Montag, Juli 25, 2005

Reisebericht vom Charismatikertreffen in Ktisch


Endlich dort, wo er hingehört: Der schnoddrige Reisebericht vom Einkehrwochenende in Ktisch. Gleich Überschrift anklicken und durchstudieren!


Foto: MNK

Sonntag, Juli 17, 2005

Wissenschaft menschlich betrachtet. Heute: Das subjektive Zeitparadoxon




Der Mensch empfindet in seiner Jugend seine Lebenszeit als unendlich, die Umwelt seinem unendlichen Tatendrang gegenüber als retardiert. Ab 59 kehrt sich dieses Zeitempfinden um, der ältere Mensch kann den jungen, um ihn herum aus dem Boden schießenden Chlorophyllkommunisten kaum folgen.
Foto: coala

Mittwoch, Juli 13, 2005

Shoppingschmach

Das Leben zaubert den Menschen oft wundersame Combinagen in den Einkaufswagen. Denn so unterschiedlich die Charaktere (nordd. auch "Karrakteen"), so unterschiedlich auch das Konsumverhalten. Gerne gibt man sich im Billa als unbeteiligter Beobachter dem Sport des Rückschlusses hin: Sechs Aluweckerl = männlicher Single ab 40; Biojoghurt 1%, Knäckebrot und Essiggurkerl = Gutmenschentussi etc.
Heute wurde ich Zeuge einer mehr als gewagten Zusammenstellung: 1l-80%er-Inländerrum + ein zweiflügeliger Wäschtrockner. Ich hätte angesichts des kaum zu übersehenden besorgten Augenrollens der Dame an der Kassa Tränen lachen mögen, hätte es sich nicht um mein eigenes Sortiment gehandelt. Welche anderen Schlüsse bleiben der Mitwelt denn da übrig als "Hausmutti mit Alkoholproblem"?
Ich hatte mir für diese pikanten Besorgungen bewusst eine Tagesschicht mit wenig Kundenfluktuation ausgespäht, doch wie von Zauberhand bildete sich spontan und unbürokratisch eine kleine Schlange voller Mütter mit Kind. Ich litt beim Bezahlen Höllenqualen! Dazu kam, dass ich die Fuselbouteille (die Zahl 80 gibt übrigens hier den Peinlichkeitsfaktor der nach oben hin offenen Schmerzskala an) quer durch das ganze Geschäft tragen musste. Mein Antlitz strahlte vor Schamesröte wie ein bulgarischer Reaktor.

Dienstag, Juli 12, 2005

Rätselhaftes Design

Ja, ich weiß, ich bin auf dem Gebiet des Innendesigns nicht gerade eine Konifere. Aber die auf den Fotos unten zu sehende Designidee machte gestern nicht nur mich ratlos! Nimmt man getrocknete Hülsenfrüchte jetzt wegen Hartz IV? Oder wegen der Postmoderne? Sind alte Bohnen ein Zeichen der komplexer werdenden Wirklichkeit des beginnnden 21. Jahrhunderts?
Nicht dass mir die getrockneten Flora im "Adriano" schlaflose Nächte bereitet - aber erklärt mir das doch mal, ihr lieben Kinder da draußen.





Interessiert mich eigentlich eh nicht, die Bohne.
Foto: MNK

Vom Nutzen und Wert von Philosophie und Kunst im Alltag.

Auch nachdem ich es strengstens verboten hatte, hat mein Vater es schon wieder getan: Er hat das Sprücheklopapier von "Zewa" gekauft. Ob er mir das als Künstlerin z'fleiß antut? Damit ich stets daran gemahnt werde, dass mein Werk dereinst auf ollem Häuslpapier enden kann?
Und die noch viel schwerer wiegenden Fragen: Wem fällt sowas ein? Wer sucht die Sprüche aus? Was denken sich die Nachfahren etwa Oscar Wildes?
Ich würde klagen, was das Zeug hält.



Muss denn das sein?
Foto: MNK

Medien und Gewalt


He, ich war im Fernsehen gestern!
Foto: MNK

Die geheimen Nöte von Eltern in der komplexen Wirklichkeit des beginnenden 21. Jahrhunderts.



Foto: MNK

Sonntag, Juli 10, 2005

Was gestern geschah:



Zerscht ein Geburtstagshandständchen für Dani (zum Elfundzwanzigsten).
Foto: Coala


Und dann noch schnell Koch-DJaning: MC Mean Key featured hot shit.
Foto: Coala

Freitag, Juli 08, 2005

"Woman" präsentiert: TopTipps für mehr Beziehungsglück!



Woman exklusiv: Wie Karrierefrauen Beruf und Berufung unter einen Hut bringen!

Das weltweit tätige Rechercheteam für "Woman" hat in den Archiven der Universität Harvard eine sensationelle Studie entdeckt, die der Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewidmet ist: "Housekeeping Monthly" präsentiert revolutionäre neue Erkenntnisse, die "Woman" an dieser Stelle exklusiv publiziert.
Der integrale Bestandteil einer modernen Beziehung ist die Abendgestaltung. Hier kann die postmoderne Karrierefrau voll punkten. Wichtig ist die Organisation.
In der Studie heißt es diesbezüglich:
  • Halten Sie das Abendessen bereit. Planen Sie vorausschauend, evtl. schon am Vorabend, damit die köstliche Mahlzeit rechtzeitig fertig ist, wenn er nach Hause kommt. So zeigen Sie ihm, dass sie an ihn gedacht haben und dass Ihnen seine Bedürfnisse am Herzen liegen. Die meisten Männer sind hungrig, wenn sie heimkommen, und die Aussicht auf eine warme Mahlzeit (besonders auf seine Leibspeise) gehört zu einem herzlichen Empfang, so wie man ihn braucht.


Die Leibspeise zaubert Stimmung!
Fotos: Coala


  • Machen Sie sich schick. Gönnen sie sich 15 Minuten Pause, so dass Sie erfrischt sind, wenn er ankommt. Legen Sie Make-up nach, knüpfen Sie ein Band ins Haar, sodass sie adrett aussehen. Er war ja schließlich mit einer Menge erschöpfter Leute zusammen.



Binden Sie sich ein Band ins Haar.
Foto: MNK

  • Seien Sie fröhlich, machen Sie sich interessant für ihn! Er braucht vielleicht ein wenig Aufmunterung nach einem ermüdenden Tag, und es gehört zu Ihren Pflichten, dafür zu sorgen.
  • Räumen Sie auf. Machen Sie einen letzten Rundgang durch das Haus, kurz bevor Ihr Mann kommt.
  • Während der kälteren Monate sollten Sie ein Kaminfeuer zum Entspannen vorbereiten. Ihr Mann wird fühlen, dass er in seinem Zuhause eine Insel der Ruhe und Ordnung hat, was auch Sie beflügeln wird. Letztendlich wird es Sie unglaublich zufrieden stellen, für sein Wohlergehen zu sorgen, denn ist er glücklich, sind Sie es auch!
  • Machen Sie die Kinder schick. Nehmen Sie sich ein paar Minuten, um ihre Haare und Gesichter zu waschen. Kämmen Sie ihr Haar und wechseln Sie ggf. ihre Kleidung. Die Kinder sind ihre "kleinen Schätze" und so möchte er sich auch erleben. Vermeiden Sie jeden Lärm. Wenn er nach Hause kommt, schalten Sie Spülmaschine, Trockner und Staubsauger aus. Ermahnen Sie die Kinder, leise zu sein.



Machen Sie auch die Kinder schick und polieren Sie ihnen die Fresse! Gehen Sie evtl. mit einem Staubtuch und etwas handelsüblicher Möbelpolitur noch einmal drüber.
Foto: MNK


  • Seien Sie glücklich, ihn zu sehen (und meinen Sie das auch!).
  • Begrüßen Sie ihn mit einem warmen Lächeln und zeigen Sie ihm, wie aufrichtig Sie sich wünschen, ihm eine Freude zu bereiten.


Seien Sie ehrlich glücklich!
Foto: MNK

  • Hören Sie ihm zu. Sie mögen ein Dutzend wichtiger Dinge auf dem Herzen haben, aber wenn er heimkommt, ist nicht der geeignete Augenblick, darüber zu sprechen. Lassen Sie ihn zuerst erzählen - und vergessen Sie nicht, dass seine Gesprächsthemen wichtiger sind als Ihre.
  • Der Abend gehört ihm. Beklagen Sie sich nicht, wenn er spät heimkommt oder ohne Sie zum Abendessen oder irgendeiner Veranstaltung ausgeht. Versuchen Sie stattdessen, seine Welt voll Druck und Belastungen zu verstehen. Er braucht es wirklich, sich zu Hause zu erholen.
  • Ihr Ziel sollte sein: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Zuhause ein Ort voller Frieden, Ordnung und Behaglichkeit ist, wo ihr Mann Körper und Geist erfrischen kann.
  • Begrüßen Sie ihn nicht mit Beschwerden und Problemen.

  • Beklagen Sie sich nicht, wenn er spät heimkommt oder selbst wenn er die ganze Nacht ausbleibt. Nehmen Sie dies als kleineres Übel, verglichen mit dem, was er vermutlich tagsüber durchgemacht hat.




Versuchen Sie, seine Welt voll Druck und Belastungen zu verstehen!
Foto: MNK

  • Machen Sie es ihm bequem. Lassen Sie ihn in einem gemütlichen Sessel zurücklehnen oder im Schlafzimmer hinlegen. Halten Sie ein kaltes oder warmes Getränk (kein lauwarmes!) für ihn bereit.
  • Schieben Sie ihm sein Kissen zurecht und bieten Sie ihm an, seine Schuhe auszuziehen. Sprechen Sie mit sanfter, freundlicher Stimme.
  • Fragen Sie ihn nicht darüber aus, was er tagsüber gemacht hat. Zweifeln Sie nicht an seinem Urteilsvermögen oder seiner Rechtschaffenheit. Denken Sie daran: Er ist der Hausherr und als dieser wird er seinen Willen stets mit Fairness und Aufrichtigkeit durchsetzen. Sie haben kein Recht, ihn in Frage zu stellen.
  • Eine gute Ehefrau weiß stets, wo ihr Platz ist.

(c) Housekeeping Monthly, 1955


Muddis tiptopper TopTipp:



Foto: Coala

Donnerstag, Juli 07, 2005

Neues Material für die emanzipierte Frau von heute!


Bislang verschollen geglaubte Akten!


Österreichische Frau wisse: Vater Staat ist eine schlechte Mutter!



BZM - Für mehr Heimatglauben!

Quelle: Archiv des Grauens, Diverses 5, Schachtel 17

Dienstag, Juli 05, 2005

Just another lovesong



Foto: MNK

Der neue Fotoroman sorgt für mehr Lesbenfreude! Sommer - Sonne - Edramsberg!

MNK

Samstag, 2. Juli 2005: Die gescheiterte Philosophiestudentin und Künstlerin (auch gescheitert) Minkasia landet gedankenverloren auf dem "Free Willy"-Feuerwehrfest Edramsberg. Sie ist ein wenig traurig und macht sich Sorgen wegen der Postmoderne. Mit ihren Reflexionen über die Beschaffenheit des beginnenden 21. Jahrhunderts steht die philosophierende Vegetarierin aber ziemlich alleine da...


MNK

MNK
Das Volk krakeelt bierselig.


MNK


Zufällig nimmt aber das Schicksal in der Person der Gemeindestimmungskanone Mischa Platz auf Minkasias Bierbank und in weiterer Folge seinen Lauf.


MNK

Der Mischa ist einer, der sich auf eine Alte draufhaut wie bei die Hendln. Dem kann sich die sonst so spröde Großstadtmaus Minkasia nicht entziehen.


MNK
Da brechen alle über die vielen Jahre sorgsam aufgeschütteten Dämme: Minkasia gerät gefühlsmäßig völlig außer Rand und Band und fasst sich ein Herz bzw. Mischa.

MNK

Da passiert es: Die Dorfschönheit Anni betritt das nun sehr aufgewühlte Leben Minkasias. Dann geht alles sehr schnell. Diskurse flottieren frei herum, Geschlechtsidentifikationen werden dekonstruiert, binäre Singularität und Alterität beschworen!
So schaut das dann aus:


MNK


MNK

Seit jener Nacht hat Minkasia ihr Innerstes nach Außen gekehrt und begeistert als Rockstar die ihr zu Füßen liegenden Massen.


Bruceline - Eine von euch für euch!

Moral aus dieser Gschicht: Verachte mir das Feuerwehrfestl nicht!

Leserservice: Geburtstagspublikation

Kaum zu glauben, aber wahr:
das Bernei wird heut 25 Jahr!
Drum wünschen wir zum Wiegenfeste
ihr das Allerbeste!


Beim Zubereiten von Berniwürsteln gilt: Grilltasse nicht vergessen und zum Einwickeln nur Mühlviertler Biospeck ohne Gene nehmen!
Foto: MNK

Samstag, Juli 02, 2005

Schbuat: Confederation Cup


Die feurigen Mexikaner verlieren gegen die argentinischen Nazibuam erst im Elfmeterschießen. Foto: MNK

Das Bild gehört eigentlich zur "Elfmeterschmach", aber da schaut ja leider keine Sau mehr nach...

Not und Pein

Liebes Tagebuch!

Erneut muss ich in die Tasten greifen, um dank deiner Hilfe schreckliche Erlebnisse zu sublimieren. Mir geht's wieder einmal goa ned gut. Aber alles der Reihe nach.
Zunächst sagte gestern Vronuele, nachdem sie mich rüde per Telefon aus dem Schlaf gerissen hatte: "Schlof weida, weil du brauchst eh dein Schönheitsschlof!" Ich begann zu greinen und lief zu meiner Mutter, die aber keine Lust hatte, mich zu trösten. Au contraire! Als ich ihr mitteilte, ich müsse mit der garstigen Vronuele zu allem Überdruss auch noch zum örtlichen Feuerwehrfest, sagte sie nur lakonisch-drakonisch: "Jo, wei do is heit eh Behindertntog."
Dann aber die noch viel schwerer wiegende Pein:
Ich habe ja seit einigen Wochen eine Atmosphäre, um mein künstlerisch-autobiographisch bisher kaum verwertbares kleines Leben etwas interessanter zu gestalten. Leider verlief diese aber bis dato völlig unglamourös und zudem ziemlich schleppend. Um die Dinge etwas zu beschleunigen bzw. literarisch aufzuwerten, lud ich den Geliebten zu mir nach Wien ein. Wie groß war die Enttäuschung, als der dann gleich seine ganze Familie mitbrachte! Das mag nun vielleicht gar nicht unspannend klingen, war jedoch de facto nicht mehr als eine schlecht getarnte Babysitting-Attacke.
Für den Mittwoch hatte ich nach fiebrigen Überlegungen in akribischer Strategiearbeit traute Zweisamkeit geplant. Ich hatte für die mitgeschleppte Frau einen attraktiven Verehrer gefunden, zu dem ich sie am Abend locken konnte; die Kinder schläferte ich mit selbstgebastelten Geschichten ein. Wie schön hätte es werden können!
Doch dann wurde mein offizieller Lebensabschnittsgefährte launisch und weigerte sich, sich Hörner aufsetzen zu lassen! Stattdessen versaufbrüderte er sich mit seinem "Konkurrenten", und schon lief im Fernsehen das Confed-Finale, dem die beiden grölend in Frauenschlägerunterhemden beiwohnten. Ich musste mich zwischen die beiden zwängen und ihre Köpfe kraulen, bis mir die Arme abfielen. Aufstehen durfte ich nur im Zuge der Bierlogistik auf das Kommando "A Glosweckal, owa Jennifer, Oide!" Mit abgestorbenen Armen und Tränen der Enttäuschung schleppte ich also eine "Herrenhandtasche" nach der anderen herbei. So hatte ich mir mein Künstlerleben nicht vorgestellt.