Sonntag, April 03, 2005

Playboy am Petersplatz / Die heimische Fleischerszene

Zeugt es von großem Scharfsinn, wenn ich den Verdacht äußere, dass den Medien gar nicht genug Päpste sterben können? Eher nicht. Ich führe das jetzt gar nicht weiter aus. Nur eins möchte ich in den virtuellen Raum hinein fragen: In der Bilderdauerschleife sieht man etwa jede Stunde Frauen am Petersplatz weinen. Eine davon weint ein bisschen zu direkt in die Kamera, aber das Schlimmere: Sie trägt ein Playboy-Kapperl! Warum? Muss das sein? Ich glaube nicht.

Ich versuche gar nicht, auf diese Einleitung hinauf einen guten Link zu meinem nächsten Anliegen zu finden, also los geht`s! Letzte Woche habe ich mir „Hader muss weg“ angeschaut und ich muss sagen, für eine neue Weltreligion wird’s nicht reichen. Und dabei müsste man nur ein paar kleine Nachlässigkeiten ausbessern! So heißt es da einmal sinngemäß, dass man einen Kabarettisten nicht mit der Interviewfrage „Wie beurteilen Sie die österreichische Kabarettszene?“ plagen dürfe, da man ja auch keinen Fleischhauer frage, wie er denn die heimische Fleischhauerszene beurteile. „Halt, halt, halt!“, sage ich da! Zufällig kenne ich mich nämlich ziemlich gut in dieser Branche aus und pflege einen regen Informationsaustausch mit dem Landesfleischhauereiinnungsmeister für Oberösterreich. So kann ich auch sagen, dass es brodelt in der Fleischhauerszene! Da spaltet sich gerade der konstruktive vom dekonstruktiven Teil der Zunft: Erstere halten fest am Fleischhauerselbstverständnis der Moderne, während Letztere Einflüsse aus dem französischen Kulturraum aufgreifen. Diese unter dem Namen „Les Charcutiers“ firmierende Gruppe setzt sich intensiv mit den Umwälzungen der Postmoderne auseinander, was sich im verstärkten Interesse an der Wurst manifestiert, ganz gemäß der Parole „Anything goes in it“. Ich will hier gar nicht weiter ausholen, hoffe aber, Herrn Hader diese Faktenlage kommenden Sonntag näher bringen zu können, denn so unbedeutend diese Unstimmigkeiten dem Unkundigen anmuten mögen, sie stören doch den Kunstgenuss der Aufmerksamen.
Abschließend möchte ich noch den Fleischereiinnungsmeister in einer kleinen Werbeeinschaltung zu Wort kommen lassen:
Liebe Österreicher!
Als Innungsmeister der Fleischereifachwarenerzeugungszunft ist mir Ihre Sicherheit ein besonderes Anliegen. Deswegen gilt: Bitte schlachten Sie Ihre Tiere nicht selber! Betrauen Sie damit den Fleischhauer Ihres Vertrauens, er ist Ihnen gern dabei behilflich. Denn: Ihr Fleischer macht's persönlich!
Dafür stehe ich mit meinem Namen:
Leopold Lauss-Puhr

2 Kommentare:

jules hat gesagt…

Bitte, wieso echauffieren sie sich so über den Playboy! Die darin abgebildeten Frauen sind alle sehr gläubig, gebärfreudig und verhüten sicher nicht! Also eine Augenweide für jeden Katholiken. Und wer liest solch Zeitschriften nicht gerne beim Basteln und Beichten?

Dominika Meindl hat gesagt…

Ahja! Habe nachgeforscht: Der Playboy steht in der Tat nicht auf dem Index! Dafür aber dieses Weblog! Wie konnte das passieren? Wer hat mich beim Ratzinger angezeigt?!