Freitag, September 01, 2006

ÖGP: Es geht um die kleine Frau in der ganzen Welt!


Geschätztes Walvolk!

Am Freitag ist mir eine recht merkwürdige Geschichte passiert. Ich schwofte in den Roten Krebsen, um "Old School"-Kameraden zu treffen und den Eintritt des Wochenendes zu begehen.
Aus den hinteren Gemächern der mir so lieb gewordenen Linzer Institution (der Krebsen, nicht nur das Wochenende) drangen seltsame Geräusche...

Halt! Kurze Unterbrechung! Ich werde durch Arbeit gestört und muss leider ein Wirtshaus testen - gleich geht's weiter...

So, es war also Folgendes: Ich ließ meine angeregt miteinander plauschenden Kameraden zurück und ging - von meiner neu erworbenen Schmierfink-Neugier getrieben - den Geräuschen nach. Und platzte in ein historisches Ereignis: den Sonderparteitag der Österreichischen Glückspartei. Da mich das Schicksal in den letzten Monaten zuweilen auch etwas gröber angefasst hatte, blieb ich erwartungsvoll lauschend stehen.

Das Parteiprinzip war von bestrickender Überzeugungsmacht: Mehr Glück durch spontane und unbürokratische Meinungsäußerung.

Das überzeugte mich immens, trage ich doch beständig ein breites und sorgfältig zuhause zusammengedachtes Sortiment an Meinungen mit mir herum, die ich bei Gelegenheit gerne absondere. Spontan und unbürokratisch ließ ich mich also auf die Kandidatenliste setzen.

Was soll ich es lange spannend machen? Dank einer immens objektiven Wahlmaschine bin ich jetzt die neue Spitzenkandidatin der ÖGP! Als nach au0en hin sichtbares Insignium meines neuen Amtes bekam ich feierlich die weiße Weste überreicht, mit der ich seither gerne durch die Straßen von Linz schwofe und Meinungen sammle. Das Schöne an diesem Teil ist, dass ich noch etliche Jahre lang hineinwachsen kann und dass sie sich hervorragend als Projektionsfläche für die Meinung oder auch Urlaubsdias des Volkes eignet.

Meine schwätzenden Freunde hatten von all dem nicht das Geringste mitbekommen. Das holte mich dann doch recht schnell wieder zurück auf das harte Parkett der Tatsachen.

Mit dem Ohr am Volk: Meinungsumfragen im Krebsen

Wie es jetzt weitergehen wird? Nun, zunächst wird einmal gefeiert, dann werden wir uns alle zusammensetzen und einen Arbeitskreis bilden.

Zum Abschluss möchte ich euch noch gerne von meiner ersten Ruhmestat im Zuge meiner Funktion berichten: Als mich unmittelbar nach meiner Antrittsrede eine junge Dame für Ö1 interviewte (in echt!), konfrontierte ich diese gleich einmal mit ihrem Bonzenvertrag beim ORF (ok, gelogen)!

Lesen Sie übrigens hier, wie ich schon einmal eine Partei geführt habe: http://minkasia.blogspot.com/2005/04/der-webhost-informiert.html

8 Kommentare:

Francois Justitia hat gesagt…

Immer diese aufdringlichen Provinz-Politiker-Werbe-Stammtisch-Gespräche.

Minkasia! Wo oder wie hoch willst noch hin? Stehst ja eh schon an 1. Stelle.

Immer diese Kapitalisten....

Dominika Meindl hat gesagt…

Lieber Heuschrecke als Beamte, sag ich nur! Schon alleine wegen eures beruflich bedingten Bierkonsums. Ich weiß schon, dass das von den staubigen Aktenbergen herrührt, aber ich verkaufe da lieber Seife oder lass mir öffentlich den Kopf waschen.

Francois Justitia hat gesagt…

"Lieber Heuschrecke als Beamte"
Heuschrecke ist ja eine der sieben ägyptischen Plagen und auch ein Zeichen für Shareholder-Kapitalismus. Jaja, ich hab’s gewusst.

Dominika Meindl hat gesagt…

Schlammschlacht ahoi! Wenn wir uns dabei auch noch entkleiden, garantiere ich euch einen Quotenheuler der Sonderklasse!

Lieber Francois, du hast den Code "Heuschrecke" völlig richtig dekonstruiert...

Francois Justitia hat gesagt…

johnny castle: beim wrestling hat masse immer vorteile. da nützt auch das kampfhausporttraining nichts. ich werd bei goldbär vorsichtig anfragen, ob er mir diese (bei mir nicht vorhandene) textilutensilien leiht.
minkasia: meine vorige meldung war ein mögliches kleines eigentörchen.

Dominika Meindl hat gesagt…

Schwamm übers Eigentor - ich bin Feuer und Flamme vom Schlammcatchprojekt! Da wirst du nämlich einsehen müssen, werter Francois, dass ich nicht von ungefähr stolze Trägerin der Nahkampfspange bin.

Francois Justitia hat gesagt…

Da bekomme ich schon mindestens zwei Nahkampfspangen, denn mein Verhältnis zum Nahrungsmittelkühlbehälter ist noch immer am Leben.

Dominika Meindl hat gesagt…

He Johnny! Verdammt, musst du outen, dass ich Innviertler Wurzeln hab?
Ich sag gleich: Es war nur ein Ururgroßvater aus dem Bezirk Braunau, und der ist schon in jungen Jahren ins etwas gemütlichere Mühlviertel hinübermigriert.
Und der Goldene Kreuzzug ist noch lang nicht ausgerufen!

Leser Goldbär: Stimmt natürlich, das mit den 10 Jahren. Ich müsste es doch besser wissen, zumal ich vor zwei Jahren als Gästin dabei war, wie euch der Landeshauptmann die Spange überreicht hat.

Werter Francois: So geht das nicht. Da könnte ich in wenigen Jahren die dritte Spange für drei Jahrzehnte aufrechten Selbstbezugs einreklamieren. Neinnein, Belohnung gibt's nur für die Auseinandersetzung mit belebten und potenziell widerstrebenden Antagonisten.