Montag, Oktober 20, 2008

Bouldern gegen Links und Rechts

Wer mir schon einmal im wirklichen Leben über den Weg gelaufen oder gar überhaupt ein Stück davon mit mir gegangen ist, weiß, dass ich rinks und lechz gerne velwechsre. Soll ich jemanden als Kopilotin durch die Welt führen, verwende ich lieber Zeigefinger als Worte.
Eklatant ist meine Links-Rechts-Minderbegabung in der Vertikalen. "Steig mit dem linken Fuß höher. Nein, mit dem anderen linken" ist der einzige Satz, den ich beim Klettern noch öfter gehört habe als "Lass uns Bier trinken gehen, heute hat's keinen Sinn."

Nun ist aber Schluss damit! Gestern habe ich ein Seminar zur besseren Unterscheidung der beiden Seiten begonnen. Tolle Sache! Sämtliche Felsen rund um die Ruine Aggstein wurden mit Schmierzetteln beklebt, auf denen "R" oder "L" stand.

Die Instruktoren unterwiesen uns genau in der korrekten Unterscheidung:

"So, jetzt schaut noch einmal genau her: Das ist der linke Arm. Das ist das andere Rechts."

Nun fühle ich mich schon sehr leicht und befreit. Habe ich doch einen Zukunftsmarkt entdeckt: Ich lasse mich zur staatlich geprüften Übungsleiterin für Links und Rechts ausbilden! Damit verdiene ich auf dem Spektrum vom Fels über Rallye-Kopiloterei bis ins Parlament meine Kohle. Und mit der kauf' ich mir dann ein Bergwerk.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich frage mich, ob es eine solche Minderbegabung auch bei oben-unten oder vorne-hinten gibt. Falls nicht (mir ist nichts bekannt, aber das gibt noch keine endgültige Gewissheit), warum?

Dominika Meindl hat gesagt…

Die von dir bedachten Distinktionsschwächen gibt es sehr wohl, sie sind im Gegensatz zur Links/Rechts-Unterscheidungsschwäche keine genetische Minderbegabung, sondern externen Kausalitäten zuzuschreiben. Empirisch leicht verifizierbar durch intensiven Ethanol-Selbstversuch.

Anonym hat gesagt…

Ich meinte natürlich die genetische Sonderbegabung, nicht die verwirrte Bewusstseinstrübung.
Aber ganz im Ernst: Ist das ein Herausrutschen des falschen Ausdrucks bei nachlässiger Konzentration, oder eine Phobie, die Panik erzeugt und unwahrscheinlich oft zum Falschen springen lässt, oder eine echte tabula rasa im Kopf wie eine vergessene Vokabel, inklusive vergessene Eselsbrücke, oder bauschst du gelegentliche Versprecher zu Elefanten auf, oder zusammen, oder wie?

Dominika Meindl hat gesagt…

Ich tendiere in Richtung Elefantenaufbauschung! Ist aber nur pfiffig, wenn nicht intendiert.