Hilfe, liebe Leserkinder!
Generell gelte ich ja als eine, die bei Gelegenheit großen Kerlen die Faust ins Gebiss stemmt oder sie vom Bürosessel kippt (entschuidigen an dieser Stelle noch mal!). Auch Biere werden meinerseits gestemmt und gekippt. Ich kann die Abseitsregel erklären, Autoreifen wechseln und mit der Sengst die Gsteckn mähen. Bei "Wie im Himmel" musste ich nicht weinen.
Nun aber das - seit Tagen bin ich wehrlos in Geiselhaft. Und zwar in der unseres Hundes! Es ist ihr gottserbärmlicher, tieftrauriger Blick, der mich lähmt und tief in der Seele trifft. Dabei ist mir doch klar, dass das eine Masche ist.
Wie oft schon hatte ich Lieb Mütterlein, die ich ja jetzt gerade am Leidensweg vertrete, für ihre Konzilianz dem Hund gegenüber gescholten. Ich unterstellte ihr, sich billig die Anhänglichkeit von Eva Braunbär erkaufen zu wollen.
Jetzt weiß ich es besser. Ich steige aufs Fahrrad - "Du kannst mich doch nicht alleine lassen, ich bin doch dein Freund!", schluchzt der Blick von Frau Braunbär. Ich esse ein Butterbrot - "Sooo großen Hunger hab ich!", greinen ihre Augen. Ich eröffne des Morgens die Augen - und schaue in solche, die "Mir ist so kalt ums Herz, lass mich zu dir!" wimmern.
So liegt sie in meinem Bett und schnarcht, dass es eine Art hat. Jeden Tag nimmt sie geschätzte drei Kilo zu. Schon wenn ich beim Klogehen die Türe zumache, befällt mich ein schlechtes Gewissen.
Hilfeeeee!!!!!!!!!!!! Ich bin zu weich für diesen Hund!
8 Kommentare:
Tournier, Paul: Echte und falsche Schuldgefühle. Vom schlechten Gewissen zur inneren Freiheit, 9. Aufl. Bern 2003.
Schnell lesen, bevor noch mehr passiert!
Vermutlich eine Hündin.
Schönes Beispiel dafür, wie sehr das Dienstethos auch das Privatleben prägt, denn wie man hier schön sieht, sitzen die Beamten der oberösterreichischen Hoheitsverwaltung auch am Wochenende spätestens um 6 Uhr am Schreibtisch. Sie können nicht anders.
Schmierfinken liegen um diese Zeit vermutlich grad mal ein Stündchen im Bett und stinken nach Alkohol. Da graust mir direkt ein bissi.
Ich hoffe, dass du dies nicht täglich kontrollieren darfst. Gibt es beim Leidensweg daher möglicherweise weniger Sonnentage, wenn sich der Lilli-Marlen-Smoke ausbreitet und die Umgebung zu verändern versucht?
Ad Francois: Hätt er gern! Aber sobald der Pflegeurlaub beendet ist, sieht der Leidensweg mein Kielwasser!
Lektüretipp für dich, Goldbärli:
Waldenfels, Bernhard: Phänomenologie der inversen Projektion, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2005
Außerdem: Höchst unschön, wie du dich da präsentierst - keiner müsste besser wissen als du, dass ich nichts lieber wollte, als in den Landesdienst aufgenommen zu werden. Dass ich im Stifterhaus nicht genommen worden bin, hat mich in den Suff getrieben.
Von dir hingegen weiß ich aus sicherer Quelle, dass du damals alles gegeben hättest, um Redakteur beim "Fortschrittlichen Landwirt" zu werden. Statt dir haben sie deinen Bruder genommen, woraufhin du einen Ford "Explosion der Borniertheit" Escort, ein Einfamilienhaus im Zentralraum und ein Paar Filzpantoffel gekauft hast. Aber richte ich über dich, der du abends beim "Fall für zwei" einschläfst?
Du, Minkasie ... oiso:
1. Was zerkaut denn das Hundti da?! Das sieht mir sehr verdächtig aus...
2. Bevor du dich über das Filzpantoffel-Dasein auslässt, solltest du doch beachten, dass man dergleichen ganz deutlich im Hintergrund erkennen kann. Das sind wahrscheinlich jene, aus denen du gekippt bist, als du bei "Der Alte" eingeschlafen bist.
Lesetipp:
Disney, Walt: Lustiges Taschenbuch, Nr. 4567
Dein, Coala Bär
Yes, she´s a bitch! (Der Hund natürlich nur)
Lesetipp:
Freud, "Die Vorlesungen"
(so leicht schläft man nicht einmal beim "Forsthaus Falkenau" ein)
Hey ho, Coalabärin!
Lesetipp:
Fink, Mink: Minkasia hat gesagt: Die Schlepfa gehören dem Papa. Talmud zur Weblog-Thora. Wilhering, 2007
Was Frau Hund da in der Reißn hat, sind meine superstylishen Flipflops.
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