Liebe Mutti, du alte Piratin des Leidensweges!
Hier gelegentlich des 60-JahrJubiläums von Mama "Oma" Meindl ein paar Zeilen (sind auch morgen auf der ersten Seite der viertgrößten Tageszeitung Minkasiens zu lesen).
Wer kocht sich aus dem Leib die Seel,
wer featured uns das Taschengeld?
Wer macht aus ihrer Mutterlieb kein' Hehl,
und auch die beste Pampe dieser Welt?
Wer reicht den Schnaps im Wasserglas?
Wem klingt Mozart wie ein Schleifgeräusch?
Wer ist im Sport ein Aas,
doch menschlich ohne Fehl und foisch?
Ja es ist mein Mütterlein,
dem ich will ewig dankbar sein.
Was dich sicher am meisten freuen wird (gleich nach dem selbstgehäkelten Topflappen): Ich habe mich anlässlich dieser besonderen Feierlichkeit dazu durchgerungen, über den Nikolo-Skandal des Jahres 1986 den Mantel der Geburtstagsamnestie zu breiten.
14 Kommentare:
Da wollen wir in guter Nachbarschaft natürlich der minkasischen Anlasslyrik um nichts nachstehen und geben Folgendes zu Protokoll:
Wer ist belesen, witzig, eloquent?
Aus Liebe auch inkonsequent?
Wer ist vom Zeitgeist nicht getrieben:
Die Grande Dame auf Nummer Sieben.
Ein frommer Mensch, ein guter Geist.
Wenn Afra auch daneben scheißt.
Und kippt auf Fünf die Lärm-Balance.
Es stört nur kaum die Contenance.
Schütz doch vor Lärm und Pein.
Der viel zu hohe Thujen-Hain.
Die Töchter sind mal nah, mal fern.
Doch kommen immer wieder gern.
Und sagen so wie Materazzi:
„Die Mutti ist ein Schatzi!“
Frau Nachbarin begeht ’nen Runden.
Sechzig Jahr und ein paar Stunden.
Dazu liegt uns noch was am Herzen.
Denn Grenzen gibt es auch beim Scherzen.
Für unsre Buam wir uns entschuldigen.
Dass sie dir als “Oma“ huldigen.
Womit wieder einmal auf wunderbare und beglückende Weise belegt wäre, dass geniale Schöpfungen berauschender Anlässe und "hervorstechender" Persönlichkeiten als stete Quelle der Inspiration bedürfen.
Werte Nachbarn und Freunde - wie unfein, meine ungelenk gereimten Zeilen so zu toppen! Wär ich noch im Landesdienst, hätt ich auch mehr überlegen können...
Jedenfalls. Der Mutti vom Leidensweg das Epitheton "Meindloma" wieder wegzukonditionieren, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Die horcht auf gar nichts anderes mehr (wobei "horchen" in dem Sinn kann sie ja nicht mehr).
Prof. Ano Nym: Die Meindloma hält dich aufgrund deiner Blumensendung nun offiziell für ihren heimlichen Verehrer!
Wer verleumdet, wird entfreundet!
Die Ballade entstand gestern Abend in der spärlichen Freizeit zwischen 22:23 und 22:25 neben Bügeln, Stillen und Büroarbeit - und nicht im Dienst.
No bumm, das geht schnell mit der Entfreundung. Da kann ich nur froh sein, dass ich mir gestern als Prophylaxe gegen die nun drohende Einsamkeit meine patchgeworkte Kleinfamilie hab anreisen lassen...
Nur noch eine letzte Frage, während schon die Tränen tsunamigleich heranrollen: Gestillt hat ja wohl nicht der Familienvorstand bzw. Autor dieser Zeilen, oder macht der das jetzt auch schon?
Die "Zitrone" für sexistische Ausritte hast du dir wirklich redlich verdient: Der Berufsbürokrat als lyrisch hochbegabter Familienvorstand, eine stille(nde) Haushälterin, die schon naturgemäß der Poesie bloß äußerlich gegenüberstehen und als Autorin bahnbrechender Zeilen fragwürdig bleiben muss. Jawohl, unsere dunkelschwarz eingefärbte Welt ist wieder in Ordnung.
Bin wiedereinmal ratlos, Herr Professor Nym:
- WER kriegt die Zitrone?
- Falls ich: WIESO?? Hat Leser Goldbär leicht Brüste? Meines Wissens nicht!
Obwohl mir da einfällt, dass Noch-Nicht-Leser-Vali-Goldbär mich einmal, meinen Busen tätlich indizierend, gefragt hat, was denn das sei. Ich: "Ein Busen. Sowas haben nur Frauen." Er: "Owa da Papa hot aa an kloan."
Frage an Radio Rainbach: Ist der funktionstüchtig?
Nun aber noch eine kleine Gender-Nebenstory: Patchwork-Sohn Flow-Chi darf erstmals eine Pistole führen, aber nur unter der Auflage, diese ja nicht gegen Tiere und Menschen zu richten. Die Auflage war noch nicht fertig ausgesprochen, als Mutti NieglNagl bereits in den Lauf der Wumme blicken musste. "Nicht auf Menschen!" - "Du bist eh kein Mensch, du bist eine Frau."
Denkt da mal drüber nach, ihr Frauen und Zitronenverschenker dieser Welt.
Also bitte meine "Herren"!
Wenn ich einmal kurz eure kleinen Welten dekonstruieren darf: Ihr leidet selbst sehr unter eurer angelesenen Gutmenschlichkeit und vermisst das Ventil des Chauvinismus in euren kleinen Pädagogikseminar-, Buchabstaub- und Unterhosenbügelexistenzen (by the way, Reader G.: Wer Unterhosen bügelt, ist selber schuld!). In Wortspenden wie den vorhergehenden mendelt sich ein ordentliches Frustrationspotenzial hervor.
Das will ich ja ständig ins Licht der Öffentlichkeit zerren: Mit eurem effeminierten "Ich putze gerne das Schildkrötenbecken, das ist für mich ein wichtiges Reinigungsritual"-Gehabe helft ihr verhinderten Machos der Gesellschaft bzw. den Frauen dieser Welt sicher nicht!
Mein Zugang lautet - und ich verweise auf meine Stadlfest-Berichterstattung vom August des letzten Jahres: "Welches verdammte Naturgesetz verbietet es mir, auch einmal einer Frau den Bierkrug in die Fresse zu knallen?" Für diese Einstellung mache ich mich gerne zum Märtyrer und lass mir von LiebMütterleins Freundinnen sagen, ich möge mich doch umoperieren lassen (für einige Menschen dieser Welt ist das ja schon mit dem Abschneiden meiner Haare geschehen).
Wie schön, dass das Werden eines Lokalschmierfinken schon die Aberkennung des Ehrentitels "Karriereverweigerer" mit sich bringt.
Ad Ventil-Sinn: Eh klar, dass euch der Druck fehlt, nicht so sehr wegen der sicherlich heldenhaften beruflichen Verweigerungshaltung, liebe Herren Abteilungsleiter bzw. Professoren, sondern weil euch der weibliche Druck fehlt. AntifaAnita ist die geborene Lieblichkeit und beim Herrn Prof. Nym hapert's überhaupt bei der Personalreserve.
Word up.
Die von Aktivist G. aufgezeigte Synkrisis passt wie der [sic!] im heutigen Literatur-Album des "Standard" dekonstruierte "Faust" aufs Auge einer zweifelhaften Suffrakete - oder heißt's Suffragette? Biologischen Gesetzmäßigkeiten folgend wird freilich der ohnehin bereits auf den unmittelBaren Lokal-Teil beschränkte Karriereblick auf solche Weise nicht über den vielzitierten TELLER-Rand bzw. die NARRatoren-Sicht hinausgeführt, sondern wie das halt bei hart an die Frau gebrachten BeGRIFFEN so ist, im Schweiße des AnGESICHTS eine geschwollene Ausdrucksform nach sich ziehen. Auf schlagfertige Argumente nicht vorbereitet und vom unkritisch-populistischen Smalltalk verwöhnt, werden gewohnheitsmäßig die von Leser G. in der Auseinandersetzung so treffend platzierten Gesichtsfelderweiterungsversuche natürlich wieder gänzlich missverstanden und als SCHLAGwörter ausgelegt werden. Man wird ihn wieder der Übergriffe bezichtigen und ob der neuen Faktenlage nun einen enthemmten Chauvi heißen. Mein entwirrender Erklärungsansatz für all das: Bei der Synkrisis handelt es sich eigentlich um eine zwar latente, deshalb aber umso mehr virulente Sinnkrise - wie ich auch bei G. zwischen den Zeilen zu lesen vermeine. Auch in der Diagnose und Therapie würde ich ähnliche Wege gehen: In den Fußstapfen des Großmeisters der Noesen und Noemata wäre eine Epoché des Leidenwegs zu betreiben, die im Alltag unreflektiert übernommenen Ur-Teile (urcool, urleiwaund...) und (Katharsis-)Theorien sowie ihre Kombination (z.B. Reinigen ist uncool!) aufzudecken und G's erste Schreibansätze zur Krisis der weiblichen Emanzipation in die transzendentale Frauenheilkunde hinein auszuweiten.
Dass ich auch und vor allem euch, geehrte Damen, solche Überlegungen zumute, dient mitunter dazu, eine klare Trennlinie zum maskulinen Überlegenheitsgehabe etwa eines H. Schmidt zu ziehen, der da meint: Für viele Männer ist Philosophieren wie Sex: Die Frau sitzt teilnahmslos daneben und ruft immer: "Nicht so schnell, nicht so schnell!" (Naja, eigentlich gings ums Autofahren.)
Geh bitte, Leser G. gib doch zu, dass du alter Bierzeltphilosoph nur den letzten Teil der Suada Nyms verstanden hast! Jetzt versteckst du dich mit deinem Kollegen Francois hinter der metastasierenden Analysierwut von Prof. Nym und schüttelst drohend dein Fäustchen - dabei bist du heilfroh, dass er dich gestern nicht gezwungen hat, mit ihm über den ersten Teil seiner Ausschweifungen zu sprechen, in dem er den alten Husserl im Grab rotieren lässt.
Ad Prof Nym: Nicht unschlau, wie Sie das angehen. Zuerst völlig hermetische Phänomenologie-Imitate vom Stapel lassen (Stichwort "Eleganter Unsinn"), dann scheinheilig "Frauen dieser Welt, ich trau euch zu, dass ihr das versteht!" sagen und sich ans Hosenbein von H. Schmidt klammern.
Bin ich froh um die Dekonstruktion! Der Derrida hat den Husserl übrigens schon lange völlig zerlegt, lest nach im Standardwerk "Alternde Singlearität".
Kenne nur das Buch "Monika Krautgartner, Berenkampverlag Benimm für späte Mädchen, Ratgeber und Begleiter für Übriggebliebene"
Man möge mir meine pseudointellektuellen, aber umso mehr bemühten Gehversuche nachsehen, mich in diesem vor blitzgscheiten Kommentaren nur so strotzenden Medium auch so gewählt auszudrücken - habe mich freilich auch selbst dabei gelangweilt.
Liebe Psychotante, es ist offensichtlich ein unverrückbarer Bestandteil ihrer Realität, dass die meisten Leute gerne immer und überall ihren eigenen Namen lesen oder sich zumindest bevorzugt mit einem bekannten Pseudo-Nym schmücken(und sei es nur ein verwirrter Alia°s). Doch entgegen ihrer Vorstellung gibt es sie noch, die wirklich ganz anonymen Helden des Alltags: Nicht ungern hätte ich den Vorgängerkommentar für mich beansprucht, aber er wurde definitiv nicht von mir, sondern von einer solch verborgenen, namenlosen Weblog-Existenz entäußert.
Und noch zwei Dinge:
- Deine Gedanken sind nicht so schändlich, dass du sie hinter Verboten verstecken müsstest, aber ich nehme an, deinem Herrn wird dein Gehorsam schmeicheln.
- Wir wollen den besonderen Anlass für all diese Kommentare nicht in Vergessenheit geraten lassen; in unser aller Namen sage ich daher nochmals: Alles Gute, liebe Frau Doktor, Meindl-Oma, Nachbarin, Gattin, Hausfrau und Mutter, kurz: Annelies.
Für euch in meiner Mittagspause recherchiert: Leser G. hat den als etwas zu hermetisch inkriminierten ersten Teil des Schreibens von Leser Prof. Nym auch erst ab "Sex" verstanden und der Benimmtipp stammt von Leser Francois.
Kommentar veröffentlichen