Donnerstag, Januar 20, 2011

Ist die Prokrastination auf morgen verschoben?

Auf der Insel der Saumseligen - ein Bild aus fernen Tagen

Neulich hob ich meinen Blick von Bildschirm, Korrekturfahnen, Honorarnoten, Versicherungsanträgen, Rezensionen und sah aus dem dreckigen Fenster in den Nebel. Ein Gedanke hatte mich gestriffen (bleibender Grammatikfehler): Whatever happened to procrastination?
Ihr wisst schon, die Rede ist vom Phänomen der Aufschieberitis, deren Symptom das geputzte Fenster statt der dringendst zu schreibenden Kolumne/Diplomarbeit/Bewerbungsschreiben ist (darüber schrub ich damals hier).

Die Prokrastination war doch noch vor zwei Jahren der neue Trend im Neurosengarten. Mich deucht jedoch, dass der Triumph des Unwillens zu Ende geht. Jeder hackelt, robotet, tschinäult. Keiner spricht mehr von seinen besten Zaudertricks. Was ist hier passiert? Hat uns die Krise von der Insel der Saumseligen vertrieben? Ist Existenzangst Motor unseres Eifers?
Ich persönlich bedaure diese Entwicklung, schon alleine aus eigener Betroffenheit. Noch wesentlicher aber deswegen, weil ich große Hoffnung in die Prokrastination gesetzt hatte. Strategische Faulheit als Sand im Getriebe des imperialistischen Kapitalismus, das hätte mir gefallen.
Naja, wie auch immer. Ich muss jetzt die Steuererklärung fertig machen.

4 Kommentare:

architektenfreund hat gesagt…

Lass dir ruhig Zeit mit der Steuererklärung, die kannst du ohnehin erst im Februar abgeben.

Dominika Meindl hat gesagt…

Asso!
Prokrastinierst du etwa gar, da du so schnellt geantwortet hast?

architektenfreund hat gesagt…

Generell bin ich pro-Prokrastination

Dominika Meindl hat gesagt…

They call me Procrastahontas!