Montag, September 01, 2008

Schöne Tage in Portugal

Geliebte Leserschar,

hier eine erste Episode aus unserer umfänglichen Reisetätigkeit im Unterbauch Europas.
Es dürfte noch nicht vergessen sein, dass Portugal einst als Armenhaus des Kontinents galt. Auch heute ist noch zu spüren, was der Kolonialismus diesem Land angetan hat. Besonders auf dem Land herrscht immer noch kargste Ärmlichkeit.
Die bäuerliche Schicht haust in hühnerstallartigen Hütten - in der Regel ohne Fenster, um das Geld für Gardinen zu sparen. Doch kein Schatten, wo nicht auch Licht: Durch die indiskutablen Wohnverhältnisse hat sich der Portugiese an sich ein ausnehmend geselliges Gemüt zugelegt:
Erschütternd für mitteleuropäische Augen, doch für die Kinder ist es ganz normal (weil sie es von klein auf gewohnt sind): Statt mit Stofftieren müssen sie mit Ratten kuscheln.


Immer wieder kommt es zu Übergriffen und Tätlichkeiten, wenn die Natur zurückschlägt, doch auch daran ist der lusitanische Bauer gewöhnt:

Gut zu erkennen, dass auch mit einem langgehegten Vorurteil aufzuräumen ist: Der Portugies ist keineswegs immer schwarzgelockt, sondern zuweilen auch eher schwedisch in der Anmutung.

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Neubauer grüßt Altbauer- Dave und ich hätten gleich ein paar Fragen an die Goldbergers, nämlich wie man das Vogelvie am besten hält und züchtet!
Sind die Hendl aus Eier geschlüpft oder wurden die gleich so gekauft?
könnten wir dieses Weblog dazu benützen, landwirtschaftliche Tipps auszutauschen, bitte?

Dominika Meindl hat gesagt…

Jo spitze - verwandelt die Lebensbeichte in den "Rückschrittlichen Landwirten"!

Anonym hat gesagt…

wieso rückschrittlich? Bio ist voll in!

Dominika Meindl hat gesagt…

Ach, Bio ist doch auch schon wieder was von gestern (insbesondere in meiner Bio ;-)! Konsumverzicht ist aber nach wie vor total in. Ich zB esse gerade alles auf, was an Essbarem in meiner Bude ist.

goldbaer hat gesagt…

Also wir sehen die Hühner nicht landwirtschaftlich, sondern als politisches Statement. Erstens gegen die komplexer werdende Realität des 21. Jahrhunderts („es gibt nix bledas wia a Henn“) sowie zweitens gegen den rasanten Anstieg des Schickheitsfaktors im Haustierbereich. Daher kann ich nicht sehr viel beitragen zu Fragen der Haltung und Fütterung, sondern eher über die politischen Hintergründe referieren.

Anonym hat gesagt…

das mit dem politischen Hendl ist ja schon mal ein Anfang.
Und irgendwie werden die bei euch ja auch überleben, wozu Fütterung und Haltung einen gewissen Anteil nehmen. Drum werde ich den Diskurs nicht abreißen lassen und Minkis Geburtstagsfest mit dem Zweittitel "Politisch-landwirtschaftlicher Kongress" versehen!

Dominika Meindl hat gesagt…

Ich möchte auf der pragmatisch-landwirtschaftlichen Ebene bleiben und Leser Goldbär die schickeren Diskurslaufbahnen überlassen.
Weil nämlich das Überleben der intellektuellen Statussymbole von Leidensweg Nr. 5 von Nr. 7 gesichert wird: Seit Einzug der Grätscheißer wandert der ganze biologische Unrat meiner Eltern volley über den Zaun ins Hühner-Gefängnis.
Weil es grade so schön passt, möchte ich der geneigten Öffentlichkeit auch nicht vorenthalten, was ich gestern gelegentlich der Geselligkeit "Junger Wein und alte Frauen" in Goldbärs Werk- und Wirkstätte erfahren habe: Er musste studieren, weil er zu grob für das Vieh war.

Anonym hat gesagt…

jetzt hod der amoi kah bier in da hond aber ah hendl am kopf.
aber des is sicher nur weil keine hand frei war oder?

Dominika Meindl hat gesagt…

Ich würd sagen, dass grad kein Bier frei war...

Dominika Meindl hat gesagt…

Nachtrag aus dem November: Welch gewaltige Trendsetter die Goldbären sind, ist hier nachzulesen - immer mehr New Yorker halten sich Hühner im Hinterhof: http://orf.at/081009-30371/index.html