Montag, Mai 25, 2009

Kriskrams, Krisengram und Griesgrant

Dear Audience und -innen,

es ist schlimm. Da ist der Protest gegen das kapitalistische Schweinesystem jahrelang Motor meines Kunstwollens. Da kasteie ich mich noch länger - wider meine Natur als Leistungsschweindi - in Sachen Erwerbsarbeit, um dem gierigen Verwertungsregime nicht noch mehr Vorschub zu leisten.
Und dann muss ich entdecken, dass ich selbst dem bovisthaften Platzen der Spekulationspilze Vorschub geleistet habe. Es geschah vor genau vier Jahren, zur Zeit der Hochkonjugation des Verbs "spekulieren". In einem völlig kritikfreien Aufruf forderte ich einst das Volk dazu auf, Aktien zu zeichnen:

Meine beiden Gastwirtschafts-AnalYstinnen Coal und Ulla Eule (Bildmitte)

Aus heutiger Sicht muss ich bekennen, dass meine Hintergedanken etwas aalig erscheinen.




Zumindest trieb ich mit meinem Namen nicht so arges Schindluder wie Nachnamensvetter Julius.
In diesem Sinne möchte ich meinen beiden Hauptaktionären Josef und Anneliese M. aufrichtig "Tschuidigen" sagen. Vielleicht bleibt ja vom staatlichen Rettungspaket ein Eislutscher für sie übrig.

6 Kommentare:

goldbaer hat gesagt…

Da ich leider klassisch konditioniert bin wie der Pawlowsche Hund und dem Reiz-Reaktions-Muster nun mal nicht entrinnen kann, mach ich dir die Freude und lass dem Speichefluss freien Lauf und sag an dieser Stelle, was du dir von mir erwartest an dieser Stelle: Die dunklen Kapitel der eigenen Vergangenheit holen einen halt immer wieder ein, wenn man sie nicht bewältigt!
Um aber mein Entwicklungspotenzial unter Beweis zu stellen, sag ich jetzt auch noch was total anderes, das mit der behavioristischen Lernpsychologie einmal nichts zu tun hat, mir aber sehr pfiffig vorkommt: Heuer feiern wir 14 Milliarden Jahre Urknall und kein Schwein macht eine Jubiläumsausstellung dazu. Nichts als Zeitgeschichte-Hype und Putsch im Februar und Putsch im Juli gibt’s, dabei sind diese Jubliäen nicht einmal rund. Bitte sehr, war das jetzt ein selbstkritisches Statement oder nicht?
Und noch was: Ich schlag mich auch mit wild gewordenen Aktionären der „Agentur für Randwissen“ herum, ein Projekt, das es nicht einmal bis zur Krise schaffte, sondern schon vorher spektakulär gescheitert ist.

Dominika Meindl hat gesagt…

Was, 14 Milliarden Jahre ist das schon wieder her? Wahnsinn.
Meinen Dank für deinen braven Kausalnexus in Sachen Erwartungserfüllung möchte ich durch die Einladung zum Ausdruck bringen, dieses Weblog zur Publikationsplattform für die Generalsanierung unserer Vergangenheit zu machen. Ein krisensicheres Anliegen im übrigen.

Apropos: Sollen wir nicht unsere Agentur für Randwissen (http://minkasia.blogspot.com/2005/09/hilfe-fr-die-opfer-der.html) verstaatlichen lassen? Dann wär' einmal eine Ruhe.

Anonym hat gesagt…

Du, Minkasie, ist dir eigentlich bewusst, dass du laut Aktie Nr. 2 schon 2 Kinder haben solltest? Damit hättest du nämlich quasi deinen Wert verdreifachen können - auf jeden Fall in den Augen von Anne Li und Joisefi, deinen Erzeugern, deren Enkelwunsch ja schon terroristische Ausmaße annimmt. Aber da du nach wie vor unfortgepflanzt bist, wäre somit eine Spekulationsblase geplatzt. Denk da mal drüber nach.

Yours, Coarla

Dominika Meindl hat gesagt…

Wie immer hast du in diesen meinungsliberal gewordenen Zeiten irgendwie recht. Bedenke aber (und jetzt wird der Archivbaer jauchzen) den Ursprung der Quelle. Die Reproduktionsprognose entstammt nämlich dem Privatköpfchen einer meiner beiden Analystinnen (Ulla war's nicht). So hast auch du dem Blasensprung der Börse Beihilfe geleistet.
Außerdem hab ich ja jetzt quasi durch Jungferngeburt drei Kinder. Die beiden erwähnten Hauptaktionäre sind bloß zu engstirnig, um diese Humanrendite entsprechend zu würdigen.

Anonym hat gesagt…

Maaaaa, ich hätte ja fast vergessen, daß ich damals eine Aktie gezeichnet habe. Wow, ich bin an Minkasia beteiligt - das war eine Investition für die Zukunft. Gut hast Dich entwickelt! Mag. Puppi

Dominika Meindl hat gesagt…

So spricht eine, die in der Liebe die größte Rendite sieht!