Dienstag, September 18, 2007

Kranke Hasen und Nahtod-Erlebnisse


Als ich vergangenen Freitag vor den Toren Wiens stand, setzte der Schüttelfrost ein. Noch bei St. Pölten hatte ich wegen grässlicher Kreuzschmerzen befürchtet, einen Bandscheibenvorfall erlitten zu haben. Mindestens.
So saß ich nun zitternd unter den Pensis im Café Rathaus, wartete auf den Schlüssel und fühlte mich wechselweise, als hätte ich Parkinson oder zu lange schon kein Crack geraucht, während meine Freunde mit Partyhütchen (so stell ich mir das zumindest vor) und Geschenken auf mich in der Cocktailbar warteten.
Endlich in der Wohnung, schleppte ich mich auf die Couch und verendete gleichsam. Stunden später kehrten meine verhinderten Party-Co-Zelebranten beschwippst heim. Es geht die Mär, ich hätte "Shut the F*** up!" gestöhnt, aber das dementiere ich heftig.
Am nächsten Tag ließen Mutti Nagl und Dave Marple zunächst ihrem Helfersyndrom hemmungslos freien Lauf. Mutti tätschelte mir gurrend die Hand, Mister Marple diente mir Frühstück an. Als ich dieses verweigerte, versteinerten die Mienen der Lieben.

"Krankenhaus", flüsterten sie. "Ich will noch nicht steeeerben!" brüllte ich.
In diesem Moment betrat Dr. Guponsky, der Arzt, dem die Kinder vertrauen, das Zimmer. Ohne lange zu fackeln verpasste er mir einen diagnostischen Nierenhaken. Mit meiner Hand an seiner Gurgel röchelte er die Diagnose und gab mir ein Antibiotikum. Ich forderte natürlich stante pede eine zweite Meinung. Guponsky und Dr. AneSchwee scherzten daraufhin eine Weile miteinander am Telefon.


Allmählich gewann ich Einblick in die große Unwürdigkeit meines Leidesn. Ich schluckte die Pille und genas an Ort und Stelle. Halleluhja!


Seit diesem Tag feiere ich jeden 14. September meinen zweiten Geburtstag.

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Na und wos host davon! Nix - ausser mi im Stich lossen, so das i schowida net mei Saufspü spün kennan hob! Oba noamoi kumst ma net aus Vikerl und dann sog i a Wurt und du sogst mei Wurt und no a Wurt und dann da nächste mei Wurt, dei Wurt und noa Wurt,...und wer an Föhler mocht trinkt!

Dominika Meindl hat gesagt…

Kurzfristig war ich im Birndi sicher so unfit wie der Vickerl nach sieben Runden "Nu aa Wuat", da hättest du den Unterschied eh nicht geknissen.
Außerdem, Lucky. So geeeicht, wie du nach drei Jahren Abstinenz grad bist, hätt ich dich mit meiner bloßen Fahne schon unter den Tisch gehaucht.

Anonym hat gesagt…

das stimmt- und wahrscheinlich hat Wickerl trotz Antibiotikum und Alkoholverbot mehr Alkohol zu sich genommen (ein Glaserl Champagner, owa a echter! das ließ sie lieber noch mal mit ihrer Gesundheit verhandeln), als da Vickerl das gesamte Jahr!

Dominika Meindl hat gesagt…

Was für ein leichter Sieg bei der Sauf-Trophy...

Anonym hat gesagt…

lobend muss erwähnt werden, dass Minki trotz Nahtod-Dasein noch immer lustig war! Diese Frau muss auf die Bühne, jawoll! Sogar im kranken Zustand noch unterhaltsam!

Dominika Meindl hat gesagt…

Ach, ich war doch gar nicht lustig. Ihr habt euch nur an meinem outriert vorgetragenen Leid delektiert!
Aber bitte, dafür bin ich ja da. Ihr wisst ja, was ich für einen Lacher mit meiner Würde anstelle...

Anonym hat gesagt…

ja schon, aber es ist auch eine Gabe mit seinem Leiden sein Umfeld zu amüsieren! Das gelingt nicht jedem, und ich, im Sozialbereich arbeitend, weiss wovon ich spreche!
Andererseits-vielleicht erlaube ich mir nur bei dir, mich über dein Leiden zu amüsieren...mmmh, muss da mal drüber nachdenken...

Anonym hat gesagt…

Vickerl- wie schauts mit 13.Oktober mit einem Trinkspiel aus?

Dominika Meindl hat gesagt…

Klingt ok-hey für mich!