Businessidee Wertekatalog:
Angelehnt
an Kastner & Öhler (vorne Gwand – also Lederhosen statt Burka,
hinten Haushaltsgeräte – Mixer für sie, Kapperl mit
Bierdosenhalterung für ihn, über Liederbücher,
Weinheber-Lyrik-Gesamtausgaben, die Kreuzzugsreden-Anthologie,
klerikale Kinderpädagogik-DVDs).
Tendenz:
Ausbeutung ist ok, solange man dabei kein Kopftuch trägt. Sehr
wichtig: Todesdrohungen ab jetzt bitte in besserem Deutsch! Ich setze
mich übrigens auch für die Deutschpflicht ein, für alle, auch die
Nazis. Da fehlt's an allen Ecken und Enden. Viele der Postings über
den „linken Pöbel“ sind in mangelhafter doitscher Muttersprache
verfasst. So wird dem Islam Tür und Tor geöffnet. Am Schluss dann
die Umvolkung.
Fragen an uns selbst, ensembleintern:
Was
ist in deinen Augen der schlimmste Verstoß gegen den Anstand?
Audifahren,
öffentliches Nasenbohren, FPÖ-Wählen, Einkaufswagerl in die
Kniekehlen schieben, mit offenem Mund Kaugummi kauen, die
cartesianische Leb-Seele-Dichotomisierung, Kurz wählen, in Aufzüge
pissen, Kompost in den Restmüll werfen, jemandem wegen einer
religiösen Angelegenheit töten, Nägelkauen, jemanden wegen einer
unreligiösen Sache töten, die Hand ganz lappert geben, Tieren die
Beine auszupfen, immerzu über Trump reden, eine Frau fragen, ob sie
leicht grad ihre Tage hat.
Was
war dein eigener peinlichster Fauxpas?
Alle,
bis auf Mord und türkisblau wählen
Gutes Benehmen in modernen Lebenslagen:
Frau
Gudrung L. fragt: Darf man in Gegenwart von hochrangigem Staatsbesuch
speiben? Wenn ja, wohin?
René:
Speiben immer nur in die rechte Ecke bitte!
Herr
Benjamin U.: Was mache ich, wenn neben Vladimir Putin am Pissoir
stehe? Ist es unhöflich, auf seinen kleinen Kreml Chef zu schauen?
René:
Eventuell bei Fr. Karin Kneissl fragen? Oder einfach direkt ans
Außenministerium wenden. Falls dir das allerdings
öfter passiert, würde ich mir überlegen, mit wem du Umgang hast
...
Herr
Peter W.: Ich weiß nie mit welcher Gabel ich meiner Sitzpartnerin
oder meinem Sitzpartner in die Hand stechen soll, wenn er/sie sich
abschätzig über Flüchtlinge äußert!
Frage:
Nach wütenden Protesten gegen die Kürzungen der oö.
Landesregierungen im Kulturbereich (es kam zu selbstgemalten
Schildern und satirischen Erwähnungen) lenkte LH Stelzer ein und
erhöhte unsere Fördersumme um ein Viertel (geht halt leider wieder
wegen der Indexanpassung für unsere Kinder im Ausland drauf, danke
Kurz!). Wie fest dürfen wir ab jetzt die Hand, die uns füttert,
noch beißen?
Antwort:
Schon noch fest, auch wenn es den OLW wegen ihres verbindlichen
Gemüts mehr weh tut als dem LH. Leider liegt es in der Natur der
Kunst, dass echte Satire eines Feindes bedarf. Ohne demokratisch
legitimierte Eiche haben die freischaffenden Schweine nichts mehr, an
dem sie ihre juckende Borke kratzen können. Wir haben es ja selbst
gesehen: Wenn wir uns fest am Stamm des Baumes reiben, fallen
schmackhafte Früchte herunter!
Frage:
Ich bin Araber und betrete Österreich. Wie kann ich mich am besten
integrieren?
Antwort:
Leider haben Sie durch diese Grenzüberschreitung Ihr Existenzrecht,
das ohnehin schon in Ihrer Herkunftsregion ein moralisches Ärgernis
bedeutet hat, verwirkt. Nun können Sie die notwendige Mühewaltung
zur Bewahrung der nationalen Integrität nur noch durch Ihre selbst
ausgeführte letale Entnahme hintanhalten. Apropos!
Frage:
Was ist bei einem Mord, der intensivsten sozialen Interaktion,
heutzutage zu beachten?
Nun:
Auch in unseren schnelllebigen Zeit ist höchstes Augenmerk auf die
Waidgerechtigkeit zu legen! Diese Verhaltensnorm wird immer wieder
aufs das Unschönste missachtet. Zum waidgerechten Mord gehört das
Ansprechen des Opfers ebenso wie die Beachtung der Schonzeiten, die
beinhalten, dass keine schwangeren Frauen getötet werden, und dass
einem Säugling nicht die Mutter weggeschossen werden darf;
entsprechendes gilt für die Brutzeiten nach dem Abstillen. Eine
erlernbare Voraussetzung für waidgerechtes Morden ist die Fähigkeit
des Mörders etwa als Schütze, einen Blattschuss so anzutragen, dass
das Opfer nicht leidet, sprich: dass es den Schuss gut annehmen kann.
Nach dem Aufbrechen des Gemordeten ist ihm ein Latschenzweig zum
Zeichen des Waidmannsdankes in den Mund zu legen. Leider ist
zu beobachten, dass viele zeitgenössische Mörder billige
Fichtenmonokulturzweige verwenden. Das ist ein grober Verstoß gegen
die Sitte, die mit lebenslanger Haft oder gar Entzug der Jagdlizenz
zu ahnden ist.
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