Dienstag, Juni 20, 2006

"Anschluss" und braune Flecken

Gestern ist im Kommentarteil das Problem des unausrottbaren menschlichen Grunddranges nach sogenanntem (bzw. so genantem) "Anschluss" zur Debatte gebracht worden. Da sollte man der Vollständigkeit halber auch noch andere schlimme Kapitel des Buches "Mensch" aufblättern und besprechen.
Denn warum werden braune Flecken immer noch diskussionslos weggewischt? Und warum beteiligt sich hier auch die "Aufbrauchsgeneration" (Co Sockenpapst) so eifrig, anstatt die Mahnmale als solche stehen zu lassen? Es passiert immer wieder, zwar wird nicht immer die Feuerwehr zum Wegspülen engagiert, aber es sind doch auch die kleinen Gesten, die zählen:



Eine von vielen: Psychomutti beim Wegwischen brauner Flecken in Linz


Habe deswegen auch letzten Samstag ein Symposium in St. Florian zum Thema "Why don't you guys feel guilty all the time!?" besucht und mich von der oö. Historikerkommission briefen lassen. Bericht demnächst.

8 Kommentare:

Dominika Meindl hat gesagt…

Diese elende Nazibrut! Denen gehört einmal ordentlich gedroht! Hat dein Büchlein zufällig ein gewisser Gaugg geschrieben, seines Zeichens großer NAZI-Buchstabiererer? So à la "Kommt zur SS, wenn ihr Sensationen sucht"?

Nun aber eine total kritische Frage: Warum schreibt die Psychotante "fleissig" völlig unorthographisch mit Doppel-s? Und warum hat der Sockenpapst nun doch plötzlich auf die neue Rechtschreibregelung (NRS) umgestellt, nach der man dauernd "muSS" und "daSS" zu schreiben hat?
Da gehört auch einmal ein wenig nachdekonstruiert, meine Süßen! Zieht euch erst die Balken aus den eigenen Äuglein!

Anonym hat gesagt…

Mitnichten hat das auch nur im geringsten etwas mit Nazi-Gedankengut zu tun. Anderes als von dir vermutet treibt hier naemlich schlechterdings Fruechte. Es ist das Projekt der Gegenaufklaerung, wie nicht der gute alte Kierkegaaaard feststellt, sondern unser aller Mentor Konrad Paul. LieSS man uns frueher noch alles in der deutschen Sprache ausdruecken, so benoetigen wir heute fuer alles und jedes Anglizismen, was - aehnlich wie anno dazumal das Lateinische - durch alltagsuntaugliche Begriffe zur Unmuendigkeit und Verfuehrbarkeit des Volkes ein nicht unbedeutendes Schaerflein beitraegt, so der Philosokrat. Um diesem Kauderwelsch dann Frau zu werden, schreibt manchereine/r dann nicht mehr auf einer schlichten, deutschstandardisierten Tastatur, sondern haemmert - der Gefahr, sich braune Flecken zu holen, nicht bewusst seiend - seine SS voll in ein angloamerikanisch belegtes Board hinein. Aber was dagegen tun? Kann Entnazifizierung mittels scharfem "SS" ueberhaupt gelingen? War die teilweise Rueckkehr der SS-Schreibung nicht ein Tribut an herrschende Tatbestaende? Und wuerde durch dessen Schaerfung auf englischen Keyboards SS nicht vielmehr nun auf versteckte Weise erst ueber Landesgrenzen hinweg verbreitet? Ich weiss es nicht!

Dominika Meindl hat gesagt…

In der Tat ("indeed"), geschätzter Prof. Ano Nym, nimmt es mich als langjährige Kennerin ihres Mindsettings und alte Stifterforscherin Wunder ("it takes me wonder"), dass sie seit geraumer Zeit diesen linguistic turn hin zum Angelsächischen manifest werden lassen. Sind Ihnen die Zwielaute zwider, die "S" zu scharf?
Sie haben doch für mich immer die uneinnehmbare Bastion der Widerständigkeit und antikapitalistisch-globalisierungskritischen Kratzbürstigkeit dargestellt! Was ist denn da passiert!? Hat Sie das Singledasein leicht aus der Bahn geworfen? Das ist ja gleichsam so, als würde ich Rauchwaren verschleißen.
Bitte denken Sie da mal drüber nach.

Francois Justitia hat gesagt…

Psychotante: Ich glaube, Kinder können vom 1. Tag weg, naja - manche etwas später, Süßes überall dort platzieren, wo Andersdenkende es nicht tun würden. Ihnen wird das kreative Werken durch deren „besser wissenden“ Vormünder verboten bzw. diktatorisch umgelernt. Auch wenn Kinder Hilfe durch die Leihtanten oder auch Leihonkeln bekommen, schaffen es die meisten hierarchisch Höherstehenden, es nach jahrelanger Umerziehung, diese Gewohnheiten zu ändern. Somit glaube ich, trifft diese Gesinnung eher auf "die Diktatoren" zu.

Dominika Meindl hat gesagt…

Als alte Minki-Leihtant kann ich nur bedauernd bestätigen, dass all die Erziehungsentziehungskuren, die ich dem Nachwuchs in meiner Umgebung angedeihen lasse (Schokofressen, Zungezeigen, "Blede Sau" sagen, mit Krücken Panzerfäuste nachmachen etc.) ebendiesem sofort wieder wegkonditioniert werden. Steckt aber in der Psychotante noch eine kleine alleinerziehende Rebellin, die ihre Leibesfrucht auch mal zu meiner Freude in der Nase bohren und rülpsen lässt, so wird Valentino und Sevito Goldbär nach jedem meiner Besuche sogleich das Gehirn gewaschen. Ja sollen denn aus ihnen kleine Spießer werden, die ihren Skoda-Kombi alle zwölf Tage mit sechzehnerlei Polituren pflegen?

Dominika Meindl hat gesagt…

Eine antisemitische Entgleisung sondergleichen! Wegen dir wird mir der Verfassungsschutz das Weblog sperren!

Anonym hat gesagt…

"Es ist mir völlig willenlos paSSiert..." (G.J. im O-Ton; Hervorh. v. Anonym). Wir waren (im Geiste) nicht dabei, wir waren Opfer (hier: unseres Selbst), wir haben das alles nicht gewollt...
Das alles kennen wir doch schon. Die Nähe zu bestimmten Organisationen kann man/frau doch schon an deinen Initialen ablesen: Eine Nuance im Alphabet weiter und wir haben Klarheit. Erspar uns also bitte das heuchlerische Gewinsel.

Dominika Meindl hat gesagt…

Ja, ganz richtig kritisiert, Herr Prof. Nym. Zwar empfindet Leser Goldbär, der sich im Übrigen mit Joseph "totaler Krieg" Goebbels die Initialen teilt, Angst vor seinen manifest werdenden Intentionen, jedoch relativiert er diese gleich mit "Ich habe, wie hundertausende Leser der Republik Minkasien auch, nur meine Schrift getan."
Und nur seine Schildkröten sind beim BZÖ!