Donnerstag, März 09, 2006

Beiträge zur Geschlechtsforschung


Als ich heute zu meiner künftigen Arbeitsstätte schritt, beschloss ich, vorher noch Einkehr in einer Bäckerei zu halten. Kurz nach mir war auch ein älteres Ehepaar zum selben Entschluss gekommen. Ich fürchtete sogleich, dass die beiden sich mit Vorwänden wie Kriegsgefangenschaft, Trümmerbeseitigung und/oder Herzschwäche vordrängen würden, und legte mir prophylaktisch tadelnde Worte zurecht.
Da aber sprach der ältere Herr: "Na, i glaub der Herr do woa vorher do."
Die Backwarentandlerin und ich (sonst war nämlich niemand anderer da) blickten auf, einander in die Augen und nach zwei Sekunden brach synchron aus uns ein recht herzhaftes Gelächter heraus, das sich noch lange nicht legte, als ich mit meinen neu erworbenen Brotspezereien meine künftige Stammbäckerei verlassen hatte.

7 Kommentare:

Sekretär des Weltraumpapstes hat gesagt…

Und wie hat der ältere Herr reagiert?

Anonym hat gesagt…

Sehr schöne Geschichte!

Dominika Meindl hat gesagt…

Der ältere Herr war der Leidtragende der Geschichte, dem war's ganz zu blöd. Wahrscheinlich hat er auch "Muttertag" gesehen, wo der Großvater in der Post zur Schöbingerin sagt "Jungerrr Mannn, i glaub, i woar oba wirklich zerscht drau, gö!"
Als er mich fragte, ob ich eh nicht beleidigt sei, konnte ich nur mit glucksendem Gelächter antworten.

Sekretär des Weltraumpapstes hat gesagt…

Und das, wo er wahrscheinlich nur für die weltweit notleidenden Tiere Gebäck kaufen wollte. Die brauchn's ja eh am Notwendigsten.

Dominika Meindl hat gesagt…

Ja richtig! In der Tat ist der fehlgeleitete Geschlechtsforscher dann mit zehn ofenfrischen Semmeln dann auf den Pfarrplatz Tauben füttern gegangen...

Dominika Meindl hat gesagt…

Lässt leicht Coalas Reaktionsfrequenz nach? Oder gestaltet sie keine eigenen Lesungen, in denen sie dir und deinem nachbarschaftlichen Wirken huldigt?
Womit wir beim Stichwort wären: Ich werde heute den Eferdingern eine neue, revolutionäre Version des Quotenheulers der schrecklichen Nachbarn featuren, wo du dann sagst, jawoi, da kann ich auch nicht mehr Bürgermeister werden.

Zur Familienanfrage: Die restlichen Familienmitinsassen kriegen spontan und unbürokratisch Bauchweh, sobald sie sich dem Computer auf 5m nähern. Nur der Primar, auf den die Föhren schwören, schaut öfter mal vorbei um sich dann jedesmal wieder ordentlich für mein Kunstwollen zu genieren.

Dominika Meindl hat gesagt…

Ok, jetzt hast du mir meine neue Lieblings-"Brot-Erlebnis-World" (co J. Wischmeyer) dekonstruiert. Andererseits geb ich zu Bedenken, dass ich schön fad aus der Wäsche schauen würde, wenn sich die Leute plötzlich nicht mehr für die Unique Selling Position des Humors interessierten.