Dienstag, September 16, 2008

Don't let it get on you, kids! Eine meteorologische Befindlichkeitsdekonstruktion.

Geliebte Leserkinderschar,
es mehren sich die Klagen über akute Gemütseintrübungen. Das bekümmert mich!
Hier sogleich mein mütterliches Trost-Potpourri: Viele von euch sind traurig, da wir gemeinsam in den vergangenen Wochen im Sturzbach bunter Lust- und Geselligkeit mitgerissen wurden (s. zB. das Vorgängerposting). Das konnte doch nicht ewig so weiter gehen! Ihr wisst ja, dass nur Ungemach das subjektive Zeitempfinden entschleunigt.
Was habt ihr außerdem geglaubt - dass die Klimaerwärmung uns heuer das Salzen der Bürgersteige erspart? Meine Damen und Herren, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Jetzt herbstelt's - findet euch damit ab.
Bewahrt euch aber - eingedenk ihrer rein meteorologischen Ursache - eine milde Melancholie. Denn mit den dickeren Jacken können nun die schwereren Gedanken hervorgekramt werden. Wer leicht seufzend dem Regen lauscht und dabei im Geiste die dunkleren Kapitel seiner Autobiographie liest, kann keine neuen Talkshows erfinden oder dem DJ Ötzi einen Hit schreiben.
Wenn's gar zu arg wird, empfehle ich Birnensekt, sexuelle Beiwohnungen oder Wühlen in toten Blättern:


Ergänzen möchte ich noch, dass meine leidlich robuste gute Laune wohl auch daher rührt, dass meine Therme seit gestern zuverlässlich vor sich hin bullert. Was mir das bedeutet, können Kenner meiner Autobiographie kaum überschätzen.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Thema Therme kann ich nur bestätigen: denn ich bin ein Opfer meiner Faulheit und sitze frierend in meinem Bett, weil ich es nicht über mich bringe, den Ofen einzuheizen. Da geh ich dann doch lieber länger arbeiten!

Anonym hat gesagt…

Minki- du vergißt die Symbolik hinter dem Herbst!
das solltest du, angesicht der Feierlichkeiten von letzter Woche, sehr wohl als Argumentation für etwaige Klagen gelten lassen!

Dominika Meindl hat gesagt…

Ad Kommentar 1: Was für ein grandioses Beispiel für Faulheit! Und eine schöne Spiegelanspielung an das "Ich weine, weil mir kalt ist!" "Dann arbeite was!" "Da wein' ich lieber."

Ad Kommentar 2: Du meinst, dass die Natur auf mein Verblühen metaphorisch mit Herbst reagiert?

Anonym hat gesagt…

Wegen der Therme: Ich drück dir ganz fest die Daumen!

Dominika Meindl hat gesagt…

Das wärmt zur Not auch!

Anonym hat gesagt…

[Der war mehr als wie gut, Pulitzerpreisträgerin!]

Ok, noch einmal langsam:

Ich
drücke
dir (= für dich)
die (= meine!)
Daumen.

Das sagt man halt so.

Dominika Meindl hat gesagt…

Mei - metaphorische Wärme! Nehm ich auch!