Gerne stelle ich diese Informationsplattform für "humanitäre" Anliegen zur Verfügung - ganz besonders gern und immer wieder dem Idol der Samstagabende meiner Kindheit: Edith "Dirndldomina" Klinger! Folgender Aufruf erreichte am Samstag die Redaktion:
"Guten Tag, liebe Zuseher da draußen!
Heute hab ich einen ganz schweren Fall für Sie! Das ist Afra2, sie ist ein bayrisch-oberösterreichisches Mischlingsmäderl und eine ganz eine Liebe. Sie ist noch nicht ganz sauber, aber mit viel Geduld kriegt man das in den Griff. Wir haben sie aus einem Haushalt im Zentralraum. Sie musste von ihrem Platzerl weg, weil die Schildkröten der Familie eine Allergie bekommen haben.
Also sowas muss man sich schon vorher überlegen. Man kann ja nicht die Schildkröten einer solchen Tortur aussetzen! Ich sag's ja nur ungern, aber manche Leute wissen offensichtlich nicht, wie man Schildkröten hält!
Also, die Frau Minkasia und ich sitzen jetzt bis 17.00 vorm Computer und nehmen Ihre Anfragen entgegen."
Also sowas muss man sich schon vorher überlegen. Man kann ja nicht die Schildkröten einer solchen Tortur aussetzen! Ich sag's ja nur ungern, aber manche Leute wissen offensichtlich nicht, wie man Schildkröten hält!
Also, die Frau Minkasia und ich sitzen jetzt bis 17.00 vorm Computer und nehmen Ihre Anfragen entgegen."
10 Kommentare:
Die Frau Kallaballa ist heute krank (Schilddrüsenunterfunktion und Windeldermatitis).
Danke für das Lob, du Serafin und Schutzengel der guten schlechten Montage!
Erstens ist es eh ein Weibchen.
Zweitens ist es bei Schildkröten so, dass die zyklisch scheißen, wie ich lernen durfte. Da muss man nur alle 10 Tage das Aquarium ausräumen, was allem Anschein nach eine sehr reizvolle Tätigkeit ist - im Gegensatz zur Entsorgung einer vollgekackten Kinderwindel. Ganz abgesehen davon kann man so eine Schildkröte ganz schnell mit einem Feuchttüchlein abwischen, dann ist sie schon sauber und glänzt wunderbar.
Ad Angora: Wie man gut sehen kann, ist Afra2 ein Angoramentscherl mit einer ordentlichen Haarfülle am Kopf.
Also Frau Klinger, so eine fäkalsprachliche Ausdrucksweise bin ich ja gar nicht von Ihnen gewohnt - wohl aber ihren Denkansatz putzige Tierchen den semi-putzigen Kindern vorzuziehen.
Ich kann mich noch an Ihre Argumentation erinnern, dass sich Kinder gefälligst nicht falsch verhalten sollen, wenn sie nicht von Hunden gebissen werden wollen; und dass der viele Kinderkot in den Straßen Wiens die Bewegungsfreiheit unserer vierbeinigen Freunde einschränkt.
Wobei mir bei letzterem vielleicht doch das Gedächtnis einen Streich gespielt hat.
Geschätzter Herr Weltraumsekretär,
ja, ich mag in den vergangenen Jahren eine grumpy old lady geworden sein, aber das ist ja wohl nachzuvollziehen - vom ORF nach langen Jahren in die Pension entsorgt wie ein Hund vor den Sommerferien und dann noch all das Tierleid! Nach wie vor fehlt es hier an allen Ecken und Enden! Und dann in der Kronenzeitung: "Menschlich betrachtet" statt "Tierecke" mit mir!
Jedenfalls erschüttert es mich immer wieder und immer noch, dass in unseren schnelllebigen Tagen nach wie vor allerhand Allergien vorgeschützt werden, um ein Tier von seinem angestammten PLatz zu verscheuchen - und dabei kann man heute schon so viel machen!
Herzlich, E. Klinger
Sehr geehrte Frau Klinger, liebe Edith!
Ich, ein rüstiger Pensionist aus dem 18. Wiener Gemeindebezirk, habe ja schon viel mitmachen müssen - wie so viele aus unserer Generation. Dennoch habe ich mich nicht verzagen lassen.
Bis heute. Denn das habe ich mir nicht verdient, dass du meine Kolumne so hinstellst! Wo mir doch die menschliche Behandlung unserer bepelzten und befiederten Freunde sicher kein kleineres Anliegen ist als dir, liebe Kollegin. Wie viel Freude bringen sie unseren Altersgenossen!
Menschlich? Ich weiß es nicht.
Ich wollte dazu sagen:
Tiere um uns sind keine besseren Menschen und haben natürliche Feinde - was sie brauchen, wäre ein Freund!
Oiso! wer in meiner Zeitung (zur Höfte gheats mir! Basta!)Schreibt und wos gschriebn wird des bestimm oiwei nu i!
Manno Hans, nun machma das Ventil auf, oder du bist Rentner!
Dein Schuhmann (WAZ)
Wollte auch noch mal was sagen: Ich habe den Verdacht, dass sich die Altbären die vielen Kinder nur als Hundeersatz zugelegt haben.
Nachtrag am 1.6.06:
Nach Auswertung der Weblogfeedbacks scheint eine Verdeutlichung angebracht: Dass es im Leidensweg Nr. 5 einen Konfliktherd zwischen Mensch und Tier gegeben hat, entspricht der lauteren Wahrheit.
Ebenfalls wahr und traurig ist, dass die Sache übel für die Schildkröten Monty und Montana ausgegangen ist: Als ich von meiner Stifter-Südamerika-Studienreise zurückkehrte, musste ich sehen, dass genau dort, wo die beiden einst hausten (viel zu eng im Übrigen!), nun eine Wiege stand. Die Schildkröten hatte man "outgesourced" bzw. der sogenannten "Befreiung" überantwortet, den Kindern eingeredet, dass sie nun zu Rasmus selig nach Wien zum Studieren gezogen seien.
Wie eine ehemalige Bewohnerin des Leidensweges einmal gelegentlich des Tierleides auf dieser Welt sprach: Die Engerl weinen.
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