
Jetzt ist aber bitte Folgendes: Wir haben in den vergangenen zwei Wochen größere Probleme bekommen als die dysfunktionale Zweisamkeit. Der drohende Weltuntergang geht uns alle an. Mit Liebe alleine kriegen wir das Ding nicht wieder ins Lot.
Eine Verlegung des Paradieses hierher:
Die Sache müsste natürlich ein wenig aufgemascherlt werden. So im Sinne der Verlagerung der Gier vom Materiellen in Richtung Leiblichkeit. Wenn das Schmusen großflächig erlaubt ist ("Hände halten, Goschen falten"), macht mir auch die Jugend wieder mit.
Denn Selbstdisziplin ist eine Kettensäge: Man kann mit ihr ganze Wälder fällen, sich aber auch nebenbei ein Bein amputieren. [...] Das realistische Minimalziel ist, dass Sie dieses Buch lesen, in Ihrem Leben nichts ändern, sich damit aber besser fühlen als vorher.
Vom Segen der akzeptierten Prokrastination: zwei auf der Insel der Saumseligen
Nun ist aber Schluss damit! Gestern habe ich ein Seminar zur besseren Unterscheidung der beiden Seiten begonnen. Tolle Sache! Sämtliche Felsen rund um die Ruine Aggstein wurden mit Schmierzetteln beklebt, auf denen "R" oder "L" stand.
Die Instruktoren unterwiesen uns genau in der korrekten Unterscheidung:
"So, jetzt schaut noch einmal genau her: Das ist der linke Arm. Das ist das andere Rechts."
Nun fühle ich mich schon sehr leicht und befreit. Habe ich doch einen Zukunftsmarkt entdeckt: Ich lasse mich zur staatlich geprüften Übungsleiterin für Links und Rechts ausbilden! Damit verdiene ich auf dem Spektrum vom Fels über Rallye-Kopiloterei bis ins Parlament meine Kohle. Und mit der kauf' ich mir dann ein Bergwerk.
"Bitte dringend die Spirituosenabteilung besetzen!!! Kunde!!!"
Und weil wir heute schon so ungewohnt tagesaktuell Bezug auf die wahre Welt da draußen nehmen: Jörg Haider hat sich mit einem VW Phaeton ins Jenseits katapultiert.
Nachgefragt bei Ovid: Der Name kommt vom Sohn des Sonnengottes Helios. Phaeton bittet seinen Vater, den Sonnenwagen lenken zu dürfen. Dabei gerät er außer Kontrolle und richtet hollywoodtauglichen Großschaden an. Zeus schleudert einen Blitz, der Wagen wird zertrümmert und Phaeton stürzt tot in den Po. Der Sohn des Sonnengottes war übrigens schwul; vom untröstlichen Geliebten Cycnus ist der Schwanengesang auf uns gekommen.
Jenseits der Grenze wiedereinmal in aller Deutlichkeit: Furchtbar, was der Kommunismus und der Borkenkäfer diesen Ländern angetan haben.
Hinter dem Eisernen Vorhang sind allerdings auch Lebensformen erhalten geblieben, die anderswo schon längst ausgestorben wären. Hier etwa der Minknerd und die Südböhmische Riesenratte beim gemeinsamen Brüten in der Sonne.
Die Kinder strawanzen eine geraume Weile im Dreiländerdreieck herum. Spätestens die Suche nach dem unheiligen Gral vertreibt ihnen die Kummertränen aus den Augen.
Die Satan-Schüssel
Doch da! Eine Riesenratte bricht aus dem Unterholz und stürzt gurgelnd und lefzend auf eines der arglos äsenden Kinder los!
Im allerletzten Moment taucht der (in der Zwischenzeit aus Reue zurückgekehrte) Pater ex machina auf und ringt das Untier nieder.
Aber wer hätte damit gerechnet, dass er auf heimischem Boden dann soooooo vors Publikum treten würde?
Durch diese Montur geriet die als Gedenkhilfe gedachte Veranstaltung zur Rieder Aschermittwochsrede. Und das Schlimmste: Nicht einmal gerauft wurde.