Dienstag, Januar 31, 2006

Künstlerschmach

Liebe Kleinkunstafficionados!

Oft ist an dieser Stelle schon das Klaglied des schmählich missverstandenen Künstlers erschollen, so manch bittere Träne meine gekränkt zitternde Backe hinabgeflossen. Deswegen kann ich auch von Herzen mitleiden, wenn es einen meiner Künstlerkollegen erwischt.

Meinem alten Haberer, dem Hader Pepi, widerfuhr letzten Montag in meinem Beisein auf einem Workshops eine besonders perfide Herabwürdigung seines Kunstwollens. Eine blonde Schulschnecke stöckelt wimpernklimpernd auf ihn zu und bittet ihn um ein Autogramm. Ein neckisches Augenzwinkern liegt in der Luft.
Und dann! "Es is für die Mutti!"

Ich hatte in weiterer Folge stundenlang alle Hände zu tun, den Kollegenschmerz im Zaum zu halten. So was kann man doch nicht machen!



Die Geschichte stimmt echt - bis auf die Tränen vielleicht, aber Männer weinen ja nach innen hinein.

Montag, Januar 30, 2006

Wien weint

Liebe Landpomeranzen, liebe Hausmeister!

Jetzt muss ich mit euch reden.

Ihr habt doch sicher den Tarzanfilm gesehen, in dem die Elefanten spüren, wenn ihre Zeit gekommen ist, zu gehen - dann verlassen sie ihre Weidegründe und schleppen sich zum Elefantenfriedhof.
Warum ich euch das jetzt erzähle, wo ihr doch sicher Besseres zu tun habt? Wo Heizungen repariert, Fragebögen ausgewertet, Drogenreferate erstellt, Motorräder abgelichtet, Marchtrenker Jugendkultur analysiert, Kinderhunger und Nasenblut gestillt werden möchten?
Es ist jetzt Folgendes: Meine Zeit ist gekommen. Ich spüre instinktiv, dass ich meine gewohnte Umgebung verlassen muss, um dorthin zurückzugehen, woher ich gekommen bin.

Ich zieh zurück nach Linz.

Sonntag, Januar 29, 2006

Fremde Welt "Arbeit", Teil II. Heute: Landeshauptmann



Aus unserer Serie "Workingman's Life - Fremde Arbeitswelten" gibt's heute den zweiten Teil:
Oben kann man den Landeshauptmann Josef "Pepi" Pühringer bei der Arbeit auf dem Oberösterreicherball zuschauen: In langen Reihen stellen sich übermotiviert fröhliche und/oder alkoholisierte, aufgedirndelte Krawallschachteln an, um an der Seite ihres Landesvaters zu posieren. Diese Schmach gilt es demütig zu ertragen.

Eine weitere undankbare Aufgabe: Posieren mit Promi-Gattinnen auf ollen Kongressen. Nur selten gerät man dabei an so gesittete Damen wie hier:


Besonders peinsam: Der Missbrauch der Landesvaterhände als Buchständer für irgendwelche Nazijagdbücher.




It's a dog's life being the Landespepi.

Dienstag, Januar 24, 2006

Bericht vom Wochenende

Einst sprach unser Landesheinrich Gleißner: "Ich kam nach Linz. Erster Eindruck: Trümmer und äh Kummer." Während er aber damals hinterm Krieg mit diesen Worten gleichsam vor seinem zerbombten Haus gestanden war, gedachte ich ihrer im Kontext des wiederum gleichsam in Trümmern vor mir liegenden Stifterhauses, wo man offenbar meint, meiner Dienste nicht zu bedürfen. Werd ich eben keine Beamtin, war mir eh zu wenig cowboyhaft. Bitte, wenn man mich nicht braucht, dann geh ich eben. Bin schon weg!
Ich mach dann mal weiter mit Wortkunst.
Am Wochenende habe ich einen Dienst im Kletterzentrum (das man auf gar keinen Fall mit KZ abkürzen darf!) ausgefasst, der mir einige Kalamitäten bescherte. Denn plötzlich tauchte ein dicker Amerikaner auf, der - als er meiner Krücken gewahr wurde - mich packte, vom Sessel aufhob und dabei schnaufte: "She's a fake!" Dann ließ er mich zu Boden plumpsen.

Was war sonst noch los? Nicht mehr viel, außer dass ich gestern gelegentlich eines Kabarett-Workshops beinahe vor den Augen Josef Haders mit meinen Krücken treppab in den Tod gestürzt wäre und dass ich Mag. Berni Lumpenberger zum Weinen gebracht habe - justament am Tag ihrer Sponsion (bitte Link betätigen!). Ein herzhafter Sektdamenspitz hatte mich in der Straßenbahn die Contenance verlieren lassen, sodass ich mich dazu hinreißen ließ, coram publico einige Pikanterien aus ihrer Biographie zum Besten zu geben. Erst als ihr siedend heiß die Tränen der Scham die Wange benetzten, wurde ich der Tragweite meiner Rede gewahr und hielt beschämt inne. Leider nur vorerst, denn wenige Stunden später wasserte mich der Kopfträger des Vereins "Dr. Guryenberger" dermaßen an, dass ich erneut gleichsam die unterste Schublade öffnete und preisgab, dass Berni einst zu WG-Zeiten wochenlang aus Faulheit den Kompost in ihrer Bettlade entsorgt hatte. Das war doch recht indiskret von mir. Aber Schwamm drüber.


Und dann hab ich noch ein paar schöne Bilder mitgebracht:


Die Blumen des Bösen in der Wipplingerstraße:



Und schließlich: Hier die völlig unprätentiöse Haustüre unseres Herrn Landeshauptmannes. Dr. Joe - einer von uns!


Donnerstag, Januar 19, 2006

Der Segen der postmodernen Psychologie: Patchworkfamilienaufstellung mit Birgit Nagl nach Thomas Müller und Quentin Tarantino

Der abgeschlossene Fotoroman!


Letztes Wochenende erhielt ich Krankenbesuch aus dem fernen Osten Österreichs, der sich in weitererFolge jedoch als kranker Besuch entpuppen sollte: Meine neue Kleinfamilie samt Ampère-Boy Photomas.
Und dabei hatte alles so schön begonnen. Nachdem ich ein kleines Sonntagsjauserl gefeatured hatte, wollte ich dem Besuch ein wenig Lokalkolorit in Form von "Oberösterreichbild heute" gleichsam kredenzen.
Ich kann es mir immer noch nicht ganz erklären, aber offensichtlich wurde Mutti Niglnagl von dem Gezeigten so betroffen und aufgewühlt, dass sie unserem Sohn das Playmobil entriss und spontan und unbürokratisch eine Familienaufstellung auf den Teppich zauberte, die mich nachhaltig in Schock und Entsetzen versetzt hat.
Ampère-Boy Photomas hat sie für uns festgehalten.
Ein unbekannter Junger Mann nähert sich der füssisch angeschlagenen M.


M. lässt sich anplaudern:


B. entflammt in brennender Eifersucht.


Hass steigt auf in ihrem zarten Körper.



M. stürzt plump und tödlich getroffen zu Boden.


Zu allem Überdruss kann der beschwichtigend eingreifen wollende Ph. sein Moped nicht mehr rechtzeitig bremsen und überrollt M., die daraufhin ihren Geist endgültig aushaucht.



Ph. ist das alles furchtbar peinlich.


Enerviert ergreift der Interessent die Flucht.



B. macht keine halben Sachen.







In den Hauptrollen:







Flow Chi

Mittwoch, Januar 18, 2006

Computerpein II

Liebe Lesermyriaden!

Wiedereinmal herrscht hier peinsame Post-Karenz - und dabei harren doch einerseits Mutti Niglnagl und Photomas bettelnd und greinend der versprochenen Pulp-Fiction-Neuinterpretation mit Playmobil, andererseits die oberösterreichische Historikerelite der Aufarbeitung des großen Medienstar-Battles vom vergangenen Sonntag (z.T. ebenfalls bettelnd und greinend). Da die drei Vertrösteten immerhin 50% der Leserschaft repräsentieren, kann ich schon seit Tagen nicht mehr gut schlafen.
Es ist aber bitte Folgendes: Meine Post-Karenz ist nicht einem spontanen und unbürokratischen Solidaritätsaktionismus mit der Belegschaft der Post gegen deren Börsegang geschuldet, sondern schlicht und ergreifend der Computerpest.
So ist das. Ein schönes Bild habe ich aber noch für euch vorbereiten können. Es zeigt Mutti Niglnagl bei ihrer Arbeit als ausgebildete Klinische Psychologin (aus der Reihe "Fremde Welt Arbeit"). Hier ist es schon:



Foto: Photomas

Samstag, Januar 14, 2006

Sachdienliche Hinweise erbeten!

Gestern hat sich die Drogenfahndung der Linzer Polizei mit mir in Verbindung gesetzt und mir für die wertvolle Mitarbeit bei der Aufdeckung eines Drogenringes von gigantischen Ausmaßen gedankt. Ich habe den Herren Inspektoren sodann spontan und unbürokratisch mein Weblog als Fahndungsplattform angeboten.
Es gibt nämlich konkrete Hinweise auf den Kopf der Drogenmafia. Allem Anschein nach ist es dem Gesuchten gelungen, sich in meiner unmittelbaren Umgebung einen bürgerlichen Deckmantel zuzulegen. Hier das Fahndungsbild:

Wer hat diesen Mann gesehen?


Donnerstag, Januar 12, 2006

Eine schlechte Gegend

Werte Teilnehmer an meinem Kunstwollen!

Seit einigen Tagen bin ich nun schon im Reha-Zentrum "Mutti" im schönen Schönering kaserniert. Und wie es sich für einen literarisch verbrämten Kuraufenthalt gehört, habe ich mich nicht nur umgehend auf die Suche nach einem Kurschatten gemacht, sondern auch kleine investigative Tätigkeiten aufgenommen. Dabei handelt es sich nicht um ordinäre Nachbarschaftsausspechtelungen - das überlasse ich den Theorieschwachen. Mich zieht es eher in Richtung Kapitalverbrechen.
So bin ich gerade dabei, einen gewaltigen Drogenring auffliegen zu lassen, nachdem ich in minutiöser Ermittlungstätigkeit folgende Spur gefunden habe (ich verrate euch das jetzt, weil ich davon ausgehe, dass ihr, meine lieben Leser, mit Drogen nichts am Hut habt):



Die Spur führt - das konnte ich bereits herausfinden - nach Schönering, wenn nicht gar ins Nobelviertel Winkeln! Ich werde mich nun gleich als Lockvogel verkleiden und anrufen. Verdächtig erscheint mir die Preispolitik, möglicherweise handelt es sich hier um blutige Anfänger.
Bleibt dran!

Dienstag, Januar 10, 2006

Bildsammelsurium

Ein recht freundliches Grüß Gott beinand!

Heute habe ich sehr ansprechendes Anschauungsmaterial für euch Augentiere vorbereitet! Zunächst möchte ich euch interessante und intime Einblicke in mein Innerstes gewähren. Als kleines Extrafeature ein Ratespiel: Welches meiner Körperteile ist hier zu sehen? Zu gewinnen gibt's meine Thrombosestrümpfe, meine Orthese und meine Gehbehelfe! Einsendeschluss ist irgendwann Ende Jänner.



Naaaa???? Foto: UKH



Und nun zwei Bilder aus besseren Tagen, die ich tränenerstickt unkommentiert lassen will:





Gestern war ich übrigens beim Vorsingen fürs Stifterhaus. Ob der mitleidsgenerierende Gebrechlichkeitsaspekt meiner Performance die Jury positiv beeinträchtigen konnte, muss aber dahingestellt bleiben - das reziprok motivierte Bangen der Wiener und Linzer Crews ist also noch nicht vorbei.

Samstag, Januar 07, 2006

Jausengegner im Kessel von Stalingrad - Silvester am Leidensweg

Werte Leserschaft, liebe Hausfrauen!

Anlässlich des gerade hinter uns gebrachten Jahreswechsels sollten wir einmal darüber reden, wie man das richtig macht.
Wer zu einer Silvestergeselligkeit lädt, sollte neben kleinen, durchaus auch alkoholischen Erfrischungen seine Gäste auch mit allerlei Kurzweiligkeiten verwöhnen. Hervorragend geeignet dazu sind selbstgebrannte Schnäpse und das Spielen von Autoquartett. Verzichten Sie beim Cocktailmixen auf weibische Dosierhilfen, Sie ersparen sich damit so manchen Spott.


Jausengegner Nr.1

Des Weiteren recht beliebt: Grobe Späße mit Menschen, die sich vor den ubiquitären Knallkörpern fürchten:



Zum Jahreswechsel sollte eher kräftige Nahrung in bunten Farben gereicht werden, denn das Auge isst ja mit!


Jausengegner Nr. 2


Jausengegner Nr. 3



Jausengegner Nr. 4

Handelt es sich bei der geselligen Runde um jugendliche Menschen, ist darauf zu achten, dass die Eltern der Gastgeber nicht in die Funktion der Partycrasher drängen - vor allem nicht schon vor Mitternacht.


Ist die Party einmal gecrasht, muss man eben das Beste aus der Situation machen, d.h. die Altvorderen ordentlich andrangeln und den pikierten Gästen die eigene Würde vor die Füße legen:



Die Mitternachtseinlage für die heurige Leidenswegsause war die Nachstellung der Belagerung Stalingrads. Auf unten einzusehendem Bild versuche ich den Opfern der erschütternden Ernährungslage Gesicht und Hände zu verleihen.



Und schließlich als Höhepunkt die Einkesselung der 6. Armee - an dieser Stelle sei meinem Pyrotechnik-Assistenten herzlicher Dank ausgesprochen. V.a. seine Neuadaption der Stalinorgel, die als kleine Mundlreferenz natürlich gegen das Nachbarhaus gerichtet wurde, in Form von eingegrabenen Bierflaschen sorgte für gute Laune unter den an diesem Abend schon recht enthemmten anwesenden Gutmenschen.

Geschmacklos!

Abschließend möchte ich noch bemerken, dass ich Coala Lumpi nicht mehr gram bin. Sie hat mir nämlich mit einem Löffel beinahe das Gesicht zerstört. Aber Vergeben ist die Tugend der Könige und Weblogmütter.

Freitag, Januar 06, 2006

Weblogmeuterei



Liebe leidgeprüfte Weblogleser!

Lassen Sie sich heute eine Frohbotschaft auf den bildschirmbeflimmerten Augen zergehen: Minkasias Weblog ist hiermit Vergangenheit! Vorbei sind die Zeiten von Schmäh-Schriften und -Führen, nicht länger sollen unschuldige Menschen und Goldbären öffentlich gedemütigt und denunziert werden. Nach wiederholten Beleidigungen öffentlich angesehener Mitbürger und nachdem trotz des Aufrufes zur Umkehr wiederholt der Inhaber des Stuhls Petri, unser kirchliches Oberhaupt, der Lächerlichkeit auf dieser Homepage preisgegeben wurde, hat eine Gruppe zivilcouragierter Menschen beschlossen, das minkasische Weblog zu kapern und endlich einer Gesinnung der Menschlichkeit und des Anstandes zuzuführen!

Ab sofort wird das Weblog einem neuen, moralisch hochwertigeren Zweck zugeführt und soll mithin unter dem Namen "Die ultimative Wildecker Herzbuben Fanpage" bekannt sein.

Die Inhalte des Weblogs werden sich in Zukunft um die zwei sympathischen Volksmusikanten drehen, veröffentlicht werden sollen Fanpost, Konzerttermine, Liedertexte und alles rund um die Menschen hinter den Musikern. Mit Hilfe von ausgewählten Bildern von Fans soll stellvertretend allen Fans der herzigen Buben ein Gesicht verliehen werden.

Zwei fesche Dirndln leihen den Herzbuben-Fans ihr Gesicht.

Liebe geneigte Leser, zeigen Sie der Welt durch eifrige Partizipation, dass Sie die soeben angekündigten Veränderungen begrüßen und unterstützen Sie uns dabei, dei WWWelt zu einem besseren Ort zu machen, in welchem Anstand, Brauchtum und Menschlichkeit hochgehalten werden!

Ihre Volkstümliche Vereinigung gegen Internet-Verschmutzung (VVIV)

PS: Wenn man übrigens die Initialen unserer Vereinigung als lateinische Ziffern betrachtet und dann einzeln addiert, kommt dabei die Ordnungszahl unseres verehrten Papstes Benedikt heraus!

Montag, Januar 02, 2006

Spaßboutique "Minkasia" wegen physischer Unzulänglichkeiten vorübergehend geschlossen

Werte Damen und Herrn, Brüdern und Schwestern!

Ich leg mich gschwind bis nächste Woche ins UKH und lasse mich rundumerneuern, vielleicht wiederholt sich ja das Britney-Spears-Wunder und ich habe nach der Knieoperation zufällig auch ein frisch auffrisiertes Bluserl.
Bis dahin müsst ihr euch den Humor eben einmal selbst machen.
Übrigens beschleunigt jeder Eintrag ins Kommentarkondolenzbuch den Heilverlauf. Und pro signiertem Selbstpoträt geht's noch einmal um eine Woche schneller.
Sollte ich aus der Narkose nicht mehr aufwachen, möchte ich mich an dieser Stelle persönlich von meinen drei Lesern verabschieden - ich vererbe euch hiermit mein Weblog, das Passwort verrät euch dann der Notar.
Eure Weblogmutti

Zum Abschluss noch eine bezaubernde Illustration zu drei verschiedenen Themen-Features: Chillen zu Neujahr, gelebte Bruderliebe, Tipps für das passende Neujahrskonzert-Outfit

So, und nun verordne ich uns nach Beendigung des Gedankenjahres eine sinowatzsche Denkpause!