen.


Und keine Krapfen backen. Auch kann ich keine Halogenleuchten montieren und ganz bestimmt kein Schwein werfen, höchstens eine Party. 


Am schlechtesten kann ich handarbeiten und Tiere totschießen. Sowas brächte ich selbst also nicht zusammen:

Dienstag, August 05, 2014

Gänsefuß, quo vadis?

Noch finde ich sie lustig, die unerwünschten Nebenwirkungen falscher Anführungszeichen. Weil, haha! "Erntefrische" "Marillen" immer noch klingen wie "dafäide Pfirsich". Aber ich mache mir Gedanken darüber, wie lange das noch geht. Sich über Apostrophitis ("Pfir's Ich") zu echauffieren, ist mittlerweile schon reaktionär und unsoldarisch mit Menschen aus der Bildungsferne.
Naja, das sind so Gedanken, die sich im Sommer denken.

Dienstag, Juni 10, 2014

Gendersauereien: Hat Putin doch recht?

Jüngst versuchte eine an sich gute Organisation, Geld von mir zu erlangen. Nennt mich eine harte Nuss, aber so wird mir die Mildtätigkeit nicht leicht gemacht:


Jahrelang waren wir per "Liebe Frau Magistra!", jetzt verherrlichen mich die grenzenlosen Ärzte. Möglicherweise liegt es aber wirklich an mir. Als ich gestern Abend einer lieben Bekannten ein allerjüngst beim Wandern aufgenommenes Familienfoto zeigte, fragte sie, wer denn der "young boy" da sei. 

Dann fordert Salzburg auch noch mit einem Genderparkplatz meine Gemütsruhe heraus. 


Ich tue doch wirklich mein Menschenmögliches, um als Frau erkennbar zu sein! Also Haare wachsen lassen, Busen tragen, sinnlos herumjammern! Ob das von Conchita Wurstens Identity-Twisting kommt? Frau Putin hat bestimmt recht, wenn sie das kritisch beäugt. 

Mittwoch, März 13, 2013

Geringfügige Reinigung gegen scharfe Hunde: billige Unterhaltung

Wenn schon einkaufen müssen, dann immer Schwarzes Brett. Ein Menetekel ist das immer. Hier kann der Soziologe ablesen, wie das Volk tickt. Derzeit werden viele Röhrenfernseher und Kücheneckbänke zum Verkauf angeboten. 
Viel zu selten noch verschlägt es mich bei der Jagd in Biosupermärkte. Dabei gäb's hier besonders Schönes. Den DJ für den besonderen Anlass. Welchen eigentlich? Für die Wohnungsausräucherung? Die Dessous-Party aus Biobaumwolle? Die Bar Mitzwa des Hundes?


Noch schöner: "62J. Sie sucht geringfügige Reinigung Nur Linz" Dabei wären andere Städte auch schmutzig, und Linz könnte man bei Gelegenheit ruhig mal grundreinigen. 

Trotzdem, lustiger geht's schon in den Diskontern zu, ganz zuvörderst beim Billa am Praterstern (danke Coala Lumpi für die Recherche):



Montag, November 19, 2012

Redundanzkapazunder, junge Delinquenten und betretene Hunde

Kuckuck, meine Puppis und Schlawiner!

Ratet mal, was ich euch vom rezenten Herumstrolchen mitgebracht habe: schöne Beschriftungen unserer gemeinsamen Welt. Zum Beispiel diese funkelnd redundante Aufschrift an der Tür zum Linzer Café Ostbahn: Obacht, unsere Kellner sind professionelle Profis!



Gar nicht einkriegen kann ich mich über die entzückende Volksschultypographie, die mit der intendierten Verrucht- und Gefährlichkeit aufs herzigste kollidiert:

 

Ganz in meinem Sinn als Edith Klinger für Arme ist der Hinweis, dass das Betreten von Hunden an sich nicht ok ist:

Mittwoch, November 14, 2012

Beschriftungskomparatistik: Amok, Fehlfarben und Sexualtopographie



Aufmerksame Rezeptionisten dieser Publikation wissen: In 74 Prozent meiner Postings geht's um die Beschriftung dieses Planeten. Obabgebildet zum Beispiel eine entzückend inkorrekte Illustration aus der Messestadt Wels; an der Traunseite der Messehalle finden sich ja immer wieder Beispiele dafür, wie hoffnungsfroh und unbedarft die Perle des Zentralraums in die Zukunft schaut.
Weil: Ganz anders etwa die desillusionierte Stahlstadt! Hier scheint man die Nähe zur Apokalypse menetekelhaft zu erahnen. Wie so oft mehren sich die Zeichen des Untergangs an den Wänden der postapokalyptisch anmutenden Hinsenkamppassage:




Draußen in den Bergen hingegen geht der Mund immer noch davon über, wes das Herz voll ist: dem Pudern. Wer das Möselhorn in der unmittelbaren Nachbarschaft des Feuchten Kogels nicht lustig findet, ist ein armer Tropf und kann meinetwegen in der Hinsenkamppassage ein Geschäft für Amokfachwaren aufmachen.  



Mittwoch, September 19, 2012

Rustic Poetry: Wer braucht schon den Endreim, wenn die Gottesmutter dabei sein soll!



Für euch gefunden irgendwo im Dschungel von Stroheim. Ebendort kam mir dann auch dies ins Gemüt:

Gottvater, Sohn und Heilig' Geist
hat man noch nie umsonst gepreist.
Maria auch.

Die Dreieinigkeit, sie lebe hoch,
spendet Segen noch und noch.
Maria sowieso.

Jesus, Geist und Vatersgott
spenden Trost im Altagstrott.
Und Maria.

Taube, Heiland, lieber Gott:
besser als Marillnkompott!
Maria auch gut.

Montag, August 13, 2012

Einsame Omas und andere Sexualprobleme: Toilettreklame im Salzkammergut, Teil II

Sg. Herr Rektor, liebe Frau Bundesministerin!

Hiermit erlaube ich mir, die von Ihnen angeforderten Unterlagen bezüglich der Fortschritte des Forschungsstipendiums zum Thema "Textualitäten im Salzkammergut unter besonderer Berücksichtigung von Sexualität im öffentlichen Raum" vorzulegen. Die qualitative Evaluierung finden Sie anbei.
Ich hoffe, Sie stören sich nicht an meinen neuen Ethik- und Transparenzmaßnahmen, die Ergebnisse zugleich der interessierten Öffentlichkeit auf meinem Blog zu präsentieren.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich noch einmal für die schöne Dotierung des Stipendiums mit 12 Millionen Euro bedanken.

Hochachtungsvoll,
Mag. Meindl


Auswertung Öffentliche Toilettanlage, Altmünster:


Erschütternd das wechselseitige Verfehlen beim Kommunizieren von Bedürfnissen ("Dame ... mit Riesenkitzler" direkt neben "Suche Frau mit Riesenkitzler"!). Habe im Sinne einer teilnehmenden Beobachtung beide Nummern angewählt und versucht, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen.

Als schönes Zeichen für den beginnenden Kampf gegen die soziale Kälte ist jenes Angebot zu deuten, das sich mit sehr konkreter Zeitangabe an alleinstehende, ältere Mitbürgerinnen richtet ("Suche einsame Oma, die sich dienstags abends hier mit mir trifft").

Gleichfalls als Intervention gegen phallozentristische Sexualnormativität ist - trotz orthographisch minderer Güte - dieses Ansuchen zu interpretieren:



Noch nicht entziffert werden konnte die darunter stehende Textualität; es muss derzeit von der Suche nach "etwas Knackigem" ausgegangen werden.

Nicht außer Acht gelassen werden sollte die offensichtliche Konstruktion des Problemfelds "Klitoris". Es steht zu erwarten, dass die Lancierung eines neuen Problemzonenbewusstseins der kapitalistischen Verwertungslogik entspringt.

Dieser Forschungsbeitrag ist ein Update dieses Artikels: Tagestaugliche Liebe mit ohne Ausnahme.

Montag, Juni 18, 2012

And Weltfrieden it is!

Beim zuletzt an dieser Stelle angefordeten, kraft meines Kunstwollens herbeizuschreibenden Phänomen hat sich in "zahlreichen" Zuschriften herausmanifestiert, dass es jetzt wegen dem Weltfrieden wär'.  Dachterrassen und Bierkisten scheint ihr ja schon genügend zu haben.
Also bitte gern, der Friede! Dazu möchte ich beschwörend sagen, dass miteinander reden viel besser ist als sich totschießen.
Apropos Friede und totschießen: Gerne greife ich auf mein hübsches Fundstück aus einem Welser Beserlpark zurück. Hier steht auf einer alten Schiffsschraube "Kurt Cobain rest in Peas".


Nur bitte Obacht - eine einseitige Erbsendiät führt erst wieder zum Totschlag (vgl. Woyzeck).

Montag, Mai 14, 2012

Innsbruck: Nicht für jedermann, aber auch für Chinesen

Ein gnädiges Schicksal (konkret war's des lieben Koschuhs wirkmächtige Empfehlung) wehte mich am vergangenen Wochenende nach Innsbruck. Innsbruck geht immer. Dort weilte ich unter fahrenden Schriftstellern, Dramatikerinnen, Bachmannpreisträgern, Viertelgriechen, Clownfrauen, Sennern, Witzprofessoren, Agrar-Komikern, Lyrikern; mein eigenes Walten bei den Wochenendgesprächen war mit "Kaschperl" ganz gut beschrieben. Eine famose Sache übrigens, diese Gespräche. Schon alleine, weil ich dort "auspolitischen Gründen" umarmt wurde.
Fast ebenso schön diverse Stadtbeschriftungen, die ich während dieser vier Tage gesammelt habe:


An dieser Souvenir-Verschleißstelle mit dem Schild "100% NO CHINA" schob sich gerade eine Traube chinesischer Touristen vorbei, als ich fotografierte. Sowas Zartes und Schönes wie die abgelichtete Zapfendeko hat der Chines' halt einfach nicht drauf.


Immer noch unterhält mich die Aufschrift an der Tür des Schnapsladens: "Nicht für jedermann aber für Sie!" Ich fühlte mich nicht angesprochen, da ich vor meinen Lesungen nie mehr als zwei Schnäpse trinke. Saufen soll lieber das Publikum.



Wie immer enttäuschend aber das "Goldene Dachl" (siehe dazu auch meinen Erlebnisaufsatz "Tödliche Hochspannung in Innsbruck"): Ist nur aufgemalt! Wie lange sich die Touristen das noch bieten lassen?


Und jetzt im Ernst: Eine neue, nicht scharf genug zu tadelnde Unsitte ist das "Egging", das in Innsbruck gerade umzugehen scheint. In mir wallen arge Gewaltfantasien, da ich daran denke, was ich jenen Menschen alles an den Kopf werfen möchte, die am Samstagabend aus dem fahrenden Auto heraus mit Eiern nach uns warfen. Es traf den neben mir gehenden, überaus liebenswerten Willi Pechtl.
Leute, das geht nicht. Gar nicht.

Montag, September 26, 2011

Im Kakographie-Paradies

Damen und Herren, Buben und Mäderln,

ich möchte euch eine neue sprachwissenschaftliche Kategorie anbieten: die Lehre vom schlechten Schreiben - die Kakographie. Als Liebhaberin devianter Buchstabierungen mache ich's mir sogleich im genau jetzt geschaffenen Lehrstuhl für Falschschreibung bequem. Und lade zum Exkurs auf den Wiener Naschmarkt: